Hallihallo zusammen,
mir ist aufgefallen, dass ja generell bei WF-korrekturen immer empfohlen wird, nach einer korrektur immer erst einmal ne ganze weile zu warten, bis eine neue messung mit etwaigem neuem korrekturschritt durchgeführt wird. Man hört so empfehlungen zwischen 4 wochen und 6 monaten zwischen den einzelnen schritten.
Diese vorgehensweise möchte ich hiermit mal konstruktiv zur diskussion stellen, da ich ziemlich stark überzeugt bin, dass es auch fälle gibt (meinen zb), wo zb eine strenge wartezeit von 3 monaten nicht nötig oder sogar kontraproduktiv wäre.
In meinem fall zb scheint es so zu sein, dass sich meine augen auf einen neuen korrekturschritt SEHR SCHNELL einstellen. Hiervon ausnehmen möchte ich die ersten 2-3 wochen, in denen die ESO-korrektur und jetzt die Höhen-korretur vollkommen neu für mich waren.
Aber einmal in gang gesetzt, scheint der gewöhnungsprozess an die neuen prismen sehr sehr flott zu gehen. Meine letzte aktuelle höhen-korrektur zb habe ich am letzten dienstag bekommen. Damit hatte ich für einige stunden ABSOLUT beschwerdefreies, scharfes, entspanntes, farbenfrohes - sprich perfektes - sehen. (Ich wusste schon gar nicht mehr, wie entspannt das leben sein kann, wenn die augen nicht mehr unter WF-spannungen stehen ).
Noch am selben abend - nach 3-4 stunden - jedoch hatte ich die selben beschwerden (symptome) wieder. Die WF-verspannung hatte sich offenbar bereits wieder so sehr gelöst, dass ich stark (subjektives empfinden) unterkorrigiert war.
Auch wenn mir das viele WF-experten kaum oder nur sehr zögerlich abnehmen Ich kann inzwischen ziemlich zuverlässig die verschiedenen WF-formen (ESO, EXO, die 2 kombinationen der Höhen-WF) anhand meiner spannungsempfindungen einschätzen. (Zugegebenermaßen bin ich allerdings auch sehr sensitiv/sensibel, was diese beschwerden angeht)
Ich bin mir auch zu 99% sicher, dass beschwerden wie oben beschrieben nicht unter den punkt \"anpassungsbeschwerden\" fallen. (wäre ja auch unlogisch, wenn die neue brille sich erst mal ein paar stunden super und dann erst mit den ALTEN symptomen wieder unangenehm anfühlt). Ich bin mir also sehr sicher, dass die beschwerden von einer sehr raschen anpassung an die neuen werte bzw. lockerung der WF herrühren.
Nun 2 konkrete fragen, die ich hiermit zur diskussion stellen möchte
1) Wer kennt ähnliche erfahrungen von sich oder seinen kunden/patienten, bei denen die anpassung an die neuen werte auch in kürzester zeit stattfindet und somit der nächste korrekturschritt dringend erwünscht ist?
2) Meiner meinung nach wäre ein konsequentes warten über 1-6 monate in solchen fällen der vollkommen falsche weg. (Gerade auch im sinne des wohlbefindens des kunden/patienten). Wie seht ihr das?
Ich bin mal gespannt auf eure antworten, auch wenn ich die von Eberhard und Paul-Gerhard schon zu wissen glaube.
LG
chris
\"Und sie dreht sich doch!\"
Hallo Chris,
es ist doch so die Menschen sind verschieden, jeder reagiert anders.
Aber Fakt ist
Nach einer 1.prismatischen Korrektur braucht das visuelle System bei Erwachsenen ca. 4-6 Monate, um sich voll umzustellen. Das heißt nicht, daß Korrrektionserfolge nicht sofort spürbar sind, das wäre ja schlimm. Andererseits heißt e auch nicht, daß die anfänglichen Korrektionserfolge bei jedem auch 4-6 Monate anhalten, bevor wieder Beschwerden auftreten.
Trotzdem ist es nicht ratsam, zu früh nachzukorrigieren, denn dadurch kommt das visuelle System nie zur Ruhe.Auch Dir rate ich in Deinem Fall (Du wusstest das schon ) wenigsten 6 Wochen zu warten bis zur neuen Überprüfung.
Nur noch ein Beispiel
Wenn ich bei einer MKH nicht glaube, daß der ermittelte Wert verträglich sein wird, breche ich die Messung ab oder verwerfe sie. Eine erneute Messung darf ich frühestens nach 2 Wochen durchführen, da alleine durch die 1. Messung schon Veränderungen am visuellen System angestoßen wurden. Wenn dann 1 oder auch 5 Tage später neu gemessen würde, hätte man ein anderes und nicht unbedingt verträgliches Ergebnis.
Viele Grüße
Eberhard
Hm,
du sagst ja selbst, dass "die menschen verschieden sind".
Also lässt sich ja sicherlich auch keine allgemein gültige mindesfrist angeben, die man zwischen den messungen einhalten müsste. Bei dem einen kann man vllt schon nach 2-3 tagen wieder sinnvoll messen und korrigieren... beim anderen muss man eben 2-3 wochen warten, bis man wieder eine sinnvolle messung durchführen kann.
Und da fängt das problem der optiker sicherlich an Man sieht es dem kunden nicht an der nase an, wie lange man warten muss. Also wird sicherlich eine frist gewählt, die bei möglichst ALLEN ausreichend ist - auch wenn die bei einigen vllt vollkommen über das ziel hinaus schießt.
Was aber nun, wenn ich einen kunden habe, der sehr sensitiv/sensibel auf WF reagiert Also alle paar tage starke kopfschmerzen, großer leistungseinbruch im alltäglichen leben... evtl. bis hin zu depressionen. (habe ich alles schon so bei mir erlebt)
Und nun nehmen wir mal den extremfall, wo gesagt wird, min. 3 monate bis zur nächsten korrektur zu warten... obwohl eine korrektur denkbar wäre, die die lebensqualiltät des kunden SOFORT deutlich verbesseren könnte. )
Tut mir leid. Seh ich echt nicht ein!!!
Leider komme ich ja aufgrund meiner WF-historie kaum noch aus der ecke raus, ich hätte mir viele meiner probleme aufgrund zu häufiger messungen und zu schneller korrekturschritte selbst eingehandelt. (
Das mag zwar eine einfache und bequeme erklärung für euch sein... aber ihr wisst ja, wie das manchmal mit den bequemen wegen im leben ist.
gruß
chris
"Und sie dreht sich doch!"
Hallo Eberhard,
interessant wäre es mal zu erfahren, wie fest, bzw. alt die WF/FD bei chris ist und welche Prismen da tatsächlich korrigiert wurden. Wenn nur der mot. Anteil einer alten FD bearbeitet wurde, könnte es doch schon sein, dass der Wunsch nach mehr und auch die Messungen für mehr bereits nach kürzester Zeit eintreten?
OptimalSehen
Hallo Chris,
Du hast etwas überlesen Auch nach nicht erfolgter Korrektion wage ich es erst nach frühestens 2 Wochen neu zu prüfen. Geschweige denn nach 2-3 Tagen erfolgter Korrektion!
Hallo dkrummi,
nachdem, was bei Chris schon alles korrigiert wurde, müssten schon längst sensorische Anteile getroffen worden sein. Ansonsten gebe ich Dir Recht, wobei für mich die kürzeste Zeit dann mindestens immer noch 3 Monate bedeuten würde.
Viele Grüße
Eberhard
Hallo!
Das dahintersteckende, maßgebliche Problem ist doch die 'Tonus-Abbau-Hypothese', hinter der - wenn sie denn überhaupt vollständig zutreffend ist - ein komplexer Regelkreislauf steckt, welcher doch noch längst nicht vollständig durchschaut wurde und welcher seine eigene "geheimnisvolle" Dynamik mitbringt. So kommt es bekanntlich vor, dass manche Prismenkorrektionen sich schon nach Tagen oder Stunden :wink:elvergrößernd auswirken, wohingegen andere Monate lang stabil bleiben, bis plötzlich 10 cm/m mehr da sind. Soweit ich es verstanden habe, weiß im Grunde niemand, weshalb das so ist. dry
Gruß,
Monoxid
Hallo Eberhard,
sicherlich wurden schon sensorische Anteile getroffen. Aber wie groß soll denn nun die sensorische Abweichung sein? Mehr als ein zwei cm/m sollten es doch nicht sein. Wenn ich da von größeren Werten ausgehe, würde ich im unkorrigierten Zustand doch schon erheblich neben der Foveola liegen?
@Monoxid
Die Tonuslösung ist in der Tat noch längst nicht genau bewiesen. Andere Stimmen sagen, aufgrund des Lernprozesses des Gehirns, hat es sich auf einen bestimmten Zustand eingespielt, meist der Zustand ohne Korrektion. Wird nun Korrigiert, ist das Gehirn etwas überfahren und versucht den alten - sicherlich nicht den besten- erlernten Zustand wieder zu erreichen. Plopp und die Prismen müssen nachgedreht werden. Oder wie man anders sagt, Tonuslösung...
OptimalSehen
Hallo Chris,
auch mir haben schon 3 Leute berichtet, dass sie binnen kürzester Zeit neue Werte brauchten. Bei der einen hielt die Brille 4 Stunden....sie ließ am übernächsten Tag nachmessen und auch nachkorrigieren. Das Ganze dann noch mal und noch mal. Sie kam gut klar mit den schnellen Korrektionsschritten.
Ich kann als Laie natürlich nicht beurteilen, ob der Optiker bei der ersten MKH-Messung bereits die voll gemessenen Werte in die Brille gab oder nicht und ich weiß auch nicht, wie hoch die Eingangs- und Endwerte waren. Aber auch meine Vorstellung als Betroffene geht dahin, dass die einen stärker wegkompensieren, als die anderen, bzw., dass manche auch schneller entspannen als andere. Ich denke, ein guter MKH-ler geht auch auf den Betroffenen ein und hört ihm zu (ich darf z. B. meinen Optiker jederzeit "nerven") und wird dann hoffentlich richtig entscheiden, ob er früher als üblich nachmisst oder nicht. Aber auch mein Optiker rät zu nicht allzu kurzen Korrektionsabständen.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
hallo kerstin,
schön zu hören, dass es offenbar noch andere "fälle" wie mich gibt. Zum glück hab ich ja auch einen optiker, der sehr stark auf meine bedürfnisse eingeht. Sonst hätte ich den vermutlich längst gewechselt. Und auch mein optiker rät mir zu längeren korrekturpausen. (Haben wir den selben optiker? )
Ich fand es nur krass, wie sich (wie oben beschrieben) vor kurzem meine WF offenbar innerhalb von einigen stunden weiter aufgelöst hatte, so dass die höhen-WF schon wieder sehr nervig wahr.
Da verunsichert es einen halt schon sehr, wenn man an allen ecken und enden hört/liest, dass man wochen oder monate warten "sollte".
@monoxid
du hast dich da ganz offenbar wesentlich mehr in die materie eingelesen als ich! Kompliment! )
Wenn ich deinen beitrag richtig verstanden habe, ist es in etwa genau das, worauf ich dann auch hinaus wollte. Ich kenne zwar nicht den aktuellen stand der "WF-forschung", aber wenn meine eigenen persönlichen erfahrungen so vehement gegen solche "4-wochen" oder "3-monate" regeln sprechen, fängt man automatisch an, diese mal zu hinterfragen...
@all
Aus meiner erfahrung kann ich übrigens berichten, dass die anpassung meines sehsystems an die allererste :wink:elkorrektur (im sinne von vergrößernder WF) schon viele wochen gedauert hatte. Danach jedoch ging es dann rasend schnell.
Hierbei bleibt immer zu berücksichtigen, dass ich schon wenige prismen ESO/EXO oder noch weniger bei höhen-WF als "große" (sprich sehr störende) abweichung empfunden habe.
LG
chris
"Und sie dreht sich doch!"
Vielleicht darf man den hier diskutierenden profilierten Laien zumuten, dass sich bestimmte Anteile in bekannter Weise schon in einer einzigen WF-Messung lösen lassen. D.h. über Zeiträume für das Lösen von Korrektionsanteilen streitet hier sicher niemand!
Während aber vorallem "junge" Anwender dem erneuten Korrektionswunsch wohl eher schnell nachgeben, dürfte dies bei erfahreneren Anwendern zumindest ein mulmiges Gefühl in der Magengegend auslösen, es sei denn, es zeigt sich ein Fehler im vorherigen Vorgehen. Kommt die Verarbeitungssensorik (im gesamten Blickbereich) der Lösung von WF-Anteilen nicht schnell genug nach, treibe ich jemand evtl. ungewollt in ein Schielen (Ausschaltphänomen) bei grösseren Blickauslenkungen, welches urplötzlich und dann nicht selten mit Doppelbildern aufbricht. Dies "gelingt" bei Höhenwerten relativ leichter. Dies jedoch erst garnicht zuzulassen und in jedem Fall zu beherrschen ist und bleibt eine hohe Schule in der WF-Korrektion, die uns in positiver Weise zeigt, dass auch für Schieler korrektionstechnisch nicht alles unmöglich sein muss, die uns aber belehrt, keinesfalls einfach immer drauf-los-zu-korrigieren. Gerade auch nach Eingriffen am Muskelsystem braucht es Zeit bis wieder harmonisch nach allen Richtungen fixiert wird, denn es wurde durch den Eingriff am Augenmuskelsystem die gesamte Steuerung beeinflusst. Keinesfalls ist am Blick geradeaus auf das Prüffeld schon die gesamte Komplexibilität im Sehen erfassbar.
Für Messung und Korrektion aber bietet dieselbe die anerkannt besten Beurteilungsmöglichkeiten und eine saubere Methodik, um aus verkrampfter Sensorik heraus zu führen. Diesem Ziel, einer Balance in der Fixierung incl. aller Blickrichtungen in Ferne und in der Nähe, kommt der augenoptische Weg der Messung nach MKH kontinuierlich und konsequent nach. Hierzu gehört ein abgestimmtes Zeitfenster, indem das neu gestaltete Augenmuskelgleichgewicht sich einer Bewährungsprobe unterziehen muss. Überdehnt man das Zeitfenster, ergeben sich evtl. neue Verspannungen unter einem geringeren Level, mehr nicht! Hier wären dann evtl. nur mehr Korrektionsschritte notwendig. Unterschreitet man dies Zeitfenster, kann man bildlich gesprochen, alle sensorisch bekannten Schielstörungen und WF-Verspannungen einbauen helfen, und sich den Ausweg dabei total verbauen. Dann muss halt ein versierterer Fachmann dran, aber der hat es erstmal viel schwerer, weil die wirklich intelligente Steuerung im Sehen schon auf viele Voreinstellungen eine (leider falsche) Antwort kennt. Wurde es so jetzt verstanden?
(Up-date)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Chris,
ich bin Laie und habe keine Ahnung. In Deinem Fall stellt sich mir aber die Frage, wo die Zusammenhänge zwischen versteckten Höhenfehlern, Sehanstrengungsbeschwerden, schnellen Korrektionsschritten und adaptierten Prismen liegen. Aber wie gesagt ich bin nicht vom Fach.
Hallo Eberhard und alle anderen,
was du hier über die Sensibilität des Sehsystems geschrieben hast hat mich darüber nachdenken lassen, ob mein Handtieren mit zwei Brillen eigentlich sinnvoll oder nicht viel mehr schädlich ist.
Für die Ferne nutze ich eine Brille mit 9,5 cm/m b.i., für die Nähe eine mit 11,5 cm/m b.i. Das Wechseln zwischen beiden Brillen empfinde ich als anstrengend. Ich versuche es deshalb möglichst zu vermeiden, aber ich brauch eben doch beide. Nur mit der Fernbrille würde ich mein tägliches (Nah-)Arbeitspensum nicht schaffen und mit der Nahbrille bin ich nicht Straßenverkehrstauglich. Alles halb so schlimm? Oder ein Tipp, was ich ändern sollte?
Viele Grüße
G.
Hallo Granosana,
Du hast hier im Forum bestimmt schon oft gelesen, daß es sehr selten ist, daß Prismen in Ferne und Nähe unterschiedlich sein müssen.
Aber es kann ja bei Dir so sein.
Im anderen Fall müsste die Ferne nochmal geprüft werden.
Viele Grüße
Eberhard
granosana schrieb
Hallo granosana!
Da haben wir einiges gemeinsam Ich benutze ebenfalls zwei verschiedene Brillen (wobei die "Nahbrille" aus einer übergestülpten Lesebrille besteht), die nach MKH gemessenen Werte in Nähe und Ferne weichen voneinander ab, und auch mir macht der Wechsel stets zu schaffen. Mein Fall ist in gewisser Hinsicht invers zu deinem, da bei mir alle Prismen "b.a." sind. Mittlerweile nähern sich die Werte aber einander an - es besteht also Hoffnung
Mein Optiker formuliert das so "Ich glaube nicht, dass es echte Nah-Phorien gibt." Naja...
Gruß,
Monoxid