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Bild des Benutzers floppydrop
Verbunden: 26. Juli 2009 - 16:44
Probleme mit neuer Prismenbrille

Hallo!

Seit ca. fünf Wochen habe ich eine neue Prismenbrille.

Mit der alten Brille, die ich jetzt ca. ein Jahr lang getragen habe, kam ich sehr gut zurecht, obwohl ich anfangs auch damit massive Probleme (Kopfschmerzen, Verspannungen, Unwohlsein) in den ersten sechs Wochen hatte. Aber irgendwann waren die Beschwerden von einem Tag auf den anderen weg.

Die Werte der alten Brille waren:

     sph      cyl      A     Add    Pr          B         O           PD          HSA

R: -7,25                                 2,55     40        60         31,4        12,7

L: -4,5    -0,75    5                2,11      199     70         34,7        12,7

Da ich nun eine neue Brille machen lassen wollte (die Alte sollte als Ersatzbrille dienen) wurden die Werte nochmals kontrolliert. Mein Optiker meinte, dass man die Höhe noch etwas nachkorrigieren könnte, wenn man schon eine neue Brille anfertigt. Die seitlichen Prismen sollten nicht geändert werden.

Die neue Brille hat nun folgende Werte:

    sph     cyl      A      Add      Pr      B          O           PD         HSA

R: -7,25                                 2,85   38        60         31,8       12,1

L: -4,5     -0,75  5                  2,65  221      70         34,7       12,1

In den ersten drei Wochen hatte ich mit der Brille keine nennenswerten Probleme, was mich auch nicht gewundert hat, da es bei den Werten wohl keine großen Änderungen gab (Ich kann mit den angegebenen Prismenwerten selbst wenig anfangen) . Nun muss ich seit zwei Wochen wieder arbeiten und viel Lesearbeit leisten. Dabei habe ich oft sehr starke Kopfschmerzen bei der Naharbeit. (In den ersten drei Wochen habe ich wenig gelesen). Irgendwann habe ich dann zum Vergleich meine alte Brille zum Lesen aufgesetzt und ich hatte das Gefühl, dass das Lesen damit viel einfacher  und weniger anstrengend war. Wenn ich mit der neuen Brille die Naharbeit wieder beende, werden die Verspannungen langsam wieder weniger.

Nun frage ich mich, ob die angesprochenen Probleme einfach noch zur Eingewöhnungszeit gehören und ich mich noch etwas Gedulden muss, immerhin hat es bei der alten Brille auch viel Zeit gebraucht bis ich mich an sie gewöhnt hatte. Erklären kann ich mir allerdings nicht, dass ich anfangs ganz gut mit der neuen Brille zurechtgekommen bin. Vielleicht weil die Fernsicht einfach nicht so anstrengend ist? Kann man für das Nahsehen anhand der Brillenwerte eine logische Erklärung finden? Vielleicht habe ich auch einfach nur zuviel gelesen?!

Falls ich auf Dauer mit der neuen Brille nicht zurechtkommen sollte, muss der Optiker dann die Brillengläser wieder austauschen, auch wenn er die Werte richtig bestimmt hat, mir aber die alten Werte einfach angenehmer sind? Immerhin habe ich relativ viel Geld für die neue Brille bezahlt.

Vielen Dank für Eure Kommentare!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Die neue Brille wurde in der Urlaubszeit eingetragen. Da ist der Sehstress deutlich weniger, wenn man dann wieder arbeitet und viel an visuellen Reizen verarbeiten muss, macht sich die neue Höhenkorrektion bemerkbar. Ich tippe auf Eingewöhnungsschwierigkeiten, wie es auch mit der alten Brille der Fall war. Ich weiß nicht ob ihr Augenoptiker Kulanzregelungen hat und wie die sind. Da müssen Sie ihn selber fragen.

 

Vieleicht können Herr Luckas, Herr Mosch oder andere Forumsteilnehmer sich dazu noch äußern.  

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Micha81
Verbunden: 26. Mai 2010 - 21:46

Hallo,

bei meinen Prismenbrillen hat es bisher immer ca. 4-6 Monate gedauert bis ich mich an sie gewöhnt hatte. Während dieser Zeit hatte ich auch die von Ihnen geschilderten Probleme. Vor acht Tagen habe ich eine neue Brille bekommen und ich denke mal es wird auch wieder diese Zeit dauern, bis ich mich an die Brille gewöhnt habe. Sie können gerne auch noch mal in meinem Thread schauen, da hat Herr Mosch diesbezüglich etwas interessantes geschrieben (Beitrag Nr. 7, 27 Mai, 14:22 Uhr) und Agnes Maria aktuell (Beitrag Nr. 16, 04 Sept, 11:44 Uhr)

http://optometrieonline.de/content/ratschl%C3%A4ge-bzgl-prismen

Grüße,

Micha

 

 

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Floppydrop,

die Nahprobleme können entstehen durch eine andere Augenstellung hinter den Gläsern als bei der Fernsicht.

Du hast einen refraktiven Unterschied von ca. 2 dpt, was beim Nahsehen eine prismatische Höhenwirkung  ergibt. Es macht Sinn, eine reine Nahbrille mit tiefer gesetzten optischen Mitten anzufertigen, solange die Probleme beim Nahsehen fortbestehen.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers floppydrop
Verbunden: 26. Juli 2009 - 16:44

Hallo!

Vielen Dank für Eure Beiträge und Anregungen! Toll, dass es so ein Forum gibt!

Für mich ist es sehr beruhigend zu wissen, dass es "normal" ist, dass es derartige lange Eingewöhnungsschwierigkeiten gibt und dass es auch anderen in diesem Forum so ergeht.

Natürlich ist es logisch, dass sich Augenmuskeln und Gehirn an das Sehen mit Prismen erst gewöhnen müssen, wenn sich jahrelang praktiziertes und eingeübtes Sehen plötzlich verändert.  Trotz des Wissens wird man aber verunsichert und man fragt sich, wie man mit der Brille zu einem entspannten und anstrengungsfreien Sehen jemals kommen soll. 

Es kommen bei mir , v.a. wenn die Verspannungen im Nacken und an den Schläfen besonders schlimm sind, Gedanken wie: "Ist vielleicht doch etwas bei der Gläserbestimmung schiefgegangen oder beim Einschleifen, bei der Zentrierung, ..." (Anmerkung: Diese Gedanken kommen wohl daher, dass bei einer früheren Brille tatsächlich ein Glas falsch eingebaut worden ist und dass schon sehr viele Optiker und Ärzte geglaubt haben, meine Sehproblem lösen zu können, was dann aber doch nicht der Fall war.) Letztendlich werden die Beschwerden durch diese negativen Gedanken und durch die ständige Selbstbeobachtung sogar noch schlimmer.

Bei meiner letzen Brille hatte ich aber die Erfahrung gemacht, dass die Beschwerden, die ich in der Eingewöhnungsphase sehr lange Zeit hatte,  tatsächlich von einem Tag auf den anderen plötzlich verschwunden sind. Es kam mir damals so vor, als ob im Gehirn ein Schalter umgelegt worden ist und damit das Sehen mit den neuen Prismen ab diesem Zeitpunkt vom Gehirn korrekt koordiniert werden konnte. Es war eine tolle und eindrucksvolle Erfahrung.

So hoffe ich, dass es dieses Mal genauso wieder sein wird.

Geduld und ein wenig Vertrauen in die Arbeit des Optikers ist deshalb von großer Wichtigkeit.

In diesem Sinne allen alles Gute!

floppydrop