Hallo!
Zur Situation:
Ich leide unter frühkindlichem Innenschielen - hier wurde ich im Kindesalter 2 mal an den Augenmuskeln operiert.
Ansonsten habe ich re-setig eine Amblyopie und besitze kein binokulares Sehen - also kein 3D-Sehen.
Vorige Woche bin ich bei einer guten Orthoptistin gewsen, um den Schielwinkel kontrollehalber messen zu lassen.
Dies ist wie immer 1 Grad in der Ferne und 2 Grad in der Nähe gewesen.
Heute bin ich bei einem wirklich gutem Optiker gewsen, um mir eine neue Brille ausmessen u lassen und um KL zu probieren.
Obwohl uns beiden klar ist, dass bei mir Prismen sinnlos sind, da sogar wenn die Augen 100% parallel stehen würden, es ja zu keiner Fusion kommt, da bei mir Stereosehen fehlt,
haben wir trotzdem einfach der neugierdehalber bei mir Prismendiopitrien mit dieser "Kreuz-methode" ausgemessen.
Diese Ausmessung hat schon einen hohen Wet von 10 Prismendioptrien abgegeben.
Nun habe ich gerade im Inet gelesen, dass 10 Prismendioptrien einen SW von ca. 7 Grad umgerechnet ergeben sollen - wie kann das jedoch damit übereinstimmen, dass bei mir der SW nur 1Grad in der Ferne bzw. 2 Grad in der Nähe beträgt?
Verhält sich bei mir evtl. die Situation anders, da ich ein statisches manifestes Schielen besitze, so dass man bei mir nicht einfach von Prismendioptrien auf den Schielwinkel schließen kann?
Auch wollte ich mal vor ca. 3 Jahren meinen Rest-SW besetigen lassen (operativ) und hier wurden mir in der Augenklinik (Fachbereich Strabologie) auch Prismen angelegt und später hat mir aber der Oberarzt gesagt, dass mein Rest-SW einfach ganz klar zu gering sei, um ihn nochmals zu operieren.
Jedoch höre ich oft, dass ein Schielen ab ca. 10 Prismendioptrien operabel ist - dasich mein SW nicht verändert hat, hab ich damals wohl auch 10 Prismendioptrien haben müssen, doch trotzdem wurde mir klar abgeraten.
Gilt auch eventuell hier, dass man diese "Standard-Orientiereungen" nicht so ohne weiteres auf mich übertragen kann, da ich eine manifeste Schielform besitze?
Gruß,
Marco 25
Zu jedem Messergebnis, gehört die Methodik der Ermittlung, da sie immer den Messwert beeinflusst.
Insofern varieren Prismendioptrien bzw. Winkelgrade, schon mittels unterschiedlicher Messverfahren in der gleichen Klinik bei ein und derselben Person.
Bildauslenkungen am Kreuztest, einem Testbild aus der MKH-Messreihe, basieren auf völlig anderen Messgrundlagen und haben gerade beim Schieler, der diese Bilder i.a.R. nur instabil sieht auch andere Ergebnisse. 10 cm/m sind aber nicht 7° Schielwinkel, sondern weniger. Aber 1° Fernschielwinkel erscheint hier eher unglaubhaft.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Ok, danke schon mal.:)
Im Hinblick auf meinen SW müsste aber 1 Grad in der fenre und 1 grad in der Nähe stimmen, da er seit Jahren immer wieder so ermittelt wurde und zwar bei 2 unterschiedlichen Orthoptisten und 2-mal in der Augenheilkunde-Klinik (Fachbereich Straismus) - es ist doch unwahrscheinlich, dass sich überall geirrt wurde...
Die Messung beim Optiker erfolgte rel. schnell und wir wurden von einem IT-Arbeiter (in dem Optikergeschäft gab es wohl Probs mit dem Computer) "gestört" und danach wurde versäumt die Messung nochmal zu machen, da es ja eigentlich bei meinem Termin auch darum nicht ging...Evtl. laß ich bei ihm beim nächstem Termin nochmals messen....
Was außerhalb dem Theman interessant gewesen ist folgendes:
Wenn meine Weitsichtigkeit auf meinem "gutem" Auge komplett ausgeglichen wird, dann habe ich im Blick in die Ferne Doppelbilder - also mein schwachsichtiges Auge schaltet sich dann auch ein - es stört mich jedoch subjektiv nicht all zu stark.
