und wieder neue Fragen. Wie wird denn der hypoakkommodative Konvergenzexzess vom hyperkinetischen abgegrenzt? Wie werden die häufigen Mischformen mit nichtakkommodativen Anteilen festgestellt. Geht das bei so kleinen Kindern überhaupt?
Sorry, für die vielen Fragen, aber ich möchte einfach nur verstehen.Viele Fragen fallen einem manchmal erst nach dem Termin beim Arzt ein.
man unterteilt den Konvergenzexzeß in einen nichtakkommodativen, einen normakkommodativen (hyperkinetischen) und hypoakkommodativen Konvergenzexzeß.
Beim nichtakkommodativen Konvergenzexzeß ist das Schielen rein motorisch und nicht durch Akkommodation bedingt. Hier hilft nur eine Faden-OP nach Cüppers. Beim normakkommodativen Konvergenzexzeß besteht normale Akkommodationsbreite aber erhöhte Konvergenz. Der AC/A Quotient ist erhöht. Hier therapiert man mit Bifokalbrillen und eventeuell mit einer Faden-OP nach Cüppers. Beim hypoakkommodativen Konvergenzexzeß besteht zu geringe Akkommodation und daraus resultierend als Ausgleich eine erhöhte Konvergenz. Auch hier ist der AC/A Quotient erhöht. Hier geht man auf jeden Fall mit Bifokalbrillen vor. Das Mittel der Wahl. Deswegen muß auch bei jeder Diagnostik von Strabismus die Akkommodationsbreite gemessen werden. Was aber wiederum, mal eng gesehen, keine Kassenleistung ist. Man schlägt sich an den Kopf. Aber so ist das.
Mischformen erkennt man auf jeden Fall nach Verordnung von Bifokalbrillen. Dann muss man mit der Stärke der Brillenverordnung und der Addition etwas spielen.
vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Auskunft. Diese hilft mir auf jeden Fall ein gutes Stück weiter. Alles andere bleibt dann abzuwarten bis der Filius die Bifokalbrille auf der Nase hat.
danke für die Antwort. Kurz, knapp, präzise. Ich dachte mir es schon, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Was den hyperkinetischen KE betrifft, kann ja eventuell je nach Verlauf zumindest der Nahteil abgeschwächt werden. Klammern wir uns mal daran, falls dieser vorliegt.
Hallo, nun stellen sich mir doch Fragen zur Bifokalbrille. Mittlerweile habe ich mich dahingegen informiert, dass Franklingläser bildsprungfrei gefertigt werden können. Für mich stellt sich die Frage, was bei einem Konvergenzexzess therapeutisch sinnvoll ist bzw. ein Bildsprung gewollt oder notwendig ist. Entsteht der Bildsprung bei Gläsern mit Trennlinie oder bei eingeschmolzenem Nahteil? Ist eigenlich eine Frage für den Bereich Brillenoptik.
Und wielange dauert die Eingewöhnung? Gibt es da Erfahrungswerte? Was passiert, wenn mit der Bifokalbrille kein annähernder Parallelstand für Nähe und Ferne erreicht wird? Ist dann über eine OP nachzudenken, wenn es sich um einen normakkomod. KE handelt? Für Erklärungen oder Erfahrungen wäre ich sehr dankbar. Viele Grüsse Kugelblitz
man verordnet in der Regel Excelit AS 40 von Rodenstock. Ob hier noch Standardgläser geliefert werden können weiß ich nicht. Ich habe keine VK-Listen von den Herstellern vorliegen. Die Gewöhnung geht diese Gläser geht sehr schnell bei Kindern. Mit der Addition versucht man die akkommodative Komponente beim Nahsehen zu verringern und den Nahwinkel dem Fernwinkel anzugleichen. Bei dem Fernwinkel von 6 Grad? wird man z.Zt. keine Schiel-OP ins Auge fassen.
Ja, der Winkel für die Ferne liegt um die 8 cm/m (ca. 4-5 Grad). Allerdings liegt auch ein Höhenschielen von ca. 3cm/m (ca. 2 Grad) in der Ferne vor. Kann dies auch mit einer Bifokalbrille positiv beinflußt werden? Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig und man geht besser Schritt für Schritt vor und beobachtet die Auswirken jeder einzelnen Maßnahme genau und gönnt den Kinderaugen die Zeit, sich an Neuerungen zu gewöhnen. Als Eltern denkt man allerdings ständig, dass man genau diese Zeit nicht hat...
Es beruhigt mich allerdings, dass Kinder sich wahrscheinlich schneller an diese Brille gewöhnen als man sich das als Erwachsener vorstellen kann. Da macht man sich vielleicht auch einfach zuviel Gedanken.
die Bifokalbrille hat keinen Einfluß auf die Höhenabweichung. Zuerst sollte bei Ihrem Sohn die Brille so gut es geht angepaßt werden. Dann schaut man auf die Entwicklung der Sehschärfe. Dann sollte man versuchen Binokularsehen aufzubauen oder zu verbessern. Man würde zuerst eine Prismenfolie aufschreiben. Erst wenn sich ein Binokularsehen entwickelt oder verbessert und die Augenstellung stabil ist wird man diese Werte in eine neue Brillenverordnung integrieren. Alles Step bei Step. Man muss bei der Behandlung von Schielen Geduld haben.
Hallo,
und wieder neue Fragen. Wie wird denn der hypoakkommodative Konvergenzexzess vom hyperkinetischen abgegrenzt? Wie werden die häufigen Mischformen mit nichtakkommodativen Anteilen festgestellt. Geht das bei so kleinen Kindern überhaupt?
Sorry, für die vielen Fragen, aber ich möchte einfach nur verstehen.Viele Fragen fallen einem manchmal erst nach dem Termin beim Arzt ein.
LG Kugelblitz
Liebe Kugelblitz,
man unterteilt den Konvergenzexzeß in einen nichtakkommodativen, einen normakkommodativen (hyperkinetischen) und hypoakkommodativen Konvergenzexzeß.
Beim nichtakkommodativen Konvergenzexzeß ist das Schielen rein motorisch und nicht durch Akkommodation bedingt. Hier hilft nur eine Faden-OP nach Cüppers. Beim normakkommodativen Konvergenzexzeß besteht normale Akkommodationsbreite aber erhöhte Konvergenz. Der AC/A Quotient ist erhöht. Hier therapiert man mit Bifokalbrillen und eventeuell mit einer Faden-OP nach Cüppers. Beim hypoakkommodativen Konvergenzexzeß besteht zu geringe Akkommodation und daraus resultierend als Ausgleich eine erhöhte Konvergenz. Auch hier ist der AC/A Quotient erhöht. Hier geht man auf jeden Fall mit Bifokalbrillen vor. Das Mittel der Wahl. Deswegen muß auch bei jeder Diagnostik von Strabismus die Akkommodationsbreite gemessen werden. Was aber wiederum, mal eng gesehen, keine Kassenleistung ist. Man schlägt sich an den Kopf. Aber so ist das.
Mischformen erkennt man auf jeden Fall nach Verordnung von Bifokalbrillen. Dann muss man mit der Stärke der Brillenverordnung und der Addition etwas spielen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo AgnesMaria,
vielen lieben Dank für Ihre ausführliche Auskunft. Diese hilft mir auf jeden Fall ein gutes Stück weiter. Alles andere bleibt dann abzuwarten bis der Filius die Bifokalbrille auf der Nase hat.
Liebe Grüsse Kugelblitz
Hallo zusammen,
zum Thema Konvergenzexzess tauchen bei mir neue Fragen auf.
Ist dieser (abhängig vom Typ) eigentlich heilbar im Sinne von "er verwächst sich" mit zunehmendem Alter des Kindes?
LG Kugelblitz
Nein !!!
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo AgnesMaria,
danke für die Antwort. Kurz, knapp, präzise. Ich dachte mir es schon, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Was den hyperkinetischen KE betrifft, kann ja eventuell je nach Verlauf zumindest der Nahteil abgeschwächt werden. Klammern wir uns mal daran, falls dieser vorliegt.
LG Kugelblitz
Hallo,
nun stellen sich mir doch Fragen zur Bifokalbrille. Mittlerweile habe ich mich dahingegen informiert, dass Franklingläser bildsprungfrei gefertigt werden können. Für mich stellt sich die Frage, was bei einem Konvergenzexzess therapeutisch sinnvoll ist bzw. ein Bildsprung gewollt oder notwendig ist. Entsteht der Bildsprung bei Gläsern mit Trennlinie oder bei eingeschmolzenem Nahteil? Ist eigenlich eine Frage für den Bereich Brillenoptik.
Und wielange dauert die Eingewöhnung? Gibt es da Erfahrungswerte?
Was passiert, wenn mit der Bifokalbrille kein annähernder Parallelstand für Nähe und Ferne erreicht wird? Ist dann über eine OP nachzudenken, wenn es sich um einen normakkomod. KE handelt?
Für Erklärungen oder Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüsse Kugelblitz
Liebe Kugelblitz,
man verordnet in der Regel Excelit AS 40 von Rodenstock. Ob hier noch Standardgläser geliefert werden können weiß ich nicht. Ich habe keine VK-Listen von den Herstellern vorliegen. Die Gewöhnung geht diese Gläser geht sehr schnell bei Kindern. Mit der Addition versucht man die akkommodative Komponente beim Nahsehen zu verringern und den Nahwinkel dem Fernwinkel anzugleichen. Bei dem Fernwinkel von 6 Grad? wird man z.Zt. keine Schiel-OP ins Auge fassen.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Guten Morgen AgnesMaria,
vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort.
Ja, der Winkel für die Ferne liegt um die 8 cm/m (ca. 4-5 Grad). Allerdings liegt auch ein Höhenschielen von ca. 3cm/m (ca. 2 Grad) in der Ferne vor. Kann dies auch mit einer Bifokalbrille positiv beinflußt werden? Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig und man geht besser Schritt für Schritt vor und beobachtet die Auswirken jeder einzelnen Maßnahme genau und gönnt den Kinderaugen die Zeit, sich an Neuerungen zu gewöhnen. Als Eltern denkt man allerdings ständig, dass man genau diese Zeit nicht hat...
Es beruhigt mich allerdings, dass Kinder sich wahrscheinlich schneller an diese Brille gewöhnen als man sich das als Erwachsener vorstellen kann. Da macht man sich vielleicht auch einfach zuviel Gedanken.
Liebe Grüße Kugelblitz
Liebe Kugelblitz,
die Bifokalbrille hat keinen Einfluß auf die Höhenabweichung. Zuerst sollte bei Ihrem Sohn die Brille so gut es geht angepaßt werden. Dann schaut man auf die Entwicklung der Sehschärfe. Dann sollte man versuchen Binokularsehen aufzubauen oder zu verbessern. Man würde zuerst eine Prismenfolie aufschreiben. Erst wenn sich ein Binokularsehen entwickelt oder verbessert und die Augenstellung stabil ist wird man diese Werte in eine neue Brillenverordnung integrieren. Alles Step bei Step. Man muss bei der Behandlung von Schielen Geduld haben.
LG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
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