Hallo zusammen
Euer Forum ist super! Sonst hätte ich den Schritt zur Prismenbrille vielleicht nicht gewagt. Aber ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe. Ich fühle mich wie ein neuer Mensch. Mit 16 hatte ich schon mal eine Prismenbrille mit 8PD. Schon damals habe ich ab und zu Kontaktlinsen getragen. Mit 19 habe ich dann auf Nachtlinsen gewechselt, da ich weiche Monatslinsen nicht mehr vertragen hatte. Die Welt war in Ordnung. Kein Kratzen mehr bei Linsen, kein Anlaufen bei Brille. Ich war, wie wenn ich gar keinen Sehfehler hätte. Doch nach 3-4 Jahren habe ich die wunderbaren Nachtlinsen leider (im Nachhinein zum Glück) nicht mehr vertragen. Zu dieser Zeit war ich auch schon intensiv auf der Suche nach den Gründen, warum ich immer extrem müde war. Mein Arzt sagte, mit meinem Blut sei alles in Ordnung. Es wurde zwar mal ein Eisenmangel festgestellt. Ich hatte zwei Eiseninfusionen, merkte aber keine Besserung. Ich war einfach immer nur müde, konnte mich nicht konzentrieren, nicht zuhören, hatte oft etwas Kopfweh. Da hat meine Schwester mich auf die Idee gebracht, ob es denn vielleicht an meinen Augen liegen könnte. Da ich sowieso wieder auf Brille in Kombination mit Linsen wechseln wollte, ging ich zum AO und liess auch die Prismen testen. Ich wollte einfach wissen, ob diese 8PD, die ich mal hatte, noch da waren. Mein Augenoptiker hat mich völlig fassungslos gefragt, ob ich denn keine Beschwerden hätte. Er wundere sich überhaupt nicht, dass ich immer müde sei. Er prophezeite mir einen Wert von geschätzten 40-60 PD (wobei mir jetzt noch nicht ganz klar ist, warum er das nicht genau messen konnte. Aber in dem Moment war ich einfach nur erleichtert, da ich endlich die Antwort gefunden hatte) Ich bin Studentin und bin darauf angewiesen, dass ich mich konzentrieren kann, dass ich zuhören und lesen kann. Ich war einfach an einem Punkt, da musste ich sagen, wenn es so weiter geht, bestehe ich mein Studium nicht. Ich habe vieles versucht (Guarana, Ginsana, viel schlafen, wenig schlafen, sonstige Wundermittelchen etc), alles gegeben und jedes Mal hat es nur ganz knapp gereicht. Ich dachte mir einfach, wenn man in einem Studium schon so weit kommt, kann man es auch beenden, dann ist man nicht nach 3 Jahren auf einmal zu dumm dafür, höchstens zu wenig fleissig. Doch mein Aufwand, den ich betrieben hatte, wurde immer grösser. Doch irgendwie dachte ich schon bald selber, dass ich eine Versagerin sei. Bis ich eben zum Glück diese Nachtlinsen nicht mehr tragen konnte. Da habe ich dann zum Glück eine starke Prismenbrille bekommen. Der AO hat mir gesagt, ich müsse sowieso operieren, da man ja nur 35PD auf einmal operieren kann, dann spiele es auch keine Rolle, wie genau mein Wert ist. Er bestellte mir Gläser mit 30PD. Mit dem Schliff hatte es aber nicht so richtig geklappt und nun habe ich 24PD. Ich fühle mich wie neu geboren. Ich bin immer fit, kann mich konzentrieren, kann zuhören, kann etwas leisten. Einzig mit dem Lesen klappt es überhaupt nicht. Er hat mir zwar gesagt, dass es einen Qualitätsverlust der Bildschärfe geben wird mit der Prismenbrille, doch dass sich das mit dem Lesen gar nicht bessern wird, hätte ich nicht gedacht. Nun, wenn ich etwas lese, geht es viellleicht 5-10 Minuten gut, dann ist es nur noch ein Abfahren der Zeilen mit den Augen, ohne überhaupt etwas wahrzunehmen. Ich kann nicht wiedergeben, was in dem Text stand. Früher hatte ich überhaupt keine Probleme mit Lesen. Als Kind war ich eine richtige Leseratte. Nun, ich habe am 24. April den Termin für die OP. Ach, letzte Woche war ich nochmals beim Optiker und er hat mir einen Wert von 38PD gemessen. Also doch nicht 40-60 (oder noch nicht). Ich freue mich riesig. Ich wurde auch schon zweimal auf der Strasse angesprochen, wann ich denn OP Termin hätte. Sie hätten diese Operation auch gemacht und wären super zufrieden. Aber mein Problem bis dahin bleibt, dass ich nicht lesen kann. Da in dieser Zeit auch Prüfungen anstehen, bin ich ein wenig verunsichert. Ich habe mir schon überlegt, ob ich ohne Brille lernen soll, da es ja früher so auch immer irgendwie geklappt hat. Weil aber die OP eine Woche nach der Prüfung ist, ist es vielleicht nicht so gut, weil dann die Enspannung der Muskeln wieder nachlassen könnte. Also werde ich wohl mit Brille über die Bücher gehen. Hat mir vielleicht irgendjemand einen Tipp, wie ich trotz dicker Prismenbrille einigermassen angenem lesen kann?
21. März 2008 - 12:12
#1
Probleme beim Lesen mit Prismenbrille
Hallo rini,
die Abbildungsqualität bei 24 Prismen kann eigentlich nicht sooo schlecht sein. Da stimmt was anderes nicht....entweder die Glasqualität (welche Marke, welcher Brechungsindex?), oder aber ein Glas (oder auch beide) sind nicht hundertprozentig richtig eingeschliffen worden. Sobald die Zentrierung auch nur um 1mm nicht stimmt, gibt es Probleme.
Nächste Möglichkeit kann sein, dass es daran liegt, weil Du eine Unterkorrektion hast (nur etwas mehr als die Hälfte von dem, was Du brauchst).
Ein Tipp für die Schnelle Mache die Lesearbeiten einäugig! Also klebe ein Brillenglas ab oder verdecke es. Ich habe immer das linke Auge halb(!!!) abgedeckt, und schon ging es besser.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Ich kann die Aussage von Kerstin aus Erfahrung bestätigen, 24pdpt haben selbst zusammen mit hohen sphärischen Werten keine so schlechte Abbildungsqualität, dass man damit nicht alles machen könnte, auch lesen, also gibt es hier einen anderen Grund.
Hallo rini,
frag mal Deinen Optiker was der Messwert in der Nähe ist (die Nähe wurde doch auch gemessen oder?- mit dem Kreuz wie in der Ferne bloss in so einem kleienen Kasten) - optimal wäre wenn Ferne und Nähe gleich ist.....
viele Grüße
Georg
Hi rini,
zu den tipps, die dir schon die anderen vor mir gegeben haben, würde mich erst einmal noch interessieren, WAS eigentlich genau dein problem beim lesen ist Ist es zu anstrengend, sind die buchstaben unscharf oder wirkt der text unruhig und du kannst nicht fokussieren? Das wäre evtl. schon interessant.
Für die schnelle hilfe kann ich nur den tipp von kerstin unterstützen. In meinen "schlechten" phasen, wenn das beidäugige sehen zu anstrengend ist, trage ich auch regelmäßig eine augenklappe, die du in der aptotheke für 1-2 EUR bekommst. Beim fernsehen, lesen oder bei computerarbeit funktioniert das sehr gut. Ist natürlich gewöhnungsbedürftig, aber es geht.
Viel erfolg bei deiner prüfung!
LG
chris
Wow, vielen Dank euch allen!!! Also, das mit dem nur mit einem Auge lesen, geht gar nicht. Da ist alles unscharf. Ich habe vergessen zu sagen, dass ich kein Glas, sondern Kunsstoff habe. Aber ich weiss gar nicht, ob man auch Glas-Gläser machen kann, da die wahrscheinlich sehr schwer wären. Marke und Brechungsindex kenne ich nicht.
An Georg Ja, diesen Test in die Nähe hat er auch durchgeführt. Den Wert hat er mir aber nicht mitgeteilt. Ich werde ihn nächstes Mal danach fragen.
Da habe ich gemerkt, dass je nachdem, wie ich das Gerät in den Händen halte, das Kreuz sehr schnell hin und her springt. Deswegen habe ich auch in den Vorlesungen versucht, den Kopf so zu halten, dass die Schrift an der Leinwand am schärfsten ist. Nun probiere ich einfach beim Lesen den Kopf so zu halten, dass ich durch die Mitte der Brille sehe, sprich, dass ich denn Kopf so halte, dass die Augen im rechten Winkel auf den Text schauen. Ich denke, für die Augen ist es so am angenehmsten (was für den Nacken nicht unbedingt stimmt).
An CaptainMu Beim Lesen treten einfach die Beschwerden auf, die ich sonst früher den ganzen Tag hatte. Nach kurzer Zeit bin ich sehr müde, kann mich nicht konzentrieren, schweife mit den Gedanken ab, kriege Kopfweh und habe überhaupt keine Ahnung, um was es geht. Es ist dann nur so ein "Abfahren" der Buchstaben oder Zeilen mit den Augen, ohne wahrzunehmen, was mir die Buchstaben sagen wollen. Ich merke nicht einmal sofort, wenn ich die gleiche Zeile zweimal lese. Das heisst, der Text (oder meine Augen) ist unruhig und die Zeilen tanzen. Zudem haben die schwarzen Buchstaben auf weiss einen farbigen leuchtenden Schweif, der irgendwie blendet. Dann lese ich jeden Abschnitt einfach mehrmals. Es ist ja nicht mehr lange bis zur Operation. Ich bin wie gesagt nur schon extrem froh, bin ich sonst nicht mehr müde.
Nochmals vielen lieben Dank euch allen!!!
Hallo rini,
der Glasindex müsste auf der Brillenrechnung stehen, ebenso wie die anderen Refraktionswerte. Guck doch mal nach.
Wenn du Kunststoffgläser hast und der Index mit 1.6 oder höher angegeben ist, kann es auch daran liegen. Index 1.5 wird meist besser vertragen, aber die Gläser sind dann etwas dicker....ich habe mit den 1.6 ern nie beschwerdefrei sehen können und bin zurück auf die 1.5er, auch noch mit 20 Prismen drin (10 pro Seite). Habe dann halt recht kleine Gläser gewählt, denn je kleiner, umso dünner die Ränder.
Aber warum ist alles unscharf mit einem Auge? Die Brille kannst Du ja ruhig auflassen....
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Rini,
den "Schweif", den Du beobachtest ist ein Farbfehler, der bei den höherbrechenden Gläsern stärker auftritt als bei normalem Kunststoff. Aber alle prismatischen Gläser führen zu leichtem meist aber nicht spürbarem Aufteilen des weißen Lichtes in alle Spektralfarben.
Frage Deinen AO bitte, ob er auch Höhenwerte gemessen hat und etwas ketzerisch Sind die Gläser optimal eingearbeitet?
Hat Dein Optiker Dir die Brille im Prüfraum gegeben und eine sog. Einrastsitzung durchgeführt? Dabei stellt man auch evtl. Fehlwirkungen fest.
Viele Grüße
Eberhard
rini schrieb
Hi rini,
das wichtigste vorweg
Das leben mit nicht optimal korrigierten brillengläsern (vor allem bei einer WF) ist wirklich nur noch anstrengend!!! Ich kenne das aus eigener erfahrung. Dir sei also versichert, dass diese GARANTIERT nichts mit faulheit oder gar "dummheit" zu tun hat. Red dir das nicht ein, und lass es dir auch von keinem anderen einreden!
Du schreibst, dass die aktuelle prismenbrille außer beim lesen wunderbar funktioniert. Das ist doch richtig so, oder?!
Was mich stutzig macht, ist deine beschreibung, dass selbst das sehen mit einem auge total anstrengend sei. Zwar nimmt die schärfte mit zunehmendem prismenwert wirklich ab, aber sooo stark sollte der qualitätsverlust mit 24 prismen eigentlich nicht sein, finde ich. Der sache würde ich evtl. nachgehen.
Oder hast du es einäugig komplett ohne brille versucht, so wie eberhard angedeutet hat? Dann probeir es doch einfach noch mal mit brille.
Übrigens Hast du noch alte gläser mit weniger prismen oder sogar ganz ohne? Meiner meinung nach geht es bei dir bzgl. des studiums um "erste hilfe". Ich hatte in so einer phase früher eine zweitbrille, in der meine aktuellen brillenwerte OHNE prismen eingearbeitet waren. Die habe ich nur für das einäugige sehen verwendet. Zwar solltest du der prismenproblematik weiter nachgehen, aber wieso sollte man sich das leben in der zwischenzeit nicht erleichtern? )
LG
chris
Hallo zusammen!
Nochmals vielen lieben Dank euch!!
Für Kerstin Harms
Bis jetzt konnte ich die Werte noch nicht ausfindig machen. Da ich in einer anderen Stadt studiere und wohne, als mein Papierkram hinkommt, bin ich längere Zeit nicht mehr bei meinen Eltern gewesen. Doch jetzt bin ich hier und meine Mutter hat die Rechnung zur Krankenkasse geschickt. Meinen Optiker konnte ich bis jetzt auch noch nicht erreichen.
Meine Gläser sind etwa 1cm dick auf der Seite. ich habe ganz kleine runde Gläser. Ich nehme deshalb eher an, dass sie einen Index von 1.5 haben.
Ich habe nochmals probiert, mit nur einem Auge zu lesen. Da hat sich beim linken Auge von rechts her wie ein dunkler Fleck über das Bild geschoben. Da habe ich mir auf einmal gedacht, dass das wahrscheinlich meine Nase ist. Sprich, dass mein Auge nach Innen schielen möchte, da es ja mit keinem zweiten Auge zusammenpassen muss und nach Innen schielen für die Muskeln weniger anstrengend ist. Später habe ich dann das beim Guckloch der Haustüre nochmals getestet. Mit einem Auge habe ich ein Licht fixiert, dass im ansonsten dunklen Gang brannte (Notausgang). Nach ein paar Sekunden ist das Bild verschwunden, ich habe wahrscheinlich das Auge weggedreht. Den Kopf habe ich dabei nicht bewegt. Tja, wahrscheinlich geht drum das Lesen mit einem Auge nicht. Die Brille habe ich natürlich nicht abgenommen.
Für Eberhard Luckas
In der Höhe habe ich auch eine leichte WF. Gemessen hat er das. Den Wert hat er mir aber nicht mitgeteilt. Ob die Gläser richtig eingearbeitet sind, kann ich nicht beurteilen. Ich muss schauen, ob ich diese Woche mal Zeit habe, um vorbei zu gehen. Da ich ja bald Prüfung habe, habe ich etwas Zeitmangel. Aber eine Einratsitzung hat er durchgeführt. Er hat sich sehr lange Zeit genommen. Von da her denke ich, dass alles in Ordnung ist.
Für CaptainMu
Die Prismenbrille funktioniert echt wunderbar ausser beim Lesen. Wobei ich irgendwie das Gefühl habe, dass die Wirkung etwas nachlässt. Falls das überhaupt sein kann. Ich bin einfach wieder öfters müde als vorher. Doch das kann auch damit zusammenhängen, dass ich vielleicht weniger oder weniger gut schlafe. Aber ich funktioniere jetzt auch wenn ich müde bin. Was vorher ja nicht so war. Ich habe noch Gläser mit 8pd, die sind aber nicht eingearbeitet. Ich habe schon eine neue Brille für die zeit nach der Operation. Da sind meine Brillenwerte ohne Prismen drin. Ich wollte sie letztens mal anziehen, da ich servieren ging. Meine jetztige Brille ist ja wirklich hässlich. Doch schon beim Hinfahren (nach 10min) bekam ich so brutale Kopfschmerzen, dass ich den Versuch noch während dem Fahren abbrechen musste. Das ging gar nicht. Jetz habe ich gerade nochmals deinen Text richtig gelesen (was ich zwar schon 4-5 mal habe...), ich könnte einmal meine neue Brille einäugig benutzen. Obwohl ich dann vielleicht auch nach Innen schielen möchte.
Hallihallo,
ja, das mit den "brutalen kopfschmerzen" ohne bzw. mit falscher prismenkorrektur kenne ich auch.
Ja, versuche das ruhig mal mit dem lesen mit der brille ohne prismen auf einem auge. Also mit augenklappe, weil das sonst auf dauer zu anstrengend wird, wenn du ständig das auge zukneifen musst. Wenn du damit auch noch probleme haben solltest, dürfte das problem eigentlich an einer falschen prismenkorrektur liegen.
LG
chris