Hallo!
Ich hab hier seit einiger Zeit still mitgelesen und da hier viele kompetente Leute hilfsbereit antworten,
habe ich mich entschieden nun auch paar Fragen bzgl. meiner Situation zu stellen:
Erstmal zu meiner Situation:
Ich bin 38 Jahre alt.
Bei mir wurde ein frühkindliches Innen-Schielen mittels Okklusiontherapie und zwei Augenmuskel-OPs behandelt.
Auch eine Übersichtigkeit ist gegeben.
Das rechte Auge ist bei mir amblyop mit einem Visus von 0.8 (bei Korrektur der Übersichtigkeit) und
das linke Auge sieht 100% bei Vollkorrektur.
Der Rest-Schielwinkel am schwachem re Auge beträgt kosmetisch unauffällige 2 Grad in der Nähe und 1 Grand in der Ferne.
Räumliches 3D-Sehen ist nicht möglich - ich soll wohl gemäß meiner Orthoptistin grobes räumliches Sehen haben, was auch immer das bedeuten mag xD
Mich würden interessehalber folgende Fragen interessieren:
1.)
Mein Gerhin konnte bis zum Alter von ca. 20 Jahren "erfolgreich" das Bild von meinem schwachem Auge vollständig
unterdrücken - seit ich ca. 20 Jahre alt bin, hat sich mein re Auge "eingeschaltet" und ich habe quasi Doppelbilder.
Wobei das subjektiv kaum stört, da nicht immer und wenn, dann ist das zweite Bild ja schwächer als das "Hauptbild" des guten Auges.
Wieso konnte das Gehirn plötzlich nicht mehr den Seheindruck des schwachen Auges unterdrücken,
obwohl es vorher all die Zeit möglich gewesen ist?
Mit Anfang 20 hat sich auch mein Rest-Schwielwinkel von ca. 4 Grad auf die 2 bzw. 1 Grad verringert.
Außerdem hat sich meine Weitsichtigkeit magischerweise verbessert (von ca. +5 Dioptrien auf ca. +3 Dioptrien am li Auge und
von ca. +7 Dioptrien auf ca. +5 Dioptrien am re Auge) - habe zu der Zeit vermehrt mit Bildschirmarbeit begonnen - evtl. liegt
die Sehrverbesserung daran?
Könnte es mit diesen zwei Punkten zu tun haben, dass sich mein schwaches Auge auf einmal zugeschalten hat?
Oder kann es dafür andere Gründe geben?
2.)
Welche Auswirkungen hätte es theoretisch auf den Schielwinkel, wenn man das schwache Auge einfach zudecken würde
(z.B. mittels Okklusionslinse) - würde er eher zunehmen oder sinken?
Und ist das Bestehen von Doppelbildern evtl. "gut", um einen Schielwinkel rel. stabil klein zu halten?
Denn hätte man einen hohen Schielwinkel, dann würde man ggf. das "Doppelbild" nicht sehen/wahrnehmen,
da es ggf. außerhalb dem Blickfeld wäre?
3.)
Können theoretisch Menschen mit einem schwachsichtigem Auge räumliches 3D-Sehen haben?
Also gibt es sowas, oder muss man quasi mit beiden Augen gleich gut sehen,
damit eine Fusion bzw. räumliches Sehen überhaupt möglich ist?
In dem selbem Zusammenhang würde mich ineressieren, ob es theoretisch möglich ist mit einem geringem Rest-Schielwinkel von
maximal 5 Grad räumliches Sehen zu haben oder müssen für Stereosehen die Augen exakt parallel stehen,
d.h. genau 0 Grad Schielwinkel?
Nebenfrage: Wäre es für mich unbedenklich, wenn ich mir im Kino einen 3D-Film ansehen würde,
ohne räumliches Sehen zu haben?
Also ich weiß, dass es nicht funktionieren kann - aber wäre es auch gefährlich bzw. könnte dadurch bei mir irgendetwas sensorisch
"kaputt" gehen oder sich verschlechtern?
4.)
Interessehalber: Wieso korriegiert man in einem Fall, wie bei mir überhaupt die Übersichtigkeit auf dem schwachsichtigem Auge,
wenn es entweder "ausgeschaltet" oder temporär "zugeschaltet" ist, aber im letztem Falle nur ein Doppelbild liefert und eine Fusion
nicht möglich ist?
5.)
Meine Übersichtigkeit ist Heute mittels einer ICL-Linse, die ich mir vor paar Jahren einsetzen lassen habe, vollständig korrigiert.
Ich bin auch super zufrieden damit und die Sicht ist genauso gut, wie vorher mit Brille oder Kontaklinsen - Rest-Schielwinkel ist auch
unverändert geblieben.
Nun frage ich mich aber, für den Fall dass sich mein Schielwinkel im Laufe des Lebens mal vergrößern würde,
wäre dann potentiell eine erneute Augenmuskel-OP trotz der ICL-Linse möglich?
Ich würde tippen eigentlich schon, da man bei einer Augenmuskel-OP wohl nur an die Bindehaut muss,
und die ICL-Linse aber in der hinteren Augenkammer liegt, oder gäbe es da einen Konflikt?
Übrigens, so Statistiken, wie oft sich im Laufe des Lebens bei meiner Ausgangssituation der Schielwinkel verändert,
und im Falle des Falles, wie stark und wie schnell, gibt es nicht, oder?
Ok, das waren jetzt viele Fragen xD
Würde mich über alle Antworten sehr freuen
Viele Grüße
Fabian
Moin Fabian,
erstmal nur eine Antwort, die vielleicht einige Deiner Fragen erklärt:
Du hast rechts einen korrigierten Visus von 0,8, das ist never eine Schwachsichtigkeit. Mit R 0,8 und links 1,0 ist beidäugiges Sehen möglich.
Viele Grüße
Eberhard
Hi!
Vielen Dank schon mal für die Antwort. Also laut Befund hatte (?) ich zumindest als Kind eine Amblyopie am rechtem Auge, die wohl ziemlich gravierend gewesen ist ("fast blind") - es wurde über Jahre hinweg gewissenhaft abgeklebt, also das "gute" Auge wurde eben okkludiert. Außerdem gab es in der Kindheit auch zwei Augenmuskel-OPs.
Ich schätze mal, dass in der frühesten Kindheit, in der noch eine starke Schwachsichtigkeit bestand, dann das beidäugige Sehen nie gelernt wurde und es später aufgrund verminderter Neuroplastizität nicht mehr vollwertig "erlernt" werden kann?
Denn bis dato habe ich in meinem Leben noch niemals mit beiden Augen gleichzeitig sehen können - mit "gleichzeitig sehen" meine ich hier, dass beide Bilder zu einem einzigem Bild fusioniert werden .> räumliches Sehen.
Bei mir ist es mittlerweile eben so, dass ich Doppelbilder habe, d.h. konkret, dass sich mein "schwaches" Auge immer mal wieder einschaltet - es sind keine persistenten Doppelbilder, aber halb-persistent - also sehr häufig.
Viele Grüße
Fabian
Moin Fabian,
solange das schwächere Auge das Sehen stört, kann man es occludieren. Wieweit sich danach die Sehschärfe dieses Auges verändert, ist nicht vorauszusehen. In meinem früheren Optikgeschäft habe ich ähnliche Fälle gehabt und manchmal konnte ich mit optimaler Korrektur (Sph, Cyl, Prisma) ein normales beidäugiges Sehen erreichen, aber es ging nicht in jedem Fall.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo!
Letzteres sollte in meinem speziellem Fall, soweit ich weiß, unmöglich sein. Denn die Neuroplastizität des Gehrins bzgl. beidäugigem Sehen ist "nach der Kindheit" in vergleichbaren Fällen wie meinem, einfach nicht mehr ausreichend.
In den Fällen, bei denen sowas auch noch später klappt (wie Einzelerfahrungen aus ihrer Praxis) ist es nicht so, dass etwas "gelernt" werden muss, was nie gelernt wurde (und später aufgrund unzureichender Plastizität auch nicht von "Grund auf" gelernt werden kann), sondern etwas wird quasi "wiederbelebt", was aber schon mal da war.
Das ist öfter mal bei alternierendem Strabismus der Fall, wenn beide Augen gleich stark sind und die Problematik nicht von Geburt bestand (sondern sich z.B. erst nach 2-3 Jahren entwicklet hat) - ist hier dann der Schielwinkel hoch, dann kann eine Augenmuskel-OP helfen.
In meinem Fall (einseitiger manifester Strabismus) mit leichter Schwachsichtigkeit und post-OP nur geringem Schielwinkel soll
für beidäugiges Sehen in der Regel der "Zug abgefahren" sein.
