Forum

7 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Aion
Verbunden: 13. Juli 2009 - 16:11
Winkelfehlsichtigkeit, ein paar Fragen und Erfahrungen.

Hallo,

ich hätte einmal ein paar Fragen bzgl. Winkelfehlsichtigkeit. Ich schreibe euch aber erst einmal meine Erfahrungen.

Bei mir fingen die Augenprobleme vor ca. 1,5 Jahren an. Ich bekam von einem auf den anderen Tag Sehstörungen. (starke Lichtempfindlichkeit, starke Probleme bei der Arbeit an Monitoren, Probleme bei Gesprächen mich auf mein Gegenüber zu konzentrieren) Daraufhin habe ich einen Augenarzt konsultiert, der mir eine Sehschwäche im Nahbereich attestiert hat (Organisch war bei mir alles ok) und mir eine Brille verschrieben hat. Die Werte der Brille: Sphär.: R +0.50 L +0.75 Zyl. L -0.25 Achse L 115

Erst einmal hat mir die Brille geholfen, meine Augen haben sich aber ca. 2 Monate nach beginn der Störungen wieder etwas stabilisiert, es blieb bei den Beschwerden bei Monitorarbeiten, die aber noch erträglich waren. Sechs Monate später bekam ich wieder Probleme (Arbeiten am Monitor, unscharf sehen, Konzentrationsprobleme) Mein Augenarzt konnte mir nicht wirklich weiterhelfen, und meinte ich müsse mich an die Probleme gewöhnen. Daraufhin habe ich dann den Arzt gewechselt, dieser riet mir meine Brille nur bei der Arbeit zu tragen und in der Freizeit auf die Brille zu verzichten. Dies habe ich dann auch getan und wieder wurden die beschwerden (bis auf die Computerarbeit) besser. Und wieder sechs Monate später verschlechterte sich der Zustand (Alle obengenanten Probleme und zusätzlich Kopfschmerzen, starke Müdigkeit nach Monitorarbeiten, komische perspektivisches sehen, Augenschmerzen und Konzentrationschwäche). Nun wurde bei mir eine Winkelfehlsichtigkeit / Strabismus festgestellt und mir eine Brille mit Prismen verschrieben. Die Brille hat folgende Werte: Sphär.: R +0.75 L +1 Zyl.: L -0.50 Achse: L 100 Prismen R: 1.50 innen L 1.25 innen. Ich soll die Brille die erste Woche durchgängig tragen und danach nur zum arbeiten.

Ich habe die Brille nun eine Woche, nach der ersten eingewöhnung kann ich etwas besser am Computer arbeiten, die Lichtempfindlichkeit ist besser geworden und auch die Kopfschmerzen, Nackenschmerzen sind nicht mehr vorhanden. Probleme habe ich noch bei handschriftlichen arbeiten (unruhiges Bild) und teilweise noch Konzentrationsschwäche.

Ich hätte mir eigentlich mehr erwartet und bin enttäuscht, vielleicht habe ich auch zu viel Hoffnung in die Brille gesetzt? Die letzten 1,5 Jahre waren für mich nicht leicht und die ganze Sache nimmt mich psychisch schon sehr mit (da ich auf Computerarbeit angewiesen bin). Daher auch mein Bericht hier und meine Fragen:

- Kann man Winkelfehlsichtigkeit / Strabismus heilen? Zb.: durch eine Operation? Oder muss ich mich den rest meines lebens damit abfinden und sind die Probleme nun ständige Begleiter?
- Wie lange braucht man um sich an eine Brille mit Prismen zu gewöhnen, und in wieweit gleicht sie die Winkelfehlsichtigkeit aus?
- Kann eine Bille mit Prismen dauerhaft helfen? Oder braucht man alle sechs Monate neue Gläser?
- Kann man nach einiger Zeit wieder normal am Computer arbeiten, ohne beschwerden?
- Wie schnell erkennt man eigentlich ob die Brille einem hilft oder ob falsche Prismen verschrieben wurden.
- Hat jemand eine gute Adresse in Berlin, die einem bei dem Thema persönlich weiterhelfen kann und die er aus eigener Erfahrung empfehlen kann?

Ich würde mich freuen wenn ihr mir meine Fragen beantworten könntet oder eure Erfahrung hier postet!

Grüße,

Holger

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Holger,

nur kurz einige Info´s, da ich gleich weg muss.

1) Berlin ist die Wiege der MKH, hier findest Du verschiedene kompetente Ansprechpartner.
Ich würde mich evtl. sogar mal an die technische Hochschule Bereich Optometrie/Augenoptik wenden. Dort werden immer wieder auch interessante Problemfälle gesucht und teils auch vermessen.

