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Bild des Benutzers Richard M
Verbunden: 12. Oktober 2007 - 18:56
winkelfehlsichtigkeit

Ein Forum lebt ja auch von Erfahrungen Betroffener, also zu mir
35 Jahre, immer schon Brille (wahrscheinlich schon mit 5 jahren)

ca 1984
stationärer Aufenthalt in Augenklinik Tübingen, da ein Auge ab und zu nach aussen weglief ...so hat man es damals bezeichnet....nach 2 Wochen, vielen Klebepflastern und aufgeklebten Linsen, hat man sich damals entschlossen nichts zu machen. Die Ärzte sagten was von fifty fifty chance bei einer op....
Genauer kann ich es nicht schildern, es ist schon lage her, daher die Infos nur noch rudimentär vorhanden. Es war defintiv kein sichtbares Schielen.

1984 bis 2001
zahlreiche Brillen, seit 1990 recht stabil 8 dpt pro auge. Bin immer super damit klar gekommen, es gab ja dann auch schon hochbrechende Gläser. Das Problem des wegdriftenden Auges war nicht spürbar und erkennbar für mich und Umgebung.

2001
Beschwerden wie leicht \"herzustellende\" Doppelbilder und Kopfweh von den Augen kommend.
Konsultation von Optiker und Arzt. (nach den üblichen Irrwegen)
Prismenbrille 1(5,5 Prismen, 5 Tage super dann alte Beschwerden)
Prismenbrille 2 ( 18 Prismen, am Anfang zu anstrengend, ein Auge klappte plötzlich nach aussen weg), nach ein paar Wochen ging es und war ok.
Weitere Messungen und Arztbesuche und Tragen von Folien usw usf.
Bei deutlich über 20 Prismen gab es Probleme mit dem Auf / Abdecktest (heißt der so?), will sagen, ein Auge hatte Probleme wieder reinzukommen...immer erst nach ein 1-2 sekunden wars wieder ok...Man hat sich dann entschlossen nicht die volle Abweichung operativ zu korrigieren, sondern nur ca knapp 20 Prismen. Ich denke das Zusammenspiel beider Augen hat nicht mehr vetrragen. (leider weiß ich das nicht exakt und kann es auch in meinen Unterlagen nicht herausfinden)
OP war ok, und die Beschwerden waren weg (keine Kopfschmerzen, keine Doppelbilder) habe mittlerweile sogar Kontaktlinsen getragen.

2007
Seit Mai, starkes kopfweh von den Augen kommend (morgens ok, nach ca 5h Autofahren oder PC Arbeit extrem stark...beim bewussten entspannen der augen lässt es etwas nach), plus zusätzlich leichte Schwindelprobleme (wenn ich etwas ansehe, das unerwartet wackelt. Der Check des gleichgewichtsorganes beim HNO war ok))....
also wieder zum Optiker....bei der ersten Messung ging es nach 20 minuten gleich richtung 15 Prismen, allerdings dann auch Probleme beim Ab-/Aufdecktest...so haben wir uns entschlossen, erstmal nur 8 in die Brille einzuarbeiten...die Prismen sind aussen dick, innen dünn (we damals), konkret
R sph -8.25 PR 4,00 B 180
L sph -8,50 cyl 1 A 85 Pr 4,00 B 360
Bilanz seit 1 Woche
1. Tag ok ( irgendwie ein \"richtiges\" Gefühl), 2. - 5. Tag starkes Anstrengungsgefühl der Augen (Muskelarbeit, aber kein kopfweh)
Das Anstrengungsgefühl bleibt, wenn es schwächer wird, habe ich eher Schwindelprobleme...ich denke da ist grad einiges in Bewegung. Das einzig gute ist momentan, das die Augen jetzt innen bleiben und auch kein Auge mehr nach aussen abriftet, egal ob müde oder hellwach...
Arzttermin ist avisiert, ich bin sehr gepannt wie es weitergeht, momentan ist es kein akzeptabler Zustand.
PS ich fühle mich von meinem Optiker optimal betreut, möchte jetzt nur nochmal eine breiter gefasste Meinung einholen...

Frage 1
Der entspannte Zustand meiner Augen liegt wohl innen ...wie passt das mit dem Wegdriften von einem Auge nach aussen zusammen ? Eigentlich müssten die Augen doch die entspanntere Lage einnehmen? Sind das vielleicht überlagerte Fehler ?

Frage 2
Gibt es hier Erfahrungswerte und vielleicht einen Denkanstoß, in welche Richtung das jetzt weiterlaufen könnte...? ... Bin momentan etwas unsicher, ob der Weg der nächsten Monate (Jahre) zum Erfolg führt, auch bin ich mir unsicher, ob die Winkelabweichung jemals vollkorrigiert werden kann ?

Man möge mir fachliche Ungenauigkeiten nachsehen, Rechtschreibfehler ebenso Wink

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Hey, gleich eine Frage wo warst du zur OP und wo beim Augenarzt? Hört sich nämlich so an, als kämst du bei mir aus der Gegend ;-)... also ich habe doch TÜ gelesen, oder?

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Richard,

erstmal stimmt -> das Forum lebt von Erfahrungen )

Richtig ist auch das deine "Ruhelage'" innen liegen dürfte. Wann ist denn frühers das Auge nach aussen abgewichen? Bei Blendung, Stress, in Menschenmassen etc. oder ohne jeden Zusammenhang?

Man kann nur Vermutungen anstellen warum dass Auge nach aussen abgewichen ist - trotz Esophorie (Vergenztuhlage innen). Da beim Covern die Augen anscheinend auch nach aussen gehen (so hab ich das zumindest verstanden - oder??) wird wohl die Vergenzruhelage in Situationen wo die Fusion aufgehoben wird eine andere sein. Denkbar ist auch dass wenn das Vergenzsystem überlastet ist dass einfach die Augen in Flucht nach aussen gehen (wie beim Schlafen - Bell'sches Phänomen)
Evtl. hat die sensorik gewechselt - d.h. es laufen praktisch zwei Programme im Gehirn die gewechselt werden können.

Misst dein Augenopitker nach MKH(Polatest)?

Vielleicht sind die Beschwerden ja noch da weil ja "nur"(ist nicht negativ gemeint - manchmal macht das Sinn) eine Teilkorrektur gemacht wurde? Das wäre der einfachste Fall.
Man sollte sich aber nochmal ganz genau die Sensorik anschauen - man sollte sicher stellen dass es auch ein latentes Schielen ist! Sonst ist unter Umständen ein anderes Vorgehen nötig.
Augenarzt wird ja eh konsultiert - das würde ich auf alle Fälle auch noch empfehlen!

So ich hab nur mal auf die schnelle was hingeschrieben weil noch keiner geantwortet hat - daher bin ich nicht auf alles eingegangen...... wäre schön wenn ein Kollege gerade mehr Zeit hat.......

viele Grüße und alles gute
Georg

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

nur noch eine Ergänzung zu Georgs Ausführungen

das Wegdriften des einen Auges nach außen ist sicher ein Ausschaltphänomen, das visuelle System kapituliert in diesem Fall.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Richard M
Verbunden: 12. Oktober 2007 - 18:56

Hallo Marie...ich hab dir bezüglich der OP eine PN geschrieben.

Danke Georg für die Antwort,

Damals hieß es, wenn ich unkonzentriert war, ging ein auge raus, ich konnte das dann aber selbst wieder "geradebiegen", wenn mich meine eltern darauf angesprochen haben.

Der Optiker misst nach MKH, der Augenarzt der mich operiert hat, auch, ich denke das passt soweit erstmal.

Dieser Auf- Abdecktest ( Covern?, eben der Test wo man mit dieser Kelle immer abwechselnd ein Auge zudeckt und in ein paar metern entfernung einen punkt anschaut) da braucht ein auge immer ein bischen länger um wieder reinzukommen (einstellbewegungen?).....wenns optimal ist, dann geht das wahrscheinlich ganz zackig.
Bei den hohen Prismenwerten, damals vor der OP und auch jetzt, benötigten die augen länger, deshalb hat man damals weniger operiert und deshalb habe ich auch weniger prismen drin, als nach MKH gemessen...

Ich habe jetzt nochmal eine Arztempfehlung diesbezüglich bekommen, und dann sieht man weiter...

Bild des Benutzers Richard M
Verbunden: 12. Oktober 2007 - 18:56

Hallo H.Luckas,
das mit dem ausschaltphänomen, habe ich auch schon gehört, deswegen haben mein optiker und ich auch beschlossen, dass wir bereits jetzt schon den arzt hinzuziehen, damit wir festlegen können wie es weitergeht...

Mit den 18er Prismen wars damals am anfang einfach so, dass beim autofahren, ein auge plötzlich raus ist, und zwar volles Programm (ziemlich erschreckend)....es hat ein paar wochen mit ziemlicher anstrengung gedauert und dann wars ok....(ok heißt kopfweh weg und doppelbilder auch)

Ich denke, ein Profi muß entscheiden, mehr Prismen und dran gewöhnen (?) und durchziehen oder eben nicht, genau das will ich ja die nächste Zeit rausfinden...

Wenn ich schlauer bin, oder Veränderungen eintreten, poste ich es hier rein..

Bild des Benutzers ESteffen
Verbunden: 17. September 2007 - 14:15

Ausschaltphänomen???
Eines der speziellen "Mechanismen", die Einiges auch in der Strabologie erklären könnten; jedoch immer hypothetisch. Sicher ist es per definitionem kein "Ausschaltphänomen" sondern besser umschrieben ein "Umschaltphänomen". Dies hat auch rein gar nichts mit der nachlassenden Fähigkeit zur motorischen Kompensation zu tun. Hier handelt es sich immer um eine Ruhestellungsänderung, die über die Sensorik gesteuert wird. Hierzu wurde von Dr. W. auch erstmals vor einigen Jahren etwas systematischer die zwingende Unterscheidung in schnellen und langsamen Aufdecktest bei der Unterscheidung von Umschaltphänomen und motorischer Dekompensation erläutert. Ein Report als "Mitschnitt" eines Seminares wurde vor einigen Jahren veröffentlicht (dieser ist für meine Arbeit die wichtigste Veröffentlichung seit dem dritten Haase-Buch).
Ed. Steffen (hoffentlich nicht schon wieder zu speziell)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Richard,

und die Augen gehen nach innen beim Abdecktest oder nach aussen!!?
Diese "Bewegungen" können Einstellbewegungen sein oder Fusionsbewegungen(und eine Kombination). Falls beim Abdecken eines Auges das andere sich bewegt ist es eine EB -> Strabismus! Beim alternierenden Abdecktest könnte es beides sein... aber dazu kann dein Augenoptiker sicher mehr sagen.......
Dann weiter alles gute!

ESteffen

(hoffentlich nicht schon wieder zu speziell

wieso zu speziell - das ist ja ein Optometrieforum und wieso wieder - aber evtl. hab ich was nicht mit bekommen
Wenn Sie auf den Brief oben rechts im Eck klicken bekommen Sie Post von mir (liegt schon länger im Postfach)

Grüße
Georg

Bild des Benutzers ESteffen
Verbunden: 17. September 2007 - 14:15

Der Abdecktest (Zudecktest wäre schöner, abdecken ist ja doch etwas anderes) wird auch Covertest genannt. Hierbei wird ein Auge zudeckt und das andere auf Einstellbewegungen kontrolliert und und diese bei Bedarf auch prismatisch "wegkorrigiert". So wird der objektive Schiel:wink:el ermittelt. Hierbei wird nach meiner Ansicht wohl eher keine Fusionsbewegung hineinspielen. Der alternierende Abdecktest ist da wohl eher ein alternierender Aufdecktest (Uncovertest) und hat eine ganz andere Bedeutung - und für uns Polatest-Anwender eher keine, denn wir führen Messungen unter möglichst natürlichen Bedingungen durch (Einzige Ausnahme, die ich oben schon beschrieben habe, Anwendung des schnellen Uncovertestes im Zusammenhang mit dem Verdacht auf vorhandenen Umschalteffekt).
Ed Steffen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

ESteffen schrieb

Hierbei wird ein Auge zudeckt und das andere auf Einstellbewegungen kontrolliert und und diese bei Bedarf auch prismatisch "wegkorrigiert".

