Forum

9 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers blablub
Verbunden: 25. Mai 2011 - 12:59
Visus verschlechtert sich ohne Sehhilfe

Hallo,

ich bin Kurzsichtig und trag eigentlich nur zum Autofahren eine Brille.

Die genauen Werte weiß ich leider nicht, beide Augen sind aber ähnlich stark kurzsichtig und die Kurzsichtigkeit liegt bei ungefähr ein Dioptrien.

Naja Sachen seh ich mit Brille und ohne gleich gut. Sachen die mehr als 1 bis 2 meter entfernt sind, werden langsam unscharf..

Ich hab jetzt gefragt, was passiert, wenn ich weiterhin auf eine Sehhilfe verzichte und mir wurde gesagt, dass sich dann der Visus verschlechtere, also die Sehstärke. Mit Brille bzw. Kontaktlinsen usw. sei die Chance sehr hoch, dass der Visus sich nicht verschlechtert bzw. evt. auch verbessert.

Dann hab ich noch was davon aufgeschnappt, dass mein Visus im Moment noch bei 100 Prozent liege..

Des öfteren hab ich jetzt gelesen, dass weder das Tragen einer Sehhilfe, noch das Nichttragen zu einer Verbesserung der Kurzsichtigkeit führt.

Ich bin jetzt verwirrt. Ich hab mir z.B. bei wiki durchgelesen, was Visus überhaupt bedeutet, aber so ganz verstehe ich es scheinbar nicht..

Stimmt es, dass sich der Visus ohne Brille verschlechtert bzw. die Verschlechterung viel wahrscheinlich ist als mit Brille, wenn ja warum?

Kurzsichtigkeit ist doch auf die falsche Länge des Augapfels zurückzuführen oder nicht? Demnach erscheint es mir auch logisch, dass Sehhilfen nur während man sie trägt i-was bewirken und nicht langfristig z.B. am Visus was verändern können.

Wie stehen Kurzsichtigkeit und Visus dann zueinander?

 

Ich weiß, viele Fragen. Trotzdem vielen vielen Dank fürs Antworten!!!

MfG

alex

PS:
Was haltet ihr in dem Bezug z.B. von Augentraining u.Ä.?

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Kurz nach der Geburt beginnt das "Lernen des Sehens". Ein besonders wichtigen Anteil daran hat die dadurch verursachte Ausprägung des Sehzentrums im Gehirn, also die durch das Lernen zustande kommende 'Verschaltung' der Nerven.

Das Gehirn muss erst durch das Training lernen, mit den Signalen, die von der Netzhaut kommen, etwas anzufangen. Ohne diese Prägung des Gehirns würden wir auch mit den aus rein optisch-technischer Sicht 'besten Augen' nichts sehen können (Amblyopie). Zwischen "nichts sehen" und "scharf sehen" gibt es beliebig viele Zwischenstufen. Ohne ausreichendes Training verlieren wir im Laufe der Zeit unsere Fähigkeit, scharf zu sehen. Training bedeutet: Am besten mehrere Stunden täglich eine scharfe Abbildung auf die Netzhaut zu bekommen.

Ob trotz einer Kurzsichtigkeit ein guter Trainingseffekt für das 'scharf sehen' erzielt wird, hängt von den Lebensumständen ab. Wer mit unkorrigierter Kurzlichtigkeit fast den ganzen Tag in die 'unscharfe' Ferne schaut, dessen Sehzentrum wird im Laufe der Zeit mangels Training die Fähigkeit verlieren, 'scharf' zu sehen.

Wenn jemand mit leichter Kurzsichtigkeit (z.B. 1 dpt myopie) einen erheblichen Teil des Tages damit verbringt, auf Distanzen zu blicken, bis zu denen er noch scharf und kontrastreich sehen kann, dann werden dem Gehirn genügend visuelle Reize zur Aufrechterhaltung des 'Trainings' geboten. Neuronal bedingter Visus-Verlust droht dann nicht. Allerdings erfährt der Ziliarmuskel einen gewissen Trainigsmangel, wenn das Akkommodieren im täglichen Umfeld kaum vorkommt. Wie bei jedem anderen Muskel auch, führt ein Mangel an Training langfristig zu einer eher schwachen Muskulatur und das Auge wird 'faul' bezüglich seiner Akkommodationsfähigkeit.

----------------

Zum Augentraining ansonsten: Die Erfolge beim "Augentraining gegen Kurzsichtigkeit" konnten bisher keiner wissenschaftlichen Überprüfung standhalten.

Bild des Benutzers blablub
Verbunden: 25. Mai 2011 - 12:59

Hallo,

danke für die Antwort!

Also gehe ich mal davon aus, dass sich mein Visus nicht verschlechtert, da ich täglich viel Zeit damit verbringe, Objekte auf geringer Distanz zu betrachten (PC, Fernseher, Bücher etc.). Auf diesen Distanzen sehe ich mit Brille genauso scharf wie ohne.

Augentraining kann ja auch bedeuten, dass man abwechselnd nahe und weit entfernte Dinge anschaut, dabei dürfte dann doch bei ausreichend langer Trainingszeit der Akkommodationsfähigkeit genüge getan werden oder?

Ich hab auch Angst, dass sich meine Augen gerade durch Nutzung der Brille verschlechtern. Meine Kurzsichtigkeit ist jetzt ohne Nutzung einer Brille über ein Jahr lang konstant geblieben.

Wenn ich kurze Zeit eine Brille trage und diese dann absetze, dann sehe ich viel schlechter, als wie wenn ich die Brille gar nicht trage. Nach geringer Zeit sehe ich dann aber wieder "normal". Kann es passieren, dass dieser Zustand dauerhaft bleibt, bzw. das Tragen der Brille langfristig dazu führt, dass das Auge sozusagen dazu gebracht wird, sich weniger stark anzustrengen und damit die Kurzsichtigkeit zunimmt?

Und wie ist es umgekehrt. Viele sagen mir, dass ich oft die Augen zukneife, um Dinge erkennen zu können und meinen dann, ich sollte eine Brille tragen, weil ich meine Augen sonst überanstrenge und die Kurzsichtigkeit dadurch dann zunimmt. Ist da was wahres dran?

PS:

ich könnte natürlich auch durchgehend die Brille oder Kontaklinsen tragen, aber ich möchte vorher wissen, ob es wirklich sinnvoller ist oder ob ich genauso gut ohne Sehhilfe auskommen kann, bzw. nur z.B. beim Autofahren oder auf der Arbeit auf die Brille zurückgreife..

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Augentraining kann ja auch bedeuten, dass man abwechselnd nahe und weit entfernte Dinge anschaut, dabei dürfte dann doch bei ausreichend langer Trainingszeit der Akkommodationsfähigkeit genüge getan werden oder?

Keiner sieht nur mit den Augen, sondern mit der Sehrinde. Der Input macht dann auch den Output. Wenn schlecht gesehen wird ohne Brille, wird die Anwort auf den Sehreiz auch nicht gut sein.

Wenn ich kurze Zeit eine Brille trage und diese dann absetze, dann sehe ich viel schlechter, als wie wenn ich die Brille gar nicht trage. Nach geringer Zeit sehe ich dann aber wieder "normal". Kann es passieren, dass dieser Zustand dauerhaft bleibt, bzw. das Tragen der Brille langfristig dazu führt, dass das Auge sozusagen dazu gebracht wird, sich weniger stark anzustrengen und damit die Kurzsichtigkeit zunimmt?

Der Unterschied zwischen "gut mit Korrektion und schlecht ohne Korrektion" wird dadurch drastisch deutlich. Die Kurzsichtigkeiten werden davon nicht schlechter. Autofahren ohne Korrektion verbietet sich von selbst.

 

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

... hinzu kommt:

Trät man seine Korrektion beständig, tritt auch hier ein Effekt der Optimierung ein, der durch die bessere Adaptation im Sehen über die Großhirnrinde kommt (70% derselben befassen sich mit der Sehauswertung). Dies wird dann aber mit dem Absetzen der Brille gleichfalls mit ignoriert und muss sich erst wieder auf die "alte" Art der Verarbeitung rückbesinnen. Hier liegt die Ursache des immer wieder beschriebenen, aber faktisch unzutreffenden Effektes eines noch schlechter Sehen könnens.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Nicole1
Verbunden: 11. Juli 2006 - 11:03

Was haltet ihr in dem Bezug z.B. von Augentraining u.Ä.?

 

Das darfst du in diesem Forum nicht fragen.

Ich persönlich halte viel davon.

Bild des Benutzers Eisbär 3
Verbunden: 13. September 2009 - 9:48

Hallo Nicole, 

warum sollte blablu hier nichts über Augentraining fragen dürfen? Manchen Mitschreibern gefällt es nur nicht, wenn dadurch Brechungsfehler "wegtrainiert" werden wollen.

LG

"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin 

Bild des Benutzers GB
GB
Verbunden: 17. Mai 2011 - 15:20

@Eisbär

Wieso sollte es manchen Mitschreibern missfallen, dass man Brechungsfehler wegtrainieren will, kann oder soll?

GB

Bild des Benutzers Eisbär 3
Verbunden: 13. September 2009 - 9:48

Weil es da drüber schon mehrere Diskussionen hier im Forum gegeben hat. :) 

Ich mache gerade ein solches Training. Über Brechungsfehler wegtrainieren haben wir da allerdings noch nicht geredet.

LG

"Musik ist Arbeit, aber keine Mühsal." Sabine Mayer, Klarinettistin