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Gast (nicht überprüft)
Schielen + Weitsichtigkeit beim Kleinkind

Hallo zusammen,

bei meinem Kind wurde im Alter von 28 Monaten eine Weitsichtigkeit (LA +9,75, RA +8,75), Hornhautverkrümmung  und einen Innenschielen des linken Auges (Schielwinkel 10 Grad) festgestellt. Die Weitsichtigkeit/Hornhautverkrümmung wurde mittels Brille korrigiert. Nach 2 Monaten Brilletragen war ein weiterer Kontrolltermin angesetzt. Der Schielwinkel reduzierte sich auf 4 Grad.

Leider war die Sehschärfenbestimmung mittels LEA-Test nicht so gut. Laienhaft gesagt: RA 50%, LA 5%. Die 50% sollen noch altersgemäss sein. Jetzt wird mit der Okklusionstherapie begonnen. Die Abdeckzeit beträgt 3 h täglich. Wenn sich beim nächsten Kontrolltermin keine deutliche Besserung einstellt, wird die Abdeckzeit auf 5 h täglich erhöht.

Was mir nicht klar ist, sind diese %-Zahlen bzw. das Verhältnis der Sehschärfe beider Augen zueinander. 5%, ein Neugeborenes hat ja schon mehr Sehschärfe. Gibt es Erfahrungswerte, wie schnell sich die Sehschärfe steigern kann? Vielleicht kann mir jemand dazu Auskunft geben.

Viele Grüsse

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Kugelblitz,

bitte unbedingt unverzüglich mit Prismenbrille (Prismenfolie zusätzlich zur bestehenden Brille als Sofortmaßnahme) und der größeren Abdeckzeit (5h) beginnen und lieber später die Abdeckzeit stufenweise reduzieren. Hier wurde schon zu viel Zeit verplempert.

Die Sehschärfe links bekommt man wahrscheinlich noch auf ein vernünftiges Niveau (>"50%"), aber ein richtig ausgeprägtes räumliches Sehen dürfte schwierig werden. Wenn man es weiterhin so gemächlich angeht, dann muss ich das Wort "schwierig" gegen "unmöglich" austauschen.

Gruß - Nitram

 

 

Bild des Benutzers O-Leander
Verbunden: 20. Juli 2011 - 22:31

Hallo,

ich bin neu hier, hatte aber den Eindruck hier im Forum gewonnen, dass durch das Abkleben das Binokularsehen gestört wird und deshalb hier nicht propagiert wird...Doch in den letzten Tagen liest sich das anders. Ich bin etwas verunsichert jetzt.

Ich bin betroffener Elternteil und mir wurde von verschiedenen Seiten abgeraten abzukleben.  Daher mein Kommentar an dieser Stelle.

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

und wie sich die Sehschärfe bei RICHTIGER Therapie verbessern kann! Ich beschreibe jetzt mal zur Ermunterung unser eigenes Beispiel, Thread unter http://optometrieonline.de/content/strabismus-convergens-intermittens-25...

Ich habe selber eine Tochter, die sehr ähnliches Problem hat(te). Angefangen zu schielen mit 2,5 Jahren, Weitsichtigkeit + Innenschielen. Sehschärfe auf schlechterem Auge zwischendurch unter 20% (Visus 0,2 mit LEA) abgefallen.

Unsere erfolgreiche Therapie war bisher:

0. Optimale Brillenkorrektion 

1. Abkleben 3 h am Tag die ersten Woche

danach

2. Tragen der Prismenfolie (bei großem Schielwinkel sehr stark mit 40 pdpt, daher sehr guter Okklusionseffekt) bis jetzt (über 6 Monate). Abkleben zwischendurch, wenn wir die Folie gewechselt/neu bestellt haben.

Die Sehschärfe ist mittlerweile von 0,2 auf 0,8-1,0 auf ehemals schlechtem Auge (fast 100%) angestiegen!

Wir steuern auf eine Schieoperation demnächst zu.

Bei dem kleinen Schielwinkel Ihres Kindes wird das Tragen einer Prismenfolie alleine nicht den Abklebeeffekt ersetzen.  

Wir sind den Ratschlägen der Fachleute hier gefolgt (AgnesMaria, Herr Mosch, DANKE!!!) und uns Ärzte und Optiker gesucht, die die obengenannte Therapie unterstützt haben.  Hoffentlich meldet sich hier jemand von Moderatoren und hilft mit Tipps, denn die sind goldwert.

Viel Erfolg!

Helene

 

 

 

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo O-Leander,

... hatte aber den Eindruck hier im Forum gewonnen, dass durch das Abkleben das Binokularsehen gestört wird und deshalb hier nicht propagiert wird...

Ja, das Binokularsehen wird durch Abkleben gestört. Deshalb ist die zeitliche Begrenzung auch so extrem wichtig.

Aber noch wichtiger ist es, für das Sehen mit einem praktisch vollständig unterdrückten Schielauge erst mal durch Abkleben eine Initialzündung zu schaffen, damit mit dem Auge überhaupt bewußt geschaut wird und es anschliessend auch nennenswert zum Gesamtseheindruck beitragen kann. Wenn die Visus-Unterschiede so groß sind (0,05 gegen 0,5), dann hat ohne Okklusion das Schielauge keine Chance mehr.

Daher unbedingt Okkludieren, aber dies nur einen Teil des Tages (weniger als 50% der Wachzeit), sonst kippt der Effekt ins Negative.

Viele Grüße,

Nitram

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo,

vielen Dank erstmal für die Antworten. Bisher ist die Brillenkorrektur erfolgt und seit gestern klebe ich sein Auge für 3 h ab. Von der Prismenfolie war bei unserer Orthoptistin bisher nicht die Rede. Wird diese bei kleinem Schielwinkel nicht benötigt (vorausgesetzt die Werte bleiben stabil, wir sind ja erst am Anfang)?

Und wie wichtig ist das Abkleben "an einem Stück". Mein Sohn geht vormittags in den Kindergarten und hält auch dort sein Mittagsschläfchen. Ich hole ihn gegen 15 Uhr ab und gegen 19 Uhr geht er ins Bett. Die Zeit zum Abkleben ist knapp, sollte sie sich erhöhen, bekomme ich nachmittags ein Problem. Bisher sind wir (die Eltern) der Ansicht, dass zumindest in der Anlaufphase unser Kind die Unterstützung und Motivation von uns bekommen sollte, sein Pflaster zu tragen. Der Kindergarten hat zwar den Vorteil, dass sie visuelle Forderung größer ist (Malen, Kneten, Basteln etc.), allerdings wird natürlich auch viel getobt, mit Fahrgeräten rumgesaust und auch Ballspiele und Turnen stehen auf dem Programm.

Dies gestaltet sich mit einem Auge wohl etwas schwieriger und die Unfallgefahr ist höher. Wahrscheinlich kann ich auch nicht erwarten, dass die Erzieherinnen die ganze Zeit meinem Sohn  bei diesen Aktivitäten zur Seite stehen, ist auch nicht zielführend, was die Förderung der Selbstständigkeit betrifft. Daher bin ich ein wenig ratlos und frage mich, ob eine Aufteilung der Abklebezeit auf vormittags und nachmittags möglich ist ohne den Therapierfolg zu gefährden.

Und wie wird das beim Schwimmen (eher Planschen im Babybecken) gehandhabt. Bisher haben wir die Brille in der Tasche gelassen. Auch einer Erkältung mit träneneden Augen sehe ich mit Schrecken entgegen.

Ich bin also für jeden Tipp dankbar.

Viele Grüße

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Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Kugelblitz,

die Meinungen, ob bei einem Schielwinkel von (nur) 4 Grad eine prismatische Korrektion angezeigt ist, gehen auseinander. Ich würde es tun, zumindest für die nächsten Wochen. Beim Planschen im Babybecken wird sich eine "Pause" aber wohl schlecht vermeiden lassen. Muss dann eben so akzeptiert werden.

Wenn die Okklusion aus praktischen Gründen auf 3 h begrenzt sein muss, dann ist das wohl trotzdem ein sinnvoller Kompromiss. Vielleicht kann man die Zeitspanne am Wochenende ja um ein Stündchen anheben.