Wenn man jedoch die Weitsichtigkeit am "gutem" Auge um den Wert 0,5 unterkorrigieren würde, dann würde ich in der ferne kaum Doppelbilder haben (besseres monekual Sehen wäre gegeben), jedoch würde der SW leicht zunehmen.
Ist dieses Phänomen so bekannt?
Ich vermute, dass es für mich die bessere Option darstellt die Weitsichtigkeit voll korrrigieren zu lassen und mit den Doppelbildern in der Fenre halt weiterhin zu leben? - sie störe nicht all zu stark...
Nun denn, wenn Du Doppelbilder hast, liegt der Abstand der Bilder denn nur bei ca. ein Grad? - Ich denke kaum!
Soviel zum Schielwinkel.
Alle anderen Aussagen zeigen ein auffälliges strabologisches Kernproblem auf, auf dass ich hier nicht tiefer eingehen möchte. In jedem Fall ist es gut, wenn Du es ohne psychische und physische Belastung verarbeiten kannst, das kann leider längst nicht jeder! - Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Würden die Augen bei mir 100% parallel stehen (also SW von 0 Grad), dann würde ich persönlich doch auch Doppelbilder haben, da kein bikokulares Sehen gegeben ist und daher auch dann nicht fusioniert werden könnte.
Physisch kann ich esdeswegen gut verarbeiten, weilch ich noch nie 3D-Sehen konnte und es daher nicht kenne -> ich kann es ja gar nicht vermissen.
Psychologisch ist es daher in Ordnung, da der Schielwinkel kosmetisch unauffällig ist und daher meine Optik nicht "entstellt"... wäre dies nicht so, dann würde es auf jeden Fall belastend sein, da Augen ja nicht nur ein Funktionsorgan darstellen, sondern auch ein Kommunikationsorgan - daher laße ich den SW auch regelmäßig durch eine Orthoptistin kontrollieren.
Wenn Dein Schielwinkel 0 Grad wäre, hättest Du voreinander tanzende Doppelbilder, die Dich gewaltig nerven würden. Aufgrund Deiner Beschreibungen nehme ich insgesamt an, dass Du, wenn überhaupt, nur in eher seltenen Fällen echt Doppelbilder bekommst. Deshalb sei dankbar! - Und ich wäre sehr zurück haltend, Dinge zu unternehmen, die Deine Doppelbilder verstärken könnten.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Alles klar, danke fürs Antworten.
In der tat habe ich nicht immer DPs und sie stören nicht all zu sehr, was schon mal sehr gut ist.
In der Ferne habe ich eigentlich imemr DPs, aber wie gesagt - es ist noch so wild.
Nur eine Sache überrascht mich (evtl. hast Du hier auch eine idee).
Mit Vollkorrektur ist das 2te Bild (welches mein amblyopes Auge generiert) etwas weiter vom ersten Bild nach links entfernt, als ohne Korrektur, also wenn ich die Brille abnehme.
Das wundert mich, da ich einen teilakommodativen SW habe und mein Gesamt-SWalso ohne Brille/KL höher ist.
Daher müsste doch eigentlich ohne Brille das Doppelbild weiter vom ersten Bild entfernt seind und nicht umgekehrt?
Noch eins:
Obwohl bei mir nie ein Höhenschielen diagnostiziert wurde, ist das Doppelbild auch minimal nach oben versetzt - handelt es sich hier dann doch zwangsläufig um ein ggf. minimales Höhenschielen, zusätzlich zu meinem Innenschielen?
Ansonsten fand ich deisen Satz noch interessant:
Wenn Dein Schielwinkel 0 Grad wäre, hättest Du voreinander tanzende Doppelbilder, die Dich gewaltig nerven würden.
Bezeichnet man diese Situation dann als die sogenannten "Horror Fusionis"?
Und wieso würden hier die Bilder "tanzen", also leicht wandern und wären nicht bei einem SW von 0 Grad immer an der selben Stelle?
Gruß,
Marco25
Dies kann ein "Horror-Fusionalis" sein.
Wenn Augen ohne eine feste Korrespondenz sehen, gibt es auch keinen festen Winkel.
Eine feste Korrespondenz läßt wiederum kein Schielen zu.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo!
