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Bild des Benutzers rockfort28
Verbunden: 21. März 2010 - 18:13
Welches Auge schielt ??

Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage.  Ich wurde als Kind (vor ca. 30 Jahren) an beiden Augen wg. Innenschielen operiert.

Erst im Nachgang hat sich eine starke Schwachsichtigkeit  (qusi Einäugigkeit) auf einem Auge entwickelt. Nun überlege ich das Schielen auf dem schwachen Auge nochmals operieren zu lassen. Nun habe ich folgende (evtl. unsinnge?) Überlegung angestelltt.

Wäre es möglich das das schwache Auge, mit welchem ich nun nach innen Schiele eig. von den Augenmuskeln her völlig ok ist. Also quasi nicht schielt.  Und das das Auge mit dem ich sehe, das Auge ist welches eigentlich die Muskeln zu lang/kurz hat ?  Ich meine das würde ja nicht auffallen da das Auge mit dem ich sehe ja automatisch dahin guckt wo ich hinsehen möchte...  Oh je ich hoffe ich konnte die Frage verständlich schildern Smile Ich bin auf die Idee gekommen da mir aufegfallen ist das die Bewegung des guten (scheinbar nicht schielenden)  Auges nach aussen viel anstrengender ist.

Und falls es sowas gibt , gibt es für sowas einen Fachausdruck ??  Und evtl. noch eine Frage gibt es nicht eine Untersuchungsmethode die Länge und Position der Augenmuskeln zu untersuchen. Ich meine heute ist doch fast alles mit bildgebenden Verfahren möglich...

 

Vielen Danke vorab

Gruß

Thomas

 

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

 

es gibt alternierende Schieler - die mal mit dem einen, mal mit dem anderen Auge schielen. So etwas kann auch erst nach einer Schiel-OP auftreten. Meine Tochter ist so ein Fall....sie hat aber auf beiden Augen den gleichen Visus, da sie schon als Baby okkludiert wurde und die Sehkraft auf beiden Augen dadurch gleichmäßig erhalten werden konnte.

Viele Grüße

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

Jeder Operateur wird die Motilität beider Augen überprüfen, bevor er an einem oder zwei Muskeln schnippelt, sonst wäre das ein Kunstfehler. (Ich will nicht ausschließen, dass das vorkommt)

Schiel-Operateure werden dennoch häufig lieber das schielende Auge (sehschwächere Auge) wählen, da ein Eingriff am "gesunden" Auge in der ersten Zeit weniger gut verkraftet werden kann. Da man bei Winkelfehlsichtigkeit =WF möglichst das geschwächte Auge mehr fördern will, letztlich vom Gedanken der Balance beider Augen miteinander, wird hier durchaus nicht grundsätzlich eine OP am schwächer sichtigen Auge durchgeführt. Grundsätzlich sollte man sich mehr von dem Gedanken lösen, ein Muskel wäre zu lang. Allermeist ist es eine Steuerproblematik zwischen dem Sehzentrum und beiden Augen in deren Zusammenarbeit. Die Korrektur kann letztlich an allen vier seitlichen Muskeln (beim Seitenschielen) oder auch nur an einem einzigen der vier Muskeln erfolgen. Nur Abhängig vom Gesamtfaktor der Korrektur und von der Anschauung des Operateurs. Dieser hätte sich allermeist aber erheblich mit der Kritik Betroffener zu befassen, wenn nicht(!) das Schielauge operiert wird.

Würde man bei Dir Thomas eine saubere binokulare Korrektion im sehen über beide Augen anstellen und mit Brille zu einem beidäugigen Sehen gelangen, könnte es sehr gut sein, dass sich dein Schielauge aus dem Innenwinkel verabschiedet und beide Augen zwar etwas einwärts gerichtet, durch die Korrektion der Brille geradeaus schauen. In so einem positiven Verlaufl würde ich immer abwarten , ob auch der Visus ansteigt und generell erst operieren , wenn die Verhältnisse sich stabilisiert hätten, oder der Gesamtfehler eine (hier zusätzliche, 2-te) Einleitungs-Op erforderlich macht. Welche Muskel, welches Auge, dass zeigt sich dann später oder man würfelt drüber, verstanden?

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Und wenn wir Herrn Mosch's Ansinnen nachgehen haben wir nach einer Binokulartestung und Brillenverordnung möglicherweise Doppelbilder. Smile

Die exentrische Fixation hier ist doch deshalb ausgebildet worden. Und eine Schiel-OP des führenden Auges oder nichtführenden Auges hat nichts mit der Sehschwäche zu tun. Man kann an  jedem  der beiden Augen operieren.  ;-)

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo AgnesMaria,

Doppelbilder nach der Sehprüfung sind möglich, waren aber noch nie ein Problem, da sie in der Zeit der Messung nie manifest sind. Sie verschwinden grundsätzlich, wenn sie vorher auch kein Thema waren.

