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Liebes Forum,

heute geht es mal nicht um mich, sondern um meine Mutter.

Mehrere Jahre nachdem ich wegen einer Exophorie schon mit reichlich Prismen versorgt war, wurde auch bei meiner Mutter eine leichte Exophorie festgestellt. Es gab mal einen Versuch mit einer Prismenfolie mit harmlosen 2 pdpt. So viel Vorteil brachte es aber nicht, so dass sie weiterhin ohne Prismen blieb.
Vor einigen Jahren gab es ein erschreckendes Erlebnis. Mitten auf der Kreuzung plötzlich massive Doppelbilder, so dass die Orientierung, wo welche Spur war, wo sie hin musste und wo sie über die Straße gehen konnte, weg war. Nach wenigen Tagen war das wieder vorbei. Die augenärztliche Untersuchung war, bis auf die bekannte leichte Exophorie, unauffällig, ebenso der neurologische Befund. Da die Probleme nicht mehr auftraten, schien alles in Ordnung.
In dieser Hinsicht zumindest. Denn leider trat eine Altersbedingte Makuladegeneration auf. Rechts nur trocken, links feucht. Durch regelmäßige Injektionen hält sich der Visus links bei ca. 0.5. Rechts war es immer deutlich besser.
Zwischenzeitlich verschlechterten sich die Doppelbilder etwas, was bei der Untersuchung in der Sehschule auch – sagen wir mal – „zur Kenntnis genommen“ wurde. Anfang dieses Jahres verschlechterten sich die Doppelbilder weiter. Ab Mitte des Jahres so stark, dass ich deutlich sehen konnte, wie sehr das eine Auge zur Seite abwich, wenn sie mich ansah. Und zwar ähnlich weit wie bei mir (ca. 36 pdpt). Der Unterschied ist lediglich, dass sie kurze Augenblicke die Augen kontrollieren kann. 30 – 35 pdpt wurden inzwischen in der Sehschule auch bestätigt, ebenso eine Höhenabweichung.

In der Nähe ist es weniger. Kann mir das jemand von Euch erklären? Ich selber habe in der Nähe weit über 50 pdpt. Und da man für die Nähe nun mal die Konvergenz braucht, die ja nicht funktioniert, fand ich das bei einer EXO-Tropie (und früher -Phorie) auch nicht so verwunderlich....

Nun hat sie ein Rezept für 2 Prismenfolien: 1 x 18 pdpt Basis innen und 1 x 5 pdpt unten. Mit den Werten kam sie in der Sehschule gut klar.
Wir haben beide schon die Erfahrung gemacht, wie „gut“ man durch die Folien sehen kann. Ich weiß, auf 3M-Folie achten. Habe ich schon bei Dir gelernt, lieber Eberhard

Aber das Dilemma ist noch viel größer: Im Mai hatte sich das bisher gute rechte Auge auch verschlechtert und auch dort war die trockene in eine feuchte AMD übergegangen. Als hätte das nicht gereicht, ist es rechts zu einem Riss im Pigmentepithel gekommen. Dort sieht sie jetzt alles völlig verzerrt (Menschen haben ein ganz kleines, verknautschtes Gesicht und eine riesig hohe Stirn).
Visus links 0,5
Visus rechts 0,2

Wenn da noch Prismenfolien dazukommen... bleibt ja nicht mehr wirklich viel vom Visus übrig.
Andererseits ist das Chaos durch Doppelbilder + die Verzerrung rechts auch unerträglich.

Da sich Ihre (sphärischen) Brillenwerte momentan ständig ändern, wäre es auch schwierig, ständig eine neue Prismenbrille zu fertigen. Aber vielleicht ist das trotzdem die einzige Lösung, wenn es zu langfristig stabilen Prismenwerten gekommen ist...

Bevor sie wegen der Folien jetzt zum Optiker geht, daher meine Frage: Gibt es noch irgendeine hilfreiche Idee? Oder gibt es noch einen „Trick“ mit den Folien, den womöglich nicht jeder Optiker kennt? Wir sind für jede gute Idee dankbar!

Liebe Grüße, vielen Dank und einen schönen 2. Advent,

Eure Bernadette