Auf welche der 3 Fragen ist das nun bezogen?
Was versteht man einfach ausgedrückt unter Korrespondenz?
Dass beide Augen dasselbe Objekt fixieren können und die Abbildung dieses Objetks bei beiden Augen auf der selben Stelle auf der Netzhaut abgebildet wird?
Die Antworten beziehen sich auf Dich und Dein Sehen! - Dem Liegen doch hoffentlich auch alle Deine Anfragen zugrunde.
Es gibt unterschiedliche Korrespondenzzentren, übrigens schon bei idealer binokularer Fixation.
So einfach ist das nicht.
Wenn beiderseits Bi-zentral fixiert wird, nutzt das Sehen durchaus in Bewegung auch parazentrale Fixationszentren. Wenn diese im Korrespondenzauge auf entsprechende Panumarealen liegen, wird dennoch binokular einfach fixiert, wenn nicht, wird der störende Seheindruck i.d.R. auch einfach unterdrückt.
Nur in wenigen Fällen, in erster Linie bei Schielern mit unentwickelter Korrespondenz häufig noch unter Amblyopie (Sehschwäche), können sich in dem Partnerauge parazentrale Zentren mit der Blickdominanz für geradeaus an- und festlegen. Werden diese zudem sinnesphysiologisch aktiv geschaltet (falsches Training; falsche OP; falsche Brille), kann ein Doppelsehen aufkommen, was vom Probanten nicht mehr zu beherrschen ist, sprich nicht mehr unterdrückt werden kann.
Hier können funktionell noch Versuche einer Korrektion auf das aktive parazentrale Fixationszentrum unternommen werden, aber teilweise gibt es davon über die Zeit der Störung nicht nur ein einziges falsches Zentrum. Auch das ursprüngliche Zentrum kann teilweise zu Korrespondenzzwecken (re)aktiviert werden. Aber dies sind alles sehr mühsame und nicht immer erfolgreiche Maßnahmen, leider.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Danke fürs Antworten!
Eine offtopic-Frage noch:
ich arbeite sehr viel am Computer - kann es in meiner Situation schaden leichte Augenentspannungsübungen und AugenmuskelKräftigungs-Übungen in Pausen zu machen,
wie sie hier vorgestellt werden:
http://www.lerntipp.com/lerntipps/wie-sie-mit-augentraining-ermuedung-un...
oder ist es unbedenklich?
(Nicht dass man am Ende durch Augenmuskel-Übungen etwas an den Augenmuskeln und somit an der Augenstellung verändert...)
Gruß,
Marco
Entspannungsübungen können nicht schaden.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hey, Leidensgenosse
Bei mir ist der Schielwinkel: 7mm und wohl für eine OP zu wenig, da ich sonst in die andere Richtung schielen könnte.
Prismenwert: 17,5
Mein Optiker war geschockt bei dem Wert... Und hab bis jetzt noch keine Ahnung wo der Zusammenhang besteht..bin aufjedenfall auf den Termin in der Uni Klinik gespannt.
Ist es bei Ihnen mittlerweile behoben wurden, dass Problem?
Lg. Febbi
Hallo!
Sorry, für die späte Antwort - ich bin hier nur noch selten online...
Behoben ist bei mir nichts worden, da es dafür bis dato keine dringliche Notwendigkeit gibt, d.h. konkret:
Mein Schielwinkel ist mit 1-2 Grad kosmetisch unauffällig und einfach zu klein, um daran etwas per Augenmuskel-OP zu ändern und/oder zu ändern wollen.
Die Doppelbilder sind nicht permanent und subjektiv nicht störend (sollten sie aber mal zunehmen oder stören, könnte man da wohl schon einiges versuchen - z.B. Prismen - hängt aber dann vom Einzelfall ab, was man genau machen könnte...).
Daher soweit alles gut bei mir bzw. so gut, wie es halt sein kann - meine Situation wird mit Hilfe meiner Orthoptistin weiter regelmäßig beobachtet.
Ein Termin in einer Uniklinik (am besten mit eine Fachabteilung für Strabologie) scheint mir hier in ihrer Situation die beste Idee zu sein, weil Schielerkrankungen einfach so vielfältig sind, dass es hier immer auf den Einzelfall ankommt und dieser von Fachleuten abgeklärt werden muss.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute!
Lg,
Marco25