Hallo.
Ich bin neu hier und habe mich erstmal ein wenig im Forum umgesehen, leider allerdings fast nur \"Bahnhof\" verstanden.
Ich habe eine knapp 2 1/2 jährige Tochter, bei der mit 9 Monaten eine Weitsichtigkeit und Schielen festgestellt wurde. Seitdem trägt sie eine Brille, durch die das Schielen allerdings nicht, wie erhofft weggegangen ist. Sie schielt mit der Brille nicht mehr so stark wie zuvor, aber laut Augenarzt trotzdem noch (ich selbst erkenne ihr manchmal nur noch leichtes Schielen leider kaum, ich habe einfach keinen \"Blick\" dafür). Da sie alternierend schielt, sollten wir bisher noch nicht abkleben. Unser Augenarzt hat uns jetzt aber sicherheitshalber an eine Klinik überwiesen, die einige Sehtests mit ihr gemacht haben, soweit man das in ihrem Alter eben machen kann. Wir sollen jetzt täglich ihr linkes Auge 2 Stunden lang abkleben, da sie öfters mit dem rechten Auge schielt.
Außerdem sollen wir jetzt in 6-8 wöchigen Abständen wieder kommen, damit sie sehen ob ihr Schielwinkel gleich ist oder sich noch verändert, denn wenn er gleich bleibt haben sie uns, zu ihrem 3. Geburtstag eine Schiel-OP empfohlen.
Erstmal bin ich aus allen Wolken gefallen, denn unser Augenarzt hatte immer gesagt, man könne und sollte da nichts vor der Volljährigkeit machen. Der Arzt im KH erklärte uns allerdings, dass es so früh wie möglich gemacht werden soll, damit sich das Gehirn besser an die Umstellung gewöhnen kann.
Ich bin jetzt ziemlich ratlos. Habe hier jetzt auch schon das ein oder andere gelesen, bin aber nicht schlauer dadurch geworden.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen und mir ein paar Erfahrungen und Meinungen schreiben.
Würde mich freuen, denn im Moment weiß ich echt nicht, was ich machen soll. ohmy (
LG
Mareike
Hallo Mareike,
wir sind hier kein von Ärzten moderiertes Forum und so auf die Ferne ist es immer schwer, aber Fakt ist Es ist gut und richtig, die kleinen Patienten so früh wie möglich hinsichtlich des Schielens zu behandeln - zunächst ist Okklusion (Abkleben) das erste Mittel der Wahl, ggf. begleitet von einer gut korrigierenden Brille (meist sind die Kinder übersichtig) - die Brille mit den Pluswerten wirkt auch dem Innenschielen entgegen! Das Abkleben verhindert, dass die Sehkraft des schielenden Auges nachlässt. Das kann - vor allem bei Innenschielern - rasant schnell passieren. Insofern ist es richtig, dass die Klinik sofort handelt und auch engmaschig kontrolliert! Bei Innenschielern ist frühe OP also durchaus angezeigt, vor allem, wenn das Schielen manifest wird (das Kind also nicht mehr abwechselnd schielt, sondern immer mit dem gleichen Auge und das auch nahezu permanent). Und ein Eso-Schielen kann bei Kindern sehr schnell manifest werden.
Das Abwarten bis zu Volljährigkeit kann ich also nicht ganz verstehen...es sei denn, es handelt sich um ein intermittierendes Außenschielen.....da ist es oft so, dass eine frühe Operation im Kleinkindalter oft noch eine OP später nach sich zieht. Aber die intermittierenden Außenschieler sind auch nicht so sehr dahingehend gefährdet, dass das Aug abschaltet. Sie haben oftmals sogar hervorragendes räumliches Sehen!
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Whybette schrieb
So früh wie möglich operieren, denn nach den Unterlagen und Erfahrung kann sich bei einer Früh-OP noch ein grobes Binokularsehen entwicklen. Manchmal muss man dann in der Pubertät noch mal nachoperieren oder davor.
Wenn man das erst macht, wenn das Kind dann Erwachsen ist, dann kann sich kein beidäugiges Sehen mehr entwicklen. Das wäre dann nur noch ein rein kosmetischer Eingriff.
Ich persönlich empfehle mit spätestens 3 Jahren zu operieren.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant