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Bild des Benutzers Wuermchendrei
Verbunden: 27. März 2006 - 0:00
Schielkorrektur mit OP oder erlernen

Hallo
Ich bin das Wuermchen und möchte auf diesem Weg in Erfahrung bringen ob bei meiner Tochter (7) noch eine OP gemacht werden kann oder sie es selber erlernen kann.
Also erstemal zur Vorgeschichte Als meine Tochter mit knapp 3 in den Kika kamm war alles noch in Ordnung. Nach einer gewissen Zeit (3 Monate) fing sie an das Linke Auge nach innen zu ziehen. Allerdings konnte sie es auch wieder gerade stellen. Wenn sie nicht gesehen werden wollte oden nicht jemanden anschauen wollter tat sie das. Nach dem sie eine Brille bekommen hatte war immernoch ein Schielwinkel vorhanden und man entschloss sich zu einer OP. Sie hat 100% Sehkraft auf beiden Augen und sieht ohne Brille jedes Staubkorn. Nach der Op fing sie an das Rechte Auge reinzuziehen was sie auch wieder gerade stellen kann. Allerdings minimal. Mit einer Brille stärke 3 wird automatisch das Auge rausgezogen. Was ich aber eigentlich nicht für nötig halte, wenn sie das Auge gerade hält. Kann man ihr das antrennieren mit beiden Augen zu schauen? Sie kann beide Augen seberat steuern. Entweder schaut sie mit lings oder rechts oder mit beiden. 3D kann sie mitlerweile auch schon sehen. Bei einer erneuten OP sage ich nicht nein, aber man sagte mir es währe eine Schönheitsop.
bitte könnt ihr mir da helfen.

Mit freundlichen grüßen

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Das Wuermchen

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Würmchendrei,
bei Deiner Tochter handelt es sich offensichtlich um ein Schielen, das durch den Brechkraftfehler verursacht ist.
Ich denke Deine Anmerkung "Brille Stärke 3" ist eine Brille mit der Stärke +3,0 dpt (Hyperopie/Weitsichtigkeit) gemeint.
Da das Beidäugige Sehen sich gut entwickeln konnte (in der Zeit in der sie noch keine Brille hatte, und noch nicht so "genau" schaute) kann sie die Schielabweichung selbst ausgleichen.
Das heißt aber nicht, daß das automatisch so bleibt! Sie kann das Beidäugige Sehen und ihre Ausgleichsmechanismen wieder verlieren!
Sie muß ihre Brille tragen (auch wenn sie ohne Brille "gut" sieht) damit sie anstrengunsfrei sehen kann; damit hat sie auch keine Probleme mehr mit ihrem Schielen. Oft wird durch das Wachstum die Weitsichtigkeit weniger, und dann braucht sie auch keine Brille mehr zu tragen. Aber jetzt ist es wichtig, damit die (Seh-) entwicklung gut weiterlaufen kann.

Lieben Gruß
L.

Bild des Benutzers Wuermchendrei
Verbunden: 27. März 2006 - 0:00

Danke für die schnelle Antwort. Aber damals wurde die Op gemacht, weil sie das Auge nach innen geschoben hat und die Brille es ja nicht ausgleichen konnte. Kann man das aber jetzt nicht auch mit dem anderen Auge machen?
Dann bräuchte sie gar keine Brille mehr. Ich weiß nicht ob es Weitsichtigkeit ist. Mir wurde nur gesagt das sie sie tragen soll. Die stärke der Brille währe für das auseinanderziehen des Auges wichtig. (Sphäre Rechts und links +3 Cylinder rechts +1 Achse 80 rechts)

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Das Wuermchen

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Zuerst einmal kann ich die Aussagen von "Linus" nur unterstützen. Hinweisen möchte ich an dieser Stelle auf einen oft falsch interpretierten Rückschluss.

"100% Sehschärfe"
Dies entspricht einer Sehleistung von 1.0. Das Maximum des menschlichen Auges liegt bei idealen Verhältnissen 2.0 - 2.5 (demnach bei bis zu 250%).
Landläufig wird oft schon ein Sehen von 80% für ausreichend gehalten. (Der Führerscheinsehtest für PKW verlangt 70% Sehfertigkeit, in meinen Augen eine absolute Minimalanforderung. Zumal das Kontrastsehen, das Farbsehen, etc. nicht bewertet wird.)

Optometrisch gut korrigierte Augen leisten vielfach mehr, und da wir uns in erster Linie über unseren Sehsinn orientieren, gestaltet sich auch unser Leistungsspektrum bestens korrigiert idealer.

Deshalb ist eine ungern getragene Korrektionsbrille sehr häufig unrichtig, und bei einer gern getragenen Brille stellt sich die obrige Frage nicht mehr.

