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Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00
Winkelfehlsichtigkeit und Nystagmus

Hallo Forum, Hallo Herr Mosch,

ich spreche Sie direkt an, Herr Mosch, da sie mir vor ca. 6 Jahren eine Prismenbrille angepasst haben und ich Sie eigentlich über die weitere Entwicklung auf dem laufenden halten wollte. Durch Umzug habe ich diese Versprechen nicht halten können, werde dies aber auf diesem Wege gerne nachholen.
Vielleicht ist das Thema WFS und Nystagmus ja auch für dieses Forum interessant und nicht zuletzt bin ich natürlich auch immer daran interessiert mehr über die Zusammenhänge meiner Augenprobleme zu erfahren und eventuell das eine oder andere zu verbessern.
Dazu ein kurzer Überblick über meine Augen
Ich war ca. die ersten 3 Lebensmonate blind, habe einen angeborenen, horizontalen Nystagmus, bin kurzsichtig, Hornhautverkrümmung und WFS, ich trage(wieder) weiche, torische KL und eine Prismenbrille mit jeweils 3 pdpt (aussen dick)
Mit dieser "Ausrüstung" sehe ich bei guter Form ca. 80%.
Mit ca. 8 Jahren wurde eine Operation (Korrektur der Zwangshaltung) bei mir durchgeführt.
Seit ich die Prismenbrille trage hat sich der Nystagmus etwas beruhigt, was ich vor allem abends merke, wenn die Augen müde und angestrengt sind. Seit einiger Zeit habe ich Probleme mit Verspannungen im Nacken/Schulterbereich und bin damit auch in Behandlung. Aufgrund des Nystagmus habe ich noch eine leichte Zwangshaltung nach links, was ich vor allem beim Auto fahren bei schlechten Sichtverhältnissen merke.
Im Moment beschäftige ich mich wieder einmal verstärkt mit meinen Augen, deshalb bin ich auch auf dieses Forum gestossen und stelle zuletzt auch noch einige Fragen an das Forum
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Nystagmus und WFS, oder andere "Fälle" mit dieser Kombination?
Worin unterscheiden sich die Operationen zur Zwangshaltungskorrektur bzw. Korrektur der WFS ?
Soweit erstmal, bei diesem sehr aktiven Forum werden bestimmt noch Fragen und Ergänzungen folgen ...
Zuletzt noch ein Hinweis auf ein ebenfalls sehr interessantes Forum www.nystagmus.de

Gruss
Stephan

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Stephan

nett so von Dir zu hören! Aber Siegburg ist doch nicht so weit, wie wäre es nach sechs Jahren mal mit einer Sehkontrolle?

Zuerst einmal wird vielen hier ein Zusammenhang wohl sehr unwahrscheinlich vorkommen. Aber Du warst nicht der einzige Fall, bei dem sich mit der Korrektion Stabilisierungen im Nystagmus und eine verbesserte Sehleistung zeigten. Ich habe dies bei drei/vier Personen beobachten können.

Wo wurde die Zwangshaltung bei Dir operiert? Weißt Du wie sie durchgeführt wurde? (Ich habe Deine alten Unterlagen jetzt nicht zur Hand, dort ist es evtl. ja vermerkt)

Es gibt verschiedene Arten, einen Nystagmus zu operieren.

Als eine mir sehr gruselige Art erscheint mir die Empfehlung, alle Muskeln so zu kürzen, dass der dadurch zurückgezogene Augapfel keine starken Zitterbewegungen mehr ausführen kann. Diese Methode, wurde mir vor wenigen Jahren geschildert, allerdings war sie bei einem Kind schon nach einem Jahr vom Effekt her wieder weg, so die Eltern. Eine erneute OP bei einem zweiten Kind, sowie eine Wiederholung dieser OP war damals abgelehnt worden. Allerdings gab es den Kontakt zu mir nur telefonisch. Die Kinder dazu habe ich nicht kennengelernt.

Schon besser erscheint mir der Weg zu sein, eine OP zeitgleich an beiden Augen auszuführen, um bei entsprechend anders positionierter Hauptblickrichtung, die Kopfzwangshaltung, die eindeutig im Zusammenhang mit der Blicksteuerung abläuft, zu beeinflussen.

Als ideal sehe ich persönlich die Korrektion sämtlicher Binokularfehler über Gläser an. Bei entsprechend hohen Werten, sollte dann derselbe erst an einem Auge operativ kompensiert werden. Reichen diese Massnahmen nicht aus, die Kopfzwanghaltung aufzulösen, bliebe der oben genannte Schritt immer noch möglich.

Es wäre so aber erst eine aufgepfropfte Winkelfehlsichtigkeit kompensiert worden, die unkorrigiert bei der zweitgenannten Methode, als kritischer Faktor den Erfolg ungünstig beeinflussen könnte.

Im günstigsten Fall würde die korrigierte WF schon alleine eine Kopfzwangshaltung beheben können. Eine OP der Kopfzwangshaltung mit beidäugig parallelem Versatz in der Hauptblickrichtung hätte in diesem Fall dann wohl keinen Erfolg gezeigt.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

erstmal Danke für die schnelle Antwort!
vorweg ich bin natürlch in den letzten 6 Jahren durchaus bei (verschiedenen) Augenärzten und Optikern gewesen, habe nach langem Probieren seit einem knappen Jahr weiche torisch Monats-KL (biomedics toric) mit denen ich sehr gut zurecht komme. An der Prismenstärke ist allerdings nichts geändert worden, weil ich grundsätzlich bisher auch mit der Prismenbrille gut zurecht gekommen bin. Allerdings merke ich in letzter Zeit wie schon beschrieben, Verspannungen und in bestimmten Situationen fällt mir die leichte Zwangshaltung auf.
Die Operation ist damals in der Augenklinik Lüdenscheid durchgeführt worden. Das dürfte jetzt so 25 Jahre her sein. Ich habe dort auch schon nach Unterlagen angefrgt, die existieren aber nicht mehr. Von den Schilderungen meiner Eltern weiß ich nur, dass beide Augen operiert worden sind. An einem Auge wurden die inneren, am anderen Auge die äußeren Bänder gekürzt oder verlängert. Mehr weiss ich leider nicht über die OP. Danach war die Zwangshaltung aber gut korrigiert. Auf Kinderbildern vor der OP siehrt man mich meist im Profil Wink
Es kann natürlich sein, dass meine Winkelfehlsichtigkeit nicht (mehr) ausreichend korrigiert ist und sich daher die Probleme ergeben.
Andereseits schwankt durch den Nystagmus meine Sehleistung sowieso und die damit zusammenhängenden Beschwerden wie Kopfschmerzen am Abend (Computerarbeitsplatz) auch.
Ich denke diese Kombination macht auch eine Prismenanpassung schwierig, da bei den entsprechenden Tests ich eben nicht das rechte und linke Bild in eienm bestimmten Abstand voneinander sehe, sondern die Bilder pendeln um eine mehr oder weniger feste Mittelllage.
Und je länger ich darauf gucke, desto schlimmer wird es.
Im Moment geht es mir darum Meinungen von Fachleuten anzuhören, um dann den möglichst richtigen Weg zu finden die Beschwerden zu lindern und vor allem auch meine Sehleistung auf Dauer möglichst stabil zu halten. In zwei Wochen habe ich (nach einem halben Jahr Wartezeit) einen Termin in der Augenabteilung der Uniklinik Bonn (Prof. Roggenkämper) Ich weiss zwar nicht wie man dort zur Korrektur der WFS steht, aber in Sachen Nystagmus ist mir die Klinik empfohlen worden. Gibt es da Erfahrungen mit Bonn in diesem Forum ?
Soweit erstmal, ich hoffe die fehlenden Infos rübergebracht zu haben.

Stephan


Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Stephan,
bei einem Nystagmus mit Beidäugigem Sehen gibt es verschiedene Möglichkeiten eines prismatischen Ausgleiches, um das Sehen stabiler zu machen und/oder eine (geringe) Kopfzwangshaltung zu bessern. Ob das möglich ist und reicht, oder ob nocheinmal operativ eingegriffen werden muß (und kann) können Fachleute in einer Augenklinik mit Orthoptik untersuchen. Da bist Du in Bonn in der Abteilung von Prof. Roggenkämper schon an einer richtigen Stelle.
Gruß
Linus

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Jetzt möchte ich an dieser Stelle mal einen kurzen Bericht von meinem Besuch in der Uni-Klinik Bonn geben.
Zunächst bin ich von einer Orthoptistin untersucht worden. Diese Untersuchung war durchaus ausführlich, wobei ich bei verschiedenen Optikern durchaus schon zeitlich ausgiebiger und mit höherem technischen Aufwand untersucht worden bin. Aber das muss ja nichts über die Qualität aussagen, die ich hier auch nicht in Frage stellen möchte! Ihre Einstellung zu meiner Prismenbrille war sehr eindeutig. Viele Optiker würden ja fahrlässig handeln, die Prismenwerte bis zu OP "hochtreiben". Es kamen noch Zitate zu Gerichtsurteilen bzgl. Abrechnungen von Prismenbrillen mit der KK ..., ansonsten wurde das (Un-)Thema "Winkelfehlsichtigkeit" eher weggeschwiegen und auch nicht untersucht.
Meine schon beschriebene Zwangshaltung ist stabil in der Nähe und in der Ferne und liegt bei ca. 20°. auf die Brille aufgeklebte Prismengläser, die diese Zwangshaltung ausgleichen konnten, lagen bei je 25 pdpt links und rechts, Basis re aussen / li innen.
Anschliessend fand ein Gespräch bei Prof. Roggenkämper statt. Die Orthptistin berichtete ihm von der Untersuchung und nach ein paar Fragen zu meiner ersten OP kam die Aussage "Ja, da können wir operieren, lassen sie sich draussen einen Termin geben" - Ich kam mir etwa so vor, als wenn ich beim Zahnarzt eine Füllung bekommen sollte. Aber vielleicht sind diese OP's (inzwischen) wirklich Routine.
Die Winkelfehlsichtigkeit wurde auch von Prof. Roggenkämper nicht näher beachtet, auf meine Frage, inwieweit sich Nystagmus-OP und Prismenbrille gegenseitig beeinflussen sagte er, bei der geringen Stärke der Brille sei dies nicht zu erwarten.
Zunächst war ich nach dem Termin froh, dass operativ bei mir etwas getan werden kann, im Laufe der letzten Tage kommen aber immer mehr Zweifel auf, ob eine Zwangshaltungs-OP ohne Betrachtung der WF Sinn macht ? Ich würde mich aus diesem Grunde gerne noch an einer weiteren Klinik vorstellen. Beim Stöbern im Forum habe ich bis jetzt nur von Göttingen gelesen, die sich zumindest mit WF beschäftigen, wenn auch nicht mit MKH. Oder gibt es da noch andere Empfehlungen. Denn mit meinem Nystagmus bin ich sicherlich bei einer der Uni-Kliniken am besten aufgehoben. (HH-Eppendorf wird in Sachen N. immer wieder genannt)

@Paul Gerhard
Habe ich die Empfehlung richtig verstanden, sowohl die Zwangshaltung als auch die WF mit Prismengläsern zu korrigieren. Das hiesse unterschiedlicht Werte und verschiedene Basen re/li ? Ist das bei je 25 pdpt für die Zwangshaltung noch machbar ? Und wenn eine OP anstünde, wer kennt sich mit dieser Kombination aus ? Ist sowas schon mal gemacht worden?
Fragen, Fragen, .... aber zum Glück gibts ja diese Forum.

Gruss
Stephan

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Stephan

ich versuche es!

Wenn "WF" stimmt, sollte sie bei einer solchen OP berücksichtigt werden.

Dies würde bei von Dir genannten 25 Prismen rechts außen (links innen) heißen, dass das WF-Prisma mit seiner Basis integriert mitoperiert werden sollte. Dies bedeutete bei seitlichen WF-Werten, auf einem Auge würde der Op-Wert höher und auf dem anderen geringer ausgeführt werden müssen.

Hat eine Klinik dies nicht im Blick, bzw. ist der WF-Faktor nicht "vorher" stabil ermittelt, bleibt in Folge eine OP nur ein zweifelhafter Teilkorrektionswert.

Da Göttingen "nicht" nach MKH arbeitet, kann dort "WF" (nach Definition ein Produkt der MKH-Messung) nicht(!) ermittelt werden. Es werden "auch" Prismenwerte gemessen, jawohl.

Aber was heißt das dann im konkreten Fall???

Auch Dein Fall wäre bei einem "WF- Operateur" kein Problem, wenn die "WF" selbst vorher gut stabilisiert wurde.
Alles andere ist viel einfacher, und auch im Verhältnis schnell ermittelbar!

Ob Du Prismen mit gleicher Basisrichtung gut verträgst, weiß ich jetzt nicht zu sagen, es ist jedenfalls bei diesen Werten optisch schwieriger (Farbsäume). Man könnte aber die jetzt neu zu ermittelnden WF-Prismen nur auf eine Seite packen und hätte so eine Linderung in der Kopfzwangshaltung. Evtl. ergibt sich daraus aber sogar ein Hinweis darauf, dass "nur WF, in diesem Fall auf einem bestimmten Auge manifestiert" (dies ergibt sich aus der Kopfdrehung und der richtigen Prismenbasis rein logisch) diese Zwangshaltung bewirkt. Das würde faktisch bedeuten, dass zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden können. Hier müsste das betreffende Auge dann allein(!) entsprechend operiert werden. Ich halte dieses Endstadium bei Dir noch nicht für ausgeschlossen.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Stephan,
ja, das scheint ein Dilemma zu sein, daß Professoren nicht viel reden. Das sieht leider für die meisten Patienten so aus, als würden sie nicht ernstgenommen. Schade ...

Aber daß nochmal eine OP gemacht werden kann, und bei den Werten sicher sinnvoll, ist doch beruhigend.
Diese spezielle OP ist eine definierte Augenmuskel-OP, die bei Kopfzwanghaltung durch Nystagmus gemacht werden kann (OP nach Kestenbaum - quasi eine Verlagerung der Augen in den Augenhöhlen). Sie erfordert eine gute Voruntersuchung und Vorbereitung, wobei "Hightech" und Zeitaufwand, wie Du selbst bemerkst, nichts über die Qualität aussagt!
Sie erfordert zur Berechnung, welcher Muskel an welchem Auge um wieviel gekürzt oder verlagert werden muß allerdings auch eine große Erfahrung mit eben dieser OP-Methode bei Nystagmus, und auch wenn Prof. Roggenkämper nicht viel redet, er ist ein erfahrener Operateur.

Sorry, aber bei einem solchen massiven Krankheits-Befund (Nystagmus, Kopfzwangshaltung von mind. 20 Grad) würde auch ich eine Abweichung nach MKH-Methode gemessen vernachlässigen! Hier geht es um mehr.

Laß Dich bald operieren, dann hast Du in Bezug auf die Kopfzwangshaltung und der damit einhergehenden Probleme Ruhe. Außerdem besteht die Chance, dadurch auch dein Sehvermögen zu stabilisieren.
Gruß
Linus

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Linus

entweder stimmen 20°, oder 25 Prismen, sicher aber nicht beides. Denn 20° sind ein, von Dir hier richtig erkannt, zu hoher Wert. (Ich denke erstmal nicht, dass man diese Werte auch einfach addieren kann?!)

Haben aber 25 Prismen beidseits mit gleicher Basis eine sehr gute Kompensierung der Kopfhaltung ergeben, könnte der Fehlwert "eines" Auges, durchaus bei ca. 50- 60 Prismen liegen, dies korreliert wieder wesentlich besser mit der Kopfverdrehung (Augenfehlhaltung) von 20° und würde "dann" aber bedeuten, dass dieser Fehl:wink:el auf einem Auge zu korrigieren wäre, da quasi durch eine "versteckte WF" erzeugt.

