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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07
SchielOP, Prismenfolie und entspanntes Gucken

Hallo zusammen,

ich bin 45, schiele "schon immer" (links, nach aussen).  Ich wurde letztes Jahr wegen grauem Star an beiden Augen operiert und leben mit einer Restkurzsichtigkeit (li -2.0 Visus 0.6, re 1.75, Visus 0.7 - 0.8). Früher war ich extrem kurzsichtig (einschließlich Cyl. etc. -16 Diopt. Visus li 0.4-0.5, re 0.5-0.6).

In der Uniklinik Köln wurde mir Mitte April eine Prismenfolie mit 30 Prismen verschrieben, die ich zunächst unregelmäßig trug, jetzt aber versuche, mind. 1 - 2 Stunden täglich zu tragen. Die OP ist für den 13. Juli anberaumt, eine Zwischenuntersuchung erfolgt am 13. Juni. Mit der Folie sehe ich bislang zu 90 % doppelt. Vereinzelt sehe ich schon mal Einzelnbilder. Dies aber nur recht kurz.  Ich habe mir 2 Bücher über Augentraining bestellt ("Natürlich sehen" und "Die Kunst des Sehens: Was wir für unsere Augen tun können"). Nun, was mir auffällt ist, dass ich "einfache Bilder" in der Regel hinbekomme, wenn ich mit sehr entspannten halb geschlossenen Augen gucke. Allerdings geht dann auch nur "grobes", was man "beiläufig" sehen kann. Sobald ich versuche mit rechts (=Führungsauge) genau zu gucken, zu lesen oder sonstwas, wird das linke Auge nach links aussen weggedrückt. Das "Entspannte Gucken" funktioniert mit und ohne Prisma, im Nahbereich sogar besser ohne Prisma.

Was mir bei diesem "entspannten Gucken" auffällt, ist, dass sich meine Augen scheinbar geradeaus richten, ohne dass ich mich anstrengen muss, ich habe nicht den Eindruck, dass ich das linke Auge mit Kraft rüberziehen muss. Sobald ich "richtig" gucke, kommt Anstrenung rein.

Meine Fragen, die sich daraus ergeben. Kann dieses entspannte Gucken eine Basis für ein Augentraining sein? Macht eine SchielOP bei mir überhaupt Sinn, wenn ich eigentlich rein physisch gerade gucken kann und das Auge beim bewussten Gucken "nur wegdrücke?".

Mir ist das als Beifahrer bei einer Autobahnfahrt gestern aufgefallen: Augen "auf Halbmast", den Kopf etwas schräg nach links und dann "entspannt" auf die Mittelmarkierung geguckt. Die unterbrochenen Mittelmarkierungen nahm ich einfach war und auch vom Geschehen auf der Straße hatte ich ein Bild. Ich weiß allerdings - abgesehen von der Mittelmarkierung - was ich mit beiden Augen sah bzw. wo sich die Augen das Bild "aufgeteilt haben". Beim Versuch, ein Nummernschild mit beiden Augen zu lesen, sah ich - schwupdiewup - wieder 2 Nummernschilder - hhhmmmm.

Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen? Mit welcher Übung konnte ich anfangen, beidäugig zu gucken?

 

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

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Verbunden: 23. September 2009 - 16:01

"Meine Fragen, die sich daraus ergeben. Kann dieses entspannte Gucken eine Basis für ein Augentraining sein? Macht eine SchielOP bei mir überhaupt Sinn, wenn ich eigentlich rein physisch gerade gucken kann und das Auge beim bewussten Gucken "nur wegdrücke?"."

 

Also wenn du mit der Prismenfolie 90%ig doppelt siehst würd ich mich nicht operieren lassen, vor allem wenn du auch so die Augen gerade stellen kannst. Als Übung eignet sich die Brockstring, würde aber eher über ein komplettes Visualtraining nachdenken, als sich das in Heimarbeit selber anzutrainieren....

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Danke Schack,

 

ich werde mir das mit der OP in der Tat noch überlegen und das Prisma fleißig weitertragen.

Sind ja noch ein paar Wochen Zeit. Die Brockschnur werde ich mir mal bestellen, die zwei Seh-Trainingsbücher werden morgen wohl ankommen. Mit dem VT... hhmmm... wird nicht von Kasse und Beihilfe übernommen. Das heißt, ich werde mir wohl erstmal Preise einholen müssen, ob ich das irgendwie überhaupt finanziell stemmen kann, zumal noch eine Family mitleben muss, von dem, was ich nach Hause schleppe.

Kann man das VT auch mit dem Prisma kombinieren? Macht VT ohne Akkumodationsfähigkeit (Kunstlinsen) noch Sinn?

Und btw. habe ich beschlossen, mich morgen wegen dem Nachstar beim AA zu melden, das rechte Auge trübt immer mehr ein, Lesen und arbeiten (IT) werden zusehens schwieriger. Mal abgesehen von ein paar Tagen Schonfrist: Sollte zwischen Nachstar-Lasern und SchielOP (geplant für 13. Juli) ein größerer Zeitabstand liegen?

Nachtrag: Zum Thema SchielOP:

In Köln meinten sie zu mir, dass die Doppelbilder bei den meisten nach einer Zeit weggehen und dass man sich keine Gedanken drüber machen soll. Im alleräußersten Notfall könnte man rückoperieren. Was haltet Ihr davon? Kann eine RückOP (abgesehen von den bekannten Risiken einer OP) meine Situation gegenüber jetzt verschlechtern?

LG

Schieler66

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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

 

@ Schieler 66

 

Auf jeden Fall stimmt die Folie hier überhaupt nicht. Ich würde so auf keinen Fall an eine OP denken.  Die Uni Köln hat leider nicht recht. Von wegen die Doppelbilder gehen irgendwann weg. Doppelbilder dürfen vor der OP gar nicht vorhanden sein. Notfalls rückoperieren? Tolle Aussichten. Sind Sie jetzt zum Versuchskaninchen mutiert? Da wünscht man sich den alten Prof. Rüßmann zurück. Was ist bloß aus seiner Sehschule geworden?

Man kann natürlich schieloperieren ob nun YAG-gelasert oder nicht. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

 

A.M.

P.s. Sind Sie Diabetiker?

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Hallo und danke für die Antwort,

nein, ich bin kein Diabetiker und die YAG-Laserung ist gestern um 12:00 Uhr gelaufen.

AA sagte, dass wäre kein Problem, die liegt genug Zeit zwischen.

Hhhmm... YAG. Der Erfolg ist deutlich vorhanden, allerdings kommt es zeitweise zu Eintrübungen, die dann wieder (fast) verschwinden, woran kann das liegen? Kann ich da was gegen machen? Nachuntersuchung beim AA steht nachher an.

> Auf jeden Fall stimmt die Folie hier überhaupt nicht.

Warum nicht? Lt. Ortoptistin beim AA 35 Prismen, lt. Uni Köln 30 Prismen.

 

Danke und Gruß

 

Schieler66

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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Äh, habe ich irgendwas nicht verstanden? 90% Doppeltsehen, Anstrengungsbeschwerden? Was, bitte schön, ist da in Ordnung? Ich sehe das nicht. Aber vielleicht bin ich ja dumm oder blöd oder begriffsstutzig...

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Äh, habe ich irgendwas nicht verstanden? 90% Doppeltsehen, Anstrengungsbeschwerden? Was, bitte schön, ist da in Ordnung? Ich sehe das nicht. Aber vielleicht bin ich ja dumm oder blöd oder begriffsstutzig...

30-35 Prismen bis zum Parallelstand der Augen. Bei Parallelstand habe ich Doppelbilder (auch wenn ich ohne Prisma meine Augen in den Parallelstand bringe, was aber mühsam ist). Anstrengend ist das, weil ich Parallelstand nicht gewohnt bin und eine 30er Prismenfolie zudem gerade zum Rand hin stark verzerrt. Aber keine Ahnung, was jetzt an dem Prisma falsch sein soll. Wenn ich das richtig verstehe, trägt man die ja als Vorbereitung, damit die Doppelbilder verschwinden und um Augen und Gehirn an den Seheindruck des Parallelstandes zu gewöhnen...

Oder zielte das darauf ab, dass man Schritt für Schritt sich über einen Zeitraum an die 30 Prismen heranarbeiten muss. Ich habe wirklich keine Ahnung, daher frage ich nach.

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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo Schieler,

eben bei Ihrem "kosmetischen" Parallelstand mit Folie dürfen _k e i n e _ Doppelbilder auftreten. Der Cover-Test ist bei Ihnen zur Verordnung einer _r i c h t i g e n_   Prismenfolie  nicht ausreichend, wie wir hier sehen. Es ist schon möglich das man bei Ihnen schrittweise die Folien mit verschiedenen ansteigenden Stärken verordnen muss.  Ich kenne den genauen Befund nicht. Ich weiß nur, das die Folie eben nicht stimmt.

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Danke, ich komme mehr und mehr dahin, die Scheiß-OP aufzuschieben bzw. ganz aufzustecken und entweder zu trainieren oder halt weiter fröhlich schielend durch die 2. Hälfte meines Lebens zu gehen.

Danke für die Info und Aufklärung.

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo Schieler,

 

wer wirft denn gleich die Flinte ins Korn?

Die Prismenfolie muss ordentlich angepaßt werden, ohne Doppelbilder, damit man eine vernünftige OP-Indikation stellen kann. Das ist alles.

 

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Wie muss die denn dann angepasst werden. Immer sukzessive ein bissel mehr? 30 Prismen = Parallelstand = DB.
Dann mit 10 anfangen, 15, 20 usw. steigern bis der Parallelstand ohne DB erreicht ist?

Ausserdem bin ich gerade etwas von einer unglücklich verlaufenden Nachstar-Laserung abgetörnt (war beim niedergelassenen AA). Sehe zeitweise weiter trüb und habe nachts dermaßen starke Blendungen, dass Autofahren kaum noch geht. Jetzt gehe ich am 25.06. in die Augenklinik Wuppertal und lass das gelaserte Auge nachsehen und hoffe, dass die Linse nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hoffentlich reicht eine Nachlaserung.

Danke und Gruß

Schieler66

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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

@ Schieler,

 

ich würde sukzessive steigern, wenn mit dem Cover-Test und Schober Doppelbilder rumkommen. Besser, und das betone ich deutlich, wäre ein Ausmessen des Winkels unter nichtdissoziierenden polarisierenden Bedingungen. Das entspricht am ehesten dem "normalen" Sehen und man kann sehr genau auf den subjektiv verträglichsten Winkel bei Schielern korrigieren. Man muss es aber können. Und da liegt der Hase im Pfeffer begraben. Die Kölner scheinen es nicht hinzubekommen.

Und nun das noch mit der Nachstarlaserung. Hoffentlich ist die IOL nicht mitbetroffen.  Yagen kann eben auch nicht jeder.

Unterrichten Sie uns doch wie es weiter geht.   

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

Hallo AgnesMaria,

der Cover-Test wurde bei mir durchgeführt. Problematisch ist - glaube ich auch - der Nystagmus, der sich bei Parallelstand der Augen (einschließlich der DB) deutlich reduziert.

Der Schobertest war erfolglos.

Der Lichtschweiftest (habe ihn gerade in Wikipedia wiedergefunden)

führte dazu, dass ich tatsächlich ein Kreuz sehen konnte, welches aber in der Mitte (dort, wo die Linien aufeinander treffen) unterbrochen zu sein schien. Und jetzt fällt mir ein (damit konnte ich bislang nix anfangen), dass auf der Überweisung nach Köln "positiver Bagolini-Befund" stand. Fakt ist, die Dinger haben sich gekreuzt. Ich würde den Test gerne iwie wiederholen, um zu sehen, ob nicht doch nur eine gekreuzte Diplopie vorlag.

Ich wollte den Termin in Köln (am 13.06.) eigentlich absagen, überlege aber, ob ich jetzt doch noch hinfahre, um den Lichtschweiftest wiederholen zu lassen. Oder kann den auch ein Optiker durchführen? Das würde mir vielleicht Klarheit verschaffen, ob überhaupt iwelche Perspektiven für mich bestehen.

> IOL, Yagen kann nicht jeder...

Und dabei heißt es immer "kurz und schmerzlos, kann jeder AA, der einen YAG-Laser hat". Kann man erkennen, ob die IOL hin ist? Wann ja, kann die nach einem Jahr noch ausgetauscht werden? Dürfte recht schwer sein, wegen der anderen Verbindung im Auge, als bei einer nat. Linse. Kann ich das selber auch erkennen, ob die IOL kaputt ist, oder wirkt das, wie ein normaler (Nach) Star? Mein einziger Trost: Mein AA hat mich nicht über die Risiken des Eingriffs aufgeklärt, ich habe nix unterschrieben und habe auch garnicht daran gedacht zu sagen "Arzt, klär mich ma auf" (Dumm? Kann sein, ich hatte vertraut und war froh, dass der AA, bei dem ich schon seit einigen Jahren bin, zügig handelte). Sollte also ein (hoffentlich behebbarer) Kunstfehler vorliegen, sind meine Chancen auf Regress durch die Nichtaufklärung wohl größer. Aber vielleicht muss auch "nur nachgelasert" werden, was ich aber nicht beim AA machen lasse.

Bild des Benutzers Schieler66
Verbunden: 26. Mai 2012 - 13:07

War heute bei einer weiteren Untersuchung bei den Kölnern. Mittlerweile rät man mir von dort aus auch eher von der OP ab. Man könne operieren und würde hinterher das linke Auge mit einer zunächst trüben immer klarer werdenden Folie abdecken. Dies würde dazu führen, dass das Gehirn die Bilder entweder übereinander bringt oder unterdrückt.

Heute war es so, dass keiner der Test`s zu irgendeine Annahme führte, dass ich nach der OP keine DB sehen würde.

Ich soll halt noch überlegen, werde die OP aber wohl absagen.

Bezüglich des Nachstar`s habe ich am 25.06. eine Untersuchung. Der Visus auf dem geyagten Auge liegt bei 0.8, das hatte ich nach der StarOP auch und das ist soweit OK. Bleiben die Blendprobleme bei Nacht.

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Ganz ehrlich. Unter diesen Bedingungen würde ich keine Schiel- Op erwägen. Das ist nichts halbes und schon gar nichts ganzes. 

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant