Diese kann verschiedenste Ursachen haben. Ist sie okulär bedingt, dann liegt entweder ein vertikaler STrabismus vor, der in der KZWH besser kompensiert werden kann. Dann kann man ev. mit Prismen (wenn gering ausgeprägt) oder mit einer Operation die Abweichung verringern und die KZWH bessern.
ABER liegt eine zyklotropie oder -phorie vor (also eine Verrollung des Auges), dann kann kein Prisma (und sei es auch das beste der WElt) diese Zwangshaltung beeinflussen - denn soweit ich weiß, wurden noch keine rotatorisch wirksamen Prismen erfunden (wenns mal welche gibt, bitte mir sofort zu sagen, denn das würde einige Probleme und Operationen ersparen...)
Beim congenitalen Schielsyndrom besteht oft eine Kopfneigung zum fixierenden auge. Diese Neigung kann wechseln (wenn das Kind alterniert). WArum diese besteht ist immer noch umstritten einige glauben dass es durch eine zyklo bedingt ist, andere dass eine gestörte subjektive visuelle VErtikalität durch den frühen STrabismus besteht... Aber da wird ja noch viel geforscht und in Zukunft kann man sichs vielleicht mal erklären.
mein Fachwissen ist nur begrenzt. Dennoch möchte ich meine Beobachtungen schildern (ich denke, ich mache hierzu mal demnächst einen eigenen Thread auf)
Ich habe KIDD (bei Kindern heißt es KISS) und eine Winkelfehlsichtigkeit mit leichter vertikaler Abweichung. Was nun zuerst da war, da verhält es sich wohl wie mit Henne oder Ei. Ich bin jedenfalls mittlerweile in Verbindung mit Dr. Biedermann und Dr. Sacher, dies sind Koriphäen auf dem Gebiet KISS / KIDD. Beide kennen auch die Wf-Problematik und wünschen mehr Fachkontakte zu MKH-lern, denn sie sehen da durchaus einen Zusammenhang. Dr. Wulff dagegen ist lt. Aussage einer mit mir in Kontakt stehenden Mutter mit der KISS-Problematik vertraut. Es ist also keine Augenwischerei.
Behandelt man ein Kind (oder einen Erwachsenen) hinsichtlich KISS, kann es passieren, dass die Blockaden immer wieder auftauchen, und man fragt sich, warum. Wird eine bestehende Wf mit vertikaler Abweichung korrigiert, lassen sich seltsamerweise plötzlich auch die Blockaden in den Griff bekommen. Fakt ist, auch bei mir selber ich halte den Kopf ohne Brille immer nach rechts geneigt (s. Moderatorenphoto, da war das Höhenprisma nicht in der Brille drin). Wenn ich vor dem Fernseher auf der Couch auf der li. Seite liege, kann ich eingeblendete Schriftzeilen nicht lesen - auf der re. Seite kann ich es. Meine Blockaden wurden zig-mal behandelt - ohne Erfolg. Zudem habe ich mittlerweile (bin ja auch nicht mehr die Jüngste) Folgeschäden an der Wirbelsäule, hervorgerufen durch Schonhaltungen. Mit der Korrektion halte ich den Kopf endlich gerade!
Der Rest ist bei mir ein langer Weg, bei Kindern kann man viel schneller Erfolge erzielen.
Ich weiß, dies ist nur EINE Betrachtungsweise, aber sie klingt sehr einleuchtend. Und vor allem es wäre so einfach abzuklären, ob eine Doppelproblematik KISS / KIDD und Wf vorliegt, ehe man gleich die ganze Neurologische Diagnostik und Verunsicherung der Eltern auf den Plan ruft. Und wenn die neurologische Diagnostik unauffällig ist, wäre es ein Grund mehr, mal in diese Richtung abzuklopfen. Dies schreibe ich, weil ich mittlerweile fast täglich Post oder Anrufe von Müttern bekomme, deren Kindern erst dann dauerhaft geholfen werden konnte, als Wf UND KISS festgestellt wurden und die Kombination von prismatischer Korrektion und Manualtherapie der HWS erstaunliche Erfolge beim Kind erzielten.
LG und einen schönen Sonntag Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Wenn man bei Kopfzwangshaltungen Höhenfehler findet und versucht, während der Messung die Kopfhaltung zu korrigieren, passiert es nicht selten, das nach und nach der anfangs gefundene Richtungswert beibehalten, aber die prismatische Wirkung nicht unerheblich verstärkt werden muss.
Wird ein solches Ergebnis (unbedingt mit entsprechendem Beratungsaufwand, denn es wird anfangs nicht problemlos vertragen) in eine Korrektion übernommen, ergeben sich bessere Haltungen und auf Dauer deutlich günstigere Verhältnisse, nicht nur im SEHEN.
Teilweise wird jedoch in der alten Kopfzwangshaltung eher schlecht gesehen. Deshalb ist ein solches Vorgehen nur in begründeten Einzelfällen und bei entsprechenem Verständnis und Leidensdruck durchführbar.
Der langsame Abbau führt dagegen oft deshalb zu negativen Erfolgen, da die ursprünglich einstudierte Zwangshaltung, oft schon im Knorpel- und Knochensystem tiefe Strukturveränderungen vollzogen hat. In diese rutscht der Körper immer wieder ab. Hier muss man leider mit Teillösungen vorlieb nehmen, die der Träger zumindest zeitweilig begünstigt nutzt. Der Abbruchsfaktor ist gerade hier in der Anfangszeit einer Korrektionsphase höher. Ich bin persönlich davon überzeugt, das nicht "Zyglophorie" selbst, sondern sehr komplexe Nacken- und Augenhaltungsmechanissmen sensorisch die Zyklophorie erzeugen oder auch verstärken werden. Diese muss im beobachtbaren Status nicht immer echter Natur sein. Deshalb könnte auch bei höheren Winkelfehlsichtigkeiten (s.o.) eine vorhergehende Korrektion zur Abklärung der genaueren Verhältnisse sehr entscheidend und damit positiv beitragen.
Evtl. ergeben sich durch Methoden des KISS hier stabilisierende zusätzliche Faktoren. Es wäre zu wünschen.
DA ein KIDD oder KISS ganz offensichtlich keine orthoptischen Begriffe sind bitte ich um Erklärung Wofür stehen die Abkürzungen?
An P-G Mosch
Ich denke nicht, dass Nackenmuskeln eine zyklophorie oder tropie erzeugen können. Eine zyklotropie resultiert schlichtweg aus einem Missverhältnis der Augenmuskelstärken. Ist ein Augenmuskel, vor allem einer der schrägen (wie der M. obliquus inferior), zu stark, dann entsteht eine zyklotropie. Infolge dieser Zyklotropie neigt der Patient den Kopf - es entstehen Probleme am NAcken. Dies wiederrum hat eine Veränderung der HWS zur Folge, sodass Patienten, die wegen der okulären KZWH operiert werden oft nachher physiotherapeutische Hilfe brauchen.
die von Dir geschilderte Ursache ist auch nur eine Möglichkeit von vielen. Ich sehe es im sensomotorischen Bereich des Sehens allerdings als Fehler an, alles auf einen oder zwei bestimmte Muskel beziehen zu wollen.
Der Fehler, der dabei gemacht wird, kann bei einem Eingriff zu fatalen Folgen führen. Wird allerdings vorab (wo möglich!) bildlageorientiert korrigiert, lassen sich die verschiedenen Einflüsse i.d.R. besser aufsplitten und dann gezielter (bei einem notwendigen Muskel-Eingriff) angehen. Natürlich haben die Nackenmuskel keinen Einfluss auf die Augenmuskel, wohl aber die nervliche Ansteuerung, die auch Verbindungen zu den oberen Halswirbeln pflegt und vielleicht sogar Blutkreislauf- und Lymphfunktionen, die eindeutig bei Kopfzwangshaltungen behindert arbeiten.
Warum sprach Dr. Wulff mir gegenüber in einigen Fällen von einem sehr sehnigen Muskelgewebe? Später tat der Muskel seine Arbeit wieder besser. Durchblutung hat manchmal überraschend positive Effekte. Wird hier zu früh oder falsch dosiert operiert, ist ein vermeidbarer Fehler vorprogrammiert.
KIDD = Kopfgelenkinduzierte Dyspraxie und Dysgnosie
Von KISS spricht man bei Säuglingen und Kleinkindern, ab dem Schulalter etwa von KIDD, weil dann nicht mehr nur die obersten Halswirbel betroffen sind, sondern aufgrund der Blockade und Zwangshaltung weitere Blockaden der Wirbelsäule bis ins Becken entstanden sind.
Die Mutter, die mich gestern anrief, war mit ihrem Sohn zunächst bei Dr. Wulff. Er wurde auch operiert (Einleitungs OP bei sehr hohen Prismenwerten). Wegen der Zwangsschiefhaltung war sie letztendlich auch bei Dr. Sacher, der eine Manualtherapie an der HWS durchführte. Das Erstaunliche Die Prismenwerte in der Brille (die er trotzdem wieder brauchte) passten nur plötzlich überhaupt nicht mehr!!! Warum? Weil er den Kopf endlich gerade halten konnte. Ich denke, er hat ihn auch bei der Augenmessung schief gehalten. Aber wer achtet schon darauf, ob der Kopf bei der Messung absolut gerade gehalten wird?! Dr. Wulff scheint sich mittlerweile der Problematik bewusst zu sein, ich werde aber auch noch persönlich Kontakt mit ihm aufnehmen, zumal Dr. Biedermann den definitiv fachlichen Austausch sucht in Sachen KISS / KIDD und Wf.
Gruß Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
ZitatOriginal erstellt von Kerstin Aber wer achtet schon darauf, ob der Kopf bei der Messung absolut gerade gehalten wird?!
(hoffe das funktioniert jetzt mit dem Zitieren) - ich achte darauf, ob der Kopf gerade gehalten wird. Als Orthoptistin würde ich nie einen sChiel:wink:el in KZWH als Operationsindikation zugrundelegen. Und hier sei der große Vorteil unserer Messmethoden erwähnt Wir können in 9 Blickrichtungen, in Kopfzwangshaltung und entgegen, in Kopfneigung mit Auf- und Abblick messen und entdecken so Inkomitanzen im Winkel, die auf Fehlfunktionen der Muskel hinweisen. Eine Messung mit MKH kann nur in Primärposition erfolgen - ergo sind Fehler vorprogrammiert!
Es tut mir leid, aber alles, das sich auf Dr. Wulff bezieht kann ich nicht ernst nehmen. ich habe seinen Artikel über gestörtes beidäugiges Sehen und Schulversagen gelesen und konnte zwei Seiten mit den Fehlern in diesem Artikel ohne nachzuschlagen sofort schreiben! Zudem kann ich nichts von einem Augenarzt befürworten, der auf seiner Homepage tatsächlich schreibt, dass man bei einem Kind mit Visus von 0,16 oder weniger mit Abklebbehandlung keinen ERfolg hat und diese somit nicht machen muss. Das ist völliger Schwachsinn - ich habe Beweise für das Gegenteil schon selbst gesehen! Da hoffe ich wirklich sehr, dass Eltern mit Kindern mit hohen Amblyopien nicht bei solchen Ärzten landen!
ZitatEs tut mir leid, aber alles, das sich auf Dr. Wulff bezieht kann ich nicht ernst nehmen. ich habe seinen Artikel über gestörtes beidäugiges Sehen und Schulversagen gelesen und konnte zwei Seiten mit den Fehlern in diesem Artikel ohne nachzuschlagen sofort schreiben!
Schreib doch mal! Ein aufmerksames Publikum dürfte dir sicher sein.
ich hatte übrigens schon mal in einem anderen Thread ähnliches über Kopfzwangshaltungen und Zyklophorien geschrieben wie Ulrike und bei mir wurde ähnlich gegenargumentiert. Natürlich sind im Hirnstamm neuronale Verbindungen der Hals- und Augenmuskeln. Stimmt mit diesen Verbindungen etwas nicht mehr, resultiert eine Kopfschiefhaltung, ein Strabismus, Schwindel, ein Augenzittern, Fallneigung usw. Allerdings hab ich noch nicht erlebt, daß man diese Störungen mit der craniosakralen Therapie erfolgreich behandeln konnte. Kinder mit einer Kopfzwangshaltung, (die ich bis jetzt gesehen hatte) haben meistens entweder eine Fehlbildung der Nackenwirbel, einen Nystagmus oder einen Strabismus mit Binokularsehen in der Kopfzwangshaltung oder ein frühkindliches Schielsyndrom. Zur Verkleinerung des Schiel:wink:els ist in meinen Augen ebenfalls die craniosacrale Therapie nicht geeignet. (Allein schon die Erklärung warum sich ein Schiel:wink:el dadurch entspannen könnte leuchtet mir und sicher auch anderen Augenärzten, Kinderärzten, Neuropädiatern, Orthoptistinnen nicht ein). Auch den Namen finde ich irreführend, kopfgelenkinduzierte Störung hört sich für mich eher wie eine ursachliche Problematik der Nackenwirbel an. Allerdings ist beim Strabismus nicht das Kopfgelenk, sondern die Augenproblematik die Ursache. Die craniosacrale Therapie ist sicherlich sinnvoll bei z.B. Tetraspastiken, orthopädischen Problemen usw. Zur Schiel:wink:elverkleinerung meines Erachtens nicht.
Zur Okklusion Auch ich habe, wie Ulrike, bei vielen eine Verbesserung der Sehschärfe trotz eines Ausgangsvisus unter 0,16 erreicht. Wenn man die Meinung von vornherein vertritt, das sich das Abkleben nicht lohnt, verpaßt die Chance, die Sehschärfe des Reserveauges zu steigern, was für das Kind in der Zukunft eine deutliche Verschlechterung bedeuten kann. Auch wenn eine nicht wesentliche Verbesserung zu erwarten ist, ist das Abkleben nicht sinnlos gewesen. Viele Patienten, die das bessere Auge bzw. dessen Sehschärfe verloren haben und in der Kindheit okkludiert worden sind, können sich deutlich besser mit ihrem amblyopen Auge allein orientieren, als Patienten, bei denen die Okklusion versäumt wurde. Außerdem bereuen viele im Erwachsenenalter auch ohne Verlust des besseren Auges, wenn in der Kindheit nichts zur Verbesserung des amblyopen Auges getan wurde. Die Meinung von Herrn Dr. Wulff bzgl. des Okkludierens ist daher nicht nur haarsträubend, sie beeinflußt meines Erachtens nach auch die Zukunft von Kindern negativ.
ich muß Dir unbedingt recht geben Bei Amblyopie ist Occlusion meist sehr sinnvoll, vor allem, seit man weiß, daß es fast egal ist, ob das bessere Auge 3 oder 6 Stunden am Tag abgeklebt wird, Hauptsache, es wird. Das habe ich selber oft erreichen können, natürlich in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Augenarzt.
Dr. Wulff zitierte unter "WWW.:wink:elfehlsichtigkeit.de" aus den Ergebnissen einer britischen Forschergruppe!
Wie ich ihn kenne, gibt er gerne mit gleicher Münze zurück. Dies scheint Ihnen aber nicht zu schmecken. Seine Aussage heißt hier doch nur, auch die Occlusionstherapie ist nie wissenschaftlich belegt worden! Und aktuelle gegensinnige medizinische Aussagen stehen durchaus im Raum.
Er selber bejahrt die Occlusionstherapie durchaus. Er lehrt sie und setzt sie ggf. gezielt als Vorabmethode ein. Allerdings wird diese nur benutzt zum "darf ich sagen -aufrütteln- des trägen Auges" und keinesfalls wird langfristig occludiert, wozu auch, wenn beidäugiges bizentrales Sehen erzielbar wird? Sie dürfen mir glauben, wenn Bildlage auf ideal korrespondierende Netzhautorte gelangt, ist die Voraussetzung für eine Entwicklung immer optimal. Hier wird durch teils langjährige Occlusionstherapie mangels Kenntnis und Einsicht "Binokularsehen" massiv unterbunden, mit entsprechenden Folgen! Selbst schützt man sein Gewissen mit dem Ausspruch "nach dem ersten Lebensjahr, ist binokular sowieso schon alles gelaufen".
Übrigens, Ulrike, die Fehler im Script von (Wulff) würden mich auch interessieren. Immerhin hat der BVA seine Klage gegen die fast unveränderte Erstschrift von (Haase junior) unter eigenem grossen finanziellen Verlust zurückgezogen. Dies hätte er bei Aussicht auf Erfolg sicher nicht getan! Der Klagewert war damals auf 200.000.00 DM beziffert worden. Dies ist heute Historie.
Darf ich SIe bitten, mich beim richtigen Namen zu nennen, der da Ulrike lautet!
Ich musste leider feststellen, dass meine Zusammenfassung über Dr. Wulffs Artikel auf meinem alten Laptop ist, der vor einem halben Jahr leider plötzlich das zeitliche segnte, indem er sich mit einem schwarzen Bildschirm verabschiedete und nicht mehr reaktiviert werden konnte. Aber wenn ich Zeit und Muse habe werde ich die Punkte erneut aufstellen.
Eines noch Ich habe niemals behauptet, dass ein beidäugiges Sehen nicht zustande kommen könne wenn ein Schielen im 1. Lebensjahr entsteht. Ein grobes beidäugiges Sehen (dh. positiver BAgolini) ist selbst bei congenitalem Schielsyndrom nach Operationen möglich - aber Stereopsis nicht (erinnere die drei Grade des Binocularsehens Simultane Perzeption, Fusion, Stereopsis) Über die zweite STufe kommen diese Patienten nicht hinaus - wenn, dann war es kein frühkindliches Schielen. Dafür gibt es genug wissenschaftliche Artikel.
Arwen24, nicht nur ich warte gespannt auf Deine Kritik (Fehlerrapport) über den Artikel von Dr. Wulff. Beim letzten Orthoptistinnen-Treff haben wir nur drei Ungenauigkeiten gefunden (und die sind von ihm wohl satirisch gemeint und damit gekennzeichnet). Seine Bemerkung zur Okklusionstherapie in der www.:wink:elfehlsichtigkeit.de ist zwar etwas merkwürdig, aber wenn man genau liest, dann stimmt das mit unseren Beobachtungen doch meist überein. Ich sehe darin keine allfällige Verunglimpfung unseres Berufes.
In meinen Ersteintrag darf ich meinen Kolleginnen dringend ans Herz legen, den Anhang des Buches von H.-J. Haase zu lesen (Zur Fixationsdisparation "Grundzüge der Prüfmethodik und der optischen Korrektionsmöglichkeiten mit Hilfe des Polatest-Sehprüfgerätes bei Ruhestellungsfehlern mit sensorischen Anomalien). Damit wird ein großer Teil an Kritik, wie er von uns den wirklich ernsthaften Anwendern der MKH entgegengebracht wird, obsolet oder sogar lachhaft. Die schwarzen Schafe sind davon ausgenommen, denn die, liebe Kolleginnen, kennen wir in unserem Berufsstand doch auch. Warum ich nicht ganz so engagiert gegen MKH, Polatest und WF wettere? Das wurde mir zwar in Freiburg auch eingeimpft, aber meine beiden Kinder wurde dadurch spät aber nicht zu spät von Kopfschmerzen und Legasthenie geheilt. Seitdem sehe ich Zusammenarbeit Augenarzt-Sehschule-Augenoptik doch etwas anders - und es funktioniert (natürlich nicht mit allen).
Entschuldigt meinen langen Eintrag. Es soll nicht wieder vorkommen. Und entschuldigt, wenn ich das Medium Forum nicht so richtig beherrsche, ich bin noch Laie.
Eine Orthoptistin und Verfechterin der MKH ist selten anzutreffen - und das, obwohl du offensichtlich auch in Freiburg warst - oder dort sogar gelernt hast?
Nun, ich habe schon öfter erwähnt, dass ich nicht prinzipiell gegen Prismen bin oder die Messmethode jetzt sooo schlimm finde. Wenn es Patienten hilft - wunderbar!! Aber, wie gesagt, liebe Kollegin, eine vorherige augenfachärztliche Untersuchung mit Skiaskopie in Zykloplegie und eine orthoptische Untersuchung ist ein MUSS! Ich habe selbst schon Kinder mit Hypoakkommodation untersucht mit einer Prismenbrille mit 0,5 Prismen Basis außen bds. - was sie brauchten, war der Ausgleich einer Hyperopie von +1,0 sph. Und es ging ihnen gut damit.
Zur Legasthenie eine echte Legasthenie kann man nicht heilen! DAs muss hier jedem klar sein. Wenn okuläre Leseprobleme bestehen (sei es wegen einer unkorrigierten Hyperopie oder eine Pathophorie) dann kann sie mit einer Brille natürlich 'verbessert' wenn nicht sogar geheilt werden.
Bezüglich der Ambylopietherapie unter www.:wink:elfehlsichtigkeit.de - ich hab schon gelesen dass das aus einem britischen Journal war. Aber es gibt Fälle, wo auch bei einer Sehschärfe von 0,16 oder weniger die Sehschärfe durch die Okklusion angehoben werden konnte. Bei manchen klappt es nicht - man muss halt auch das Alter berücksichtigen (aber das brauch ich dir nicht zu sagen). Genauso wird es Kinder geben die eine Prismenbrille bekommen und damit eine 'Heilung' erreicht wird - bei anderen bringst dafür gar nix.
Ich freu mich für dich, dass deinen Kindern geholfen werden konnte! Mich würde interessieren, welche drei Unstimmigkeiten im ARtikel ihr gefunden habt - ich hab den Artikel auf meinem Schreibtisch liegen, aber bis jetzt noch keine Zeit gefunden, das doch endlich in den PC zu tippen.
Ulrike, wie kommst Du immer wieder darauf, zu betonen, dass Prismen immer erst nach augenärztlicher Untersuchung in Frage kommen. Das ist, so meine Erfahrung, doch immer gegeben. Und trotzdem schicken Augenoptiker doch vorher oft nochmals zum Augenarzt, weil sie ganz sicher gehen wollen. Was soll also das ständige erneute Fordern; damit wird allfällige Zusammenarbeit doch nur blockiert. Ich meine jedoch, dass Du eigentlich auch zur Zusammenarbeit bereit bist? Das mit der Legasthenie ist mir schon klar, aber ich habe die schriftliche Diagnose einer Schulpsychologin aufbewahrt. Es war eben bei meiner Tochter keine solche. Das habe ich vorher auch keinem geglaubt und meine Pfründe herbe und mit Blut in den Augen (ungerecht) verteidigt. Ähnlich wie ich es hier laufend lese. Mit ADS verhält sich das übrigens auch nicht anders. Schon wieder zu lang Kornelia
danke für diese Worte!!!!! Sie unterstreichen meinen Instinkt und mein Tun und Handeln hier mit meiner Selbsthilfegruppe und auch meinen Kindern.
Auch ich kämpfe gegen sog. Diagnosen wie LRS und ADS, zumal ich selber erleben durfte, wie gut eine richtig angepasste Prismenbrille hilft!
Auch schön, dass Du schreibst, in jedem Berufsstand gibt es schwarze Schafe - ja, die haben wir bei den AA's den Optikern und bestimmt auch bei den Orthoptistinnen. Möchte hier aber gleich betonen, dass ich Ulrikes und Kerstinb's Beträge sehr schätze, nicht, dass hier etwas in den falschen Hals gelangt....!
Wäre schön, öfter hier von Dir zu hören, bzw. lesen.
Gruß Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
eine dritte Orthoptistin hier, und sogar eine Mutter mit MKH erfahrenen Kindern. Das kann uns alle nur sehr freuen. Und dürfte eine wirklich positive Bereicherung darstellen. Damit neutralisiert sich der Part "Augenoptik" zu "Orthoptik", auf das richtigere Level, "MHK" im Spektrum der Meinungen. Verhalten sich doch viele AO ebenfalls ablehnend, es ist also dumm, die Keile in die unterschiedlichen Berufsgruppen zu treiben. Allerdings wird man als Orthoptistin "pro (oder teils pro)" MKH einen noch schwereren Stand haben, denke ich.
Hallo Paul-Gerhard,
meinst Du wirklich Horizontalprismen? Ich dachte, eine Zwangsschiefhaltung des Kopfes weist auf eine vertikale Abweichung hin?
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Genau, Kerstin, Du sagst es, genau das war mein Kronleuchter! Vielleicht wurde nicht in der richtigen Richtung geforscht.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Bzgl Kopfschiefhaltung
Diese kann verschiedenste Ursachen haben. Ist sie okulär bedingt, dann liegt entweder ein vertikaler STrabismus vor, der in der KZWH besser kompensiert werden kann. Dann kann man ev. mit Prismen (wenn gering ausgeprägt) oder mit einer Operation die Abweichung verringern und die KZWH bessern.
ABER liegt eine zyklotropie oder -phorie vor (also eine Verrollung des Auges), dann kann kein Prisma (und sei es auch das beste der WElt) diese Zwangshaltung beeinflussen - denn soweit ich weiß, wurden noch keine rotatorisch wirksamen Prismen erfunden (wenns mal welche gibt, bitte mir sofort zu sagen, denn das würde einige Probleme und Operationen ersparen...)
Beim congenitalen Schielsyndrom besteht oft eine Kopfneigung zum fixierenden auge. Diese Neigung kann wechseln (wenn das Kind alterniert). WArum diese besteht ist immer noch umstritten einige glauben dass es durch eine zyklo bedingt ist, andere dass eine gestörte subjektive visuelle VErtikalität durch den frühen STrabismus besteht... Aber da wird ja noch viel geforscht und in Zukunft kann man sichs vielleicht mal erklären.
Lg, Ulrike
Hallo Ulrike,
mein Fachwissen ist nur begrenzt. Dennoch möchte ich meine Beobachtungen schildern (ich denke, ich mache hierzu mal demnächst einen eigenen Thread auf)
Ich habe KIDD (bei Kindern heißt es KISS) und eine Winkelfehlsichtigkeit mit leichter vertikaler Abweichung. Was nun zuerst da war, da verhält es sich wohl wie mit Henne oder Ei. Ich bin jedenfalls mittlerweile in Verbindung mit Dr. Biedermann und Dr. Sacher, dies sind Koriphäen auf dem Gebiet KISS / KIDD. Beide kennen auch die Wf-Problematik und wünschen mehr Fachkontakte zu MKH-lern, denn sie sehen da durchaus einen Zusammenhang. Dr. Wulff dagegen ist lt. Aussage einer mit mir in Kontakt stehenden Mutter mit der KISS-Problematik vertraut. Es ist also keine Augenwischerei.
Behandelt man ein Kind (oder einen Erwachsenen) hinsichtlich KISS, kann es passieren, dass die Blockaden immer wieder auftauchen, und man fragt sich, warum. Wird eine bestehende Wf mit vertikaler Abweichung korrigiert, lassen sich seltsamerweise plötzlich auch die Blockaden in den Griff bekommen. Fakt ist, auch bei mir selber ich halte den Kopf ohne Brille immer nach rechts geneigt (s. Moderatorenphoto, da war das Höhenprisma nicht in der Brille drin). Wenn ich vor dem Fernseher auf der Couch auf der li. Seite liege, kann ich eingeblendete Schriftzeilen nicht lesen - auf der re. Seite kann ich es. Meine Blockaden wurden zig-mal behandelt - ohne Erfolg. Zudem habe ich mittlerweile (bin ja auch nicht mehr die Jüngste) Folgeschäden an der Wirbelsäule, hervorgerufen durch Schonhaltungen. Mit der Korrektion halte ich den Kopf endlich gerade!
Der Rest ist bei mir ein langer Weg, bei Kindern kann man viel schneller Erfolge erzielen.
Ich weiß, dies ist nur EINE Betrachtungsweise, aber sie klingt sehr einleuchtend. Und vor allem es wäre so einfach abzuklären, ob eine Doppelproblematik KISS / KIDD und Wf vorliegt, ehe man gleich die ganze Neurologische Diagnostik und Verunsicherung der Eltern auf den Plan ruft. Und wenn die neurologische Diagnostik unauffällig ist, wäre es ein Grund mehr, mal in diese Richtung abzuklopfen. Dies schreibe ich, weil ich mittlerweile fast täglich Post oder Anrufe von Müttern bekomme, deren Kindern erst dann dauerhaft geholfen werden konnte, als Wf UND KISS festgestellt wurden und die Kombination von prismatischer Korrektion und Manualtherapie der HWS erstaunliche Erfolge beim Kind erzielten.
LG und einen schönen Sonntag
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Wenn man bei Kopfzwangshaltungen Höhenfehler findet und versucht, während der Messung die Kopfhaltung zu korrigieren, passiert es nicht selten, das nach und nach der anfangs gefundene Richtungswert beibehalten, aber die prismatische Wirkung nicht unerheblich verstärkt werden muss.
Wird ein solches Ergebnis (unbedingt mit entsprechendem Beratungsaufwand, denn es wird anfangs nicht problemlos vertragen) in eine Korrektion übernommen, ergeben sich bessere Haltungen und auf Dauer deutlich günstigere Verhältnisse, nicht nur im SEHEN.
Teilweise wird jedoch in der alten Kopfzwangshaltung eher schlecht gesehen. Deshalb ist ein solches Vorgehen nur in begründeten Einzelfällen und bei entsprechenem Verständnis und Leidensdruck durchführbar.
Der langsame Abbau führt dagegen oft deshalb zu negativen Erfolgen, da die ursprünglich einstudierte Zwangshaltung, oft schon im Knorpel- und Knochensystem tiefe Strukturveränderungen vollzogen hat. In diese rutscht der Körper immer wieder ab. Hier muss man leider mit Teillösungen vorlieb nehmen, die der Träger zumindest zeitweilig begünstigt nutzt. Der Abbruchsfaktor ist gerade hier in der Anfangszeit einer Korrektionsphase höher. Ich bin persönlich davon überzeugt, das nicht "Zyglophorie" selbst, sondern sehr komplexe Nacken- und Augenhaltungsmechanissmen sensorisch die Zyklophorie erzeugen oder auch verstärken werden. Diese muss im beobachtbaren Status nicht immer echter Natur sein. Deshalb könnte auch bei höheren Winkelfehlsichtigkeiten (s.o.) eine vorhergehende Korrektion zur Abklärung der genaueren Verhältnisse sehr entscheidend und damit positiv beitragen.
Evtl. ergeben sich durch Methoden des KISS hier stabilisierende zusätzliche Faktoren. Es wäre zu wünschen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
An Kerstin!
DA ein KIDD oder KISS ganz offensichtlich keine orthoptischen Begriffe sind bitte ich um Erklärung Wofür stehen die Abkürzungen?
An P-G Mosch
Ich denke nicht, dass Nackenmuskeln eine zyklophorie oder tropie erzeugen können. Eine zyklotropie resultiert schlichtweg aus einem Missverhältnis der Augenmuskelstärken. Ist ein Augenmuskel, vor allem einer der schrägen (wie der M. obliquus inferior), zu stark, dann entsteht eine zyklotropie. Infolge dieser Zyklotropie neigt der Patient den Kopf - es entstehen Probleme am NAcken. Dies wiederrum hat eine Veränderung der HWS zur Folge, sodass Patienten, die wegen der okulären KZWH operiert werden oft nachher physiotherapeutische Hilfe brauchen.
Ulrike
(editiert - aus zwei Beiträgen mache einen)
Hallo, Arwen
die von Dir geschilderte Ursache ist auch nur eine Möglichkeit von vielen.
Ich sehe es im sensomotorischen Bereich des Sehens allerdings als Fehler an, alles auf einen oder zwei bestimmte Muskel beziehen zu wollen.
Der Fehler, der dabei gemacht wird, kann bei einem Eingriff zu fatalen Folgen führen. Wird allerdings vorab (wo möglich!) bildlageorientiert korrigiert, lassen sich die verschiedenen Einflüsse i.d.R. besser aufsplitten und dann gezielter (bei einem notwendigen Muskel-Eingriff) angehen. Natürlich haben die Nackenmuskel keinen Einfluss auf die Augenmuskel, wohl aber die nervliche Ansteuerung, die auch Verbindungen zu den oberen Halswirbeln pflegt und vielleicht sogar Blutkreislauf- und Lymphfunktionen, die eindeutig bei Kopfzwangshaltungen behindert arbeiten.
Warum sprach Dr. Wulff mir gegenüber in einigen Fällen von einem sehr sehnigen Muskelgewebe? Später tat der Muskel seine Arbeit wieder besser. Durchblutung hat manchmal überraschend positive Effekte. Wird hier zu früh oder falsch dosiert operiert, ist ein vermeidbarer Fehler vorprogrammiert.
Unter www.kiss-kid.de findest Du gezielte Informationen
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Ulrike,
KISS = Kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung
KIDD = Kopfgelenkinduzierte Dyspraxie und Dysgnosie
Von KISS spricht man bei Säuglingen und Kleinkindern, ab dem Schulalter etwa von KIDD, weil dann nicht mehr nur die obersten Halswirbel betroffen sind, sondern aufgrund der Blockade und Zwangshaltung weitere Blockaden der Wirbelsäule bis ins Becken entstanden sind.
Die Mutter, die mich gestern anrief, war mit ihrem Sohn zunächst bei Dr. Wulff. Er wurde auch operiert (Einleitungs OP bei sehr hohen Prismenwerten). Wegen der Zwangsschiefhaltung war sie letztendlich auch bei Dr. Sacher, der eine Manualtherapie an der HWS durchführte. Das Erstaunliche Die Prismenwerte in der Brille (die er trotzdem wieder brauchte) passten nur plötzlich überhaupt nicht mehr!!! Warum? Weil er den Kopf endlich gerade halten konnte. Ich denke, er hat ihn auch bei der Augenmessung schief gehalten. Aber wer achtet schon darauf, ob der Kopf bei der Messung absolut gerade gehalten wird?! Dr. Wulff scheint sich mittlerweile der Problematik bewusst zu sein, ich werde aber auch noch persönlich Kontakt mit ihm aufnehmen, zumal Dr. Biedermann den definitiv fachlichen Austausch sucht in Sachen KISS / KIDD und Wf.
Gruß
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Kerstin
(hoffe das funktioniert jetzt mit dem Zitieren) - ich achte darauf, ob der Kopf gerade gehalten wird. Als Orthoptistin würde ich nie einen sChiel:wink:el in KZWH als Operationsindikation zugrundelegen.
Und hier sei der große Vorteil unserer Messmethoden erwähnt Wir können in 9 Blickrichtungen, in Kopfzwangshaltung und entgegen, in Kopfneigung mit Auf- und Abblick messen und entdecken so Inkomitanzen im Winkel, die auf Fehlfunktionen der Muskel hinweisen. Eine Messung mit MKH kann nur in Primärposition erfolgen - ergo sind Fehler vorprogrammiert!
Ulrike
An Hr. Mosch!
Es tut mir leid, aber alles, das sich auf Dr. Wulff bezieht kann ich nicht ernst nehmen. ich habe seinen Artikel über gestörtes beidäugiges Sehen und Schulversagen gelesen und konnte zwei Seiten mit den Fehlern in diesem Artikel ohne nachzuschlagen sofort schreiben!
Zudem kann ich nichts von einem Augenarzt befürworten, der auf seiner Homepage tatsächlich schreibt, dass man bei einem Kind mit Visus von 0,16 oder weniger mit Abklebbehandlung keinen ERfolg hat und diese somit nicht machen muss. Das ist völliger Schwachsinn - ich habe Beweise für das Gegenteil schon selbst gesehen! Da hoffe ich wirklich sehr, dass Eltern mit Kindern mit hohen Amblyopien nicht bei solchen Ärzten landen!
Ulrike
Hallo Ulrike,
Schreib doch mal!
Ein aufmerksames Publikum dürfte dir sicher sein.
Gruß,
Anna
Hallo an Alle,
ich hatte übrigens schon mal in einem anderen Thread ähnliches über Kopfzwangshaltungen und Zyklophorien geschrieben wie Ulrike und bei mir wurde ähnlich gegenargumentiert.
Natürlich sind im Hirnstamm neuronale Verbindungen der Hals- und Augenmuskeln. Stimmt mit diesen Verbindungen etwas nicht mehr, resultiert eine Kopfschiefhaltung, ein Strabismus, Schwindel, ein Augenzittern, Fallneigung usw. Allerdings hab ich noch nicht erlebt, daß man diese Störungen mit der craniosakralen Therapie erfolgreich behandeln konnte.
Kinder mit einer Kopfzwangshaltung, (die ich bis jetzt gesehen hatte) haben meistens entweder eine Fehlbildung der Nackenwirbel, einen Nystagmus oder einen Strabismus mit Binokularsehen in der Kopfzwangshaltung oder ein frühkindliches Schielsyndrom. Zur Verkleinerung des Schiel:wink:els ist in meinen Augen ebenfalls die craniosacrale Therapie nicht geeignet. (Allein schon die Erklärung warum sich ein Schiel:wink:el dadurch entspannen könnte leuchtet mir und sicher auch anderen Augenärzten, Kinderärzten, Neuropädiatern, Orthoptistinnen nicht ein).
Auch den Namen finde ich irreführend, kopfgelenkinduzierte Störung hört sich für mich eher wie eine ursachliche Problematik der Nackenwirbel an. Allerdings ist beim Strabismus nicht das Kopfgelenk, sondern die Augenproblematik die Ursache.
Die craniosacrale Therapie ist sicherlich sinnvoll bei z.B. Tetraspastiken, orthopädischen Problemen usw. Zur Schiel:wink:elverkleinerung meines Erachtens nicht.
Zur Okklusion Auch ich habe, wie Ulrike, bei vielen eine Verbesserung der Sehschärfe trotz eines Ausgangsvisus unter 0,16 erreicht. Wenn man die Meinung von vornherein vertritt, das sich das Abkleben nicht lohnt, verpaßt die Chance, die Sehschärfe des Reserveauges zu steigern, was für das Kind in der Zukunft eine deutliche Verschlechterung bedeuten kann. Auch wenn eine nicht wesentliche Verbesserung zu erwarten ist, ist das Abkleben nicht sinnlos gewesen. Viele Patienten, die das bessere Auge bzw. dessen Sehschärfe verloren haben und in der Kindheit okkludiert worden sind, können sich deutlich besser mit ihrem amblyopen Auge allein orientieren, als Patienten, bei denen die Okklusion versäumt wurde. Außerdem bereuen viele im Erwachsenenalter auch ohne Verlust des besseren Auges, wenn in der Kindheit nichts zur Verbesserung des amblyopen Auges getan wurde. Die Meinung von Herrn Dr. Wulff bzgl. des Okkludierens ist daher nicht nur haarsträubend, sie beeinflußt meines Erachtens nach auch die Zukunft von Kindern negativ.
Viele Grüße
Kerstin
Hallo, Kerstin (b)
ich muß Dir unbedingt recht geben Bei Amblyopie ist Occlusion meist sehr sinnvoll, vor allem, seit man weiß, daß es fast egal ist, ob das bessere Auge 3 oder 6 Stunden am Tag abgeklebt wird, Hauptsache, es wird.
Das habe ich selber oft erreichen können, natürlich in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Augenarzt.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Ich muss doch sehr bitten, Ulrike und Kerstinb,
Dr. Wulff zitierte unter "WWW.:wink:elfehlsichtigkeit.de" aus den Ergebnissen einer britischen Forschergruppe!
Wie ich ihn kenne, gibt er gerne mit gleicher Münze zurück. Dies scheint Ihnen aber nicht zu schmecken. Seine Aussage heißt hier doch nur, auch die Occlusionstherapie ist nie wissenschaftlich belegt worden! Und aktuelle gegensinnige medizinische Aussagen stehen durchaus im Raum.
Er selber bejahrt die Occlusionstherapie durchaus. Er lehrt sie und setzt sie ggf. gezielt als Vorabmethode ein. Allerdings wird diese nur benutzt zum "darf ich sagen -aufrütteln- des trägen Auges" und keinesfalls wird langfristig occludiert, wozu auch, wenn beidäugiges bizentrales Sehen erzielbar wird? Sie dürfen mir glauben, wenn Bildlage auf ideal korrespondierende Netzhautorte gelangt, ist die Voraussetzung für eine Entwicklung immer optimal. Hier wird durch teils langjährige Occlusionstherapie mangels Kenntnis und Einsicht "Binokularsehen" massiv unterbunden, mit entsprechenden Folgen!
Selbst schützt man sein Gewissen mit dem Ausspruch "nach dem ersten Lebensjahr, ist binokular sowieso schon alles gelaufen".
Übrigens, Ulrike, die Fehler im Script von (Wulff) würden mich auch interessieren.
Immerhin hat der BVA seine Klage gegen die fast unveränderte Erstschrift von (Haase junior) unter eigenem grossen finanziellen Verlust zurückgezogen. Dies hätte er bei Aussicht auf Erfolg sicher nicht getan! Der Klagewert war damals auf 200.000.00 DM beziffert worden. Dies ist heute Historie.
BVA = Bundesverband der Augenärzte (Deutschland)
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Sg Hr. Mosch!
Darf ich SIe bitten, mich beim richtigen Namen zu nennen, der da Ulrike lautet!
Ich musste leider feststellen, dass meine Zusammenfassung über Dr. Wulffs Artikel auf meinem alten Laptop ist, der vor einem halben Jahr leider plötzlich das zeitliche segnte, indem er sich mit einem schwarzen Bildschirm verabschiedete und nicht mehr reaktiviert werden konnte. Aber wenn ich Zeit und Muse habe werde ich die Punkte erneut aufstellen.
Eines noch Ich habe niemals behauptet, dass ein beidäugiges Sehen nicht zustande kommen könne wenn ein Schielen im 1. Lebensjahr entsteht. Ein grobes beidäugiges Sehen (dh. positiver BAgolini) ist selbst bei congenitalem Schielsyndrom nach Operationen möglich - aber Stereopsis nicht (erinnere die drei Grade des Binocularsehens Simultane Perzeption, Fusion, Stereopsis) Über die zweite STufe kommen diese Patienten nicht hinaus - wenn, dann war es kein frühkindliches Schielen.
Dafür gibt es genug wissenschaftliche Artikel.
Lg, ULRIKE!
Hallo, Ulrike
Es muss schon spät gewesen sein, danke!
Ich habe Deinen Namen korrigiert. Und bitte Dich diesen Lapsus zu entschuldigen
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
Du hast da was überlesen, hinter Deinem "übrigens".
Gute Nacht
Lucccy
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Danke, Lucccy! Erledigt! PGM
Hallo,
ich möchte mich bei allen bedanken, die sich hier mit Rat und Hilfe, Meinungen und Gedankenanstösse beteiligt haben.
Danke !!!
Gruss Ute
Arwen24,
nicht nur ich warte gespannt auf Deine Kritik (Fehlerrapport) über den Artikel von Dr. Wulff. Beim letzten Orthoptistinnen-Treff haben wir nur drei Ungenauigkeiten gefunden (und die sind von ihm wohl satirisch gemeint und damit gekennzeichnet). Seine Bemerkung zur Okklusionstherapie in der www.:wink:elfehlsichtigkeit.de ist zwar etwas merkwürdig, aber wenn man genau liest, dann stimmt das mit unseren Beobachtungen doch meist überein. Ich sehe darin keine allfällige Verunglimpfung unseres Berufes.
In meinen Ersteintrag darf ich meinen Kolleginnen dringend ans Herz legen, den Anhang des Buches von H.-J. Haase zu lesen (Zur Fixationsdisparation "Grundzüge der Prüfmethodik und der optischen Korrektionsmöglichkeiten mit Hilfe des Polatest-Sehprüfgerätes bei Ruhestellungsfehlern mit sensorischen Anomalien).
Damit wird ein großer Teil an Kritik, wie er von uns den wirklich ernsthaften Anwendern der MKH entgegengebracht wird, obsolet oder sogar lachhaft. Die schwarzen Schafe sind davon ausgenommen, denn die, liebe Kolleginnen, kennen wir in unserem Berufsstand doch auch.
Warum ich nicht ganz so engagiert gegen MKH, Polatest und WF wettere? Das wurde mir zwar in Freiburg auch eingeimpft, aber meine beiden Kinder wurde dadurch spät aber nicht zu spät von Kopfschmerzen und Legasthenie geheilt.
Seitdem sehe ich Zusammenarbeit Augenarzt-Sehschule-Augenoptik doch etwas anders - und es funktioniert (natürlich nicht mit allen).
Entschuldigt meinen langen Eintrag. Es soll nicht wieder vorkommen. Und entschuldigt, wenn ich das Medium Forum nicht so richtig beherrsche, ich bin noch Laie.
Kornelia
An Kornelia!
Eine Orthoptistin und Verfechterin der MKH ist selten anzutreffen - und das, obwohl du offensichtlich auch in Freiburg warst - oder dort sogar gelernt hast?
Nun, ich habe schon öfter erwähnt, dass ich nicht prinzipiell gegen Prismen bin oder die Messmethode jetzt sooo schlimm finde. Wenn es Patienten hilft - wunderbar!! Aber, wie gesagt, liebe Kollegin, eine vorherige augenfachärztliche Untersuchung mit Skiaskopie in Zykloplegie und eine orthoptische Untersuchung ist ein MUSS! Ich habe selbst schon Kinder mit Hypoakkommodation untersucht mit einer Prismenbrille mit 0,5 Prismen Basis außen bds. - was sie brauchten, war der Ausgleich einer Hyperopie von +1,0 sph. Und es ging ihnen gut damit.
Zur Legasthenie eine echte Legasthenie kann man nicht heilen! DAs muss hier jedem klar sein. Wenn okuläre Leseprobleme bestehen (sei es wegen einer unkorrigierten Hyperopie oder eine Pathophorie) dann kann sie mit einer Brille natürlich 'verbessert' wenn nicht sogar geheilt werden.
Bezüglich der Ambylopietherapie unter www.:wink:elfehlsichtigkeit.de - ich hab schon gelesen dass das aus einem britischen Journal war. Aber es gibt Fälle, wo auch bei einer Sehschärfe von 0,16 oder weniger die Sehschärfe durch die Okklusion angehoben werden konnte. Bei manchen klappt es nicht - man muss halt auch das Alter berücksichtigen (aber das brauch ich dir nicht zu sagen). Genauso wird es Kinder geben die eine Prismenbrille bekommen und damit eine 'Heilung' erreicht wird - bei anderen bringst dafür gar nix.
Ich freu mich für dich, dass deinen Kindern geholfen werden konnte! Mich würde interessieren, welche drei Unstimmigkeiten im ARtikel ihr gefunden habt - ich hab den Artikel auf meinem Schreibtisch liegen, aber bis jetzt noch keine Zeit gefunden, das doch endlich in den PC zu tippen.
Lg, Ulrike
Ulrike,
wie kommst Du immer wieder darauf, zu betonen, dass Prismen immer erst nach augenärztlicher Untersuchung in Frage kommen. Das ist, so meine Erfahrung, doch immer gegeben. Und trotzdem schicken Augenoptiker doch vorher oft nochmals zum Augenarzt, weil sie ganz sicher gehen wollen. Was soll also das ständige erneute Fordern; damit wird allfällige Zusammenarbeit doch nur blockiert. Ich meine jedoch, dass Du eigentlich auch zur Zusammenarbeit bereit bist?
Das mit der Legasthenie ist mir schon klar, aber ich habe die schriftliche Diagnose einer Schulpsychologin aufbewahrt. Es war eben bei meiner Tochter keine solche. Das habe ich vorher auch keinem geglaubt und meine Pfründe herbe und mit Blut in den Augen (ungerecht) verteidigt. Ähnlich wie ich es hier laufend lese. Mit ADS verhält sich das übrigens auch nicht anders.
Schon wieder zu lang
Kornelia
Hallo Kornelia,
danke für diese Worte!!!!! Sie unterstreichen meinen Instinkt und mein Tun und Handeln hier mit meiner Selbsthilfegruppe und auch meinen Kindern.
Auch ich kämpfe gegen sog. Diagnosen wie LRS und ADS, zumal ich selber erleben durfte, wie gut eine richtig angepasste Prismenbrille hilft!
Auch schön, dass Du schreibst, in jedem Berufsstand gibt es schwarze Schafe - ja, die haben wir bei den AA's den Optikern und bestimmt auch bei den Orthoptistinnen. Möchte hier aber gleich betonen, dass ich Ulrikes und Kerstinb's Beträge sehr schätze, nicht, dass hier etwas in den falschen Hals gelangt....!
Wäre schön, öfter hier von Dir zu hören, bzw. lesen.
Gruß
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo, Kornelia
eine dritte Orthoptistin hier, und sogar eine Mutter mit MKH erfahrenen Kindern. Das kann uns alle nur sehr freuen. Und dürfte eine wirklich positive Bereicherung darstellen. Damit neutralisiert sich der Part "Augenoptik" zu "Orthoptik", auf das richtigere Level, "MHK" im Spektrum der Meinungen. Verhalten sich doch viele AO ebenfalls ablehnend, es ist also dumm, die Keile in die unterschiedlichen Berufsgruppen zu treiben. Allerdings wird man als Orthoptistin "pro (oder teils pro)" MKH einen noch schwereren Stand haben, denke ich.
Herzlich willkommen!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
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