Da halte ich gegen

Wenn ich das rechte Auge abdecke und das linke bewegt sich, handelt es sich eindeutig um einen Strabismus.
Wenn ich das rechte Auge abdecke und genau dieses rechte Auge bewegt sich unter der Abdeckung in Richtung Ruhestellung, ist es Heterophorie.
(Gilt natürlich auch, wenn ich das linke Auge abdecke, sollte nur einfacher für alle sein)

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Bei meinem einen Sohn ist es so, dass ein Auge nach innen läuft in dem Moment wenn er es sozusagen "abschaltet" (um Doppelbilder zu vermeiden?) Kann es nicht auch soetwas in der Art sein?

LG
Marion

Bild des Benutzers ESteffen
Verbunden: 17. September 2007 - 14:15

Das Beobachten des zudeckten Auges ist sicher kein Zudecktest und mit Heterophorie hat dies zunächst auch nicht unbedingt etwas zu tun. Es kann genau so gut ein Strabismus sein, wenn das rechte Auge bei einem Strabismus durch das Zudecken nicht mehr fixieren kann und das andere (nicht zudeckte) die Fixation übernimmt.
Fazit Das Beobachten vonr EB hinter dem zugedeckten Auge ist bei ausgeschlossenen Strabismus eher ein modifizierter Aufdecktest, aber eben sehr modifiziert, unüblich und bringt auch nicht mehr Informatives für den Polatest-Anwender. Beobachtungen hinter der Abdeckscheibe, insbesondere wenn die Augenstellungsänderungen sehr schnell oder sehr langsam sind, sind zudem immer sehr viel ungenauer.
Ed Steffen

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Eduard,

da gibt es aber Cover- und Uncover-Test. Und hier unterscheidet man sehr genau und differenziert. Aber man muss es beherrschen. Ich war gerade bei einem Augenarzt in Berlin. Und der konnte das, und siehe da Einstellbewegungen trotz prismatischer Vollkorrektion in Messbrille!! Also Mikrostrabismus PLUS phorische Kompnente. Er hat genau nur die phorische Komponente operiert und eine Punktlandung hingelegt. Mein Anomalie:wink:el besteht weiterhin, aber ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben ein vollständiges Kreuz. Und den Stereovalenztest......den lässt er bei Fällen wie mir gleich weg. Der würde die Prismen nämlich gleich wieder in die Höhe treiben, aber funktionell keine Verbesserung erreichen. Dank dieses Tests bin ich zu meinen vielen Prismen gekommen.....

Lieber Richard,

ich hoffe, Du findest einen Anwender, der erkennen und messen kann, ob ein (Mikro)strabismus MIT phorischer Komponente bei Dir vorliegt. So, wie Du es beschrieben hast, denke ich fast, es könnte bei Dir der Fall sein.

Ich drücke Dir die Daumen!

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers ESteffen
Verbunden: 17. September 2007 - 14:15

Die Differenzierung von Cover- und Uncovertest hatte ich weiter oben beschrieben. Begrifflich fallen bei Frau Harms noch einige "Ungenauigkeiten" auf.

Wird nur der "phorische Anteil" eines Mikrostrabismus korrigiert, dann war das keine Vollkorrektion, sondern nur eine, die den "phorischen" Anteil angeht (ob man das nun Teil- oder Unterkorrektion nennt oder anders, ist nicht definiert). Und der Messvorgang dazu ist auch nicht als MKH zu bezeichnen. Logisch, dass hier die FD- und Stereoteste nur modifiziert oder nicht angewendet werden. Ein Hochtreiben durch diese Teste kann also nur durch unfachliches Vorgehen geschehen. Aber derartige Handlungsweise ist auch beim Führen eines PKWs gefährlich.

Ein vollständiges Kreuz zu sehen bei vorhandenem Anomalie:wink:el erscheint nach meiner unmaßgeblichen Meinung wohl fast einmalig und passt nicht so sehr zum typischen (irreversiblen) Mikrostrabisimus; eher schon zu den "fakultativen" Typen, bei dem der Anomalie:wink:el nicht unbedingt irreversibel ist. Aber das ist eher theoretische Betrachtung; und was für den Betroffenen zählt. ist Beschwerdelinderung auf Dauer (und nicht, ob er ein Kreuz sieht oder nicht).

Ed Steffen

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

ESteffen schrieb

Die Differenzierung von Cover- und Uncovertest hatte ich weiter oben beschrieben. Begrifflich fallen bei Frau Harms noch einige "Ungenauigkeiten" auf.

Ed Steffen

Eine genaue Beschreibung der Differenzierung dieser beider Testverfahren kann ich leider in keinem der vorigen Einträge erkennen. So viel zum Thema "Ungenauigkeiten"......

Um es endlich genau zu machen, hier für alle

Covertest alternierender Abdecktest (nein, ESteffen, das ist kein Uncovertest), es werden Einstellbewegungen von innen, außen, oben oder unten bei manifesten Strabismus gesehen, bei Phorien sind es Fusionsbewegungen.

Cover- Un- Cover (wir sind mal ganz genau) Ein Auge wird abgedeckt, dann freigelassen, gesehen ob Einstellbewegungen da sind und woher; dann anderes Auge abgedeckt, freigelassen und ebenfalls beobachtet. Der letztgenannte Test ist zur Differenzierung Strabismus oder Heterophorie derjenige... noch nicht gewusst? Dann wird es jetzt Zeit.

Zum Nachschlagen kann ich hierfür den Lang empfehlen (es ist nicht immer nur Haase, was man hier zitieren sollte, denn nicht jeder hat eine reine Wf).

Übrigens kann auch ein Schieler beim Kreuztest u.U. ein ganzes Kreuz sehen. Nämlich dann, wenn die harmonische anomale Korrespondenz voll erfasst wurde. Das ist sogar das Typische bei einem Mikrostrabismus. Am Stereovalenztest besteht dennoch eine Prävalenz...mein Stereogrenz:wink:el ist übrigens bei 30" nach der OP.

Viele Grüße
Kerstin Harms

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

ESteffen schrieb

Der Abdecktest (Zudecktest wäre schöner, abdecken ist ja doch etwas anderes) wird auch Covertest genannt. Hierbei wird ein Auge zudeckt und das andere auf Einstellbewegungen kontrolliert und und diese bei Bedarf auch prismatisch "wegkorrigiert". So wird der objektive Schiel:wink:el ermittelt. Hierbei wird nach meiner Ansicht wohl eher keine Fusionsbewegung hineinspielen. Der alternierende Abdecktest ist da wohl eher ein alternierender Aufdecktest (Uncovertest) und hat eine ganz andere Bedeutung -

Prust. Habe schon lange nicht mehr so viel lachen dürfen....

Ischt das jetzt luschtig hier im Forum........

Wink


und für uns Polatest-Anwender eher keine, denn wir führen Messungen unter möglichst natürlichen Bedingungen durch (Einzige Ausnahme, die ich oben schon beschrieben habe, Anwendung des schnellen Uncovertestes im Zusammenhang mit dem Verdacht auf vorhandenen Umschalteffekt).
Ed Steffen

Jo...wenn Sie meinen...

Ich würde natürlich nie einen Patienten von Ihnen nach diesem Unsinn operieren...das gänge ja so was von schief, wenn der "nen" Strabismus hat. Die Doppelbilder danach die definitiv kommen werden, nö...keinen Bedarf drauf.

