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Bild des Benutzers JuergenS
Verbunden: 28. Mai 2009 - 20:18
Schielen Weitsichtigkeit + Altersweitsichtigkeit

Hallo,

ich habe eine Frage zum Thema Schielen aufgrund von Weitsichtigkeit + Altersweitsichtigkeit, die mir noch kein Augenarzt befriedigend beantworten konnte.
Ich hab mit 3 angefangen zu schielen aufgrund von Weitsichtigkeit, 3,25 Dpt jeweils mit 1 Dpt Astigmatismus. Mit meiner Brille ist das Schielen weitestgehend korrigiert.
Meine Frage ist, wirkt sich die Altersweitsichtigkeit analog zu der Weitsichtigkeit aus und würde durch sie ein Schielwinkel entsehen, da ja die Gesamtweitsichtigkeit nicht mehr zu 100% durch die Brille korrigiert ist. Oder wirkt sich die Altersweitsichtigkeit nicht aus, da sie auf einer anderen Ursache beruht?

Viele Grüße an die anderen Forumsteilnehmer
Jürgen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hall Jürgen,

wenn Du alterssichtig wirst, wird das akkomodativ bedingte Schielen nicht unbedingt stärker. Nur solange Du akkomodieren kannst, was durch die Alterssichtigkeit weniger wird, ist die bei Dir erhöhte Konvergenzneigung vorhanden.
Also solltest Du abwarten, was passiert, denn man müsste Hellseher sein, wenn man mehr sagen wollte. Das ist auch der Grund, warum kein Augenarzt etwas dazu erzählen wollte.
Wenn irgendwann die Nahsehschärfe geprüft wird und dabei auch die richtigen Geräte zum Einsatz kommen (Polatest Nähe z.B.), wird mit Sicherheit alles aufgedeckt.

Viele Grüße

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers JuergenS
Verbunden: 28. Mai 2009 - 20:18

Hallo Eberhard,
vielen Dank erstmal für die Antwort.
Zum Hintergrund meiner Frage. Ich bin 50 Jahre und habe jetzt eine zusätzliche Alterweitsichtigkeit (Brillenwerte R: +1,75 -1,00 55° ADD 1,5 Dpt Lasik 1999; L: +3,5 -1,75 170° ADD 1,5 keine Lasik).
Ich habe kein (bzw. stark eingeschränktes) räumliches Sehen und mein rechtes Auge folgt dem linken mit einem sehr starken Schielwinkel). Ich habe eher den Eindruck, dass mein Schielwinkel mit der Altersweitsichtigkeit stärker geworden ist, kommt es nicht eher auf den Versuch der Akkomodation an, als die Fähigkeit der Linse noch zu akkomodieren (diese dürfte bei mir ja inzwischen nicht sehr hoch sein).
Meine Frage hat folgenden Hintergrund: Ich plane nach langer Überlegung jetzt mein linkes Auge auch einer Lasikbehandlung zu unterziehen. Mir ist klar, dass ich auch danach noch meine Gleitsichtbrille benötige, aber ich möchte gerne auch einmal ohne Brille etwas sehen, ohne dass ich so stark schiele.
Dabei hatte sich für mich die Frage gestellt, ob ich dann ohne Brille weiter schiele, da ich inzwischen mit immerhin +1,5 Dpt Altersweitsichtig bin.
Aus deiner Antwort lese ich, dass es so sein müsste, da mein Auge weiterhin versuchen wird, diese 1,5 Dpt auszugleichen und sich daraus ein Schielwinkel ergeben müsste, richtig?

Viele Grüße
Jürgen

P.S.: Kontaktlinsen vetrage ich leider schon seit Jahren nicht mehr.

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Jürgen,

so einfach ist das leider nicht.
Hättet Du nur eine Weitsichtigkeit, würdest Du nicht Schielen. Die Kombination von InnenSchielen und Weitsichtigkeit kommt zwar häufiger vor (Diagnose: akkomodatives Schielen), aber trotzdem gibt es hier immer zwei oder sogar noch weitere Gründe.

Aus diesem Grund kann keine Prognose darüber gegeben werden, wie sich das Lasern auf die Augenstellung auswirken wird. Die Akkomodation für den Nahbereich ist hier nur ein Faktor, der zu berücksichtigen ist und der jede Prognose stark tangiert.

Deine Beobachtung, dass Dein Schielwinkel im Alter höher wird, wird häufiger beschrieben. Wenn, wie Eberhard schreibt, der akkomodative Faktor im Laufe des Lebens aber geringer wird, spricht diese Beobachtung klar dafür, dass man beim sogenannten "akkomodativen Schielen" häufig Äpfel mit Birnen verglichen hat - was zwar nahe liegend sein mag, aber trotzdem am Ziel vorbei führt.

Bei jedem Schielen liegt eben auch eine Winkelabweichung mit zugrunde, ob klein, ob groß, dass müsste in jedem Einzelfall erst noch geklärt werden.

Und je nach Prägung im Sehen, bleibt dieser Winkel stabil und somit beeinflussbar durch Korrektion und OP oder er erweist sich als eher instabil und löst bei Kompensation über Brille / OP teils völlig unberechenbare Folgefehlstellungen aus. Gerade hier kann sogar eine Lasik zu einemm echten Problemfaktor werden.

Das B.s.G. (der Stärkenmittelwert) liegt bei Dir rechts bei +1.25 dpt, links bei +2.62 dpt. Dies würde bedeuten, das links aus optisch physiologischen Gründen idealer Weise nur 1.38 dpt reduziert werden sollte. Dies aber ist wiederum nur sinnvoll, wenn auch der Astigmatismus reduziert werden kann (ein kritischeres Verfahren in der Lasik) Darüber hinaus muss sicher gestellt sein, das eine optimale Heilung auf den Eingriff erfolgt.

Ich wäre da sehr zurückhaltend.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)