Liebe Optiker!
Ich trag schon seit ich 3 war, eine Brille und bekam sehr oft neue Gläser bis jetzt. Ich hab hier gelesen, dass es auch Billiggläser aus China oder andern Ländern gibt. Wodran kann ich denn merken, dass nicht teure deutsche Gläser in meiner Brille sind? Ich meine, wenn der Optiker alles richtig gemacht hat, kann man beim Sehen einen Unterschied merken? Das würde mich sehr interessieren. Vielleicht kann man bei einer Sonnenbrille mit China-Gläsern, die man ja nur wenig trägt, viel Geld sparen. Bei meiner normalen Brille würde ich nur die besten Gläser nehmen. Aber woher weiss ich das?
Vielen Dank!
Nicole
22. Februar 2006 - 17:06
#1
Wodran erkenn ich gute oder billige Gläser?
Hallo Nicole,
alle Markenhersteller geben zu Ihren Gläsern eine Art Zertifikat. Dieses solltest Du von Deinem Optiker auch erhalten. Eine 2. Möglichkeit sind Markenzeichen, die auf die Oberfläche der Gläser gebracht werden. Diese sollten, wenn möglich, aussen oben angebracht sein. Man sieht sie nur, wenn man die Brille weit vom Auge weg hält und von vorn durch das Glas gegen Licht schaut.
Allerdings sind sie bei kleinen Fassungen oft nicht vorhanden.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Ich meinte eigentlich, ob man mit billigeren Gläsern Beeinträchtigungen beim Sehen hat. Mir geht es darum, ob man für eine Zweitbrille auch etwas weniger anlegen kann.
Vielen Dank
Nicole
Je geringer die Gläserstärke, desto weniger Unterschied merkt man zwischen normalen und Markengläsern, wobei normale Gläser nicht unbedingt aus China sind. Auch Fassung dürfte eine Rolle spielen. Je nach Form der eingeschliffenen Gläser kann man durch Markengläser angeblich besser neben den Brillenrändern sehen.
Von der Gläserform hängt es auch ab, wie wichtig die Entspiegelung ist (das weiß ich von eigenen Brillen).
------------------
"Do what you can do best - outsource the rest"
Hallo Nicky,
Ob du billige oder teure Gläser in deiner Brille hast, merkst du an dem Preis. Denn dein Optiker wird dir nicht 350,- Euro für ein Paar Gläser berechnen, wenn es keine Markengläser sind.
Ich habe ja nun in 4 verschiedenen Preisgruppen Super-Entspiegelte Brillengläser und der auffälligste Unterschied ist die Entspiegelung.
Wenn du deine Brille so unter das Licht hälst das du dich in den Brillengläsern spiegelst. Je mehr und deutlicher du von deinem Gesicht erkennen kannst, um so günstiger sind deine Gläser im Preis. Die Lampe ist in der Spiegelung bei den billigeren Gläsern deutlich heller als bei den teureren Gläsern.
Bei den Markengläsern sehe ich mein Gesicht in den Konturen garnicht, sondern kann klar durch das Glas hindurch sehen. Auch kann jemand, der dir in das Gesicht sieht, deine Augen vollkommen klar sehen, als wäre kein Glas vor deinen Augen.
Viele Grüsse
Mistral
>
Ich meinte eigentlich, ob man mit billigeren Gläsern Beeinträchtigungen beim Sehen hat. Mir geht es darum, ob man für eine Zweitbrille auch etwas weniger anlegen kann
>
Je klarer das Glas, je mehr du den Eindruck hast, das kein Glas in deiner Brille ist, um so besser das Sehen. Um so schneller das Erkennen.
Eine Zweitbrille für den absoluten Notfall. Unentspiegelte Gläser für etwa 40 Euro das Paar bei deinem Optiker.
Eine Zweitbrille für das gelegentliche Tragen, passend zum Kleid. Da würden einfach entspiegelte Gläser reichen. Etwa 80,- das Paar bei deinem Optiker.
Es gibt auch immer mal Angebote bei dem einen oder anderen Optiker. Zwei Gläser für den Preis von einem Glas. Aber ob sich für eine Brille die Sucherei nach einem solchen Angebot lohnt ?
Ich wüsste garnicht wie die Suche systematisch erfolgen könnte. Weil in den Schaufenstern der Optiker in der Regel keine Preise ausliegen. Alle Optiker anrufen und fragen ob sie so ein Angebot haben ?