Viele Grüße,

Nitram

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

am Anfang hatten wir die gleichen Anlaufschwierigkeiten, ich habe meine Kleine auch für 3 h abgeklebt und NUR unter meiner Aufsicht. Bei Deinem Kind ist die Sehschärfe noch viel schlechter, also klebe doch für den Anfang von 15 bis 19 Uhr und passe gut in den ersten Tagen auf! Haltet mal eine Woche durch, dann kannst Du entscheiden wie Du weitervorgehst.

Auf keinen Fall  abgeklebt in den Kindergarten  mit so einer schlechten Sehschärfe schicken! Wenn es sich bessert (ich würde mehrere Wochen bis Monate abwarten), erst dann! Das Kleine muss erst lernen, das Auge zu benutzen!

Ich würde die Abklebezeit nicht unterteilen! 

Übrigens, wurde der Augenhintergrund und die Augen auf andere Schäden von einem Augenarzt und nicht nur von einer Othoptistin untersucht, um auszuschließen, das das Schielen andere organische Ursachen hat??? Bei so einer schlechten Sehschärfe... Lass es abklären, falls es noch nicht passiert ist!

Und in diesem Alter können Sehschärfetests nur zuverlässig sein, wenn das Kind gut mitarbeitet und schon die Tests kennt! Es kann auch sein, dass die Sehschärfe in Wirklichkeit höher ist.

Ich kenn das alles, das haben wir alles durch!

Ich musste mich regelrecht "weiterbilden" und es teilweise den Ärzten erklären, wie das Kind behandelt werden soll! Mein Tipp:

lies Dich in die Problematik ein!

Wenn noch Fragen bestehen, jederzeit gerne, auch per PN.

Viel Erfolg!

Helene

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

zur Folie und zum kleinen Schielwinkel:

wenn Dein Kleiner schon immer dieses kleine Schielen im Bereich von 5° hatte (es heisst Mikrostrabismus), dann ist er jetzt vielleicht zu diesem eigentlich sehr stabilem Zustand zurückgekehrt, das darf man nicht so einfach mit einer Prismenfolie oder einem Prismenglas korrigieren! Da dürfen nur Profis ran! Sonst kann sich das Schieln unnötig vergrößern (Prismenfressen...).

Bei jedem Schielkind ist die Therapie abhängig vom Befund anders! 

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo Helene,

ja, der Augenhintergrund etc. wurde von der Augenärtztin untersucht. Zum Glück alles o.k.

Bei der Sehschärfenbestimmung kam ich auch ins Grübeln. Sagt er nix, weil er nix sieht oder weil er in dem Moment verlegen war. Die Symbole des LEA-Test sind ihm bekannt, er hat sie auch vor dem Test benannt. Es werden jetzt alle 8 Wochen Kontrollen durchgeführt.

Ich bin  auch auf jeden Fall dabei, mich auf diesem Gebiet weiterzubilden und einzulesen. Schließlich müssen die Konsequenzen unserer Entscheidungen von unserem Sohn getragen werden. Ob mein Sohn räumliches Sehen ansatzweise erlernen konnte oder kann, ist mir auch nicht klar. Ich kann nicht sagen, ob sein Schielen angeboren ist oder erst später (ca. mit 2 Jahren) auftrat. Es ist uns jedenfalls nicht aufgefallen.

Dummerweise habe ich bzw. mein Mann immer den Eindruck, dass er gut síeht, will heißen: er läuft nirgendwo vor, greift nicht daneben oder stolpert durch die Gegend. Auch kleine Dinge oder weiter entfernte werden gesehen, wobei wir uns bemühen, die rosarote Elternbrille abzunehmen...

Viele Grüße und weiterhin alles Gute

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

 

uns ist es auch nicht anders gegangen, wir haben nichts bemerkt, bis die Kleine angefangen hat, massiv zu schielen.

Wie ich jetzt weiss, können die Kleinen ihre Sehschwäche durch Anstrengung, Anspannung der Ziliarmuskeln (Akkomodation) kompensieren und zeitweise scharf sehen. Deswegen fällt es auch selbst den Eltern nicht auf. 

Verlasst Euch auf keinen Fall nur auf eine Sehschule, holt Euch eine zweite Meinung und zwar von einem strabologischen Fachmann/frau. 

Lasst abklären, ob Mikrostrabismus vorliegt und ob noch ein Basisfehler (Restschielwinkel) vorliegt. Fragt gezielt danach. Dann kann man entscheiden, ob und wie man den Schielwinkel prismatisch korrigiert. Erst unter Prismenaugleich haben wir gesehen, dass meine Tochter noch Binokularsehen hatte. Das ist nur möglich, wenn beide Augen genug Sehschärfe besitzen, um binokular miteinander zu arbeiten.

Alles Gute

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hllo Schuele,

...wenn Dein Kleiner schon immer dieses kleine Schielen im Bereich von 5° hatte (es heisst Mikrostrabismus), dann ist er jetzt vielleicht zu diesem eigentlich sehr stabilem Zustand zurückgekehrt, das darf man nicht so einfach mit einer Prismenfolie oder einem Prismenglas korrigieren...

das ist absolut richtig. Aber hier lässt sich das Problem gut vermeiden. Wenn sich durch die Folie eine andere Augenstellung ergibt, dann muss die Folie gleich wieder runter! Allerdings ist der Visus-Unterschied so enorm, dass man das Schielauge als de facto abgeschaltet betrachten kann. Dann wird auch kein "Prismenfressen" eintreten können. Denn das passiert nur, wenn das Kind auch beide Augen zum Sehen nutzt.

Ich gehe im übrigen jetzt mal davon aus, dass 'Kugelblitz' sein Kind schon in der Betreuung des besten ihm bekannten Experten für die Thematik Strabologie hat. Falls das nicht so ist: Bitte richtigstellen.

Viele Grüße,

Nitram

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Guten Morgen zusammen,

ich habe schon den Eindruck, dass unser Augenarzt/Orthoptistin ihr Handwerk verstehen. Sonst hätten wir bereits andere Kollegen konsultiert. Nichtsdestotrotz bleibt immer eine Restunsicherheit, die auch nicht besser wird je mehr man sich in die Thematik einarbeitet. Kaum glaubt man einen Sachverhalt verstanden zu haben, und dass die richtige Therapie erfolgt, kommen mindesten 5 neue Fragen hinzu. Aber dies ist ein Problem, was dieses Forum nicht lösen kann.

Trotzdem ist es für mich wichtig, auch die Einschätzungen anderer Betroffenen zu hören, entscheiden muss ich natürlich letzlich selbst.

Was den Visusunterschied betrifft, bin ich nach wie vor ratlos, wie aussagekräftig/verlässlich  die Angaben meines Sohnes waren. Gibt es denn noch weitere Testmethoden?

Viele Grüße

 

 

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Kugelblitz,

es gibt zwar noch andere Tests als den LEA-Test, aber es wäre nicht zielführend, hier irgendwas vorzuschlagen, was nicht als Vorschlag von Augenarzt/Orthoptistin kam. Ob der Visusunterschied nun Faktor 10 ist oder nur Faktor 3 ist für die "Erste Hilfe Maßnahme" jetzt garnicht so entscheidend. Occlusion mindestens 3h pro Tag wurde ja auch schon vom Augenarzt vorgeschlagen und das hat auch hier im Forum (bisher) allgemein Zustimmumg gefunden.

Ob Primenkorrektion ja oder nein, scheint der einzige offene Punkt zu sein. Um das zu entscheiden, ist es viel  wichtiger zu prüfen, wie das Schielauge auf ein vorgehaltenes Prisma reagiert als den genauen Visus zu ermitteln.

Ob und welche Reaktionen es auf ein Prisma gibt, muss Dir jemand sagen, der die zugehörigen Hilfsmittel für den Test hat. Natürlich können auch Eltern das Ergebis mit einer recht preiswerten Prismenfolie auf Plausibilität überprüfen, falls eine Restunsicherheit bezüglich der Fähigkeiten des konsultierten Experten besteht.

Viele Grüße,

Nitram

 

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

wir haben uns damals von unserem Optiker die Lea Tafeln für den Abstand von 50 cm kopieren lassen und haben zuhause damit geübt. Dann konnte ich mir sicher sein, dass die Kleine sie beherrscht.

Es gibt noch E-Haken Tests  für dieses Alter, da zeigt das Kind mit der Hand oder einem großen schwarzen Buchstaben E aus Pappe, wie der E gedreht ist. 

Frage Deine Othoptistin, ob sie Dir sowas zum Üben kopiert.

Zu den Tests mit Prismen kannst Du Dir eine Adresse in Deiner Nähe heraussuchen, wenn Du es wirklich wissen willst:

http://www.shgwf.de/page/?sn=links

Aber zuerst würde ich den Visus auf dem schlechterem Auge anheben, bevor Du es mit Prismen versuchst. 

Und lass zuerst auf Mikrostrabismus untersuchen. 

 

Viele Grüße

Helene

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo zusammen,

mein Sohn hat nun begonnen, abwechselnd zu schielen. Ist das eher positiv oder negativ zu sehen?

Viele Grüße

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

das ist sehr positiv! Das heisst, dass :

1)das schlechtere Auge doch nicht so schwachsichtig ist, wie gemessen.

2) das schlechtere Auge gut fixieren kann und die Sehschärfe nicht soooviel sich von dem guten Auge unterscheidet. 

Wie oft alterniert (schielt abwechselnd) Dein Sohn  denn ? Wenn Du sagen kannst: 50 zu 50, dann sehen die Augen ungefähr gleich!

Ihr braucht auf jeden Fall eine genauere Sehschärfebestimmung! Beachte bitte meine Hinweise mit dem Üben der Tests!

Ich freue mich für Euch!

Alles Gute

Helene

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Kugelblitz,

kann ich nur bestätigen: Das klingt sehr gut. Besser als erwartet. Die Initialzündung hat stattgefunden.

Jetzt heißt es Abklebezeit herunterfahren und eine ordentlich angepasste Kleinkind-Brille mit Prismenfolie nutzen, um die Binokularität zu triggern. Und das sollte auch wirklich in den nächsten Tagen passieren.

Viele Grüße,

Nitram

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo zusammen,

mittlerweile schielt mein Sohn tatsächlich abwechselnd (es fällt mittlerweile auch anderen auf). Allerdings nur kurze Momente, aber das macht er mit dem Schielauge auch oder es fällt auf Grund des geringen Schielwinkels nicht auf.

Für mich stellt sich nun die Frage, ob alternierendes Schielen einen Mikrostrabismus ausschliesst und eine andere Schielform vorliegt. Leider ist unsere AÄ z.Z. im Urlaub. Beim nächsten Termin werde ich mir auch den bisherigen Befund kopieren lassen, habe ich bisher immer verabsäumt nach zu fragen :-(.

Der gobe Homemade-Sehtest fällt auch immer besser aus. Puhh.

Viele Grüsse

Kugelblitz

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

wenn Du sagst, Dein Sohn alterniert nicht ständig, sondern für kurze Momente, dann ist er wahrscheinlich noch nicht am Ziel mit der besten Sehschärfe.  

Meine Tochter kann jetzt auch alternieren, ihre Augen sehen ungefähr gleich, aber sie mag nicht immer mit dem ehemals schlechterem Auge schauen. Es wurde vor kurzem eine Tendenz zum Mikrostrabismus festgestellt (unter Prismen vergrößert sich ihr Schielwinkel jeweils immer um genau 1-2 Grad). Da ihr Schielwinkel groß ist (15-20 Grad), ist Mikrostrabismus nur ein kleiner Teilwinkel der großen Abweichung. Sie wird jetzt am Donnerstag schieloperiert und erst danach zeigen sich die wahren Verhältnisse, dass heisst, wenn sie schon immer einen Mikrostrabismus hatte, wird sie wieder reinrutschen.  

Wozu erzähle ich das Ganze? Nicht jeder Augenarzt und nicht jede Orthoptistin sind in der Lage Mikrostrabismus richtig zu erkennen. Man müßte zuerst eine Anomale Retinale Korrespondenz nachweisen. Bei so kleinen Kindern kann man es mit Prismenadaptationstests machen (siehe oben), weil genauere apparative Methoden zu aufwändig oder bei kleinen Patienten noch nicht aussagekräftig sind.  Das habe ich mir in einer Univ.- Augenklinik sagen lassen.

Diese Prismenadaptationstests bitte aber nur bei einem Spezialisten der Strabologie! Aus meiner Erfahrung der Rat:

lass Euch in eine Univ.-Augenklinik überweisen. Oder lass Dir hier einfach Adressen geben, je nachdem wo Du wohnst.