Bzgl. Amblyopie-Grenzen fand ich übrigens das via google, bei Interesse:
"Visuswerte zwischen 0,4 und 0,8 werden als leichte Amblyopie bezeichnet."
Wobei es ja nicht darum geht und sie haben ja schon gesagt, dass bei einem Visus vom 0.8 auf einem Auge beidäugiges Sehen
möglich ist, sofern eine Anlage dazu besteht (da muss man wohl genau unterscheiden).
Falls man das schwächere Auge "wegokkludiert", dann würde sich meiner Recherche nach als Erwachsener die Sehschärfe nicht mehr verändern (also Fortschreiten einer Amblyopie ist wohl dann nicht mehr das Problem, wie noch als Kind),
aber mich würde interessieren, ob sich dadurch mein geringer Rest-Schielwinkel auf kosmetisch auffälllige Ausmaße vergrößern könnte?
Falls letzteres der Fall sein sollte, dann lebe ich lieber mit den Doppelbildern, weil ich einen Beruf mit viel Kundenkontakt und
Kommunikation habe...
Zumal die Doppelbilder nicht persistent sind und auch nicht sooooo arg stören.
Haben Sie noch evtl. Ideen zu den anderen Fragen?
Gibt es hier in diesem Forum eigentlich auch Strabologen oder Orthoptisten/Orhtoptistinnen?
Viele Grüße
Fabian
Moin Fabian,
ob sich der Schielwinkel nach Occlusion des schwächeren Auges verstärkt oder nicht, sagt mir nur ein Blick in die berühmte Glaskugel, sorry, aber das weiß man leider nicht.
Viele Grüße
Eberhard
Ok, dann belasse ich es einfach so,wie es ist.
Letztlich sind die Doppelbilder kaum störend und eben auch nicht dauerhaft/persistent...das muss gut genug sein xD
Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
Ich bin zwar kein Experte, aber in deinem Fall könnte vll sogar was möglich ist:
-> https://de.qaz.wiki/wiki/Stereopsis_recovery (Ist zwar übersetzt, aber ich hoffe du kannst es lesen.)
Willst du wirklich mit diesen Doppelbildern leben?
Einen Versuch wert, wäre vll Visualtraining.
Übrigens lässt sich eine Amblyopie auch im Erwachsenenalter noch gut behandeln.(Dauert nur länger.)
-> https://www.aerzteblatt.de/archiv/125218/Auch-Erwachsene-behandeln#:~:te...öglich%20(2%2C%203).
Gib niemals auf!
~IlikeTea
(PS: Wenn man die Links nicht öffnen kann, kopiere sie einfach.)
Hi!
Danke für den Post, aber hier muss man vorsichtig sein:
Genau zu der Autorin, welche im Link genannt wurde, gab es hier mal einen guten Thread:
https://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?f=17&t=117386&p=509762#...
Dort hat sich ein Strabologe zu Wort gemeldet (in einem anderem Thread auch eine Orthoptistin, aber den finde ich nun nicht), welche quasi die eigentlichen Experten auf diesem Gebiet sind - früher hat hier auch eine Strabologin mitgelesen und oft geantwortet, daher habe ich diesen Thread hier erstellt.
Die Situationen, bei denen es möglich sind, sind nach wie vor Einzelfälle und die Einzelresultate können nicht verlässlich und konsistent bei gleichen Bedingungen wieder-und wiederproduziert werden, was jegliche Erwartungen und "Versprechungen" im wissenschaftlichem Sinne direkt unseriös macht.
Ich gehe noch auf folgendes ein:
Willst du wirklich mit diesen Doppelbildern leben?
Einen Versuch wert, wäre vll Visualtraining.
Also wie gesagt, sind die Doppelbilder zum Glück nicht persistent und stören kaum.
Einen Versuch wäre Visual Training nur wert, wenn es keine Risiken gäbe, aber die gibt es wohl:
Konkret heißt das, dass sich bei mir die Doppelbilder zu persistenten und störenden Doppelbildern wandeln könnten.
Außerdem könnte sich der kosmetisch unauffällige stabile Rest-Schielwinkel von ca. 1-2 Grad auf einen
kosmetisch auffälligen Winkel vergrößern, der womöglich auch instabil sein könnte?
Letzteres wäre kein Problem der Eitelkeit, sondern eine physische Anomalie, die gesellschaftlich wenig Akzeptanz findet,
einfach weil man ja auch mit den Augen kommuniziert und der Gegenüber den Eindruck haben will, dass er angesehn wird bzw.
irritiert es die Gegenüber (falls man sich nicht bereits kennt), wenn eine deutliche Augenfehlstellung vorhanden ist...
