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Strabismus und Höhenunterschied - Gleitsicht, Visualtraining oder Prismen?

Hallo zusammen

Ich bin 19 Jahre alt und habe seit einem halben Jahr verstärkt Sehprobleme. Ich schiele seit Kindesalter, was in der Uniklinik Würzburg operiert wurde. Mit Brille stehen die Augen gerade. Setze ich sie ab, schielt ein Auge nach innen. Stereosehen habe ich nicht, beidäugiges Sehen bis zu einem gewissen Grad schon. Das linke Auge "schaltet sich ab und an zu" wird aber oft unterdrückt.
Meine Stärken waren bis vor kurzem die folgenden:
sph cyl Achse pd

r +5,0 -1,25 150 29,5

l +4,75 -0,5 175 28,0

Als ich eine neue Brille mit den gleichen Werten bekommen habe traten erstmals Sehprobleme bei der Umstellung von Fern auf Nah auf. Nach einer Weile an der Uni konnte ich Gegenstände in der Nähe kaum noch scharf sehen und auch der Blick in die Ferne war nur angestrengt möglich. Das linke Auge fing an plötzlich nach außen, statt nach innen zu schielen. Zusätzlich gerötete, glasige und schmerzende Augen. Durch Geradebiegen der vorher gebogenen Fassung und Additionsfolien von +2 Dioptrien verbesserte sich das etwas. Zudem wurde ein Höhenunterschied festgestellt, der aber wegen fehlendem Stereosehen nicht sehr genau bestimmt werden konnte: etwa 5 Prismendioptrien
Optiker und Augenarzt raten von Prismen ab und setzen auf Gleitsichtbrille mit etwas stärkeren Werten für die Ferne und dem Nahzusatz. Der Optiker möchte zusätzlich Visualtraining machen, kann aber einen Arbeitsausfall für 1-3 Monate wegen Doppelbildern/verschwommenem Sehen nicht ausschließen und weiß auch nicht, ob das ganze überhaupt klappen sollte.
Hat jemand einen Tipp für mich, wie man dieses Problem jetzt handhaben könnte bzw. kann mir einen Spezialisten empfehlen, der sich mit Strabismus und Winkelfehlsichtigkeit in Kombination auskennt? Eine Gleitsichtbrille ist ja auch keine Dauerlösung oder?
Vielen Dank schonmal

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Moin,

ich kann kaum glauben, dass die neuen Stärken die gleichen sind wie in der alten Brille, mit der alles fast normal war.

Die Symptome zeigen ein Ausschaltphänomen, das linke Auge will sich verabschieden. Zudem ist es ein akkomodativ bedingtes Schielen. Das Höhenschielen nicht zu korrigieren, kann dazu führen, dass das linke Auge sich weiter zurück hält im Ausschalphänomen.

Die Stärke der Brille muss optimal ermittelt werden, mit allen Schielkorrekturen, die messbar sind. Erst dann kann ein Visualtraining zusätzlichen Erfolg bringen, wenn es dann noch nötig ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Hesch
Verbunden: 9. Dezember 2010 - 21:49

Hallo Anna-Maria,
was du hast, ist keine Winkelfehlsichtigkeit, das ist ein manifestes Schielen, Strabismus. Bitte nicht durcheinander bringen. Bei der Korrektion deiner Schielfehler mit Prismen ist zu beachten, dass eine anomale Korrespondenz garantiert vorliegt und ein Korrigieren in diese mit Prismen zu einem Entgleisen des Schielens in einen Riesenwinkel bzw. Doppelbildern führen kann. Bitte hier vorsichtig. Nur einen Spezialisten dranlassen.

Kannst du die alte Brille wieder tragen? Wenn ja, was passiert da? Bessern sich die Symptome dann?
Vielleicht war ja auch die Pupillendistanz oder die Höhenzentrierung in der neuen Brille anders. Das kann auch bei ehemaligen (einmal Schieler, immer Schieler) Schielern so etwas losgleisen.
LG Hesch