Viele Grüsse
Mistral
P.S. Ich trage gerne asphärisch geschliffene Gläser. Das Sehfeld, also das was der Augenarzt in der Kugel testet, ob deine Augen die Lichter ganz links oben oder ganz links unten sehen können, ist nach meinem Eindruck wesentlich grösser. Ähnlich dem Tragen von Kontaktlinsen.
Hängt vom Optiker ab, aber eine Brille mit einfach entspiegelten Gläsern habe ich zuletzt für 29 Euro gekauft.
------------------
"Do what you can do best - outsource the rest"
Das ist absolut richtig I-User.
Aber es ist für den Kunden sehr zeitraubend sich über das Angbeot der Optikergeschäfte zu informieren. Selbst wenn du alle Geschäfte anrufen und fragen würdest. Um zu sagen was ein Glas kosten würde benötigt der Optiker etwa 10 Minuten deiner Zeit. Ich habe es versucht und nach vier Optikern aufgegeben.
Darum verzichten in meinem Bekanntkreis sehr viele auf diese zeitraubende Möglichkeit. Einen Optiker zu suchen der das anbieten würde, was man gern kaufen würde.
Es hätte keiner etwas gegen eine individuelle, einfache Lesebrille für den Preis einer Angebots-Sonnenbrille einzuwenden, um im Kaufhaus die Preise an den dortigen Fertigbrillen lesen zu können. Aber mit den Fertigbrillen geht es auch, zur Not.
Wenn du deinen Optiker gezielt fragst, ob er dir für 40,- Euro diese unentspiegelteh oder für 80,- Euro die einfach entspiegelten Gläser beschaffen kann, wird er es machen können.
Viele Grüsse
Mistral
Ich hatte noch vor nicht allzulanger Zeit billige Kunststoffgläser aus China, die sehr schnell regelrecht "vergilbt" sind.
Nur weil die Ware, egal welche, aus China kommt, zwar wie ein Grossteil der Markenware aber nun ohne einen bekannten Namen, darf die Ware gleich überhaupt nichts kosten.
Im Grossen und Ganzen werden bei der Gläserherstellung die Maschinen eines Herstellers eingesetzt. Aber einfaches Kunststoffmaterial ist zum Beispiel nicht für Bohrbrillen geeignent. Über das Vergilben eines Kunststoffglases wurde aber hier im Forum schon einmal in einem Beitrag eines Optikers berichtet. Es war wohl kein Billig-Glas.
Meine super irgendwas 30,- Euro Brille ohne Augenpunkt aus dem Internett ist wahrscheinlich schneller mechanisch hinüber, so wie sie bei mir im Auto herumfliegt, als sie vergilben kann. Darum habe ich ja eine billige Brille haben wollen, aber nicht so eine unentspiegelte Kaufhaus-Fertigbrille. Das tut dann auch nicht not.
Ausserdem habe ich mir ein eigenes Bild über die Qualitäten der verschiedenen Preisstufen machen wollen.
Viele Grüsse
Mistral
Stop!
Wer behauptet hier, ein gutes Glas anhand der Entspiegelung erkennen zu können?
Da gibt es aber einige mehr Faktoren, die über das bloße Anschauen der Reflexe hinausgehen!
Alleine das Grundmaterial (Glas) ist schon entscheidend für die Charakteristik des Reflexes, mal ganz abgesehen von der Güte der Entspiegelung selbst!
Viele Grüße
Optix
Hallo Optix
>
Alleine das Grundmaterial (Glas) ist schon entscheidend für die Charakteristik des Reflexes, mal ganz abgesehen von der Güte der Entspiegelung selbst!
>
Und das Gesamtergebnis, die Charakteristik der Reflexe eines fertigen Endproduktes aus Glas und Entspiegelungsbeschichtung habe ich versucht zu schildern.
Das sich hinter einfachen Grundmaterialen ein kostbarer Schliff des Glases verbirgt, will ich nicht ausschließen.
Und, Optix, es gibt doch keiner der Hersteller irgendwelche Daten heraus. Es bleibt doch nur, die Ware nach dem Erfolg zu bewerten, der dem Kunden zugänglich ist.
Viele Grüsse
Mistral
Vergiss nicht den gesunden Menschenverstand!
Den Ansatz, wenig Geld für eine Ersatzbrille ausgeben zu wollen, kann ich sehr gut nachvollziehen.
Wenn es am Geld hängt, würde ich aber lieber die Entspiegelung auf einem geprüften Markenprodukt runterstufen, als ein komplettes no-name Glas aus Land XY zu kaufen; Selbst wenn es mir angeboten werden würde!
Ein komplettes Glaspaar Kunststoff 1.5 mit Super-ET und Hartschicht für beispielsweise weit unter 50€ kann nicht wirklich Vertrauen erwecken.