Letzteres hätte auf meine berufliche Situation (viel Kundenkontakt mit täglich fremden Menschen) ggf. negative Auswirkungen, und somit auch auf mein Leben - diese Auswirkungen wären viel stärker, als die nicht persistenten Doppelbilder, die ich subjektiv als nicht störend empfinde...Auch mit meiner Nicht-3D-Sicht bin ich glücklich, da ich es nicht anders kenne und das Gehirn durch bestimmte Kompensationsmechanismen auch "unwirklich", also subjekitv Tiefenwahrnehmung erzeugen kann (z.B. Schatten, Lichtverhältnisse, etc...).
Gib niemals auf!
Dazu müsste es auch einen Kampf geben, bei dem das Risk-Reward-Verhältnis passt...
Gemäß dem derzeitigem Stand ist das nicht der Fall (Einzelergebnisse, die nicht konsistent reproduzierbar sind, reichen leider nicht) und es gibt eben Risiken.s
Gäbe es diese Risiken nicht, dann könnte man es versuchen, so aber nicht - zumindest mir persönlich ist es zu heikel, da ich ja mt dem Status Quo "ok" bin.
Zur Amblyopie:
Ja, das scheint wohl schon eher oft (nicht immer) möglich zu sein:
Nur wüsste ich keinen Vorteil, warum ich das angehen sollte - als "Reserveauge" habe ich ja mit einem Visus von 0.8-0.9 schon eine gute Situation, dank jahrelangem Abkleben in der Kindheit. Wenn ich den Visus nun auf 1.0, also auf 100% brächte, dann wäre halt mein nicht persistenten Dopppelbild einfach noch etwas schärfer, salopp ausgedrückt xD
Fusionieren würde ja erwartungsgemäß weiterhin nicht hinhauen...
Aber nochmal, trotzdem Danke für ihre Links
Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
Es ist gut, dass die Doppelbilder dich nicht all zu sehr stören. Trotzdem ist VT eine gute Idee wenn die Doppelbilder irgendwann 24/7 auftauchen sollten(Was laut deinen Aussagen sehr unwahrscheinlich ist), weil das dann ein Anzeichen dafür ist, dass beide Augen sich am Sehvorgang gleich beteiligen.
Sollten deine Augen nämlich nicht phychisch krank sein(z.B. anomale oder garkeine Netzthautkorrespodenz), ist es gut möglich, dass sich durch VT eine Verbesserung erreichen lässt. Aber du hast recht, bei Erwachsenen die eine Amblyopie (Okklosion konnte sie nich vollständig beseitigen)haben ist es sehr oft so, dass die Anlage(normale Netzthautkorrespodenz) nicht besteht.
Aber es ist verständlich, dass du keine bleibenden Doppelbilder haben willst.
Trotzdem ist es sehr empfehlenswert ein VT zu machen, falls die Doppelbilder anfangen zu stören( Dich stören sie ja nicht extrem), weil es dann wie gesagt sein kann, dass binokulares Sehen und die Fusion erreichbar sind.(Da sich ein Auge aktiv einschaltet)
Ich meinte es nur gut.(Ich kann nicht sagen ob es bei dir möglich ist)
~IlikeTea
Hi!
Klar, ich empfand es auch als absolut gut gemeint und bin auch dankbar für den Post
Man muss halt immer risk-/reward-Verhältnis beachten und da ist es mir noch zu heikel.
Sogar auf deinem verlinktem wiki-Artikel wird ja im letztem Abschnitt etwas relativiert...
Susan R. Barry hatte als Kind auch ein alternierendes Schielen und 3 Augenmuskel-OPs.
(Ich hatte ein einseitiges Schielen und 2 Augenmuskel-OPs).
Folglich hatte sie vermutlich keine Amblyopie - da soll dann die Erfolgschance auf 3D-Sehen viel höher sein...ich habe dagegen eine leichte, wobei immerhin mit Visus von bis zu 0.9 bei Vollkorrektur meiner Übersichtigkeit.
Weißt du, ob Susan R. Barry Doppelbilder hatte?
Ich würde ggf. VT in Betracht ziehen, wenn meine Doppelbilder persistener werden, sowie störender:
Jedoch würde ich das nur in Erwägung ziehen, wenn es keine Gefahr gibt, dass sich mein Schielwinkel dadurch vergrößern könnte, da ich mit meinen 2 Grad sehr zufrieden bin.