Nachtrag zu "Würmchen´s" Zusatz-Frage

Es gibt eine gewisse Kopplung zwischen dem internen Ausgleich einer Fehlsichtigkeit von "+" Werten und einer Konvergenzstellung der Augen (Innenstellung). Da dies System bei Deinem Kind nur unsauber zu arbeiten gelernt hat, bricht spätestens hier z.Zt. die Zusammenarbeit der Augen immer noch sichtbar ab. Allerdings ist hier nicht unbedingt der ursprüngliche (operierte) Schielfehler zuständig, sondern evtl. noch ein Restfehler, aber insbesondere die ohne Brille akommodativ einsetzende Ausgleichskorrektion der Übersichtigkeit. Diese muss(!) deshalb korrigiert werden, um eine weitere Stabilisierung voran zu treiben. Idealer Weise sollte immer der gesamte optometrische Fehlwert der Bildlage in Höhe, Seite und Tiefe korrigiert werden, um das Sehen bestmöglich zu fördern.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Wuermchendrei
Verbunden: 27. März 2006 - 0:00

Danke Paul-Gerhard Mosch. Was ich nicht ganz verstehe"sondern evtl. noch ein Restfehler, aber insbesondere die ohne Brille akommodativ einsetzende Ausgleichskorrektion der Übersichtigkeit".
Ihr dominantes Auge war damals Rechts. Das Linke wurde ja Operiert. Dann nach der OP gleich offen gelassen. und jetzt ist das linke Auge dominant. Ihr Augenarzt hat es mir überlassen wann und wie lange ich ein Auge abdecke, wenn ich feststelle das sie mit Brille nur ein Auge benutzt. Nach spätestens 2 Stunden muß ich es dann wieder entfernen, da sie dann nur noch das Auge benutzt das nicht abgedeckt war. Was noch zu sagen währe. Das Linke Auge konnte vor der OP seberat vom anderen bewegt werden. Jetzt kann sie es nicht mehr verschieben.
Wie könnte ich eine OP bekommen unter welchen voraussetzungen?

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Das Wuermchen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Würmchen,

beharre auf keinen Fall auf eine 2. OP, Linus hat schon erklärt, daß das Schielen nur von der Anstrengung her rührt, ohne Brille scharf zu sehen. Paul-Gerhard hat diesen Zusammenhang nochmal deutlicher gemacht.
Solange Deine Tochter also mit Brille nicht sichtbar schielt, wird sich das visuelle System festigen und sie wird lernen , mit beiden Augen zu sehen. Wenn noch ein Fehler da sein sollte im Bereich "nicht sichtbares Schielen", sprich Winkelfehlsichtigkeit, Pathophorie, Heterophorie, egal, wie wir es nennen wollen, sollte dieser Fehler optisch korrigiert werden. Das meinte Paul-Gerhard mit Seite,Tiefe und Höhe. Auch dieser Fehler kann erst dann operiert werden, wenn die volle Korrektion ausreichend lange getragen wurde.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

ZitatOriginal erstellt von Paul-Gerhard Mosch

1) "100% Sehschärfe"
Dies entspricht einer Sehleistung von 1.0. Das Maximum des menschlichen Auges liegt bei idealen Verhältnissen 2.0 - 2.5 (demnach bei bis zu 250%).
2) (Der Führerscheinsehtest für PKW verlangt 70% Sehfertigkeit, in meinen Augen eine absolute Minimalanforderung. Zumal das Kontrastsehen, das Farbsehen, etc. nicht bewertet wird.)
3) Optometrisch gut korrigierte Augen leisten vielfach mehr


1) stimmt, aber warum sieht man selten 2,0-2,5 trotz bester Brille?
2) Dann müssten viele Autofahrer Nachtfahverbot bekommen Dämmerungssehvermögen wird nicht geprüft und bei Dunkelheit ist die Sehschärfe oft kleiner als 70%, besonders wenn man das bei Tageslicht gerade erreicht.
3) mag sein, aber nur wenn das Gehirn mitmacht

P.S. Sorry, falls ich wieder unpassend schreibe

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Im Schlechten Gutes finden
Bild des Benutzers Lucccy
Verbunden: 31. Dezember 2002 - 0:00

Hallo l-user,

zur Frage nach der Sehschärfe es kommt auf den Aufbau der Netzhaut an, was maximal möglich ist. Je enger die Rezeptoren auf der Netzhaut verteilt sind, desto höher ist die maximal erreichbare Sehschärfe.

Gruß Lucccy

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Lucccy

der Aufbau der Netzhaut lässt eben den sehr hohen Visus zu. Das er jedoch sehr häufig nicht erreicht wird, liegt eben nicht an der Netzhautstruktur, sondern krass ausgedrückt an den unruhigen Aufnahmeeinheiten (den Augen) selbst, die eine saubere und präzise Bildlagefixation behindern.