Wer billig kauft, kauft nunmal zweimal.
Zur Entspiegelung
Grundsätzlich ist der Reflex bei Kunststoffgläsern stärker, als bei mineralischen Gläsern. Vergleich objektiv somit nicht möglich!
Gleiches Material im Grundglas, jedoch andere Zusammensetzung der Entspiegelungsschichten Unterschiedliche Reflex-Farben und Intensitäten. Vergleich objektiv ebenso nicht möglich!
So meinte ich das...
Viele Grüße
Optix
>
Ein komplettes Glaspaar Kunststoff 1.5 mit Super-ET und Hartschicht für beispielsweise weit unter 50€ kann nicht wirklich Vertrauen erwecken.
>
Eigentlich überhaupt kein Vertrauen erwecken, wenn wir auf den Preis des Herstellers zurück gehen. 7,- Euro sind allein schon die Mehrwertsteuer, die der Optiker direkt an das Finanzamt überweist. Tatsächlich erhält der Optiker keine 50,- Euro sondern nur 43,- Euro. Die 7,- Euro nimmt er als Treuhänder des Finanzamtes entgegen.
Die Erwartungen an so ein Glas sind vergleichbar denen der Fertigbrillen aus dem Kaufhaus. Für den Notfall aber deutlich besser geeignet.
Es ist die Frage einer Preiskalkulation nach Kosten oder die überlieferte Prozentkalkuklation. Wobei man sich von der Vorstellung verabschieden sollte, das ein Optiker für 50,- Euro kostendeckend Gläser einsetzen kann. Wenn damit all seine anderen Dienstleistungen bezahlt werden sollen, die er kostenlos erbringt. Jeder weiss zum Beispiel wie lange der Optiker benötigt um das zu Weihnachten von der Oma geschenkt bekommene Brillengestell anzupassen.
Wenn wir zu den 50,- Euro für die Gläser das Anpassen der Brille mit 20,-Euro und das Einschleifen mit 15,- Euro ansetzen sind wir schon bei 85,- Euro. Und dann noch 15,- Euro für das Gestell und schon haben wir das Angebot, das mein Optiker in Wismar in seinem Schaufenster anbietet, wie ich am Wochenende gesehen habe.
Nur geht es in der Regel nicht darum, am untersten Preissegment um 5,- Euro zu feilschen. Die Frage ist doch, ob es immer 400,- Euro oder gar 600,- Euro für ein Paar Einstärkengläser sein müssen ?
Wobei der Optiker von den 600,- Euro gleich die Mehrwertsteuer von 83,- Euro an das Finanzamt durchreichen muss. Qualität liefert der Optiker also nur für 517,- Euro.
Irgendwo habe ich gelesen das die unentspiegelten Gläser so viel Verlust haben, ich glaube Erberhard nannte es Transmisson, etwa 20 % Minderung, so das sie streng genommen für Nachtfahrten, die 85 % erfordern, nicht mehr geeignet sind.
Nach meiner Meinung, und meiner persönlichen Erfahrung, ist das Mass der Durchsichtigkeit für ein Brillenglas entscheidend. Abgesehen von dem Schliff.
Ob es nun Kunstsoffgläser sind oder Glas-Gläser. Letztendlich will ich möglichst gut durchsehen.
Den Unterschied kann ich zwischen einem 30, Euro Glas und einem Markenglas selber feststellen. Aber nicht mehr zwischen hochwertigen Markengläsern. Bzw. ist mir wegen der fehlenden Informatioen der Hersteller die Möglichkeit genommen, einen eigenen Schwerpunkt zu bilden und danach meine Kaufentscheidung zwischen den Markengläsern zu fällen.
Etwa zwischen mehr Farbneutralität und etwas geringerer Durchsichtigkeit. Wie weit mindern die sich selbst verdunkelnden Sonnenbeschichtungen die Durchsichtigkeit, Abbildungsqualität ? Antworten wie, so gut wie garnicht, bringen mir bei den Preisen irgendwie nicht so das richtige Qualitätsgefühl.
Weil das Thema mangels Informationen zu keinem Enden führen kann, habe ich mich dann für mich mit dem Blick auf die Preise entschieden.
Wohl wissend, das es nicht das Optimum für den Durchblick ist. Aber für mich greifbare, grosse Vorteile im Handling bietet. Wie zum Beispiel überall da, wo ich eine bestimmte Brille benötige, auch eine liegen haben zu können. Ein Glas mit einem kleinen Kratzer ohne Aufhebens wechseln lassen zu können, wenn ich dabei mal an das Nikonglas für 300,- Euro/Stück denke.
Aus diesen Überlegungen ergeben sich dann die individuellen Gründe sich für einen bestimmten Zweck für das eine oder andere Glas zu entscheiden.
Viele Grüsse
Mistral
das thema ist deshalb schwer, weil selbst viele optiker letzten endes nicht den unterschied "sehen" können, denn dazu braucht man spezialgeräte.
folgende unterschiede können auftreten
-homogenität der flächen und des materials
-haltbarkeit der diversen beschichtungen
-abstimmung der schichten auf einander und auf das "glasmaterial"
-transmissionsänderung ( bei selbsttönenden )
-farbwiedergabe
-anreicherung mit uv-blockern (gegen glasalterung bei kunststoffgläsern )
bei mehrstärkengläsern zusätlich die kurvendesigns, was elementar den komfort bedingt ( nahteil-, fernteilbreite, übergänge )
fakt ist aber auch, daß viele der o.g. punkte beim direkten anschauen nicht feststellbar sind.
was die farbe des restreflex angeht, so wird die zb. von jedem anders als angenehm empfunden. momentan hat sich die glasindustrie da mehr oder minder auf so ein türkis bis blaugrün bei superentspiegelungen geeinigt.. aber es gibt auch andere
>
das thema ist deshalb schwer, weil selbst viele optiker letzten endes nicht den unterschied "sehen" können, denn dazu braucht man spezialgeräte.
>
Manche Opiker werfen die unbrauchbar gewordenen Gläser ihrer Kunden nicht weg, sondern schleifen sich diese vorsorglich auf das Mass der Messbrille zurecht. Für welchen Zweck auch immer, vorsorglich.
Sei es um einen Eindruck unentspiegelter Gläser vermitteln zu können, den Unterschied zwischen sphärischen und asphärischen Gläsern zu zeigen oder den Unterschied zu superentspiegelten Markenkläsern und was so ein Überraschungskasten an Zufallsüberraschungen weiter bieten kann.
Aber es kann nach meiner Meinung nicht Aufgaben des Optikers sein, den Endkunden von der Qualität eines Bestimmten Glasherstellers zu überzeugen.
Eines Glasherstellers, der sich weigert einem Endkunden Informationen zu geben. Auch dann nicht, wenn der wirtschaftlich oft nicht mehr so rosig gebettete Optiker auch von diesem "kostenlosen" Service auf keinen Fall lassen will.
So, wie auch exotische Radiohersteller sich auf ihre eigenen Produktkosten um ihre Endkunden bemühen und versuchen Ihnen die unerklärlichen Vorzüge Ihres Röhrenklangs nahe zu bringen, wird der Markt auch in diesem Segment walten.
Viele Kontaktlinsenhersteller bemühen sich schon direkt um Ihre Endkunden.
Die Anbieter von günstigen Gläsern mit unbekanntem Namen haben den Markt für Gelegenheitsbrillen geweckt. Aber auch die Frage danach, wie sich diese Gläser von den teureren Gläsern unterscheiden.
In anderen Bereichen haben die Hersteller, die Ihren Endkunden mit Ihrem Fachwissen und und ihren technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen auch eine gute Marktposition gewonnen. Die jetzt noch unbekannten Glashersteller werden sich diesen Erfahrung anderer Märkte nicht verschliessen.
Und der Optiker sollte seine Existenz nicht von dem Ertrag des Verkaufs der teuren Gläser abhängig machen. Sondern auch bei dem Verkauf preiswerter Gläser seine Kosten decken. Es dem Kunden ermöglichen das Optikergeschäft an der Ecke auch mit dem Kauf von preiswerten Gläsern zu behalten.
Wenn ich gerade an das Angebot von Hoja denke. Zwei Gläser zum Preis von einem Glas. Diesen Einkaufsvorteil prozentual, und nicht als Betrag, an den Endkunden zu reichen, mindert den, mitunter dringend benötigten, Ertrag aus der High-Class empfindlich. Denn mangels Marktübersicht des Endkunden erreicht der Optiker mit diesem Sonder-Angebot nur seine Stammkunden.
Andererseits sieht der Kunde den Preis für eine Paar Gläser in ganz anderen Dimensionen im freien Markt. Einem Markt, der frei ist von den Leistungen, die der Optiker vorerst verschenkt. Leistungen die der Kunde gerne haben will, auch bezahlen will, aber nicht unbedingt über dem Kauf eines Produktes das er nicht als so richtig prickelnd empfindet.
Viele Grüsse
Mistral