Liebe Kollegen,
Kd. trägt seit fast 10 Jahren Prismenkorrektur von 2,5 außen. In den letzten 12 Monaten klagt Kd. wegen Kopfschmerzen. Fast alle 3 Monate gemessen(MKH) und immer weniger Prisma gefunden; bei letzter Messung keine Prismen mehr. Habt Ihr auch schon mal solch einen Fall gehabt? AA;Augenklinik;ärtzl.Check-Up; keinerlei Befund!
Für einen Erfahrungsaustausch wäre ich dankbar!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Lechler
27. Januar 2006 - 10:03
#1
WF nicht mehr vorhanden?
Hallo Bettina,
Wie zufrieden ist der Klient mit der Versorgung insgesamt und wie konsequent wird dieselbe genutzt? Allein hier bleiben oft viele Fragen offen.
Allermeist ist ein reduzierter Messwert auf besser funktionierende Kompensationsmechanissmen zurück zu führen. zum Beispiel durch nur gelegentliches Tragen der Korrektion, tragen unterschiedlicher Korrektionen. Aber auch bei unseren heutigen schmalen Brillen, der fragliche Nutzen vom Sehen über die Brillenrandbereiche etc..
Kann man diese Punkte abklären?
In der Sache ist aber jede Brille prismatisch wirksam, wir suchen deshalb immer die in den Bezugspunkten exakten Werte nach MKH. Wie gehen wir dabei in der Messung und Umsetzung gerade mit schwachen Wirkungen um?
Wieviel Fusionsreize liegen im Umfeld des Messgerätes, Helligkeit des Prüfraumes und des Testgerätes (Staub im Polatest).
Sind die augenoptischen Bedingungen wirklich sehr gut versorgt, oder gibt es Defizite im Sehen? Haben die Kopfschmerzen wirklich keine andere Ursache, korrelierten Sie bei früheren Versorgungen mit der Qualität der Korrektionen? Wie zufrieden ist der Kunde (außer dem Faktor Kopfweh) mit der augenoptischen Versorgung im Sehen und im visuellen Umfeld?
Was hat sich im Umfeld des Kunden geändert, Lebensweise, Arbeit, Familie etc. speziell hier vor dem Hintergrund visueller Aspekte?
All dies, und noch mehr kann als Hintergrund zu solchen Beobachtungen in Frage kommen.
Übrigens,
es wäre weit besser, wir kämen von einer sehr symtomorientierten Arbeitsweise immer mehr weg, zu einer am visuellen Begreifen "wie leitet mich allein die Sehwahrnehmung des Klienten" orientierten und dokumentierten Versorgung. Nur dieser bin ich verpflichtet nachzuspüren. Wenn ich dies beherzige, wird mich im Ausnahmefall auch ein ungünstigeres Befindlichkeitsraster letztlich nicht irritieren können und dürfen. Denn jeder neue Lernprozess geht typischer Weise mit Umstellungen und nicht immer einfachen Prägungsphasen einher. Dies sollte ich einbeziehen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo, Paul-Gerhard,
Kd. hat folg. Werte
R 0,5 -1,75 175
L 0,25 -1,0 25
eigentlich seit 10 Jahren nur Veränderungen von +-0,25 und Achsänderungen um ca.10 Grad!Wir haben auch schon die erste Gleitsicht mit Add 0,75 versucht! Keine Veränderungen bezüglich der Kopfschmerzen! Kd ist 40 Jahre.
Kd. geht jetzt nochmal zu HNO und Neurologe.
Ist mir wirklich noch nie unter gekommen, dass sich Prismenwerte innerhalb so kurzer Zeit abschwächen!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Lechler
Hallo Bettina,
so etwas ist sicher selten, aber erlebt habe ich das auch schon. Wir sind nunmal keine Einheitsmenschen.
Ein anderer Aspekt ist, daß sich auch die Basisrichtung bei wenigen Leuten ändert, allerdings meist zuerst Exo, die in Wirklichkeit eine vom Körper selbst überkorrigierte Eso ist.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallo, Bettina
danke für die Info´s.
Welche Sehschärfe wird mit der Korrektion in der Ferne erreicht, wie verhalten sich Konvergenzteste und Blickfolgebewegungen im Motilitätstest?
Was für Befindlichkeiten gibt es außer den Kopfschmerzen noch, die visuell begründet sein könnten? Habe ich dass jetzt richtig verstanden, dass der Kopfschmerz erst seit 12 Monaten ein Problem ist und mit jetzt vier ausgeführten Versorgungen unverändert fortbesteht?
Und ich frage nochmal nach, gibt oder gab es andere Einflüsse auf das Leben, Beruf, Freizeit, Familie, die ge- oder verändert wurden, einschließlich Erkrankungen etc.
Wenn medizinisch nichts gefunden wird, ist das ja einerseits schön, aber andererseits z.Zt. nicht befriedigend, deshalb darf man hier evtl. auch mal andere Faktoren hinterfragen. 2.5 cm/m Änderung sind an sich nioht so viel, dass es hier halt mal nach 0.0 tendiert ist sicher nicht der Normalfall, sondern ein Messwert, der so nicht erwartet wurde. Aber mich darf das nicht stören, wenn ich meiner Vorgehensweise sicher bin und so würde ich beim nächsten Messtermin jedenfalls wieder mittels MHK das Sehen abgleichen. - Wer weiß, ob ich dann nicht die Erklärung bekomme? In jedem Fall suche ich in solchen Fällen immer nach einer versteckten Höhenkomponente.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
hallo Bettina,
Ja das gibt es, wir haben das oft Psychophorie genannt. Eine frühere Kollegin hatte 16 Pr. Eso, nach dem Sie sich von Ihrem Freund getrennt hatte waren es nur noch 4 Pr.
Genau so kann sich eine Verschiebung der Halswirbel auf einen zu messende Höhen WF auswiken. Nach dem die Wirbelsäule gerichtet war, wurden andere Werte gemessen. Wir Menschen sind einfach doch etwas komplexer.
Grüße gugu
Na, das war ja dann eine Trennung mit mehr als "Weitsicht"!
-D
Optix
Es bleiben natürlich die Kopfschmerzen. Die auch der Neurologe nicht wird beseitigen können; wenn er nicht gerade einen Gehirntumor findet. Ich hatte aber auch nach dessen Entfernung weiterhin die Kopfschmerzen.
In Anbetracht der Veränderung an den Primsen dürfte das Problem der Kopfschmerzen bei dir verbleiben, Bettina.
Viele Grüsse
Mistral