Während im Fall 1 (Prof. Roggenkämper) in der Ausrichtung der Augen "zueinander" bewust keine Änderung erfolgt, wäre diese im anderen Fall erheblich. Evtl. bleibt eine Kombination denkbar.

Aber ob ich meine eigenen, nur physikalisch abgeleiteten Gedanken nochmal äußern durfte? Dies war hierzu jedenfalls mein letzter Beitrag. Ich bin kein Mediziner.

Denn ich bin mir bewußt, dass Prof. Roggenkämper sehr gut operiert, allerdings weiß ich nicht, ob Dr. med. Wulff bei einem Eingriff in solch einem Fall die gleiche Zielsetzung verfolgen würde. Dies wäre jedoch für mich persönlich entscheidend.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Hallo Linus, hallo Paul Gerhard,

vielen Dank für die schnellen Antworten zu diesem wohl wirklich etwas komplexen Thema.
Auch wenn ich (noch) nicht DIE Lösung gefunden habe (was ich auch nicht so ohne weiteres erwartet habe) so habe ich doch wertvolle Hinweise und Denkanstöße in die verschiedenen Richtungen bekommen. Bis zu einem mögl. OP-Termin im Januar bleibt ja noch Zeit zum Überlegen und informieren. Falls es noch irgendwelche Hinweise oder Neuigkeiten zu diesem Thema gibt bin natürlich für weitere Antworten dankbar !
Ich werde auch weiter hier berichten ...

Gruss
Stephan

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Hallo an Paul-Gerhard, Linus und das restliche Forum !
Ich hatte ja angekündigt hier noch einmal zu berichten, wenn es Neuigkeiten gibt, was ich hiermit tun möchte.
Ich bin am Mittwoch in Bonn von Prof. Roggenkämper operiert worden und so wie es sich bis jetzt zeigt sehr erfolgreich!
Bei der ersten Untersuchung im Sommer wurden ja, wie berichtet Prismen re Aussen und links innen verteilt, um die KZH auszugleichen. Diesmal wurden die Prismen (in Summe 36) bei beiden Augen aussen verteilt (links mehr als rechts).
Somit konnte ebenfalls die KZH ausgeglichen werden und gleichzeitig das latente Schielen (?) ausgeglichen werden.
Nachdem Prof. Roggenkämper während der OP zunächst "nachgeschaut" hat, wie bei meiner ersten OP vor 25 Jahren operiert wurde (nach Anderson) wurde bei mir eine Kombination aus Kestenbaum-OP und der Methode der artifiziellen Divergenz operiert. Dabei bedeutet Kestenbaum, dass die Augen parallel (in meinem Fall) nach links gedreht werden, um die KZH auszugleichen. Bei der Methode der artifiziellen Divergenz werden die Augen beide nach aussen gedreht. Damit wird ausgenutzt, dass der Nystagmus ruhiger ist, wenn die Augen konvergieren (sich nach innen drehen), wenn etwas in der Nähe fixiert wird. Durch das "nach aussen drehen" müssen die Augen schon beim Blick in die Ferne konvergieren und der Nystagmus beruhigt sich.
Es wurden somit an drei Augenmuskeln operiert, das re Auge leicht nach innen gedreht, das rechte Auge rel. stark nach aussen gedreht.
So wie es aussieht bin ich damit sowohl die KZH als auch die Prismenbrille los - mal abwarten ob sich dieses positive Ergebnis auf Dauer bestätigt.
Ich bin mit diesem Bericht in diesem Forum geblieben, obwohl ich denke, dass ich kein klassischer Winkelfehlsichtigkeits-Fall bin. Vielleicht interessiert es trotzdem den einen oder anderen.
Gruss von Stephan, der nach dem Bericht jetzt erst mal die Augen für ein Stündchen zumachen wird Wink

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Stephan

schön von Dir zu hören. Natürlich interessiert uns auch dies spezielle Sehproblem bei Kopfzwangshaltung (KZH) und Nystagmus.

Ich melde mich später nochmal dazu, da mir jetzt die Zeit fehlt, auf Deinen Bericht einzugehen.

Jedenfalls erstmal herzlichen Dank dafür, uns über Deine neue Situation jetzt in Kenntnis gesetzt zu haben.

Gruss

Paul-Gerhard Mosch

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Stephan,
ich finde es super, daß Du Dich nochmal gemeldet hast, um zu berichten.
Auch wenn ich davon ausgegangen bin, daß Du in Bonn in guten Händen bist, und das Team dort gut entscheidet und operiert, freue ich mich für Dich. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung!
Grüße
L.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Stephan

grundsätzlich hat man eine Eso-Stellung korrigiert. Wie man dies auch immer beschreibt. Durch die unterschiedliche Aufteilung auf beide Augen wurde die Kopfzwangshaltung (KZH) verbessert, vielleicht sogar behoben.

Wenn Dir langfristig geholfen wurde, hat man den richtigen Betrag präzise korrigiert. Dies wäre und wird auch mittels der MKH angestrebt und erreicht. Die OP-Vorbereitung über Prismengläser, oder später ein Restfehler über Prismen kann jederzeit nachgeschoben werden.

Es ist lustig, wenn man ein "hochtreiben über Prismenbrillen (hier 6.0 cm/m)" beklagt, aber jetzt 36 cm/m operativ korrigiert.

Lieber Stephan, hab keine Sorge zur Zeit sieht alles wohl gut aus, und bei neuen Beschwerden, kannst Du immer auf uns zurückgreifen.

Deine Augen weisen Dir den richtigen Weg! Sie würden Dir auch die beste Korrektion bei einer Überprüfung empfehlen. Alles Gute!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Herr Mosch,
nur eine kurze Anmerkung.
Es ist nicht "lustig", sondern in bestimmten Fällen medizinisch indiziert und dann auch richtig!
Gruß
L.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Linus

natürlich richtig;
aber vorher "augenoptisch indiziert" und lt. Kundenaussage auch "richtig" gut, trotz "medizinischer" Abwehrhaltung. Aber Du hast recht, "Lustig" ist das doch nicht.

Übrigens, toll dass Du wieder so mitmischt. Danke!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard, Hallo Linus

noch zur Ergänzung, da mir beim Tippen mit noch "dicken Augen" auch ein Felher unterlaufen ist. Bei mir wurde am LINKEN Auge der Außenmuskel 10 mm gekürzt, innen 4 mm rückgelagert und am RECHTEN Auge der Innenmuskel 7 mm gekürzt. Das heisst, den Hauptanteil hatte hier wohl die KZH, die Esophorie wurde zuvor mit +10 cm/m bestimmt und in Kombination mit der artifiziellen Divergenzoperation mitkorrigiert.
Meinen Augen gehts inzwischen wieder recht gut, schliesslich ist hier Karneval, bin gespannt, wie es mit dem Kamelle fangen klappt ...
Gruss
Stephan

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Stefan

Links wurden 14 mm Muskellänge (10+4) insgesamt verlagert, rechts 7 mm. Insofern wurde auch eine ESO korrigiert.

Leider kann man den Werten keine eindeutigen Prismenstärken zuordnen. Dies geht schon deshalb nicht, da evtl. an schon voroperierten Muskeln operiert wurde. Auch die Nahttechnik etc. spielt eine Rolle.

Mehr Klarheit über die Verhältnisse würde eine WF-Messung (etwa nach 3-6 Monaten durchgeführt) ergeben. Aber es wäre für Dich sicher schon ausreichend, wenn Dein Beschwerdebild sich deutlich verringert darstellt.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Stephan
Verbunden: 18. Juli 2004 - 0:00

Hallo Paul-Gerhard,

... das sehe ich genauso. Die Korrektur der KZH kann ich schon jetzt spüren und alles weitere wird sich mit der Zeit zeigen, wenn ich auch wieder meine Kontaktlinsen tragen kann, mit denen ich besser sehe als mit der jetzigen Brille.
Laut Prof. Roggenkämper wurde übrigens bei meiner ersten OP am rechten Auge der aüßere und am linken Auge der innere Muskel rückgelagert. Ich weiss allerdings nicht um welchen Wert.
Gruss
Stephan