Hallo,
ich bin neu hier und durch die Winkelfehlsichtigkeit meines Sohnes auf dieses Forum gestoßen.
Bei meinem Sohn wurde im Alter von 4 Jahren festgestellt, dass er schielt. Durch Abkleben wurde erreicht, dass seine Sehkraft auf beiden Augen erhalten blieb und ihm ein beidäugiges Sehen möglich ist. Mit 6 1/2 Jahren (noch vor seiner Einschulung) bekam er eine Prismenbrille (R +2,5 12 cm/m Basis außen, L +3,0 -0,5 5° 12cm/m Basis außen). Dieser Wert wurde festgestellt, nachdem er einige Wochen eine Prismenfolie auf seiner Brille hatte. Der Wert ist seither konstant geblieben (was wohl auch Voraussetzung für eine OP ist - wie ich schon des öfteren gelesen habe).
Nachdem damals vom Augenarzt die Aussage kam, eine OP sei derzeit noch kein Thema, war ich dann bei der letzten Untersuchung doch sehr überrascht, als er sagte, dass wir wohl in diesem Jahr operieren sollten (falls wir das wünschen). (Vom Optiker wurden wir übrigens schon vorher bezüglich einer OP angesprochen). Ich selbst war nie Brillenträgerin und bin verstehe meist schon die ganze Sache mit den Werten nicht auf Anhieb. Der AA erklärte mir nun auch, wie die OP vor sich gehen soll und was er da genau macht. Was ich aber nun immer noch nicht ganz verstehe, was kommt nach der OP. Dass er wegen seiner Weitsichtigkeit weiterhin eine Brille trägt, ist mir klar, aber was ist mit den Prismen. Bleibt das ganze dann \"weitgehend normal\" oder steigern sich die Prismen im Laufe der Zeit wieder? Welche Vorteile (außer keine/wenige? Prismen mehr in der Brille) hat so eine OP.
Im April haben wir die nächste Untersuchung, bei der auch wieder die Sehstärke untersucht wird. Wir sollen dann entscheiden, ob er dann eine neue Brille bekommt oder eben im Sommer operiert wird.
Ich hoffe, ich habe das ganze einigermaßen verständlich rübergebracht und ich kann einige hilfreiche Antworten erhalten, damit wir möglichst das Richtige machen.
P.S. Ich denke, das mit der Prismenbrille war auf jeden Fall richtig. Mein Sohn malte im Kindergarten überhaupt nicht gerne, und wenn, dann sehr ungenau. Im September wurde er nun eingeschult (wie gesagt, schon mit Prismenbrille) und mir wurde im Elternsprechtag schon gesagt, dass er eine sehr schöne Schrift habe, schön auf der Linie schreibt und das, obwohl er auch noch Linkshänder ist. Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut, vor allem da ich sehe, dass sich die Feinmotorik seiterher generell verbessert hat - auch das Lesen klappt super) .
Dein Sohn ist Schieler und KEIN Wf'ler. Prismen sind hier mit äußerster Vorsicht zu geben. Sie bringen ein ursprüngliches Schielen wieder so richtig schön zum entgleisen, wenn sie falsch gegeben werden. Bitte nur unter ärztlicher Aufsicht an Prismen ran,und auch nur, wenn zum Schielen zusätzlich eine phorische Komponente gekommen ist (Wf) und dann auch nicht mit Vollkorrektion mittels MKH. Sonst habt ihr nach der ersten OP bald noch die zweite.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Es ist nicht ganz klar, ob manifestes Schielen oder WF bzw. Heterophorie vorliegen. Da aber die ganze Zeit der Prismenkorrektur beschwerdefrei gesehen wurde,sehe ich die OP als sehr sicher an. Auch nach der OP sollten die Prismen nicht ansteigen müssen. Sie sind doch jetzt auch nicht gestiegen.
Viele Grüße
Eberhard
Lieber Eberhard,
aus dem Geschriebenen geht für mich ganz klar hervor, dass das Kind Schieler ist. Eine Wf mag ja obendrauf stecken, aber Du weißt ja, wie das Thema Prismen dann anzugehen ist.
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Liebe Kerstin,
das sehe ich nicht so. Das Kind hat beidäugug eine jetzt gute Sehschärfe, kommt mit den Prismen problemlos klar, also ist auch die OP erfolgreich. die normale Die Aussage, daß der Junge mit 4 Jahren geschielt hat, zeigt mitnichten, daß es manifests Schielen war. Es liegt leider an der Begriffsverwirrung.
Viele Grüße
Eberhard
Lieber Eberhard,
Du magst Recht haben, und dadurch ergehen wir uns hier nur in Vermutungen.
Meine Tochter war auch als Kind ein echter Schieler und wurde okkludiert. Auch bei ihr war der positive Effekt, dass die Sehkraft auf beiden Augen gleich blieb und die Augen geradestanden. Übriggeblieben war aber ein Mikroschieler. Mit Prismen bis Stärke 3 war auch alles ok - jahrelang und dann wurde es durch falsche Korrektion wieder ein manifestes Schielen......insofern nimm mir meine Vorsicht bitte nicht übel.
Auch die Aussage von Sajako zum Punkt beidäugies Sehen lässt nur vermuten. Als Mutter kann man nur schreiben, was man so aufgefasst hat.....ob das Kind aber alterniert, supprimiert oder excludiert, das wissen wir nicht.
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hi Sajako,
Hi Kerstin,
Hi Eberhard,
die Wahrscheinlichkeit das noch ein "echtes Schielen" mit im Spiel ist halte ich auch für recht hoch (auch wenn es nicht sein muss). Aber wie Eberhard sagt, wenn es stabil bleibt und dem Sohnemann es deutlich besser geht -> ist eine OP sicher sinnvoll. Wenn der behandelnde Augenarzt das auch so sieht!
Aber man kann es auch in der Brille belassen und keine OP machen.
Vorteile der OP wären
- dünnere und leichtere Gläser
- günstigere Gläser
- bessere Abbildung
Nachteile
- Vollnarkose und die OP-Risiken
Inwieweit da noch was nachkommt lässt sich oft nicht hundertprozentig sagen - aus der Ferne schon gar nicht.
viele Grüße
Georg
Hallo,
erst mal vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin meistens tatsächlich überfordert, wenn der Augenarzt mit seinen Fachbegriffen um sich wirft.
Allerdings wurde das mit den Prismen auch bei einem Augenoptiker, der speziell auch für die Prismen ausgebildet ist, mit dem gleichen Ergebnis festgestellt. Ich werde mich nun auch nochmals mit den ganzen Begriffen usw. befassen, um beim nächsten Termin genau nachfragen zu können - da ist dann auch mein Mann mit dabei, zu zweit hört und versteht man ja einiges besser.
Danke