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Bild des Benutzers ChristianS
Verbunden: 24. Juli 2008 - 21:47
Prismenkorrektur trotz früheren Schielens im Kindesalter

Hallo zusammen,

seit fast einem Jahr besuche ich dieses Forum und lese mit Interesse die Probleme und Ratschläge anderer Teilnehmer. Jetzt möchte ich mich auch mal zu Wort melden (und dann gleich richtig lang).

Ermutigt durch einige Beiträge hier, suchte ich einen MKH-Optiker auf und trage seit neun Monaten Prismengläser. Jedoch fühle ich mit den Prismenkorrekturen bis jetzt keine Verbesserung gegenüber dem früheren Zustand. Mein jetziger Optiker meint, die Eingewöhnung dauert häufig sehr lang und eine merkliche Besserung werde ich mit meinen hohen Prismenwerten erst nach einer OP spüren. Grund dafür sind unvermeidliche Abbildungsfehler in der Brille. Hier im Forum habe ich es so verstanden, dass sich die Prismenkorrektur nach MKH nicht für \"übersehene echte Schieler\" eignet. Als Kind habe ich richtig geschielt. Der Optiker meint, die Prismenkorrektur nach MKH eignet sich dennoch. Die Eingewöhnung würde in diesen Fällen lediglich länger dauern.

Nun habe ich einige Zweifel und möchte Euch gern meinen Fall schildern. Für hilfreiche Erfahrungen anderer Betroffener oder Tipps von den Fachleuten würde ich mich freuen. Sorry, wenn es etwas lang wird. Ich habe versucht, alle relevanten Fakten auf einen Blick zugänglich zu machen.

· Als Kind habe ich also geschielt. Der Augenarzt sagte, es würde sich wieder geben – äußerlich zu erkennen war das Schielen später nicht mehr.

· Bei der Musterung der Bundeswehr wurde als einzelner Mangel ein gestörtes Zusammenspiel meiner Augen festgestellt. (Spätere 4 Augenärzte sprach ich auf diesen Befund an. Sie konnten jedoch keine Auffälligkeiten erkennen) Ich wurde bei der Musterung gefragt, ob ich beim Sport nie Probleme gehabt hätte. – In der Tat war ich im Sportunterricht eher schlecht. Ausdauersport liegt mir besser. Außerdem habe ich nie gern gelesen und war schon immer ein langsamer Leser / Schreiber.

· Im Falle von Nervosität / ungewohnten Situationen hatte ich schon immer den Eindruck, dass ich schlecht sehe.

· Beim „räumlichen Sehtest“, bei welchem ein Punkt räumlich vor der Ebene der beiden Dreiecke gesehen werden soll, gelingt mir dies erst nach ca. 30 Sekunden. Dies hat sich auch nach der Prismenkorrektur nicht geändert.

· Vor der Prismenkorrektur hatte ich keine Doppelbilder.

· Körperliche Auffälligkeit Als Kind Buckel / schlechte Haltung, beim Sitzen häufiges Aufstützen des Kopfes auf Arm. Linke Hälfte des Oberkörpers immer leicht nach hinten verdreht. Die schlechte Haltung habe ich durch Krafttraining relativ gut in den Griff bekommen. Jedoch erinnert meine Halsstellung noch leicht an die eines Geiers.(Kiss-Syndrom, Atlas-Blockade ???)

· In den Vorlesungen des Studiums Probleme beim Lesen in der Ferne und schnelles Ermüden beim Lesen in der Nähe.
à Erste Brille mit 22 Jahren
sph cyl A Pr B
R -0,5 -0,5 155
L -0,00 -0,5 10

· Obwohl die Brille lächerlich schwach war, konnte ich sie selbst nach Monaten nie lange aufsetzen, da sich die Augen verspannten und sofort trocken wurden. Für das Sehen in der Vorlesung hat Sie mir jedoch geholfen.

· Zweites Paar Gläser gezielt ohne Astigmatismuskorrektur. Brille war jetzt verträglich, aber natürlich immer noch Probleme beim Lesen in der Nähe. Linkes Auge erkennt das Geschriebene vergleichsweise schlecht.

08.10.07 erste Prismenbrille
sph cyl A Pr B
R -1,5 8,10 180
L -1,00 7,73 2

Optiker erklärte mir, dass er es aus Gründen der Verträglichkeit zunächst bei diesem Prismenwert belässt. Das Ende der Fahnenstange sei aber noch nicht erreicht. (Ich bin ihm heute dankbar dafür)

28.01.08 zweite Prismenbrille
sph cyl A Pr B
R -2,25 0,5 94 11,09 177
L -1,50 0,75 94 11,25 356

Probleme mit Prismenkorrektur
· Halsverspannungen ich ertappe mich ständig, wie ich beim Lesen den Hals noch vorn schiebe
· Asthenopische Probleme trockene rote Augen / gekräuselte Stirn / ständige Müdigkeit / verkrampfte Augen in der Nacht beim Schlafen / motorische Ungeschicklichkeit / Räume wirken mir jetzt häufig zu eng / teilweise Sprachhemmungen

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

an Stelle Deines Optikers hätte ich bei einer Erstmessung von etwa 15cm/m gesamt sofort einen Augenarzt dazugenommen, der die sehr wahrscheinliche OP auch durchführen könnte.
Wenn Du mir dann gesagt hättest, Du wolltest Dich niemals operieren lassen, wäre meine "Verordnung" sicher deutlich niedriger gewesen, ich hätte die Korrektion auf beste subjektive Verträglichkeit abgestimmt.

Der Augenarzt hätte mit mir zusammen das weitere Vorgehen abgesprochen.
Dabei wären dann auch die eventuellen medizinischen Probleme, z.B. Mikrostrabismus, zur Sprache gekommen. Das soll nicht heißen, daß es bei Dir auch der Fall ist. Aber ich meine einfach, daß Dein Optiker zu forsch herangegangen ist.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Christian,

Ermutigt durch einige Beiträge hier, suchte ich einen MKH-Optiker auf und trage seit neun Monaten Prismengläser. Jedoch fühle ich mit den Prismenkorrekturen bis jetzt keine Verbesserung gegenüber dem früheren Zustand. Mein jetziger Optiker meint, die Eingewöhnung dauert häufig sehr lang und eine merkliche Besserung werde ich mit meinen hohen Prismenwerten erst nach einer OP spüren

Ja es kann mal etwas länger Dauern mit der Eingewöhung - aber nicht 9 Monate!! Wenn die Brille keine Besserung gebracht hat so wird diese wohl auch nicht mehr kommen. Es ist nicht gesagt das Dein AO falsch gemessen hat - eher nicht den optimalen Wert gegeben ("wenn das möglich ist"). Wir haben ja keine Daten der Funktionstest etc.

und eine merkliche Besserung werde ich mit meinen hohen Prismenwerten erst nach einer OP spüren. Grund dafür sind unvermeidliche Abbildungsfehler in der Brille.

es gibt Fälle das stimmt das - bei Verrollungsschielen und manch anderen Schielformen. Ich denke das trifft hier aber nicht zu. Die Abbildungsfehler sind nicht toll - sollten aber der Entlastung keinen großen Abbruch tun. Ich würde mich nicht unters Messer liegen nach einem Wert der mir in der Brille keine Entlastung gebracht hat.

Probleme mit Prismenkorrektur

und ohne!? ausser die oben Beschriebenen - die natürlich tatsächlich auf defiziete des bin. Sehen hindeuten

Als Kind habe ich richtig geschielt.

Jetzt gar kein Schielen mehr - ich zweifle sehr.......einmal Schieler immer nein stimmt nicht -> meistens Schieler bzw. Subnormales bin. Sehen -> wo per Definition Orthotropie vorliegt.
hier kann es unter Umständen auch zu einer Dekompensation kommen.

Ich bin sonst auch Eberhards Meinung!

viele Grüße und alls gute
Georg

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Ich bin selber von der Prismenbrille wieder abgekommen und bei meinem Sohn hat sich die Prismenbrille auf Grund seines Microstrabismus wohl auch als falsch erwiesen. Kannst du gerne mal nachlesen bei "Die Abkehr von der Prismenbrille". Nicht in jedem Fall bringen Prismen wirklich eine so tolle Verbesserung. Ich selber trage meine alten Gläser wieder und habe nach wie vor keine größeren Problem als vorher. Klar, vermutlich sehe ich jetzt wieder einäugig. Aber damit lebe ich schon 40 Jahre und ich lebe nicht so schlecht damit.

lg
Marion

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

ChristianS schrieb

Hallo zusammen,

Als Kind habe ich richtig geschielt. Der Optiker meint, die Prismenkorrektur nach MKH eignet sich dennoch. Die Eingewöhnung würde in diesen Fällen lediglich länger dauern.

· Beim „räumlichen Sehtest“, bei welchem ein Punkt räumlich vor der Ebene der beiden Dreiecke gesehen werden soll, gelingt mir dies erst nach ca. 30 Sekunden. Dies hat sich auch nach der Prismenkorrektur nicht geändert.

· Vor der Prismenkorrektur hatte ich keine Doppelbilder.

Hallo Christian,

wenn Du ihm gesagt hast, dass du als Kind echter Schieler warst, und er dann dennoch so munter an hohe Prismenwerte rangeht....also, ich sage lieber nichts weiter dazu, aber denke mir meinen Teil! Habe selbst mal bitter Lehrgeld gezahlt....

Man, du liest hier schon so viele Monate mit, Du müsstest die ganzen Diskussionen um Mikrostrabismus, Strabismus, WF und jeweilige Korrektion doch verfolgt haben? Haben denn bei Dir nie die Alarmglocken geklingelt?

Reine MKH eignet sich bei Schielern nur bedingt. Und wenn, dann muss der MKH-Anwender auch Ahnung vom Schielen haben, covern können und einen Mikrostrabismus erkennen können.

Und vor allem Es wäre seine PFLICHT gewesen, Dich auch gleich an einen AA mit Strabologie zu verweisen!!!!! Du bist Schieler und Schielen gilt als Krankheit und ans Schielen darf man nicht mit sensorischer Vollkorrektion.

Was bei Dir wohl aus der Kindheit übriggeblieben ist, ist ein Mikrostrabismus und dadurch subnormales Binokularsehen. (Ist Dein Schielen denn von allein weniger geworden, oder hat man da mit Pflaster oder Brille behandelt?) Da bist Du nicht der Einzige auf der Welt. Die bei der Bundeswehr scheinen aber gute AÄ zu haben....die haben Dein Problem erkannt!

Und mit Prismen ist Dein räumliches Sehen nach 9 Monaten NICHT besser geworden. Auch das ist ein Indiz, dass es sich hier NICHT um eine reine WF handelt.

So, vor der Prismenkorrektion hattest du keine DB. Hast Du denn jetzt welche?!?!

Ich fürchte, Dein Mikrostrabismus ist durch die Prismen zum Entgleisen gebracht worden. Was Dir nun noch hilft, ist eine OP bei einem guten AA, der vorher auch den Mikroanomalie:wink:el ermittelt (der ist nämlich nicht weg zu operieren!), und Dir dann die Prismen wegoperiert. Und danach gilt für Dich Finger weg von Prismen! Es sei denn, es treten massiv asthenopische Beschwerden auf. Dann muss man vorsichtig dosiert Prismen geben, aber nur auf subjektive Beschwerdefreiheit korrigiert und keines falls vollsensorisch ermittelte Prismen. Und schon gar keine, die am Stereovalenztest ermittelt wurden!!!!!

Und dass Dein schlechtes Sehen durch die 21 Prismen kommt, das muss nicht sein. Mit den qualitativ hochwertigen Gläsern, und die richtig eingearbeitet, hat man noch sehr gutes Sehen mit 21 Prismen - ich darf das sagen, ich hatte zuletzt auch fast so viele in der Brille.

Na ja, und die Halsgeschichte kann viele Ursachen haben. Können auch vom Schielen kommen und permanenter Kopfzwangshaltung - über die Jahre kriegt man da Probleme. Besonders wenn das eine Auge dominant sieht, streckt man diese Seite etwas nach vorne-seitlich. Höhenfehler kann auch noch dahinterstecken. Es kann natürlich auch ein behandlungsbedürftiges KIDD-Syndrom dahinterstecken, das müsstest Du abklären lassen Röntgen in 3 Ebenen nach Gutmann und damit zu einem versierten Orthopäden oder Ostheopathen , der sich mit Kiss/KIDD auskennt.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers ChristianS
Verbunden: 24. Juli 2008 - 21:47

Euch allen herzlichen Dank für die schnellen Antworten!!!! Ich bin wieder einmal überwältigt, wieviel Hilfsbereitschaft in diesem Forum steckt.

Hallo Eberhard,

Die von Dir geschilderte Zusammenarbeit mit einem Augenarzt wäre wohl die sinnvollste Lösung gewesen. Jedoch weiß ich bis heute nicht, welcher Augenarzt in dieser Hinsicht wirklich kompetent ist. Der Optiker hat da auch kein Wort davon verloren. Die 6 Augenärzte, bei denen ich bisher war, konnten nie etwas Auffälliges feststellen. Die gaben mir eher das Gefühl, ein Hypochonder zu sein. Da ich aber seit Jahren nie krank war und wegen anderen Belangen nicht zum Arzt gehe, war ich meiner Sache doch sicher.

Jetzt ist es jedenfalls zu spät. Was ist Deiner Meinung nach jetzt die beste Vorgehensweise? Erst zu einem Augenarzt, um „medizinische Probleme“ abzuklären und dann zu einem versierten Optiker? Kannst Du mir evtl. Adressen besonders kompetenter Augenärzte nennen? Ich wohne in Ulm, nehme aber gern auch größere Entfernungen in Kauf.

Eine OP käme für mich schon in Frage. Jedoch, wie Georg schon sagte nur mit einem Wert, der schon in der Brille Entlastung verschafft.

Hallo Georg

Besten Dank auch Dir für Deine konkrete Antwort, dass 9 Monate Eingewöhnungsphase zuviel sind und sich auch mit der Brille merkliche Verbesserungen einstellen sollten. Das ist für mich der Startschuss zur Suche nach neuen Lösungen.

Bestimmt hast Du recht und es ist mit meinem Schielen immer was im Argen geblieben. Doch hat man mir das Schielen zumindest äußerlich nicht mehr angesehen. Meine Eltern haben sich auch erst vor einem Jahr an den Vorfall erinnert, als ich mit Ihnen über meine Augen und etwaiges latentes Schielen gesprochen hatte.

Besonders interessant Meine Mutter hat übrigens fast die gleichen Probleme wie ich. Sie war auch so alt wie ich, als sie beim Studium die Augenprobleme zum ersten Mal bewusst wahrgenommen hatte. Sie hat sich damit bisher durchs ganze Leben geboxt – war nie einfach für sie und das Arbeiten macht Ihr deswegen auch keinen Spaß.

Du fragst nach weiteren Problemen ohne Prismenkorrektur?

Im Prinzip hatte ich ähnliche Probleme wie jetzt – abgesehen von der momentanen Ungeschickheit, Unsicherheit und dem schlechteren Sehen. Ich hatte von Jahr zu Jahr mehr mit verkrampften, trockenen, müden, roten Augen zu kämpfen. Es machte mir das Lernen im Studium und später die Bildschirmarbeit im Büro schwer. Sowohl beim Zuhören von Vorträgen und in der Naharbeit hatte ich starke Konzentrationsschwächen. Vormittags ging es einigermaßen. Nach dem Mittagessen hatte ich vor allem während Studiums so verkrampfte, müde Augen, dass ich stundenlang für nichts richtig zu gebrauchen war. Auch in der Freizeit konnte ich die Augen eigentlich nicht völlig entspannen. Wirkliche Entspannung beim Sehen, empfinde und empfand ich stets erst mit einem gewissen Alkoholpegel.

Das ständige Blinzen und der verkrampfte Blick führte irgendwann zu einem auffälligen roten Fleck auf den Wangen unter den Augen (erst nur rechte Gesichtshälfte, später dann auch links).Seltsamerweise nur dort, wo die Gesichtsmuskeln durch das übermäßige Blinzeln zur Befeuchtung und das Zukneifen der Augen zum Schutz vor Licht / Wind ständig beansprucht werden. Der Hautarzt hat von einer Art Neurodermitis gesprochen. Ursprünglich hatte ich den Verdacht, dass die Hautprobleme evtl. der Auslöser für die Augenprobleme wären (Veränderung des Tränenfilms durch Befall der Tränendrüsen etc). 2 Augenärzte haben dies nicht bestätigen können ohne jedoch eine Analyse des Tränenfilms usw. durchzuführen.

Mir fällt noch ein, dass ich als dreizehnjähriger den Tick hatte, auffällig oft zu Z:wink:ern. Die Leute sprachen mich sogar darauf an. Außerdem habe ich Menschen seltsamerweise früher nie viel in die Augen geschaut, da ich dies schon immer als anstrengendes Sehen empfand.

Hallo Marie,

ja, vielleicht bleibt mir keine andere Wahl, als dies zu tun. Allerdings möchte ich zunächst noch nach einer Lösung suchen, denn es ging mir vor den Prismen nicht viel besser. Es ging mir in etwa so, wie nach der „Gewöhnung“ an meine erste Prismenbrille. Mit der jetzigen Brille ist es allerdings um einiges schlechter.

Hallo Kerstin,

die Beiträge von Dir und Agnes Maria waren der Anlass, dass ich den Optiker vor zwei Monaten nochmals auf das Schielproblem angesprochen hatte.

Bisher dachte ich immer, dass ich keinen Mikrostrabismus habe. In einigen Beiträgen hieß es nämlich, man könne bei Vorliegen eines Mikrostrabismus die Prismen beliebig hochtreiben. Mein Optiker meinte aber bei der Nachkontrolle, dass die Werte nun stabil geblieben wären. Könntest Du mir bitte Adressen von guten AA’s geben, um dies abzuklären? Bei Captain Mu bzw. Chris war ja zum Glück auch nichts entgleist, obwohl er eine beträchtliche Packung Prismen zuviel hatte. Darauf hoffe ich auch.

Doppelbilder bekomme ich mit Prismen nicht, aber sehe oft leicht verschwommen. Ohne Brille kann ich Doppelbilder erzeugen, wenn ich die Augen bewusst entspanne. Außer beim Duschen trage ich die Brille aber ständig. Mein Schielen wurde nie behandelt.

Auf die Möglichkeit eines Kidd-Syndrom / Atlasblockade bin ich auch durch Euch aufmerksam geworden. Kennst Du hierfür gute Adressen? Ich will nicht an den falschen Ostheopaten geraten.

In der Fernprognose seid Ihr Euch also alle einig Werte schleunigst überprüfen lassen.

Stellt sich für mich nur die Frage bei wem? Ist es bedenklich, bis zum Termin wieder die Brille mit den geringeren Prismenwerten zu nutzen?

Schöne Grüße an Euch alle
Christian

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo christian,

ich kann auch noch einmal alles, war hier bisher geschrieben wurde aus eigener erfahrung bestätigen. Ich finde, dass du mit deinen 9 monaten sehr geduldig warst - was ja an sich keine schlechte charaktereigenschaft ist. Wink Aber länger würde ich tatsächlich nicht mehr warten. Aber den entschluss hast du ja schon gefasst.

Meiner meinung nach kann es nicht schaden, wenn du erst einmal wieder niedrigere werte trägst - insbesondere, wenn die für dich verträglicher sind. Im gegenteil Es könnte deine augen evtl. wieder etwas mehr entspannen und folgemessungen vereinfachen.

Nach dem, was du geschrieben hast, ist eine prismenkorrektur schon sinnvoll. Du hattest ja ganz ohne schon deutliche asthenopische beschwerden. Jetzt geht es noch darum, die wirklich richtigen werte zu finden.

Das "entspannen durch bwusstem erzeugen von doppelbildern" ist übrigens trügerisch. Wenn ich deutlich sichtbar schiele, scheint das meine augen auch erst einmal zu entspannen. Aber so groß ist mein letztendlicher fehler ganz und gar nicht. Es bedeutet also nicht, dass diese schielstellung die optimale stellung deiner augen darstellt. Ich denke einfach, dass die üblichen belastungen in dem moment umgangen werden, weil du so ja nicht scharf sehen kannst.

Hast du schon mal das vorübergehende abdecken eines auges zur entspannung versucht - zb beim lesen oder computerarbeiten zuhause? Das dürfte deine augen bis zu einer besseren korrektur etwas entlasten. Du kannst das abgedeckte auge ja auch mal abwechseln. Insbesondere würdest du so auch merken, wenn das sehen mit einem auge alleine schon anstregend ist - was für eine fehlkorrektion in punkto myopie oder astigmatismus (da schien ja auch in der vergangenheit nicht absolute klarheit zu herrschen) oder noch ganz andere ursachen sprechen würde.

Kleiner scherzhafter tipp noch Alkohol ist keine lösung! Dirol Auch wenn ich weiß, was du meinst... Blush

LG
Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Na ja, aber mit Alkohol gehen die Augen so herrlich in die entspannte Lage.... whistle

Hallo Christian, ich habe Dir eine PN geschickt wg. Adressen. Einfach auf den :blink:enden Briefumschlag oben rechts über dem Anmeldebutton klicken.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers ChristianS
Verbunden: 24. Juli 2008 - 21:47

Hey Chris,

cheer meine Beschreibung klang wohl so, als ob ich mir schon morgens nen ordentlichen Hieb aus der Flasche gönnen würde. Kann Dich aber beruhigen, die Augen-Verwöhn-Kur gibt's viel seltener, als mir lieb wäre.

Die neun Monate Eingewöhnungsphase sollte ich noch mal konkretisieren. Die erste Prismenbirlle hatte ich 5 Monate getragen und die zweite etwas mehr als 4 Monate. Sorry, hatte ich anfangs etwas ungenau beschrieben. Ich war schon ungeduldig und habe das dem Optiker auch gezeigt, aber er hat immer auf mich eingeredet, dass die Eingewöhnung noch Zeit bräuchte. Bei Dir war es ja so, dass Dir die Brille immer nur für kurze Zeit geholfen hat. Für mich war es eher umgekehrt Erst nach vier Monaten war die erste Prismenbrille nicht mehr so unangenehm zu tragen – aber optimal war sie nicht. Damit wäre noch nicht geklärt, ob sich meine Augen nur an die falschen Werte angepasst haben, oder ob die Eingewöhnung bei mir wirklich länger dauert. An die zweite stärkere Prismenbrille kann ich mich aber auch nach vier Monaten gar nicht gewöhnen. Hab mir jetzt wieder die schwächere Prismenbrille aus dem Schrank geholt und schmeiß die andere in die Ecke.

Das Abdecken der Augen hab ich immer nur minutenweise ausprobiert, um die von Dir beschriebenen Sachen zu erkunden. Mein linkes Auge sieht die Schrift beim Lesen immer undeutlich. Dafür sieht das Auge aber in der Ferne besser als das Rechte. Da hat sich in den letzen Jahren nichts geändert. Habe mehrere AÄ auf das schlechtere Lesen mit dem linken Auge angesprochen, die hatten aber keine Erklärung. Einer meinte mal, ich hätte eine kleine Narbe auf dem linken Auge, welche evtl. die Probleme verursachen könnte. Oha, die Aussage mit der Narbe war schon längst wieder in Vergessenheit geraten.

Viele Grüße

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

was ich jetzt machen würde, ist folgendes

Die Prismen soweit runterbringen, bis Du ein subjektiv angenehmeres Gefühl hast, das geht auch mit der Messbrille. Die Sehschärfe darf dabei nicht sinken. Ich glaube auch nicht, dass Du ganz ohne Prismen auskommst, aber der Anteil des eventl. Mikrostrabismusses muss aus der Korrektion heraus.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

ChristianS schrieb

meine Beschreibung klang wohl so, als ob ich mir schon morgens nen ordentlichen Hieb aus der Flasche gönnen würde. Kann Dich aber beruhigen, die Augen-Verwöhn-Kur gibt's viel seltener, als mir lieb wäre.

Nein, nein, so kam das gar nicht bei mir an! Wink

ChristianS schrieb

Das Abdecken der Augen hab ich immer nur minutenweise ausprobiert, um die von Dir beschriebenen Sachen zu erkunden. Mein linkes Auge sieht die Schrift beim Lesen immer undeutlich. Dafür sieht das Auge aber in der Ferne besser als das Rechte. Da hat sich in den letzen Jahren nichts geändert. Habe mehrere AÄ auf das schlechtere Lesen mit dem linken Auge angesprochen, die hatten aber keine Erklärung. Einer meinte mal, ich hätte eine kleine Narbe auf dem linken Auge, welche evtl. die Probleme verursachen könnte. Oha, die Aussage mit der Narbe war schon längst wieder in Vergessenheit geraten.

Das mit dem linken auge würde ich dann vllt mal mit als erstes abklären lassen. Spontan hört sich die erklärung mit der narbe für mich ein wenig seltsam an. Warum sollte die narbe probleme beim nahsehen, aber KEINE probleme in der fernsicht nach sich ziehen...? Aber ich bin kein fachmann!

Und? Wie ist das sehen mit der alten prismenkorrektion?

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

wo ist die Narbe? Hornhautzentrum oder Randbereich? Oder gar eine vernarbte Netzhautablösung?

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Siehst du und meine Lösung in dem Fall war dass sowohl ich als auch meine Kinder die Prismenbrille komplett aufgegeben haben. Bei meinem Großen (Microstrabismus) war es am Ende so, dass er mit Prismenbrille schlechter gesehen hat als ganz ohne Brille und dass sogar sein schlechteres Auge einfach abgeschalten hatte. Er hatte definitiv kein räumliches Sehvermögen mehr. Die erste Prismenbrille bei ihm war so der Volltreffer und so gigantisch toll, dass wir meinten es müsse immer so weitergehen. Aber die Werte stiegen und stiegen und er konnte sich immer schlechter an die Brille gewöhnen bis wir bei einem Fußballturnier waren. Er stand im Tor und war eigentlich immer ein sehr guter TW. Ein Vater sagte zu mir, er wolle mir ja nicht zu nahe treten, aber das Kind würde doch mit der Brille nix sehen. Das gab mir zu denken und wir kamen zu dem Entschluss die erste Prismenbrille wieder zu tragen. Tja, inzwischen sind wir ganz ohne und super zufrieden damit. Ich selber hatte am Ende MIT Prismen auch mehr Schwierigkeiten als ohne, aber aus dem anderen Grund ich sah plötzlich mit beiden Augen was ich nicht gewohnt war und ich habe mich nie daran gewöhnen können. Bei der Arbeit habe ich viel mit Excel zu tun und habe es nicht mehr geschafft das richtige Feld zu finden. Ich hatte echt ein hartes Jahr hinter mir, als ich mich entschloss auch auf die Prismen zu verzichten. Jetzt habe ich die selben Beschwerden die ich vorher hatte aber eben auch nicht mehr. Und manchmal muss man dann halt einfach zufrieden sein, sage ich mir jedenfalls. Klar wird mir hier immer wieder geraten doch einen der hier anwesenden Optiker aufzusuchen *:wink:zuakkostrabo*, aber im Moment mag ich da nichtmal dran denken. Im Moment bin ich einfach froh, dass ich meine Excel Tabellen wieder in etwa so gut wie vorher lesen kann und dass mein Sohn wieder sein räumliches Sehvermögen zurückhat.

Lg
Marion

Bild des Benutzers ChristianS
Verbunden: 24. Juli 2008 - 21:47

An Eberhard und Chris

Wo sich die Narbe genau befindet, kann ich leider nicht sagen. Weiß nur, dass sie sich ausreichend zentral befinden soll, um sich evtl. in der Nahsicht störend auszuwirken. Ich werde dies auf jeden Fall zuerst abklären lassen.

Mir wurden jetzt ein paar gute Optiker / AÄ empfohlen und ich werde mit dem naheliegendsten Kontakt aufnehmen. Dass sich hier kein Optiker selbst angepriesen hat, spricht für Eure Seriösität.

Sobald ich interessante Neuigkeiten habe, werde ich diese hier niederschreiben. Sollten meine Augen eventuell irgendwann zufriedenstellend korrigiert sein, verfasse ich einen Erfahrungsbericht unter Optometrie Online. Als Neuling wünscht man sich oft, mehr über letztendlich gewählte Lösungswege und Endresultate der Betroffenen zu hören. Vielleicht kann ich dann anderen Leuten genauso helfen, wie ihr mir hier alle geholfen habt.

Die Rückkehr zur älteren schwächeren Prismenkorrektur ist auf jeden Fall eine Erleichterung geringere Augenrötung, weniger gelbe Ablagerung im Auge, breiteres Sehfeld, feinere Motorik - aber dennoch Verkrampfungen bei der Büroarbeit.

An Marie.

Bevor ich nicht noch anderen Optikern / AA die Chance gegeben habe, möchte ich die Prismen nicht verteufeln. Meine Augen sind zur Zeit eh versaut. Was - außer Geld – habe ich denn zu verlieren? Geld macht auch keinen Spaß, wenn man es nicht richtig genießen kann.

Schauen wir, was sich dabei ergibt. Mag sein, ich sage in einem Jahr „Marie, Du hattest Recht. Hände weg von Prismen.“ Vielleicht sage ich Dir aber auch „Du hättest nicht vorzeitig aufgeben sollen, gehe zu ….. Er / sie wird Dir und Deinem Sohn sicherlich noch einen Schritt weiter helfen können.“

Wie alt ist denn Dein Sohn? Warte mal ab, bis er über 20 ist. Bis dahin konnte ich mit meinen Augen auch auskommen – so wie junge Menschen vieles besser wegstecken. Bei meiner Mutter scheinen die Probleme auch etwas geringer zu sein als bei mir, da sie sich bis jetzt auch ohne besondere Korrektur durchs Leben geboxt hat. Naja, muss bei Deinem Jungen ja nicht zwangsläufig genauso sein wie bei mir und ich wünsche Euch beiden weiterhin alles Gute.

Viele Grüße
Christian

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Christian,

meine Mutter hat sich auch immer gut durchgewurschtelt und ist auch Schielerin - aber im Gegensatz zu mir musste sie nie am PC arbeiten...da werden heute doch schon ganz andere Anforderungen an das visuelle System gestellt, als vor 20 Jahren oder noch weiter zurück. Insofern kann ich Dein Argument nur unterstreichen.

Aber es ist halt wirklich nicht einfach mit den Mikroschielern, bei denen sich obendrauf noch eine Wf gepackt hat. Adressen hast Du von mir ja per PN bekommen - ich drücke Dir die Daumen und lass wissen, wie es gelaufen ist.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Christian,

traurig finde ich nur, daß ein Arzt etwas von einer Narbe sagt und nichts weiter. Ansonsten danke für Dein Lob und viel Glück bei der Suche nach der besten Untersuchung bzw. Behandlung.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

marie schrieb

Siehst du und meine Lösung in dem Fall war dass sowohl ich als auch meine Kinder die Prismenbrille komplett aufgegeben haben. Bei meinem Großen (Microstrabismus) war es am Ende so, dass er mit Prismenbrille schlechter gesehen hat als ganz ohne Brille und dass sogar sein schlechteres Auge einfach abgeschalten hatte. Er hatte definitiv kein räumliches Sehvermögen mehr. Die erste Prismenbrille bei ihm war so der Volltreffer und so gigantisch toll, dass wir meinten es müsse immer so weitergehen. Aber die Werte stiegen und stiegen und er konnte sich immer schlechter an die Brille gewöhnen bis wir bei einem Fußballturnier waren. Er stand im Tor und war eigentlich immer ein sehr guter TW. Ein Vater sagte zu mir, er wolle mir ja nicht zu nahe treten, aber das Kind würde doch mit der Brille nix sehen. Das gab mir zu denken und wir kamen zu dem Entschluss die erste Prismenbrille wieder zu tragen. Tja, inzwischen sind wir ganz ohne und super zufrieden damit. Ich selber hatte am Ende MIT Prismen auch mehr Schwierigkeiten als ohne, aber aus dem anderen Grund ich sah plötzlich mit beiden Augen was ich nicht gewohnt war und ich habe mich nie daran gewöhnen können. Bei der Arbeit habe ich viel mit Excel zu tun und habe es nicht mehr geschafft das richtige Feld zu finden. Ich hatte echt ein hartes Jahr hinter mir, als ich mich entschloss auch auf die Prismen zu verzichten. Jetzt habe ich die selben Beschwerden die ich vorher hatte aber eben auch nicht mehr. Und manchmal muss man dann halt einfach zufrieden sein, sage ich mir jedenfalls. Klar wird mir hier immer wieder geraten doch einen der hier anwesenden Optiker aufzusuchen *:wink:zuakkostrabo*, aber im Moment mag ich da nichtmal dran denken. Im Moment bin ich einfach froh, dass ich meine Excel Tabellen wieder in etwa so gut wie vorher lesen kann und dass mein Sohn wieder sein räumliches Sehvermögen zurückhat.

Lg
Marion

Hallo marion,

ich würde prismen aufgrund deiner erfahrungen nicht gleich verteufeln! Wink Sie müssen halt nur passen - und da die passenden werte zu finden, wenn man zudem noch mikrostrabismus hat, ist nicht ganz so leicht.

Wenn die "abkehr von der prismenbrille" für dich und deinen sohn eine gute lösung darstellt, so solltet ihr das sicherlich auch so machen. Auszuschließen ist freilich nicht, dass sich eure befindlichkeit mit prismen noch etwas verbessern ließe. Insbesondere wenn du schreibst, dass die erste prismenbrille für deinen sohn "gigantisch toll" war. Evtl waren die folgenden korrekturschritte dann einfach falsch. Aber es ist bestimmt richtig, das ganze erst einmal ruhen zu lassen, wenn ihr ohne prismen gut klar kommt.

LG
Chris

Bild des Benutzers marie
Verbunden: 26. Juli 2007 - 22:08

Nur kurz, Chris, weil ich den Thread hier nicht mißbrauchen will mein Sohn ist 11 Jahre alt und hat auch schon seinen eigenen Kopf. Ich brauche ihm derzeit überhaupt nicht mit irgendwas in Richtung Brille überhaupt noch kommen. Ich kann echt froh sein, dass er die, die er jetzt hat trägt (Korrektur der Übersichtigkeit und Astigmatismus).

LG
Marion