Doppelbilder nach Brillenversorgung haben ihre Ursache in "exzentrischer Fixation", wie s.o. beschrieben, und wären als mögliche Folge schon im Vorfeld erkennbar(!), z.B. Unstimmigkeiten im Fern- und Nah-Polatest.

Auch hier bin ich sicher, dass ein Korrektionsversuch weit weniger tragisch endet, wenn der Probant auf die Reaktion bei der Folge DB eingeweiesen wird. In jedem Fall wäre die Brille sofort absetzbar, eine OP dagegen nicht ohne weiteres oder umgehend rückführbar. Übrigens würde ich hier nicht mit Prismenfolien arbeiten, da sie die Sichtverhältnisse zu sehr kaschieren (je nach Stärke mit bis zu 60%) und der Träger die DB evtl. erst noch ignoriert, weil er sie kaum wahrnimmt. Zumal die Folie hier sehr häufig, wenn schon auch noch auf das im Visus schlechtere Auge kommt.

In solchen Fällen muss aber umgehend gehandelt werden. Im krassen Fall eben auch mit Korrektionsabbruch. - Aber diese Fälle sind so selten, und der positive Weg heraus weit häufiger, dass ich nicht verstehen kann, warum hier nur operiert wird, oder vorher nur kurze Folientrageversuche laufen. Brille muss eine echte Variante werden.

Die Sehschwäche betrifft den Ort der exzentrischen Fixation, der deutlich visusabhängig reagiert, abhängig von der Entfernung zur Stelle schärfsten Sehens. Dieser Bereich jedoch ist gehemmt (nimmt eine Blockadehaltung für das Sehen ein) und ist zudem oft in der Funktion verkrüppelt ausgebildet (fehlende, falsche Anlage etc.). 

Ursächlich ist dies aber wieder auf die nicht oder falsch abgelaufene Prägungs- und Lernphase des Schielens zurückführbar. Häufig verbunden mit refraktiven oder organischen Störungen am Auge, den Sehbahnen oder selten auch dem visuellen Kortex. Ich finde dies eine Frage nach >Henne oder EI<, was war zuerst da?

Nachsatz, kam mir so - Stunden später, beim Überlesen: Übrigens, es müsste hiernach zumindest ein befruchtetes Ei gewesen sein! - Zumal man Gott als Schöpfer heute, so will man es, nicht braucht. KAOS-Theorien gibt es, auch was Sehen betrifft, ja zuhauf, man muss immer nur fleißig trainieren (allerdings hat man keine Jahrmillionen Zeit), aber wem sage ich das jetzt hier eigentlich.

Nichts für ungut! Liebe Grüsse zum Sonntag!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Thomas,

nur noch was für Dich. Wenn dein Schielwinkel damals gut erfasst wurde, hat ein entweder unentdeckter oder halt operativ nicht angegangener Höhenfehlwert die beschriebenen Auswirkungen zur Folge gehabt.

Was aber auch immer hinter der reduzierten Sehqualität des linken Auges steckt, Du schreibst nicht über Probleme beim Sehen, deshalb sei vorsichtig in Bezug auf OP! Denn die Warnung von AgnesMaria trifft weniger mich, aber im Falle einer unbedachten OP sehr leicht Dein Sehen danach. - Gerade deshalb mein Einsatz für die viel sicherere Methode, vorerst mal gescheite brillentechnische Versorgung(en), hier aber unbedingt und ausschließlich vom Könner seines Faches. Das kann auch eine Frau sein.

 

Ein schönes Wochenende.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Lieber Herr Mosch,

 

ob nun Ei oder Henne da war, will ich mir nicht anmaßen zu entscheiden. Geht es nach der Bibel mit Adam und Eva ist klar die Henne zu favorisieren, Selbst Jesus ist ja als unbefleckte Emfängnis mit dem heiligen Geist gezeugt worden. ;-)

 

Leider, Herr Mosch, spreche ich, oder besser schreibe ic,h hier was auf, was tatsächlich jedoch nicht durch mich passiert ist. Und wieder musste ich was korrigieren um manifeste Doppelbilder nach MKH wegzubekommen. Hier war ein Trageversuch der Korrektion nach 1 Stunde gegen den Baum gefahren worden. Also habe ich das schielende Auge notgetrungenermaßen, überkorrigiert und mit einem inversen Prisma das Bild auf eine nichtkorrespndierende Netzhautstelle gelegt. Das ist echte Pröbelei und macht sehr unzufrieden.  

Herr Mosch, wir beide wollen dasselbe im großen und ganzen und ich schätze Sie wirklich sehr, aber es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde. die hat keiner vorausgesehen und doch ist es passiert. Und deswegen gelegentlich mein hocherhobener Zeigefinger der da sagt:"Vosicht".

Auch Ihnen noch ein schönes Restwochende.

 

Ihre

A.M.

 

   

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant