Hallo liebe Experten,
ich habe eine relativ starke Hornhautverkrümmung und habe daraus resultierend Fragen zum Kauf einer neuen Brille. Leider bin ich mir unsicher, da mir zwei örtliche Optiker unterschiedliche Infos gegeben haben.
1) Welcher Brechungsindex ist für mich richtig? Optiker 1 sagt die Werte liegen zusammen unter 4 und damit wäre 1.6 gut. Optiker 2 sagt Zylinder und Sphäre ergeben zusammen einen hohen "Korrekturbedarf" und ich sollte 1.67 wählen.
2) Ist bei dem hohen Zylinder ein asphärisches Glas empfehlenswert? Beide Optiker haben unterschiedliches empfohlen. Im Netz finde ich zu starker Hornhautverkrümmung eher ablehnende Ansichten, z.B. hier: https://die-brillenmacher-wallstadt.de/lohnen-sich-asphaerische-brilleng...
Meine aktuelle, sechs Jahre alte Brille, hat einen 1.6er Index und kein asphärisches Glas.
Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen und bedanke mich im Voraus. Ich habe bereits einige Stunden recherchiert und frage auch nur deshalb, weil ich trotzdem nicht weiterkomme.
Alte Sehwerte:
Rechts: SPH: 1.00, CYL: -3.75, ACH: 100, PD: 32
Links: SPH: 0.75, CYL: -4.00, ACH: 51, PD: 31Neue Sehwerte:
Rechts: SPH: 1.50, CYL: -4.50, ACH: 100, PD: 31
Links: SPH: 1.00, CYL: -4.50, ACH: 52, PD: 29
Hallo,
zunächst kann ich Deine Fragen gut nachvollziehen. Aber leider ist eine Antwort für mich trotzdem sehr schwierig.
Warum? Nach sechs Jahren können sich die visuellen Bedingungen naturgemäß geändert haben. Sehr gut wäre es jedenfalls, einen echten Vergleich zwischen der Sehleistung der vorhandenen Brille und den neuen Korrektionswerten im Prüfraum, aber besser noch im freien Blickfeld (Fern und nah) im Vergleich vor Augen (Messbrille / Korrektionsbrille) erhalten zu können. Denn hier können sich im Einzelfall schon die stärksten Unterschiede / Anpassungsprobleme zeigen.
Der Brechungsindex (1.5 - 1.9) hier 1.6 und 1.67 angefragt, bringt im Kern folgende Aussage je höher der Brechungsindex, desto geringer Randdicke und Gewicht, aber desto kritischer werden die Abbildungseigenschaften. (durchaus auch noch Hersteller- und Fertigungsabhängig).
Asphären wiederum sagen häufiger eher noch weniger über die Sehqualität aus. Es gibt Hersteller (z.B. CarlZeiss), die fertigen Asphären zwecks Optimierung von Abbildungseigenschaften (Sehverbessserungen) an. Andere Hersteller reduzieren eher in der Gewichtung Dicke und Gewicht, was dann auf Kosten der Abbildungsqualität geht. Beides ist am Markt der (Un-)möglichkeiten sehr präsent. Dazu kommt der höhere Werteinsatz finanziell.
In allen diesen Fragen braucht es einen Anpassberater des persönlichen Vertrauens und hier scheiden sich oft die Geister. Ich persönlich würde immer eine kompetente Beratung/Messung mit Anfertigung aus einer Hand wählen und keinesfalls nur das Produkt Brillenglas isoliert betrachten und vergleichen. Bei Deinen optischen Wirkungskomponenten ist letztlich der Verlauf insgesamt weit mehr ein echter Gewinn oder eben bei dem Ergebnis einer Einzelanfertigung dann eher ein möglicher Misserfolg. Da steckt man nicht drin! Erst recht nicht als Außenstehender.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)