2) Winkelfehlsichtigkeit wird zuerst in der Fernsicht geprüft und korrigiert! Sollte die Brille später nur zum Nahsehen PC getragen werden, liegt nicht das korrekte Messverfahren zugrunde!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Aion
Verbunden: 13. Juli 2009 - 16:11

Hallo Herr Mosch,

danke erst einmal für die schnelle Antwort!

Ich werde mich einmal bei der technischen Hochschule in Berlin umhören.

Bzgl. der kompetenten Ansprechpartner, hättest du konkret jemanden den du empfehlen könntest? Gerade bei dem Problem scheint es sehr schwer zu sein jemanden kompetentes mit Erfahrung zu finden. Und ich möchte nach der langen Zeit, dass Problem nun professionell und nachhaltig lösen. (falls überhaupt möglich?)

Könntest du den zweiten Punkt noch einmal genauer ausführen? Mir wurde gesagt ich soll die Brille zum arbeiten und lesen benutzen und in der Freizeit absetzen, dass währe dann "Training für die Augen"

Grüße,

Holger

Bild des Benutzers Aion
Verbunden: 13. Juli 2009 - 16:11

Hat denn keiner von euch Erfahrung & eine Adresse von Berliner Ärzten?

Entschuldigt bitte wenn ich etwas ungeduldig bin, aber das Problem macht mir wirklich sehr zu schaffen.

Grüße,

Holger

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Holger,

nur nicht gleich ungeduldig werden. Wenn man Dir helfen kann, braucht dies auch Zeit und Geduld!

- Falsche Sehgewohnheiten haben sich über Jahre(-zehnte) eingeschliffen und müssen in guten und korrekten Schritten reorganisiert werden.
Falsche Eile schadet nur und kostet letztlich oft mehr!

Zuerst zur Antwort 2)
Du benötigst Hilfe im PC-Bereich, oK.
Aber, wenn Dein beidäugiges System unkorrekt fixiert, gibt es schon in der Ferne Unstimmigkeiten. Werden diese sauber ausgemessen und korrigiert, wird allermeist auch die Nahsicht mit verbessert. Nur in Fällen, in denen die Nahsicht dann noch Probleme behält, werden unterschiedliche Massnahmen für Ferne und Nähe erforderlich.
Wird nur ein spezieller Bereich korrigiert, kann sich letztlich kein harmonisches Sehen über alle Bereiche durchsetzen. Sehen kann sich auf diese Tour noch mehr verkrampfen, aber davon will man eigentlich ja weg. Deshalb sollte die Korrektion auch ständig getragen werden.

Mein persönlicher Favorit in Berlin ist Dr. med. Uwe Wulff (Privatarzt). in Berlin-Bukow. Allerdings hat er eine ziemliche Warteliste und nimmt auch nicht mehr jeden Patienten an, da er altershalber in den nächsten Jahren aufhört. Ich würde aber an Deiner Stelle so frei sein, Ihn ansonsten nach einem versierten Augenoptiker oder Fachkollegen zu befragen.

Ich selber kenne ansonsten die Berliner Kollegen von ihrer Arbeitsweise weniger, bin aber sicher, dass es verlässliche Kollegen vor Ort geben muss. Evtl. kann Dir auch "Kerstin" helfen, die in Norddeutschland auch als >>Selbsthilfegruppe Über links von >>www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Aion
Verbunden: 13. Juli 2009 - 16:11

Hallo Paul-Gerhard,

danke für die Antwort! Ja ich weiß das ich geduldiger sein muss, momentan fällt es mir aber sehr schwer, da mich die Sache sehr mitnimmt.

Ich trage die Brille die ganze Zeit und werde dies auch weitermachen. Wie lange dauert denn ungefähr die Eingewöhnungszeit? Ich habe hier im Board gelesen, dass es bei einigen 3-4 Wochen dauern kann?

Herrn Dr. med. Wulff habe ich heute versucht anzurufen, es geht aber nur ein Anrufbeantworter ran, der einem mitteilt das Herr Dr. Wulff keine Patienten mehr annimt.
Was sehr schade ist, da er ja ein Spezialist auf dem Gebiet sein soll.

Ich werde es mal bei der von dir genannten Homepage probieren.

Einen schönen Abend noch!

Holger

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Holger,

Dein Problem ist auch, dass Du rechts übersichtig und links kurzsichtig bist, also anisometrop. Obendrein Außenschieler. Außenschieler "mögen" keine volle Pluskorrektion.

Es sollte, wie schon gesagt, zunächst die Ferne korrigiert werden und eine Prismenbrille sollte ständig getragen werden. Die Empfehlung, diese häufig auf- und abzusetzen, damit das Training für die Augen ist...also da kräuseln sich mir die Nackenhaare. Damit kann man sein visuelles System so richtig schön durcheinanderbringen....!

Es gibt in Berlin noch einen Arzt, der nimmt aber auch keine Patienten mehr an, außer echte Schieler und Problemfälle. Wurde bei Dir Schielen denn schon explizit ausgeschlossen?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!