Sie sollten sich mal neben Fixationsdisparationen und ihre Beurteilung von führenden Strabologen (Nein nicht von Herrn Augenoptikermeister Haase, der sich da nicht auskennt, aber meinte, er könnte es. Ist aber Irrtum. Aber wer immer noch gläubig ist, der darf auch glauben die Erde sei immer noch eine Scheibe.) auch mit anomalen Korrespondenzen befassen. Vielleicht schaffen Sie das irgendwann. Ein Mikrostrabismus ist immer irreversibel und es nie eine FD II/6. Man sollte als MKH-Anwender covern können. Wenn man nicht mal Cover-Test und Cover-Un-Cover-Test richtig auseinanderhalten kann, dann ist das nicht nur blamabel. Meine Meinung.

Aber jeder blamiert sich sogut er kann. Und Sie beherrschen das meisterlich... finde ich...

::sick::

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers ESteffen
Verbunden: 17. September 2007 - 14:15

Nun wollte ich ganz einfach bleiben in meiner Schreibe über Zudeck- und Aufdecktest. Bestimmt habe ich nicht vor, als Augenoptiker auch nur ansatzweise irgendwelche Operationsindikationen zu stellen oder dies gar
- wie hier leider fälschlich angenommen wurde - nur nach einem Zu- oder Aufdecktest einem Operateur vorschreiben zu wollen.

Frau Harms - ich hatte schon über die Teste etwas weiter oben geschrieben, aber wohl auch wieder viel zu kurz und somit unverständlich. Pardon dafür.

Auch mein Kenntnisstand über die verschiedenen Formen des Mikrostrabismus ist wohl zu gering. Bislang dachte ich, er dürfe irreversibel erst
genannt werden, wenn ein Korrektionsversuch zur Änderung der ANK dies auch bestätigt hatte (nicht nur eine kurze Messung). deDecker nennt diese Art der Beurteilung oder Diagnosestellung "Längsschnitt"?

Ich darf einen letzten Erläuterungsversuch machen (und dies bitte aus der Sicht eine Polatestanwenders, der - anders als die Augenärztin - den Anhang des Buches "Zur Fixationsdisparation" von H.-J. Haase über sensorische
Anomalien seit knapp 40 Jahren kennt. Diesen Test besitze ich als Ur-Skriptum seit 1970. Er wurde damals in Seminaren vom Autor selbst verteilt und ist übrigens älter als Langs Mikrostrabismus-Heft. Nach dem Studieren dieses Inhaltes sind unzutreffende Behauptungen über den unzureichenden
Kenntnisstand eines Herrn Haase vielleicht doch zu revidieren.

Zur Sache versuche ich es nochmals

Zudecktest (auch Covertest oder Abdecktest genannt) Das vermeintlich nicht schielende Auge eines ein Objekt fixierenden Augenpaares wird zugedeckt
(man kommt also vom binokularen ins monokulare Sehen) und das andere auf EB beobachtet. Dies ist der Test auf Tropie (außer bei exzentrischer Fixation). EB wird man hier bei WF nicht finden dürfen.

Ophthalmologischer Aufdecktest (auch Uncovertest genannt) Ein Auge wird einige Sekunden zugedeckt und beim Wiederaufdecken (man kommt vom monokularen ins binokulare Sehen) wird an diesem Auge auf EB geachtet. Gab es zuvor am Zudecktest keine EB, dann werden jetzt beim Aufdecktest entdeckte EB auf Heterophorie schließen lassen.

Wenn beide Teste verquickt werden (wir Optiker können das mangels Ausbildung und Übung sicher nicht so gut und führen diese daher besser nacheinander durch, nennt man das in der sinnvollen Reihenfolge Cover-uncover-Test), wobei klar sein muss, dass die Zudeckphase zeitlich
länger ausgedehnt sein sollte.

Aber es sind und bleiben zwei völlig verschiedene Teste mit unterschiedlicher Anwendungsindikation -tropie und -phorie. Der Aufdecktest ist für die Polatestanwender eigentlich uninteressant, die haben dafür bessere Möglichkeiten.

Optometrischer schneller Aufdecktest Hierbei werden EB beobachtet, die bei sehr schnellem (blitzartigem) Zu- und Aufdecken an dem kurz zugedeckten Auge auftreten, wenn sensorische Umschaltungen erfolgen (Umschaltphänomen); d.h. das Zudecken ist so kurz, dass noch keine motorische Entspannung einsetzen kann.

Ed Steffen (der niemanden zu nahe treten wollte und verspricht, sich künftig aus diesem Forum herauszuhalten)

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Herlichen Glückwunsch. Tolle Leistung!

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

ESteffen schrieb


Ophthalmologischer Aufdecktest (auch Uncovertest genannt) Ein Auge wird einige Sekunden zugedeckt und beim Wiederaufdecken (man kommt vom monokularen ins binokulare Sehen) wird an diesem Auge auf EB geachtet. Gab es zuvor am Zudecktest keine EB, dann werden jetzt beim Aufdecktest entdeckte EB auf Heterophorie schließen lassen.

Hallo Herr Steffen,

das stimmt so leider nicht, das ist kein Cover-Uncovertest (einen reinen Uncovertest gibt es so nicht). Das was Sie so hier oben beschreiben, lässt eher auf einen monokularen Strabismus schließen.

Lang hat seit 1960 über Mikrostrabismus geschrieben und 1966 den Ausdruck Mikrostrabismus geprägt. Das war also sogar noch vor Haase und seinem Ur-Skript.

Ansonsten wollte auch ich vorher einfach mit meiner Schreibe bleiben, aber da Sie mich so kritisiert haben und das Wort "Ungenauigkeiten" mir in den Mund legten, wollte ich nur kurz darstellen, dass ich die beiden Testverfahren sehr wohl auch fachlich genau umschreiben kann. Sicherlich hatten Sie die gleiche Absicht, aber damit waren auch Sie ungenau. Nichts für ungut.

Abschließend möchte ich als Betroffene nur nochmals darauf hinweisen, dass ich es für absolut wichtig halte, dass ein guter MKH-Anwender zumindest erkennen können muss, ob es sich um eine reine Phorie oder ob es sich um eine Tropie handelt oder um eine Mischung aus beidem. Dafür braucht es Cover Test und den cover-uncover-Test vor jeder MKH. Diese kann man dann auch bei Vorliegen einer Tropie als gutes diagnostisches Mittel anwenden und dem Betroffenen wirklich helfen. Und genau darum geht es mir mit meiner Arbeit in der SHG. Mir selber wurde jahrelang nicht richtig geholfen. Mein Mikrostrabismus wurde übrigens auch nicht mit lediglich einer kurzen Messung erkannt. Es war ein langer und steiniger Weg, und ich sammelte mehr oder minder zwangsweise mein Wissen von heute an.

Man darf nicht nur Haase und MKH sehen, man darf nicht nur auf einem Lang oder sonstwem rumreiten - es ist absolut wichtig, dass das Wissen auf beiden Gebieten (Phorie und Tropie) sinnvoll miteinander verknüpft wird - zum Wohle der Betroffenen. Keiner lernt jemals aus.... Wink

Viele Grüße
Kerstin Harms

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Richard M
Verbunden: 12. Oktober 2007 - 18:56

update

Mittlerweile ist der Arzttermin vorbei, dort wurden sofort 22 Prismen gemessen. Die habe ich jetzt auch in der Brille

Nach ein paar extrem anstrengenden Tagen, gehts jetzt so einigermaßen, ist aber sehr ungewohnt. Am Anfang war es einfach super anstrengend die Augen auf ein Objekt zu fixieren....jetzt lässt die Anstrengung so langsam nach

Wie lange kann so eine Eingewöhnung dauern ? Gibts hier Erfahrungswerte ?

PS In Summe und mit der aktuellen Brille wurden bisher ca 40 Prismen korrigiert

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Richard,

wie lautet denn die aktuelle Diagnose?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Richard M
Verbunden: 12. Oktober 2007 - 18:56

Ich hol das hier nochmal hoch:
nach den kontroversen diskussionen hier im Forum habe ich meinen augenarzt in berlin nochmal auf die Untersuchung hinsichtlich Mikrostrabismus gebeten...das wurde eindeutig ausgeschlossen.

Ich hatte über ca 1 Jahr jetzt die 22 Prismen in der Brille drin und im Dezember letzten Jahres wurde nun zum 2.Mal operiert.

Die Op wurde bei dem bekannten Experten durchgeführt und lief komplikationslos.

Die Abweichung die mit dem Kreuz gemessen wurde, war auch vor der OP eher wieder größer (>37), aber es wurde halt in die OP reingepackt was sinnvoll möglich ist.
(Die MKH Tests sind eben laienhaft ausgedrückt immer gleich bei mir...Stereoseh Tests problemlos, nah fern auch keine unterschiede, ich sehe auch immer das tolle kreuz gleichzeitig, nur der senkrechte balken bleibt halt aussermittig immer rechts seit 7 Jahren egal wieviel Prismen aufgelegt werden)

Der Verlauf der OP lief perfekt und aktuell ist es wie folgt:

- die ursprünglichen Beschwerdebilder (anstrengungskopfweh) sind erstmal besser - weg
- neu hinzugekommen ist eben, dass man das Sehen neu lernen muss, ich denke auch daß das Ziel noch nicht erreicht ist, versuche jedoch mit der aktuellen Brille (0 Prismen) erstmal klarzukommen
- modellflug, autofahren, pc ist problemlos möglich, je mehr die augen beschäftigt sind umso besser..ich habe das Gefühl, je mehr anstrengung die augen haben, desto geschmeidiger arbeitet das System, gefühlsmäßig würde ich sagen, ich würde die augen gerne trainieren (???)

Ich bin mal gespannt wie es weitergeht...

Fazit:
- nach 7 Jahren, unzähligen Prismenbrillen, Rechnungen über 1000de von euros, 2OP´s in bester Betreuung sind mittlerweile ca. 50 Prismenwerte korrigiert

Ich wünsche weiterhin allen Betroffenen viel Erfolg.

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

danke für Dein Feedback
weiterhin gutes Sehen wünsch ich Smile

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00


ca 1984
stationärer Aufenthalt in Augenklinik Tübingen, da ein Auge ab und zu nach aussen weglief ...so hat man es damals bezeichnet....nach 2 Wochen, vielen Klebepflastern und aufgeklebten Linsen, hat man sich damals entschlossen nichts zu machen. Die Ärzte sagten was von fifty fifty chance bei einer op....
Genauer kann ich es nicht schildern, es ist schon lage her, daher die Infos nur noch rudimentär vorhanden. Es war defintiv kein sichtbares Schielen.

War damals schon die verkehrte Diagnose und die haben m.M. nach sich einfach nicht getraut, was zu machen. Wenn man nichts hierbei macht kann die nicht gemachte OP auch nicht daneben gehen. Denn intermittierende Divergenzler sind manchmal wirklich einen harte Nuss.

2001
Man hat sich dann entschlossen nicht die volle Abweichung operativ zu korrigieren, sondern nur ca knapp 20 Prismen.

War auch, in meinen Augen, die falsche Entscheidung. Entweder macht man es ganz und richtig oder man macht es nicht. Dieses herumgewuselt bringt auf Dauer nichts. Denn was passierte dann 2007? War vorauszuahnen.


2007
also wieder zum Optiker....bei der ersten Messung ging es nach 20 minuten gleich richtung 15 Prismen,

Frage 1
Der entspannte Zustand meiner Augen liegt wohl innen ...wie passt das mit dem Wegdriften von einem Auge nach aussen zusammen ? Eigentlich müssten die Augen doch die entspanntere Lage einnehmen? Sind das vielleicht überlagerte Fehler ?

Nein. Liegt aussen. Ist nichts ueberlagert.


Frage 2
Gibt es hier Erfahrungswerte und vielleicht einen Denkanstoß, in welche Richtung das jetzt weiterlaufen könnte...? ... Bin momentan etwas unsicher, ob der Weg der nächsten Monate (Jahre) zum Erfolg führt, auch bin ich mir unsicher, ob die Winkelabweichung jemals vollkorrigiert werden kann ?

Koente schon. Aber dann sollte man es mal richtig angehen und nicht immer halbe Sachen machen.

LG

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant