Hi,
Bei meiner Brille sind die Werte
R F +0.00 -0.75 155°
L F +0.00 -0.75 28°
das bedeutet ja das nur der cyl-Wert im Glas vorhanden ist aber nicht die Sehschärfe korregiert wird.???
Also wenn ich das richtig verstanden habe sind durch die Hornhautverkrümmung die Achsen nicht gerade. Heißt das, dass ich mit einem Auge auf einen Punkt gucke mit dem anderen aber eigentlich auf einen anderen?
Das würde dann höchstwarscheinlich bedeuten das mein rechtes Auge ca. auf 5 Uhr guckt und mein linkes auf 2 Uhr.
Wenn das so sein sollte müßte ich wenn ich ein Auge zu mache ohne Brille scharf sehen können. Kann ich aber nicht!
Ausserdem würde das bedeuten das es keinen Unterschied machen würde wenn ich nur mit einem Auge sehen würde und die Brille auf und absetze. Macht aber einen Unterschied!
Mit Brille ist auch mit einem Auge besser als ohne Brille.
Kann mir Einer erklären wie die Brille genau funktioniert?
Gruss
gws
24. Oktober 2005 - 20:08
#1
Zylinder funktioniert wie?
Hallo gws,
die Hornhautverkrümmung oder besser, der Astigmatismus, besagt eigentlich nur, dass das Auge in keinem Schnitt scharf abbildet, es besitzt zwei Fernpunktlagen. Die Achsen in der Verordnung beziehen sich nicht auf die Blickrichtung, sondern auf dein Auge Die Fehlsichtigkeit des Auges wird im Falle eines Astigmatismus mit einem Gradbogen von 0 bis 360 Grad bezeichnet, rechts ist 0 Grad, oben 90 Grad und so weiter.
Wenn nun so ein Brillenglas verordnet wird, sagt es eigentlich nur, dass du in der einen Achsenlage eine Fehlsichtigkeit von -0,75 Dioptrien hast, senkrecht zu dieser Richtung ist das Auge nicht fehlsichtig. Ohne Brille bzw. ohne Sehhilfe wird dieses Auge nicht scharf sehen können, da 0,75 dpt schon nicht mehr ganz wenig ist.
Man könnte jetzt viele weitere Erklärungen dazu geben, aber viel steht hier auch schon im Forum. Wenn du mehr wissen willst, frage einfach noch genauer.
Grüße sendet
cs
Nachtrag Hier im Forum unter "Fragen" kann man sich auch schon ganz gut informieren!
Hallo gws,
natürlich wird mit der Brille Deine Sehschärfe korrigiert.
Das mit der Hornhautverkrümmung kannst Du Dir so vorstellen, wie wenn man einen Ball zwischen die Hände nimmt und zusammendrückt, und schon ist der Ball nicht mehr gleichmässig rund. So ähnlich ist das mit der Hornhaut, wenn sie eine Verkrümmung aufweisst.
Du wirst in der Ferne, vielleicht aber auch in der Nähe leichte Unschärfen haben. Bei genauerer Betrachtung sind die Unschärfen jedoch nicht gleich. Betrachte doch mal eine beleuchtete Uhr bei Dunkelheit, z.B. eine Bahnhofsuhr (so eine mit Ziffernblatt), Du wirst sehen, dass Du nicht alle Striche gleich scharf oder unscharf siehst (ohne Brille).
Hast Du schon mal eine Brille anfertigen lassen und ausprobiert?
Gruss, donquichote
Wer braucht Cylindergläser?
Ein astigmatisches Auge wird mit einem Cylinderglas korrigiert. Manche verwenden für den Astigmatismus auch die Bezeichnung „Hornhautverkrümmung“ was sich wie eine schwere Krankheit anhört aber meist gut mit Brille oder Linsen korrigieren lässt. Man sollte diesen Begriff vermeiden.
Ich möchte auf die astigmatischen Sonderformen wie Keratokonus und Astigmatismus irregularis nicht eingehen.
Wenn das Ergebnis einer Brillenglasbestimmung notiert wird, so findet sich neben dem sphärischen Anteil auch ein cylinderischer Anteil z.B. sph. +2,0 cyl.-1,0 A 90°. Aus diesen Werten kann man keinesfalls nur auf einen Hornhaut- Astigmatismus schließen, denn das Gesamtergebnis der Brillenglasbestimmung schließt die gesamten Brechungsdefizite des Auges mit ein. Der gesamte Astigmatismus des Auges setzt sich aus dem Astigmatismus
Der Linse und dem der Hornhaut zusammen. Den Hornhaut-astigmatismus kann man mit einem Ophthalmometer messen.
Auf den Linsenastigmatismus kann man dann schießen.
Allerdings ist der Anteil des Hornhaut- Astigmatismus meist der größere. Der Astigmatismus der Linse oder der Hornhaut entsteht durch unterschiedlich gekrümmte Flächen. Die Linse oder die Hornhaut weicht aus irgendwelchen Gründen von der normal kugeligen Form ab und nimmt die Gestalt einer Fassoberfläche an. Betrachtet man ein stehendes Fass, so sind die Radien welche die Fläche begrenzen, horizontal kleiner als vertikal. Wenn man sich ein solches Fass verkleinert als gefüllte Vase oder Trinkbecher aus Glas vorstellt, hat man die entsprechenden optischen Verhältnisse vor sich. Aus den unterschiedlichen Radien, horizontal und vertikal errechnen sich optisch verschiedene Brechwerte deren Differenz
der Astigmatismus ist .Genau so ist es beim Auge mit der Linse und der Hornhaut. Beide Astigmatismen zusammen ergeben den Gesamtastigmatismus des Auges. Dieser Astigmatismus wird korrigiert.
Die Brillengläser haben nun die Aufgabe diese unterschiedlichen Brechnugsverhältnisse in den verschieden Lagen zu neutralisieren. Um bei dem Beispiel mit dem Fass zu bleiben, muss man horizontal mit einem anderen Radius korrigieren als vertikal. Es entsteh dabei eine astigmatische Linse die auch als eine torische Linse bezeichnet wird. (dorisch ist auch richtig) Jetzt allerdings mit hohlen also negativen Flächen bzw. Radien. Bei den Augen sind nun aber alle möglichen Lagen dieser Fassfläche möglich und davon ist dann auch die Achse der Cylindergläser abhängig
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mfg.AL
Nachdem ich die Erklärungen gelesen habe, würde ich gerne noch wissen wollen, ob der Fragesteller die Antworten verstanden hat?
Echt, nur mal aus eigenem Interesse.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)