Weißt du evtl., ob bei VT ein Risiko bzgl. Veränderungen/Zunahme des Schielwinkels bestehen?
Kann eine VT auch Doppelbilder beheben, wenn es zu keinem binokularem Sehen kommen kann?
weil es dann wie gesagt sein kann, dass binokulares Sehen und die Fusion erreichbar sind.(Da sich ein Auge aktiv einschaltet)
Hm, Doppelbilder habe ich ja schon seit ca. 15 Jahren und bis dato hat sich spontan noch nie eine Fusion entwickelt - spontan soll das bei entsprechender Anlage auch schon mal geschehen, siehe im an einen Beispiel im Buch von Susan R. Barry, (hab es nicht gelesen - aber eine Stelle wird so beschrieben) und 15 Jahre ist eine lange Zeit xD
Ansonsten scheinst du dich gut mit der Thematik auszukennen - bis du evtl. auf dem Gebiet beruflich tätig?
Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
Ich bin leider kein Experte.
Ich rede aus Erfahrung da ich als Kleinkinind auch geschielt hab. Bei mir wurde erfolgreich abgeklebt und ich gucke beidseitig 100%.
Ich sehe aber seit 2 Jahren Doppelbilder, vermutlich hat sich ein Auge eingeschaltet.
Ich werde mal zu einem VT gehen...auch wenn vll die Gefahr besteht...dass die Doppelbilder bleiben. Ich sehe nämlich simultan. Das heißt ich kann kein Bild unterdrücken. Aufjedenfall ist es so, dass ich eine labile oder garkeine Fusion habe.
Zu der Frage ob ein VT Schaden kann:
Ich denke nicht, dass Visualtraining Abzocke ist und es das Sehen schlechter macht. Wenn das so wäre würden sie es ja nicht anbieten. Oder ist alles nur geschauspielert?Ich denke nicht. Allerdings würde es bestimmt schaden, wenn du das Bild unterdrücken kannst und mit einem VT diese Funktion abtrainierst.(Ich glaube das meinte die Orthopistin) Aber sonst: warum sollte es Visualtraining heißen, wenn man das Sehen verschlechtert?(Warum sollte der Schielwinkel sich vergrößern?)
Susan Barry hatte vermutlich in ihrer frühsten Kindheit Doppelbilder, deshalb alternierte sie.
Ich habe noch nie vorher (bis jetzt)Doppelbilder gesehen...ich vermute durch das wechselne abkleben, habe ich alternierendes Sehen erreicht...
Aufjedenfall bin ich kein Experte. (also kann ich dir nicht sagen ob VT bei dir was nützt)
~IlikeTea
Hi!
Wäre auf jeden Fall interessant, wenn du hier mal irgendwann mal updaten könntest, wie es dir mit der VT ergangen ist und ich wünsche dir für diese viel Glück!:)
VT ist keine Abzocke, aber ist halt keinem ärztlichem Eid unterlegen, bei welchem das oberste Credo ist, dass man keinen Schaden anrichten will, salopp ausgedrückt.
Das kann Vorteile haben (man kann menr probieren), sowie Nachteile (mehr Risiken).
Gerade bei latenten Schielern beschwert sich die Strabologie oft zu Recht, dass VT und Optometristen auch schon mal Probleme verursacht haben - jedoch eben unseriöse VT-Experten/Optometristen und hier liegt ja ein Problem:
Es gibt mehr schwarze Schafe, weil nicht alles so stark reguliert ist...auch wird teils viel Marketing betrieben, was perse in Ordnung ist, aber natürlich instinktiv Alarmbereitschaft/Vorsicht weckt...
Ich selber kann meine Doppelbilder, die ich seit ca. 15 Jahren habe auch nicht unterdrücken (zuvor hat das mein Gehirn bis ich ca. 20 Jahre alte gewesen bin, automatisch gesschafft).
Aner ich habe eben nicht dauerhaft Doppelbilder (speziell in der Nähe bei Bildschirmarbeit und beim Lesen sehr selten) und das Bild des "schwachen" Auges ist halt auch unschärfer...irgendwie kann mein Gehirn es wohl mittlerweile gut ignorieren (auch wenn nicht unterdrücken) und es stört mich subjektiv einfach nicht mehr - zu Beginn, als die Doppelbilder zum ersten Mal auftraten, hat es mich natürlich sehr gestört...das Gehirn scheint sich wohl auch daran ein Stück weit gewöhnen zu können.
Denke, dass es bei dir nicht zu einer Verschlechterung bzgl. den Doppelbildern kommen kann (aber letztlich bin ich kein Fachmann, daher ist das nur eine bloße Vermutung), weil beide Bilder wohl gleich scharf bei dir sind (da deine Augen gleich stark sind) und sie wohl persistent vorhanden sind? Mit anderen Worten, wenn es nicht schlimmer werden kann, dann kann man auch direkt mehr riskieren, weil man nichts zu verlieren hat (sofern man an einen seriösen und kompetenten VT-Experten geratet).
Meine einzige Sorge wäre, dass sich der Schielwinkel ändern könnte - meine Sorge könnte völlig unbegründet sein.
Schielen ist halt längst nicht nur eine Augenmuskel-Sache, sondern vor allem eine Gerhirn-Sache.
Und mit VT wird ggf. bereits diesbzgl. etwas in relevante Hirnareale eingegriffen - das ist nur ein rein spekulativer Gedanke und ich habe keine Ahnung, ob diese Sorge berechtigt ist.
Falls du dazu irgendwann mal mehr Infos hast, dann wäre ein Update auf jeden Fall sehr nett:)
Noch kurz dazu:
Susan Barry hatte vermutlich in ihrer frühsten Kindheit Doppelbilder, deshalb alternierte sie.
Wobei, wenn sie alternierte, dann wurde ja eben abwechselnd immer ein Auge "erfoglreich" unterdrückt...
Hast du vor dem Auftreten der Doppelbilder quasi funktionell immer nur mit einem Auge gesehen und ein Auge war "ausgeschaltet" oder abwechselnd mal mit dem einem und dann mit dem anderem Auge?
Ansonsten, wie gesagt, viel viel Glück bei der VT!
Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
Ich habe mal beim VT angerufen, und dort wurde gesagt, dass sie erst eine zwei stündige Untersuchung machen.
Anhand dieser Untersuchung, können sie dann ein persönlich abgestimmtes Trainingsprogramm erstellen.
Warum sollte da was schief gehen?
Sie müssen da ja erstmal untersuchen, ob man geeignet ist.
Ich weiß, dass das eine Gehirn Sache ist. Dafür gibt es anscheinend aber auch ein Trainingsgerät. Dabei werden mit sehr prägnanten Lichtern beide Nerven(Augen) über Stunden zum fusionieren angeregt. Das ist aber sehr anstrengend! (Schadet aber nicht)
Noch zu Susan Barry:
Sicher sah ihr Gehirn sich nach der Geburt gezwungen, die Doppelbilder auszublenden, indem es ein Auge(immer abwechselnd) immer auf den blinden Fleck schob. So lernte sie auch anscheinend sehen.
Ansonsten: https://optometrieonline.de/content/grobes-binokularsehen-was-ist-das-genau
Angeboren ist es viel schlimmer.(oder schielen vor dem vierten Lebensmonat)-Aber auch nicht unmöglich.
~IlikeTea
Hi!
Ich selber weiß nicht, warum was schief gehen sollte - aber eben auch nicht, dass 100% nichts schief gehen könnte - Schielen und verbundene Problematiken sind ja u.a. auch "Gehirnsache" und da ist es immer heikel - aber wie gesagt, das ist nur eine Laien-Sorge von mir - ich selber hab keine Ahnung und es könnte auch sein, dass es "safe" ist.
Wobei VT eben schon mal eine Diplopie verstärken oder verändern kann - z.B. Horror Fusionis (Doppelbilder oszillieren dann, was wohl extrem störend sein muss), Konfusion (man sieht 2 verschiedene Objekte an einer Stelle), etc...
Das soll dir keine Angst machen bzw. nicht bedeuten, dass es nicht safe sein könnte - gerade, weil dein VT zu Erst eine gründliche Voruntersuchung machen will, scheint mir das schon vertrauenswürdig und er kann dann Chancen und Risiken sicher gut abwägen.
Danke für den Link - was sollte er mir zeigen?
Finde ansonsten dort speziell die Posts von AgnesMaria vernünftig und logisch nachvollziehbar - oder um was ging es sonst?
Ansonsten, drück ich beide Daumen für die VT!
Nachtrag:
Eine Frage kommt mir gerade noch:
Was würde neugierdehalber geschehen, wenn man mir bzw. Jemandem mit meinem Profil (kein binokulares Sehen mit der Annahme, dass auch so eine Anlage im Kindesalter nie gegeben gewesen ist - also nichts in Richtung 3D-Sehen reaktiviert werden kann) Prismen verpassen würde bzw. mit einer Prismenbrille den Rest-Schielwinkel vollständig korrigieren würde?
Wie würde dann das Sehen sein?
Viele Grüße
Fabian
Hallo Fabian,
Das hängt davon ab ob dein Gehirn die Doppelbilder unterdrücken kann. (Aber du siehst ja schon doppelt.)
Falls nicht, wirst du wohl Doppelbilder sehen, außer du schaffst es spontan zu fusionieren.(Das kann auch ohne Anlage passieren, ist aber wahrscheinlich nur für Sekundenbruchteile möglich. Inwiefern du dann alles räumlich wahrnehmen kannst, hängt davon ab ob du es dir vorstellen kannst.)
Synapsen können sich zwar nicht mehr vermehren(nur erneuern), aber sie können ihre Aufgaben verändern. Es brauch nur den richtigen Anschwung. (Sonst würden sich Schlaganfall-Patienten ja nicht mehr erholen.)
Trotzdem würdest du sehr Wahrscheinlich doppelt sehen.( Es kann auch sein, dass die Doppelbilder anfangen zu zittern oder zu tanzen, da du wahrscheinlich nicht beidäugig fixierst.)
Versuch doch mal auf das andere oder beide Bilder gleichzeitig zu schauen.
~IlikeTea
(Das mit den störenden Doppelbildern stimmt vll, aber falls es so sein sollte, kann man das auch wieder abtrainieren.)
An die Frage vom vorherigen Post:
Dort stand nur, dass alle nach dem 4. Lebensmonat zu den Spätschielern gehören.
Und die Beidäugigkeit besitzen.(Trotz Pflasterkleben und Amblyopie.) Da dauert es nämlich nur ein paar Tage, bis eine Amblyopie entsteht.
Hi!
Danke fürs Antworten
Das heißt, dass wenn man bei mir meinen Schielwinkel mit Prismen auf 0 Grad korrigieren würde,
dann hätte ich wohl weiterhin Doppelbilder, die dann evtl. quasi übereinander wären bzw. quasi sehr nahe beinander wären und z.B. oszillierend wären? <- unter der Annahme, dass es nicht fur Fusion kommen würde...
An die Frage vom vorherigen Post:
Dort stand nur, dass alle nach dem 4. Lebensmonat zu den Spätschielern gehören.
Und die Beidäugigkeit besitzen.(Trotz Pflasterkleben und Amblyopie.) Da dauert es nämlich nur ein paar Tage, bis eine Amblyopie entsteht.
Achso ok, dann müsste ich mich mal informieren, ob ich ein Spätschieler bin, oder nicht, sofern mein Befund da Informationen darüber hat.
(Das mit den störenden Doppelbildern stimmt vll, aber falls es so sein sollte, kann man das auch wieder abtrainieren.)
Falls das stimmt und man das wirklich wieder wegtrainieren kann, dann bin ich irgendwie über die häufigen Mahnungen und Warnungen überrascht - denn in diesem Falle erscheint mit VT auf jeden Fall einen Versuch wert.
Halte uns auf jeden Fall bitte auf dem Laufendem
Hallo Fabian,
Ich kann keine Garantie geben, ob es bei jedem sofort klappt, aber ich denke, wenn man Jahre lang ein Fusionstraining macht, dass das schon zu Verbesserungen führen muss.(Mann muss sich einfach ein Bild(aus zwein)denken und es dann Realität werden lassen.)
Übrigens haben Forscher herausgefunden, dass die die Sehrinde sich bis Mitte-30 noch verändert.
>https://www.spektrum.de/news/unser-sehzentrum-reift-noch-bis-ins-mittler...
~IlikeTea
PS: Du solltest aber wirklich einen Fachmann fragen, ob die Gefahr der Doppelbilder wirklich nicht existiert.(Da ich kein Experte bin, und nicht alles weiß.)-Also kann ich dir keine Garantie geben.
Das Gehirn ist aber bis ins hohe Alter plastisch...Also müsste sich da noch was machen lassen.
Doppelbilder exisitieren ja schon - von Relevanz wäre, ob die durch VT stärker werden könnten und in dem Fall, dass das so wäre - ob man das dann wieder so "einfach" wegtrainieren könnte...?
Das Gehirn ist aber bis ins hohe Alter plastisch.
Ja, aber nicht bzgl. jedem Kontext limitlos - also das heißt, dass Neuroplastizität je nach Kontext nicht mehr signifikant sein könnte, um ein Resultat xyz zu erzielen - ob das bzgl. Stereosehen so ist, weiß ich nicht - jedoch wird das eben so schulmedizinisch bei bestimmten Bedingungen gesehen, so weit ich weiß - ich hab ja ganz zu Beginn diesen Thread verlinkt:
https://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?f=17&t=117386&p=509762#...
Das äußert sich Jemand, der wohl Ahnung hat - direkt der zweite Post im Thread ist relevant.
wenn man Jahre lang ein Fusionstraining macht, dass das schon zu Verbesserungen führen muss.(Mann muss sich einfach ein Bild(aus zwein)denken und es dann Realität werden lassen.)
Ich weiß nicht, ob das so einfach ist - beziehe mich auf den Satz in Klammern - hat was von "wünsch dir was und es geschieht" - habe das so noch nie gehört und klingt nach etwas aus der Esoterik.
Der erste Teil ist aber interessant:
Ich habe mal so ein VT-Forum gefunden und sry, aber die dortigen Erfolgsstories waren für mich persönlich keine (ist aber subjektiv).
Dort hat man sich nach jahrelangem VT nach der Ausgabe von unzähligen Euronen darüber gefreut, wenn man ab und zu mal unter Zuhilfnahme von technischen Mitteln kurz mal 3D-Sehen hatte - meist konnte es nicht zementiert werden und war so im Alltag alles andere als üblich.
Das erscheint mir mager bzgl. Risiko-Ertrag-Aufwand-Ratio.
Fairerweise muss ich sagen, dass ich dort nicht viel gelesen habe, es schon paar Jahre her ist (da hatte ich mal ne hoffnungsvolle Phase bzw. eine "das gibts doch nicht, dass heute so viel möglich ist, man mir aber nicht helfen kann"-Nicht-Akzeptanz-Phase) - daher könnte mein negativer Eindruck womöglich nicht korrekt sein - ich weiß es nicht.
Ansonsten verstehe ich aber nur zu gut, wenn man als Betroffener alles versuchen will, was möglich ist, sofern man darunter leidet.
Ich selber habe momentan etwas Sorge, da meine Doppelbilder seit paar Monaten erstmalig seit
ca. 12 Jahren störender und stärker werden und das dann doch Auswirkungen haben wird - wie z.B. Fahrerlaubnis-Entzug, störend, etc...
Noch habe ich die Hoffnung, dass sich mein Gehirn erneut dran gewöhnt und es in paar Monaten fähig ist die Doppelbilber gut zu ignorieren (wenn schon nicht zu unterdrücken), so dass es mich subjektiv nicht mehr stört...wir werden sehen, was passiert.
Werde das alles bei meinem nächsten AA-Termin absprechen und dann mal gucken was/ob was möglich ist, oder nicht.
Hallo Fabian,
Wie schon mehrmals gesagt: Ich bin kein Experte, deswegen sagte ich auch bereits, dass ich nur vermute. Ich weiß nicht wie du siehst. Also kann ich dir folglich auch nicht sagen, was bei dir geht. (Frag wirklich lieber einen Arzt)
Mit dem erdenken eines Bildes, meinte ich, dass man sich der Fusion bewusst werden muss.(Man muss anders denken, sehen, wahrnehmen.)
Außerdem variiert die Plastizität des Gehirns.(Von Person zu Person) Und es ist doch selbstverständlich, dass wenn man kein Spaß beim Lernen hat, und auch nicht den Sinn erkennt, sich dem Gelernten nicht richtig bewusst wird. Erwachsene lernen deswegen nicht schlechter! Sie lernen einfach nur anders. Ein Kind lernt alles geordnet und hintereinander(Schritt für Schritt), da es kein Vorwissen hat. Wobei ein Erwachsener, das Gelernte zuerst hinterfragt und sogar Schritte überspringt.(Daher ist das Gelernte nicht mehr selbstverständlich und ohne Passende Stimulation und Motivation)
Das ist aber alles nur meine Meinung, wenn du etwas anderes meinst, dann ist das okay.(Denn ich habe wahrscheinlich auch nicht bei allem recht, was ich hier schreibe)
~IlikeTea