Was Dein Sohn noch zusätzlich zum Mikrostrabismus haben kann, ist ein latentes Schielen, es lässt sich auch mit der Weitsichtigkeit-Brille ausgleichen. Vielleicht ist es ja schon teils ausgegleichen, aber ein kleiner Rest noch da.

Frag gezielt nach Mikrostrabismus und zus. latentem Schielen beim nächsten Augenarztbesuch und lass Dich zur Sicherheit in eine gute Augenklinik überweisen.

Ihr verbessert Euch im Sehen auch wie Du selber zuhause prüfst. Das freut mich.

Viele Grüße

Helene

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Prompt fällt mir noch was ein: wurde die starke Weitsichtigkeit mir der Brille vollauskorrigiert? Sprich: was wurde unter Tropfen gemessen und welche Werte sind in der Brille?  Pflastern ist nur dann richtig wirksam, wenn die Brille die Weitsichtigkeit vollauskorrigiert (mit Abzug von 0,5 Dioptrie). 

Manchmal verordnet man nämlich "zur besseren Verträglichkeit" in der Brille viel niedrigeren Werte als gemessen. So war es auch bei uns. Wir haben nur viel Zeit damit verloren. Gemessen war +6 , verordnet +4.

 

Viele Grüße

Helene

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo Helene,

die Werte wurden objektiv unter Zyclo gemessen. Die Brillenwerte blieben 1 diop unter den gemessenen Werten. Mit einer Vorstellung in einer Uni-Klinik liebäugel ich auch schon länger. Essen oder Düsseldorf wáren die nächsten.

Ich wünsche Euch jedenfalls alles erdenkliche Gute und viel Erfolg für die OP.

LG Kugelblitz

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Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Danke für die Wünsche!

Bei Brillenwerten scheint doch alles in Ordnung zu sein.

Leider weiss ich nichts über Düsseldorf oder Essen. Wir sind eher im südlichen Raum Deutschlands unterwegs gewesen.

Univ. Heidelberg kann ich nur empfehlen.

 

LG

H.S.

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Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo zusammen,

ich habe nochmal eine Frage zum alternierenden Schielen im Zusammenhang mit Mikrostrabismus. Mein Sohn schielt nun definitif abwechselnd. Da dies nur kurz geschieht, stellt sich für mich die Frage, ob auf dem gesunden Augen der Schielwinkel genauso groß ist wie bei dem Schielauge (4°). Die meiste Zeit stehen die Augen scheinbar parallel, das Rutschen des Auges nach innen ist und war immer nur für kurze Momente, niemals dauerhaft. dann erschein mir der Schielwinkel allerdings auch größer als 4 Grad.

Viele Grüße

 

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Kugelblitz,

der Schielwinkel ist immer "zwischen den Augen", d.h. bei abwechselndem Schielen schielen die Augen immer im gleichen Winkel zueinander. Wenn der Schielwinkel größer wird oder größer erscheint, ist er halt nicht konstant oder es kommt die Komponente des latentes Schielens (Heterophorie, Winkelfehlsichtigkeit) dazu.  Beim Mikrostrabismus können die Augen auch alternierend schielen, aber das stärkere, führende Auge wird öfter bevorzugt und fixiert zentral, das andere weicht ab.

Es könnte ja Mikrostrabismus mit draufgepackter latenten Komponente sein. Näheres dazu weiss hier im Forum als Betroffene Kerstin Harms.

Viele Grüße

Helene

Bild des Benutzers Schack
Verbunden: 23. September 2009 - 16:01

"bei abwechselndem Schielen schielen die Augen immer im gleichen Winkel zueinander"

 

Nein, es gibt Schielformen wo in Primär- und Sekundärschielwinkel unterschieden wird oder es überhaupt keine Korrespondenz oder irgendeinen festen Winkel gibt.. Dabei ist oftmals das Auge mit einer muskulären Unterfunktion, das mit dem kleinerem Schielwinkel. Hängt eher vom Grund des Schielens ab. Alternierer sagt ja nix über die Schielform aus.

Bild des Benutzers Gast
Kugelblitz (nicht überprüft)

Hallo zusammen,

heute war ein weiterer Kontrolltermin.

Da ich nun auch endlich den Befund erhalten habe, eröffne ich mal eine neue Diskussion.

LG Kugelblitz