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Bild des Benutzers Billa
Verbunden: 24. März 2011 - 17:47
Veränderte Brillenwerte durch Kontaktlinsen

Hallo,

seit meiner Katarakt-OP im Jan. habe ich Visus-Probleme, d.h. ich sehe mit dem linken Auge alles schmäler und mit dem rechten Auge breiter. In der Uni-Klinik wurde mir angeraten, es mit Kontaktlinsen zu versuchen. Weiche brachten nicht den gewünschten Erfolg, aber seit 3 Wochen habe ich Formstabile Linsen, mit denen die Probleme behoben sind. Ich trage sie jetzt auch den ganzen Tag.

Nun zu meiner eigentlichen Frage: Kann es sein, daß sich die Brillenwerte mit dem Tragen von Kontaktlinsen verändern? Mit meiner Brille komme ich nicht mehr klar. Mir wird richtig schwindlig. Die Veränderung bemerke ich vor allem  am linken Auge.

Vielen Dank im Voraus

Billa  

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Billa,

formstabile Kontaktlinsen haben durchaus eine Nachwirkung auf die Hornhaut, allerdings verschwindet dieser Effekt innerhalb eines Tages praktisch wieder komplett, wenn man die Linse heraus genommen hat.

... Mit meiner Brille komme ich nicht mehr klar....

Ich vermute, es wurde einige Wochen nach der OP eine neue Brille angefertigt.

Die alte Brille aus der Zeit vor der OP wird ja vermutlich nicht mehr gepasst haben. Zumindest wäre das extrem ungewöhnlich, denn so 100% genau trifft bisher niemand die Zielrefraktion bei einer Cataract-OP.

Hat man beide Augen operiert? Wurden die Intraokularlinsen auf Monovision eingestellt?

Falls eine vollständige Monovision (mehr als 1,5dpt Unterschied zwischen rechtem und linkem Auge) angezielt wurde und nicht nur eine Mini-Monovision (weniger als 1,5dpt Unterschied), dann wäre das beschriebene Problem erklärbar.

Gab es dazu überhaupt eine Diskussion oder hat der Augenarzt/Augenärztin einfach "irgendwas" implantiert?

Welche Werte (Sphäre/Cylinder/Achse/Addition, R/L) hat denn die neue Brille und welche die alte?

Wenn beide Augen operiert wurden, dann müsste die neue Brille doch eine Gleitsichtbrille sein, stimmt's? (Falls "nein", dann klingt das schon sehr nach einer ausgeprägten Monovision.)

War die alte Brille auch eine Gleitsichtbrille?

 

Viele Grüße - Nitram

Bild des Benutzers Billa
Verbunden: 24. März 2011 - 17:47

Hallo Nitram,

danke für Deine ausführliche Erklärung. Ich wurde an beiden Augen operiert. Eine Diskussion über eine Monovision gab es nicht. Daß es so etwas überhaupt gibt, habe ich erst nach der OP erfahren. Mein AA sagte nur, daß ich ganz ohne Brille, egal für was für Linsen ich mich entscheide, nicht auskomme. Ich entschied mich dann für Blaufilterlinsen und war in dem Glauben, hinterher wieder eine Gleitsichtbrille tragen zu können.Jetzt ist ein Auge im Plus, das andere im Minus. Die Diff. beträgt 2,25 Dioptrin.

Die erste Brille ließ ich mir Ende Febr. anfertigen mit den Werten: R +0,75  -1,50  144, L -1,00  -2,00  36, damit kam ich gar nicht klar. Die zweite bekam ich etwas abgeschwächt Ende März.         R +0,75  -1,00  145, L -1,00  -1,75  38

Vor der OP hatte ich eine Gleitsichtbrille mit den Werten                R  Plan   -0,75  148, L  Plan  -1,50  28 Add 2,50

Ich hoffe nun, daß man mir in der Uni-Klinik helfen kann. Der Versuch mit Kontaktlinsen war ja immerhin schon ein Erfolg. Den nächsten Termin habe ich erst in 3 Wochen. Zumindest ist mein Linsenanpasser sehr nett und ich kann die Linsen solange behalten, bis eine Entscheidung gefallen ist.

Darf ich Dich zu den Linsen noch etwas fragen? Ich habe jetzt ja sog. Probelinsen. Sind das die gleichen, wie exakt angepasste. Ich habe nämlich immer Angst, daß sie leicht  verrutschen und herausfallen können. Genügt es, wenn ich die Linsen unter Tags mal für 2 Stunden herausnehme, nur in Kochsalzlösung zu legen oder ist es besser, sie richtig zu reinigen? Wenn die Sicht etwas neblig wird, liegt das an Trockenen Augen? Habe mir Hylo-Care Augentropfen gekauft. Kann ich diese unbedenklich verwenden? 

Viele Grüße

Billa

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Billa.

Nun ist es wohl doch eine ausgewachsene Monovision geworden, auch wenn das vermutlich nicht ganz genau so geplant war. Insbesondere die deutlich vergrößerte Vektordifferenz des Zylinders ist nicht ganz ideal. Wäre der ausgeprägte (und leider schräge) Astigmatismus nicht, dann könnte man die OP als sehr gut gelungene Monovision bezeichnen, geeignet für Leute, die auf eine Brille prinzipiell verzichten wollen.

Für alle (insbesondere natürlich auch für Dich!) wäre es am besten, wenn Dir die Gewöhnung an die neue Gleitsichtbrille gelingt. Bei den Werten ist das zwar sicher nicht ganz einfach, aber durchaus nicht unmöglich.

Ich bin gespannt, was Dir die Uni-Klinik vorschlagen wird. Der Austausch einer IOL würde etwas überzogen erscheinen, denn so ganz "daneben" ist das Ergebnis aus objektiver Sicht nicht. Wenn die Klinik mittels LRI die Astigmatismen deutlich reduzieren könnte, dann könnte das sogar auf eine "sehr gut gelungene Monovision" hinauslaufen. Allerdings ist Monovision primär ein guter Kompromiss für Patienten, die ein Leben ohne Brille führen wollen und dafür auch eine gewisse Einschränkung des binokularen Sehens in Kauf nehmen können.

Unabhängig ob die Monovision für Dich ein in Frage kommender Weg wäre oder nicht: Den Astigmatismus über jeweils 2 kleine Inzisionen am Limbus zu reduzieren, wäre schon eine Idee, mit der ich mich anfreunden könnte. Je nach Zustand der Cornea wäre auch eine LASIK denkbar. Aber für solche Maßnahmen müssen die Voraussetzungen passen. Das wird die Klinik sicher klären können.

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers Billa
Verbunden: 24. März 2011 - 17:47

Hallo Nitram,

war heute in der Uni-Klinik und bin schon etwas deprimiert. Nach Aussage der Klinik sind die Werte zu gering für eine OP. Da mein Problem mit den Größenunterschieden durch die Kontaktlinsen behoben ist, soll ich froh darüber sein und bei KL bleiben. Von Lasern oder den von Dir angesprochenen Schnitten wollte der Arzt nichts wissen. Die Werte, nach denen meine Probe-KL angepasst wurden sind R +1  -1  145, L -0,75  -2  45. Mein Linsenanpasser rät mir zu einer 2. Meinung, die ich auch einholen werde.

Mit meiner Brille komme ich nicht mehr klar, vor allem links sehe ich nach oben rechts leichte Doppelbilder und mir wird richtig schwindlig. Nach Aussage der Klinik sehe ich damit einwandfrei. Ich war richtig froh, als ich endlich die KL wieder einsetzen konnte. 

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung über die Monovision und Deine Ratschläge bezüglich einer OP. Ich war sehr glücklich darüber und habe gehofft, mit relativ geringem Risiko eine Lösung gefunden zu haben.

Viele Grüße

Billa

Bild des Benutzers Nitram
Verbunden: 27. Februar 2011 - 12:52

Hallo Billa,

wenn die Kontaktlinsen für Dich ein akzeptables Ergebnis liefern, dann ist wenigstens schon mal die größte Katastrophe abgewendet. Bezüglich der Ablehnung einer LASIK würde ich mal eine zweite Meinung einholen, basierend auf medizinischen Fakten.

Für die Klinik wäre nämlich jede zusätzliche Aktion etwas, das für sie aus zwei Gründen ungern tun möchte:

1.) Es ist für die Klinik kaum möglich, für zusätzliche refraktive Korrekturen eine Abrechnung über die gesetzliche Krankenkasse zu erreichen. Solche Kliniken rechnen üblicherweise nach Pauschalen gemäß "Katarakt-Vereinbarung" ab. Da gibt's dann eben z.B. einen Fixbetrag von 530 Euro für das "Operationsmodul A", und dafür will die Klinik oft eben nicht mehr tun als zwingend nötig.

2.) Eine Nachbesserung könnte als Eingeständnis eines ärztlichen Kunstfehlers gedeutet werden. Dass sich eine Uni-Klinik nicht in dieser Ecke wiederfinden will, dürfte offensichtlich sein.

Hast Du eigentlich die Laser-Biometrie mit dem IOL-Master gewählt? Wurde sie angeboten?

Viele Grüße,

Nitram

Bild des Benutzers Billa
Verbunden: 24. März 2011 - 17:47

Hallo Nitram,

danke für Deine Rückmeldung. Die Biometrische Ausmessung wurde mit dem IOL-Master gemacht. Habe dafür € 120,-- bezahlt. Das ist ja auch der Punkt, der mich ärgert, da ich mir davon ja eine möglichst exakte Vermessng versprach.

In die Uni-Klinik hat mich mein AA der mich auch operiert hat selbst überwiesen da er angeblich nicht mehr weiter wußte.

Zumindest wird der Befund an mich geschickt. 

Jetzt werde ich mir auf alle Fälle noch eine 2. Meinung einholen.

Viele Grüße

Billa

Bild des Benutzers Billa
Verbunden: 24. März 2011 - 17:47

Hallo,

da ich mit meiner Brille absolut nicht mehr klar komme, habe ich mir die Werte der Brille und die Werte, nach denen die KL bestellt wurden nochmal verglichen. Würde es Sinn machen, neue Brillengläser mit den Werten der KL zu bestellen, da der Achswert des linken Auges abweicht und ich auch mit dem linken Auge die Probleme habe. Für einen neuen Sehtest dürfte ich die KL 24 Std. nicht tragen und das möchte ich gerne vermeiden.

Werte alte Brille: R +0,75  -1,00  145    L -1,00 -1,75  38

Wert für KL:        R +1,00  -1,00  145    L -0,75 -2,00  45   

Viele Grüße

Billa  

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Billa,

wenn durch die KL die Brillenglasstärken verändert werden, macht es keinen Sinn, 24 Stunden ohne KL zu sein. Überlege Dir, wann Du die Brille tragen willst.

1. Abends nach rausnehmen der KL: Dann sollte am Abend (kurz vor Feierabend des Optikers) gemessen werden, ca. 5-10 min nach rausnehmen der KL.

2. Morgens vor Einsetzen der KL: Ohne Kl zum Messen gehen.

3. Am Wochenende: das ist das problematischste, weill nach 1-2 Tagen die Hornhaut  ganz anders aussehen kann als morgens oder abends.

Viele Grüße

Eberhard