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Bild des Benutzers leseratte
Verbunden: 19. Dezember 2012 - 14:11
Probleme mit Kontrastsehen / Achsenmessung

Hallo,

ich habe jetzt schon so viel in diesem Forum gelesen, dass ich hoffe, mit eurer Hilfe auch ein wenig weiterzukommen.

Ich trage momentan eine Brille mit den Werten

R: -6,75 (dipt)    -1 (Ast)152°

L: -4,25                                -1           8°

Damit bin ich bisher prinzipiell auch ganz gut klargekommen. Mit dem linken Auge kann ich generell schlechter Kontraste sehen als mit dem rechten, das ist ganz krass bei schlechter Beleuchtung.

Habe mir nun – von einem eigentlich wirklich guten Optiker (haben sich jedenfalls viel Zeit genommen und es handelt sich nicht um besagte Kette) – eine neue Brille bestellt. Bei deren Messung kam heraus

R: -6,5   -1 (glaube ich, habe Brillenpass dagelassen)   136° (da bin ich sicher)

L: -4,25                -0,75     16°

Ich setze die neue Brille auf und mich trifft fast der Schlag: mit dem rechten Auge (generell mein stärkeres Auge) sehe ich nahezu alle Umrisse „doppelt“ sprich zB Buchstaben haben klare Schatten (deutlich von den Buchstaben abgesetzt).

Da ich eh einen Augenarzttermin hatte, habe ich dort u.a. nachmessen lassen

Rechts bekam der AA die selben Werte wie in meiner alten Brille

Links bekam er -4, 25   -0,5        12°

Empfehlung: wenn ich mit den alten Gläsern klarkomme, solle ich den Optiker bitten, doch einfach die alten Gläser einzusetzen. Zu meinem „Kontrastproblem“ mit dem linken Auge sagte der Arzt, das müsse eine angeborene Sehschwäche sein. Netzhaut sei in Ordnung.

Gesagt, getan. Ich also nochmal zum Optiker. Da haben wir das rechte Auge nochmal nachgemessen (der Seheindruck vom rechten überlagerte den vom linken so sehr, dass es mir erstmal nur auf das rechte ankam, der Optiker hat da auch gar nicht groß nachgefragt).

Die neue Messung ergab die selben Werte die die erste Messung, nur eine Achse von 140°. 2 Tage später bin ich zur Kontrollmessung nochmal hin. Wieder das selbe. Dann ist aber (glücklicherweise??) mir die Idee gekommen, auch mal etwas lesen zu wollen mit den Stärken (denn dabei hatte ich die „Schatten“ beim ersten Mal richtig störend bemerkt). Ich also mit den neuen Werten in der Probierbrille etwas gelesen – wieder Schatten gesehen.

Es scheint also so zu sein, dass ich für optimales Sehen im Nahbereich eine andere Achse benötige als für den Fernbereich. OK. Nicht gut, aber muss ich wohl mit leben. Da ich beruflich viel lesen muss und nicht Fernfahrerin bin, habe ich mich entschieden, rechts die alten Werte zu bekommen. Lieber fern ein wenig schlechter sehen als nah ständig doppelte Buchstaben.

Leider gab es dann wohl ein Missverständnis mit dem Optiker: er meinte, wir hätten uns darauf geeinigt, eine mittlere Achse einzusetzen (also 142°). Was ich schon allein deshalb ausschließe, weil ich mit dieser Achse definitiv nochmal den Lesecheck gemacht hätte und einen Ferncheck (beides nicht geschehen).

Jedenfalls auch mit den Werten rechts -6,75  -1           142° (sozusagen „mittlere Achse“) sah ich Schatten, nur nicht mehr ganz so schlimm wie mit der "ersten neuen" Brille.

Habe die Brille dann trotzdem einen Tag lang getragen, v.a., weil ich das linke Auge checken wollte (mir ist das inzwischen wirklich dermaßen unangenehm, ständig beim Optiker aufzulaufen und zu monieren, da wollte ich wenn dann auch das linke Auge „miterledigen“). Habe also häufig auch Brille gewechselt bzw. Seheindrücke verglichen.

Dabei haben sich die Schatten auf dem rechten Auge zwar ein wenig verbessert, aber waren v.a. beim Lesen immer noch da. Links meinte ich auch leichte Schatten zu erkennen. Insgesamt war der Ferneindruck ein wenig besser, aber beim Lesen haben mich die Schatten gestört.

Dann war ich nochmal beim Optiker (inzwischen schon mit Magenschmerzen…) und es herrschte mehr oder weniger allgemeine Ratlosigkeit. Ich habe nochmal die Probierbrille aufbekommen und es wurde ein wenig rumgeschraubt, aber so richtig wusste keiner weiter.

Da ich inzwischen schon ziemlich panisch und v.a. total ratlos war, habe ich dann kurzerhand beschlossen, die Werte meiner bisherigen Brille einsetzen zu lassen. Mit dem Resultat, dass ich beim Tragen der alten Brille erstmal Kopfschmerzen bekommen habe und jetzt immer noch (2. Tag alte Brille) ein extrem seltsames Sehgefühl habe.

Auf den Gläsern scheine ich erstmal festzusitzen – schließlich habe ich mir jetzt selber gewünscht, die alten Werte einsetzen zu lassen.

Aber kann sich jemand erklären, woran die (Kontrast-)Schwäche links liegt? und der seltsame Seheindruck, den ich jetzt habe? Immerhin sind die Werte kaum unterschiedlich, maximal 0,25 Dioptrien, nur die Achse war stärker verändert. Können sich Augen da so sehr drauf einstellen, dass ein (erneuter) Wechsel so starke Schwierigkeiten zeitigt?

An jeden, der sich meine ellenlange Geschichte durchgelesen hat – Danke!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

für das rechte Auge gibt es nur die Erklärung, dass die sphärische Wirkung von -6,75  zu stark sein wird. Bei der Achsenlage kann es unterschiedliche Werte in Ferne und Nähe geben.

Das linke Auge hat laut Augenarzt eine Amblyopie, Sehschwäche, von Kindheit an. Das Kontrasstsehen ist dadurch deutlich eingeschränkt, was Du aber eigentlich nicht mehr spüren solltest, da Du ja damit lebst.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Burkhard Schlinkmann
Verbunden: 7. November 2000 - 0:00

Hallo Leseratte,

interessieren wuerde mich, welche Gläser in der alten Brille sind und welche Gläser in der neuen Brille sind. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, das der ein oder andere mit asphärischen 1,6 oder 1,67 Gläsern nicht klar kommt.

Erklärung:Der Cylinder(Torus) hat einen sphärischen Schliff. Kombinierst du diesen auf der Rückfläche angebrachten Schliff mit einer asphärischen Vorderfläche kann es zu solchen Abbildungsfehlern kommen. Deshalb gehen viele Glashersteller her und sagen bei diesen Stärken: entweder die Asphäre raus oder einen Atorus rein.

Wenn du also vorher sphärische Gläser getragen hast und die neue Brille mit Asphärischen Gläsern bestueckt ist, koennte dies dein Problem sein.

 

Gruss Burkhard

Bild des Benutzers leseratte
Verbunden: 19. Dezember 2012 - 14:11

Hallo Burkhard und Eberhard,

schon einmal vielen Dank!! 

Eberhard: also anstelle vom Herumdrehen an der Achse würdest du eher den Dioptrie-Wert verändern?

Burkhard: ich hatte den Optiker auch gefragt, ob es am Glas liegen kann. Es besteht tatsächlich der genannte (sphärisch/asphärisch) Unterschied zwischen den Gläsern (nur weiß ich jetzt nicht mehr, welche sphärisch und welche asphärisch sind). Die Zahlen 1,6 und 1,67 kommen mir auch verdächtig bekannt vor. 

Der Optiker meinte allerdings, das könne keinen Unterschied machen.

In meiner alten Brille sind ESSILOR Gläser, in der neuen Zeiss... ich werde da nochmal nachhaken, wenn ich die Brille jetzt abhole.

Nochmals: Danke!

Gruß

Leseratte