WF lässt grüssen!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Die Antwort von Lucccy ist klar und logisch, aber anscheinend falsch. Die Antwort von Paul-Gerhard Mosch kann ich nicht verstehen. Werden damit "sekund

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Danke für das Nachhaken!

Locccy hat die Erklärung genannt, die in der Augenoptik üblich ist. Diese hält aber einer Überprüfung immer weniger stand, denn wenn Augen WF-korrigiert sind steigt sehr häufig die Sehschärfe über den bislang bekannten Wert an. Und damit war die Netzhautrasterung nicht die Grenze!

Zum Vergleich kann man selbst durch eine Beobachtung mittels Fernglas a) Freihändig und b) über Stativ genutzt sehr schnell zu Schlüssen kommen, die der von mir angesprochenen ruhigeren Fixierung entsprechend sind. Zwar entfällt die Fernglasvergrösserung, aber ich habe mit beiden Augen quasi zwei schlottrige Objektivpaare auf ein Ziel auszurichten. Die Bilder sind zueinander entsprechend unruhig. Und darunter leidet die Gesamtbildschärfe.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Ihre Tochter hat ein normosensorisches Spätschielen. Eine schnelle OP beim Auftreten von Schielen nach dem zweiten Lebensjahr ist da ganz wichtig weil sonst alle Binokularfunktionen die bis dahin schon bestanden sonst verloren gehen.

Was ich nicht verstehe Warum wird noch wechselseitig abgeklebt, bzw. das Führungsauge wenn beidseits eine Sehschärfe von 1,0 besteht? Solange die Sehschärfe irgendeines Auges nicht schlechter wird ist das, wenn Binoularfunktionen bestehen man also beidäugig sieht, und Ihre Tochter kann ja 3 D sehen, vollkommen kontraindiziert.

Das Schielen kann man nicht abtrainieren. Auch Lernen hübsch mit beiden Augen nach vorne zu sehen funktioniert nicht.

Früher entstanden deswegen Sehschulen, weil man gerade das versuchte. Das nennt sich Orthoptik. Nach mehr als 50 Jahren hat man es aufgegeben weil beim Schielen funktionelle und nervale Anpass- und Veränderungsvorgänge an die falsche Augenstellung in der Netzhaut und im Gehirn (magnozellulläre Sehbahn, Aria striata) vollzogen werden die sich nicht korrigieren lassen.

Weil bei Ihrer Tochter beidäugiges Sehen mit Brille besteht sollte man versuchen ob mit einem Prismenausgleich sich diese Funktionen verbessern lassen. Wenn ja, dann sollte man so schnell wie möglich operieren nach einem entsprechenden Prismenaufbau. Das kann etwas dauern. Die Brille braucht sie hinterher trotzdem weil ja bei ihr eine akkommodative Komponente beim Schielen besteht. Wenn beim Prismenausgleich sich keine Verbesserung des beidäugigen Sehens einstellt dann ist es eine rein kosmetische Geschichte.

Aber wie gesagt Das Schielen kann man nicht abtrainieren. Auch wenn bei Ihrer Tochter zusätzlich eine intermittierende Schielform vorliegt (denn sie sieht ja gelegentlich mit beiden Augen geradeaus).

An Linus Was die Tochter von Würmchen bis zu ihrem 7 Lebensjahr an beidäugigen Sehen "erlernt" hat verliert sie nicht so einfach. Selbstverständlich ist es wichtig das sie ihre Brille trägt. Sonst funktioniert das nicht. Auch Schieler können Probleme haben, trotz Brilletragen. Gerade wenn sie schnell alternieren und dabei lesen sollen. Egal wie groß der Schiel:wink:el ist. Es muss natürlich nicht sein. Wenn sie mit 7 Jahren noch + 3,00 dpt Weitsichtigkeit hat und rechts sogar mit dem Astigmatismus 4 dpt dann wird sich das nicht in voller Höhe verwachsen. Sie ist garantiert nicht vollkorrigiert sonst wäre sie ja genebelt.

An Herrn Mosch Auch mit einer bestkorrigierten Brille mit Prismen bekommen sie nie ein ideales beidäugiges Sehen bei Würmchens Tochter zustande wenn das Schielen so früh in der Kindheit begann und die Schiel-OP damals nicht den gesamten Schiel:wink:el umfaßte. Es handelt sich hier ja nicht um eine Winkelfehlsichtigeit FDII/ 6 sondern um einen Strabismus.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

korrekt!

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Würmchendrei,
wenn ich Dich richtig verstanden habe, meinst Du, daß man das Schielen noch operieren sollte, das OHNE Brille da ist.
Das geht nicht, weil dann ein Außenschielen entsteht!!!
Falls trotz Brille noch ein (großer, latenter/verdeckter) Schiel:wink:el vorhanden ist, könnte man diesen noch operativ angehen.
Gruß
L.