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Bild des Benutzers ng83
Verbunden: 6. August 2007 - 21:30
Winkelfehlsichtigkeit??

Hallo erstmal,

ich hab den Weg zu dieser Seite gefunden weil ich bezüglich des Themas \"Winkelweitsichtigkeit\" ein bisschen durcheinander bin. Ich habe zwar vorher zahlreiche Posts gelesen, doch keines hat mir irgendwie weitergeholfen.
Ich bin heute zu einem Optiker gegangen um polaroid bilder machen zu lassen für ein Straßenbahnticket. Nebenbei fragte ich ihn etwas bezüglich meiner Augen und der Kurzsichtigkeit die ich habe.

Irgendwie kamen wir auf das Thema Dyskalkulie (Rechenschwäche) die ich nebenbei habe ich ein schlechtes Kurzzeitgedächnis und \"Probleme im räumlichen Sehen\" . Er fragte mich ob mich da noch niemand drauf aufmerksam gemacht hat, das dieses fehlende räumliche Sehen von den Augen her kommen kann. Dies verneinte ich, er gab mir eine Broschüre mit und verweiste auf zwei Internetseiten die ich mir durchlesen soll.

Jetzt zu meinen \"Problemen\", wenns überhaupt welche sind.
Ich kann mir erstmal gar nicht vorstellen, das eine Prismabrille dieses fehlende räumliche Sehen verbessern kann. Wie soll das gehen, ich verstehe es nicht. Ich würde es gerne mal ausprobieren, doch er sagte mir, das ich, wenn der gewünschte Erfolg nicht eintritt die knapp 200 Euro nicht zurück bekomme, nur meine Stärke in den Brillengläsern wieder erhalte.

Ist es in meinem Fall dann wirklich Sinnvoll dieses finanzielle Risiko zu tragen ohne zu wissen was auf mich zu kommt? Kann ich dadurch Dinge wirklich besser einschätzen? Habt vielleicht irgendjemand eine Antwort oder auch rfahrngen gemacht? Es würde zumindest etwas mehr Licht in das neu erworbene Wissen bringen.

Ich danke euch schonmal fürs durchlesen,
Liebe Grüße
Nicole

Bild des Benutzers Doccy
Verbunden: 8. Januar 2003 - 0:00

Hallo Nicole,

ja, so ist es Eine unkorrigierte Winkelfehlsichtigkeit (Wf) stört die Qualität des räumlichen Sehens erheblich. Der Augenoptiker hat Recht.

Bevor Du bei ihm eine Messung machen und Dir gegebenenfalls neue Brillenlinsen anfertigen läßt, frage ihn bitte, nach welcher Meßmethodik er die Wf mißt. Sagt er MKH, dann laß ihn arbeiten. Dann ist das Risiko, daß Du 200 € „in den Sand“ setzt, ziemlich klein. Selbst wenn der Versuch scheitert, ist das Geld auch nicht ganz umsonst ausgegeben Dann weißt Du wenigstens, daß die Probleme nicht von der Wf ursächlich sind und hast einen guten Grund, andere Ursachen zu suchen.

Nun zu „Problemen“ Nicht nur Dyskalkulie und vor allem Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) haben sehr häufig als Ursache eine unkorrigierte Wf. Sehr „beliebte“ Probleme sind Kopfschmerzen, Migräne, Lichtempfindlichkeit, Brennen, Tränen, Jucken der Augen, Gefühl wie Sand in den Augen, Bindehautentzündung, Schwindelgefühl, Magenbeschwerden, Nacken und/oder Rückenbeschwerden, schnelle Ermüdung beim Lesen, schlechte Konzentration, nachts ungern oder unsicheres Autofahren usw.

Alle diese Befindlichkeiten entziehen sich erfolgreich einer medizinischen Therapie, sie sind behandlungsresistent. Immer vorausgesetzt, die Wf ist der Auslöser. Dann nämlich handelt es sich „nur“ um einen „Augenmuskelkater“. Und der ist sehr häufig mit der vollständigen Augenoptischen Versorgung zu beseitigen.

Zu Deiner Frage, was eine Wf ist. Angenommen, du liegst irgendwo im Urlaub am Strand und guckst in den Himmel. Es ist keine Wolke, kein Flugzeug, kein Vogel am Himmel. Du schaust ins Leere. Dann sind alle Augenmuskeln, welche die Augen bewegen, in ihrem Gleichgewicht. Bei den meisten Menschen ist die Blickrichtung beider Augen nicht so, wie sich es optisch richtig wäre, sondern die Blickrichtung eines Auges ist nach rechts, die andere geradeaus oder nach links oder oben oder unten, egal wie.

Wenn Du mich so, also im Augenmuskelgleichgewicht ansehen könntest, würde ein Auge z.B. auf meine Nasenspitze schauen, das andere auf das Ohrläppchen. Das Gehirn (dort sehen wir!) sieht zeitgleich völlig unterschiedliche Dinge und kann sie nicht verarbeiten. Es steuert per Muskelkraft die Augen so lange, bis beide auf meiner Nasenspitze „landen“. Nun herrscht aber Augenmuskelungleichgewicht. Und das ist anstrengend.

Die Folgen dieser Anstrengung habe ich weiter oben aufgezählt. Vermutlich liegst Du eher selten am Strand und schaust ins Leere. Weil der Mensch (bis auf diese Ausnahme) immer gegenständlich schaut, muß folglich auch das Augenmuskelungleichgewicht aufrecht erhalten werden. Kurzzeitig geht das auch beschwerdefrei, aber auf Dauer? ...

Hilft Dir das etwas weiter?

Liebe Grüße
Doccy

Bild des Benutzers ng83
Verbunden: 6. August 2007 - 21:30

Hallo Doccy,

danke für deine schnelle und ausführliche Antwort... deine Erklärungen und Informationen haben mir sehr weitergeholfen. Vor allem finde ich es witzig das du in greifbaren Beispielen erklärt hast, "Nase, Strand", nur durch Beschreibungen der Dinge mit Bekantem begreife ich es schneller.
Gut, dann werde ich mich mit dem was du geschrieben hast auseinander setzten.

Ich danke dir, hast mir sehr geholfen.

Liebe Grüße
Nicole

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

hi nicole,

wenn du die neue brille hast, auf anhieb begeistert bist, aber nach ca. 2 wochen sich das gewohnte, "alte" sehen wieder einstellt bist du nicht auf dem falschen, sondern genau auf dem richtigen weg.

es wurde leider noch keine methode erfunden, die auf anhieb eine dauerhaft passende prismenbrille ermittelt. es ist leider in der überwiegenden zahl der fälle normal, dass man erst nach mehreren iterationen ans ziel kommt.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo malan,

der Weg (die grobe Richtung) mag zwar stimmen, aber die Adresse des Partners wäre selbstkritisch durchaus zu hinterfragen, wenn sich schon zwei Wochen nach der Neuversorgung wieder Probleme auftun. Im Normalfall sollte die Korrektion so bemessen sein, dass diese Versorgung einerseits in den allermeisten Fällen spürbar besser ist (auch wenn alte scheinbar abgelegte Einzelbeschwerden später zurückfinden sollten) und andererseits müsste ein Kollege bei möglichen echten Problemversorgungen auf engere Kontrolltermine im Vorfeld hingewiesen haben. Dies zeigt sich einem geübten MKH-ler schon im Ablauf einer ersten Messung.

Ich erwarte für meine Kunden grundsätzlich ein gesteigertes Sehgefühl bei jeder Erstversorgung (in jedem Fall nach der Eingewöhnung), ansonsten bin ich alarmiert und reflektiere über mögliche eigene Fehler in der Versorgung oder in der zugrunde liegenden Ausgangssituation beim Kunden. Das Folgebrillen den Schub einer Erstversorgung so deutlich oft nicht mehr bringen werden, liegt an der jetzt positiv veränderten Grundsituation und dem Eingehen und Suchen des Gesamtfehlers. Der Restfehler kann dabei unabhängig von seinem wahren Ausmaß langfristig ein Restbeschwerdebild scheinbar oder auch wirklich fixeren. Hier zeigen sich dann oft nur noch kleinere Fortschritte. Deshalb muss hier eine falsche Erwartungshaltung eher mal gebremst werden. Aber der Grundtenor muss stimmen!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

malan schrieb

hi nicole,

wenn du die neue brille hast, auf anhieb begeistert bist, aber nach ca. 2 wochen sich das gewohnte, "alte" sehen wieder einstellt bist du nicht auf dem falschen, sondern genau auf dem richtigen weg.

es wurde leider noch keine methode erfunden, die auf anhieb eine dauerhaft passende prismenbrille ermittelt. es ist leider in der überwiegenden zahl der fälle normal, dass man erst nach mehreren iterationen ans ziel kommt.

viele grüße,

michael

Hauptsache es wurde abgeklärt das nichts pathologisches dahintersteckt. Solche Angaben lassen mich immer an kleine Mikrotropien mit phorischen Komponenten denken. Das stellt die anomale Netzthautkorrespondenz stetig nach und nach kurzer Zeit sind die alten Probleme wieder da. Das habe ich jetzt gerade im Hinterkopf. Aber es muss ja nicht stimmen. Da bedarf es eines sehr guten Augenoptikers oder Augenarztes um hier weiter zu helfen, einem Spezialisten eben.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Chris3281
Verbunden: 8. August 2007 - 10:23

Hallo Nicole,

habe ich das richtig verstanden du hast eine Rechenschwäche+ein Kurzzeitgedächtnis+Probleme beim räumlichen sehen ?

Also beim räumlichen sehen kann eine Prismenbrille abhilfe schaffen. Auch bei Rechenschwäche aber hier kommt es auch darauf an wie alt du eigendlich bist.Denn ab einem bestimmten alter ist unser grober Grundlagenlernprozess einfach beendet.Ich war auch noch nie der super Mathefreak ich habe schon immer Problme mit dem Kopfrechnen gehabt ( habe aber keine Prismen ).Nätürlich kann eine Prismenbrille hier auch helfen weil die Bildinformationen wieder richtig an unseren Rechner im Kopf gelangen und er dadurch besser und sauper arbeiten kann. Aber ich rate immer vorsicht mit zu schnellem Prismen geben. Wenn ich will finde bei 80% der Menschen Prismen, aber ob sie die brauchen ist immer eine andere Frage. Ich bin der Meinung nur wer wirkliche Probleme hat dem sollte mann mit Vorsicht versuchen zu helfen. Denn der Schuss mit Prismen kann auch schnell nach hinten losgehen.
Deswegen mach dir nochmal gut Gedanken darüber was eigendlich dein Hauptproblem ist! Und geh zu einem vertrauneswürdigen Optiker der dir erst viele Fragen stellt bevor er mit den Prismen handtiert.

gruß Chris

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Cris,

inwiefern geht ein Schuss bei Prismen nach hinten los???

Was AgnesMaria schrieb, kann ich gut nachvollziehen, deshalb schrieb ich auch "..., ansonsten bin ich alarmiert und reflektiere über mögliche eigene Fehler in der Versorgung oder in der zugrunde liegenden Ausgangssituation beim Kunden."

Aber was Du hier meinst, kann ich nicht einordnen. Denn wenn eine hohe WF vorliegen sollte, gibt es grundsätzlich auch eingeschränkte Seh- und damit Lebensprobleme. Bei nur gering erlebtem Beschwerdemuster hat man sich hier selbst nur sehr gut arrangiert und kompensiert dies durch entsprechende Ausgleichstechniken. Nichts weiter! Dahingehend habe ich in jetzt über zwanzig Jahren WF erlebt und bin an Lösungen beteiligt gewesen. Nie, ist bisher ein Schuss (nach hinten) losgegangen! Was willst Du uns damit sagen?

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

Paul-Gerhard Mosch schrieb

...aber die Adresse des Partners wäre selbstkritisch durchaus zu hinterfragen, wenn sich schon zwei Wochen nach der Neuversorgung wieder Probleme auftun...

hallo paul-gerhard,

bei mir war das genau so. die ersten tage war ich begeistert. die zweite woche musste ich mich schon bewusst daran erinnern, dass das jetzt eine verbesserung ist, um diese wahrzunehmen. in der dritten woche war alles wieder wie vorher mit dem unterschied, dass ein leben ohne prismenbrille immer unvorstellbarer wurde.

das war in der anfangszeit echt frustrierend. darum habe ich bis zum nächsten schritt immer so lange wie irgend möglich gewartet. die aussicht, wohin sich das entwickeln wird war nicht gerade ermunternd. aber ja - ich hatte es damals definitiv nicht mit mkh profis zu tun. andererseits auch in der folgezeit bei dr. lorch konnte ich nach einer woche erahnen und nach der zweiten definitiv sagen, ob eine korrektur passt oder nicht.

erst jetzt, wo es nur noch um bruchteile von prismen geht, sieht das anders aus.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Chris3281
Verbunden: 8. August 2007 - 10:23

Hallo Paul gerhard,

ich meinte damit nur das mann mit Prismen in jeder hinsicht aufpassen sollte. Ich habe viele Kunden erlebt die Prismen haben aber ohne Korrektur gut zurecht kommen. Gerade mein Abrbeitskollege hat 14 pdpt Basis außen aber er benötigt sie nicht. Wenn du aber auf den Kreuztest einstellen willst kommen diese Werte raus. Er aber sagt "mach die Dinger raus" das ist schrecklich.
Wenn der Kunde ( Mensch ) in seinem Leben ohne Prismenkorrektur keine Einschränkung hat dann gebe ich lieber keine.Ich habe auch schon erlebt das Menschen mit Prismenkorr. total unglücklich sind weil sie sich einfach mit ihren Fehlstellung arrangiert haben.Natürlich kommt es immer darauf an wie groß die WF ist und vieviel Probleme sie verursacht.
Das ist alles )

Grüße Chris

Bild des Benutzers Chris3281
Verbunden: 8. August 2007 - 10:23

PS
So wie malan schreibt ist es so das sich die Prismenkorrektion aufbauen kann stärker und stärker wird. Und der Kunde wird immer unglücklicher darüber. Und deswegen ist in meinen Augen sehr wichtig bevor ich Prismen gebe wie die eigendlichen Probleme des einzelen Kunden überhaupt sind. laugh

Gruß chris

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo chris,

da die Aussagen von Dir auch dies Thema betreffen, will ich Dir direkt antworten. (Ich hatte auch schon mal gedacht, hierzu ein eigenes Thema zu eröffnen.)

Wenn Du meinst, man sollte bei jeder Brillenkorrektion verantwortlich als Augenoptiker /Optometrist handeln (... mit Prismen in jeder Hinsicht aufpassen ...), dann stimme ich Dir uneingeschränkt zu.

Kommen wir zu Deinem Arbeitskollegen.
Man hat am Kreuz 14.0 cm/m gemessen, ok! Aber was ist sein Gesamtfehlwert? Ich hoffe Du weißt, dass Teilkorrektionen (und hier geht es -unbesehen- um eine solche), sehr gut abgestimmt werden müssen , um verträgliches Sehen zu erzeugen. Ich würde Dir versprechen, Deinem Kollegen eine Brille anzumessen, die sein bisheriges Sehen in den Schatten stellt! Durchaus auch als Teilkorrektion.

Hinzu kommt aber bei Werten über sechs-acht Prismen Gesamtkorrektion eine psychologische Komponente (gerade bei Erstkorrektionen) und das Empfinden evtl. auf einen möglichen Eingriff am Augenmuskel zuzusteuern. Dieser Faktor wird nun neben der persönlichen Haltung zusätzlich vom Umfeld dem Aussehen, dem (anfangs) eingeschränktes Gesichtsfeld, der Farbstereoskopie etc. und noch ganz wesentlich vom augenoptischen Berater mit geprägt. Augenoptiker selbst verhalten sich hier oft genauso wie Ärzte und Krankenschwestern im medizinischem Bereich. Sie können wunderbar Spritzen verteilen, aber wehe, es kommt auf sie selber mal eine solche Massnahme zu. Ich war übrigens sehr glücklich, selbst Betroffener zu sein, und meine WF-OP liegt mittlerweile 13 Jahre zurück. Von diesen Erfahrungen in Versorgung von WF sowohl an mir selbst und an meiner Familie mit sieben Kindern partizieren noch heute meine Kunden ganz selbstverständlich.

Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der machte sich im Alter vont 25 Jahren selbst Gleitsichtgläser, um den Effekt der Kunden nachempfinden und nachvollziehen zu können. Dass das nur bedingt funktioniert, soll hier nicht zur Debatte stehen. Aber Dein Arbeitskollege sollte seine Einstellung zum Beruf und zu unserem wertvollem und beruflich notwendigem Einsatz ganz neu überdenken. Es wird ihm sehr entscheidend zurecht helfen können. Auch bei seinen persönlichen Erfahrungen im Sehen, da bin ich mir ganz sicher!

Kunden kommen gut zurecht bzw. kennen keine Einschränkungen
Dies trifft gerade bei grösseren WF´s nicht selten zu. Allerdings stimmt das in den meisten Fällen nur sehr vordergründig. Ein entsprechend ausführlicher Fragebogen deckt hier immer gravierende Mängel auf. Allerdings werden die Befindlichkeiten, teils schon mit dem Hinweis "ich habe sehr gute Augen" nicht mit SEHEN in Verbindung gebracht. Und oft hat man sich sein Leben entsprechend seinen Fähig- bzw. Unfähigkeiten passend eingerichtet.
Hier soll und muss natürlich der Kunde, das weitere Vorgehen bestimmen. Aber die fachlich sachliche Aufklärung kann uns niemand abnehmen, denn wir sollten hier die absoluten Ansprechpartner als Augenoptiker /Optometristen sein. Natürlich nach der Vorabklärung und medizinisch negativer Befundung (p.o.B. = pathologisch ohne Befund), aber auch bei positivem Befund sollte nach Abklärung und Behandlung desselben auch auf Doppelbildfreiheit und Stressminderung(!) mit richtig angemessenen und gefertigten Brillen eine Optimierung im Sehen angestrebt werden. Das ist in erster Linie unser Beruf, natürlich wenn möglich, in Absprache mit dem Facharzt. Aber augenoptisch präzise, und letztlich immer in unserer Verantwortung und Verantwortlichkeit.
So sehe ich das, und freue mich, wenn es Fachärzte gibt, die in diesen Fällen selber kompetent mit gestalten helfen können.

... das sich die Prismenkorrektion aufbauen kann stärker und stärker wird ,,,
Frage Wohin läuft das denn letztlich hinaus?
Antwort In keinem mir bislang bekannten Fall ins´ Uferlose! Sondern in ein optimales Zusammenspielen beider Seheindrücke, zu blitzschnell erfassbarden Sinneseindrücken, die SEHEN präzisieren und die fein- und grobmotorischen Fähigkeiten optimieren, nebst vieler anderer positiver Effekte.

Wir müssen uns nur selbst darüber klar sein, dass wir damit Löcher stopfen können, die jeden visuellen Selbstausgleich weit überflügeln. Weißt Du, zu meiner Lehrzeit wurde noch die Korrektion einer Hornhautverkrümmung für falsch empfunden und noch früher stritt man über die Korrektion von Übersichtigen und deren Sinn (Weitsichtigkeit). Unser heutiges visuelles Zeitalter hat dies längst ad acta gelegt. So empfinde ich heute den Streit um und über "Brillen mit definierten prismatischen Wirkungen". Eigentlich ist derselbe schon nicht mehr zeitgemäß!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

Chris3281 schrieb

PS
So wie malan schreibt ist es so das sich die Prismenkorrektion aufbauen kann stärker und stärker wird. Und der Kunde wird immer unglücklicher darüber. Und deswegen ist in meinen Augen sehr wichtig bevor ich Prismen gebe wie die eigendlichen Probleme des einzelen Kunden überhaupt sind. laugh

Gruß chris

hi chris,

mit meinem ersten kommentar in diesem thread wollte ich nicole an sich ermutigen weil sehr viele von diesem verlauf berichten die prismen steigen erst stark an, um dann langsamer weiter zusteigen bis irgendwann der endpunkt erreicht ist.

wie das bei mir war kann in meinem erfahrungsbericht">http://optometrieonline.de/content/view/122/123/]erfahrungsbericht[/url] nachgelesen werden. ich hatte in der phase wo ich wirklich probleme hatte einen optiker wie dich. er wollte mir immer nur so wenig prismen wie irgend möglich geben. dass ich ein prismenproblem hatte, darüber waren wir uns einig. also mussten es prismen sein. ich merkte ja auch, wie gut sich das mit den prismen anfühlt. er wollte aber partout immer nur eine teilkorrektur machen.

glaub mir sein kunde, ich nämlich, war mit diesen teilkorrekturen welche die probleme nicht dauerhaft lösten sicher unglücklicher als später mit 15 prismen plus folie wo ich erleben konnte hey - das geht in die richtige richtung, es gibt den wert mit dem ich länger 2 wochen gut sehe.

meine meinung ist es richtig machen oder sein lassen. alles zwischendrin kombiniert nur die nachteile von prismen haben und keine prismen haben und zieht das elend in die länge.

von da her hast du mit deinem ersten einwurf schon recht nicole dürfte eine gute messung brauchen um überhaupt mal den startwert zu ermitteln und dann einen mkh profi der sie richtig berät und bei bedarf auch eine medizinische abklärung empfiehlt. man müsste auch die restlichen dinge wie blendempfildlichkeit, migräne etc. abklären und wie sehr sie das stört. lässt ng83 auf ein alter von 24 schliessen? bei vielen im forum wurde das thema erst um die 30 herum richtig zum problem.

natürlich kann man mit einer wf alt werden. ob man es auch will kann nur jeder selbst entscheiden.

ich hätte auf die ganze aktion gerne verzichten können. aber mein altes sehen von 1998 wollte ich nicht wieder haben müssen. und das zwischen 1998 und 2006 schon gar nicht. im nächsten leben ziehe ich das schneller durch.

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Nicole,

hast Du schon in der Rubrik "Häufige Fragen" gestöbert? Da sind auch die Symptome der Wf - sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen - gelistet.

Dann stelle Dir die explizite Frage nach Deinem momentanen Leidensdruck und Beschwerdebild.

Dyskalkulie und Konzentrationsprobleme Wie wurde das bisher untersucht, diagnostiziert und angegangen?

Auch bei Prismenkorrektionen und binokularem Sehen gilt Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans umso schwerer oder gar nimmermehr. Du kannst nicht erwarten, dass im Erwachsenenalter mit einer PB auf einmal diese Probleme weg sind Das Lesen wurde erlernt, bei ausgeprägter Wf, wo diese die Ursache der Lesestörung ist, hat man sich das Lesen nunmal all die Jahre mit dem falschen Sehen erarbeitet -es ist ein ´Lernprozess. Kinder, die erst gegen Ende des Grundschulalters erstmals korrigiert werden, werden auch im Fach Deutsch weiterhin erst einmal Probleme haben, mit sich steigernder Leselust (durch die richtige Brillenkorrektion) können aber auch diese die Schriftbilder endlich richtig sehen und verbessern Schritt für Schritt ihre Lese- und Schreibfertigkeiten. Aber Wenn sie nun erstmals eine Fremdsprache lernen, MIT der Prisembrille, haben sie da von Anfang an keine Probleme, es sei denn, es liegt echte Legasthenie vor.

Übrigens Es gibt hochgradige Wf'ler, die hatten NIe Probleme mit dem Schreiben.

Dyskalkulie ist leider noch nicht so erforscht wie Legasthenie, aber meine Tochter und ich haben aufgrund unserer Wf schon immer Probleme mit Zahlen und Mengen. Sie konnte in der Vorschule schon nie die Säckchen (4er, 5er, usw.) sauber einkreisen. Immer blieb was übrig, bzw. es sah sehr kraus aus. Wir haben auch beide einen Höhenfehler - es liegt wohl daran. Aber Wir sind beide ausgesprochene Leseratten und lieben Sprachen - trotz Wf!

Dann möchte ich Dein Augenmerk noch auf den Post von Agnes Maria lenken, der ist gaaaaanz wichtig und nicht zu unterschätzen. Es ist unbedingt abzuklären, ob kein Mikrostrabismus vorliegt, bzw. anomale retinale Korrespondenz (ARK). Dann passiert nämlich wirklich der worst case Die Prismen steigen, steigen und steigen, keine dauerhafte und bleibende Verbesserung in Sicht. Ich weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, wovon hier gesprochen wird....Bei solchen Fällen DARF man nicht das Maximum an Prismen geben, da ist äußerst vorsichtig vorzugehen. Aber ein guter MKH-Anwender weiß darüber Bescheid, würde es bei der Messung erkennen, und würde Dich darauf hinweisen und ggf. an einen Augenarzt verweisen, der ebenfalls die MKH beherrscht (davon gibt es leider nicht allzu viele in Deutschland).

Die Preise für eine MKH-Messung sind überall anders (das weiß ich auch aus eigener Erfahrung), aber bei einem guten MKH-ler ist es auch gut investiertes Geld. Auch bei einem in MKH versierten Augenarzt müsstest Du diese Messung (Polatest) selber bezahlen, es ist keine Kassenleistung.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!