Hallo Forum!
Nach einiger Zeit melde ich mich hier wieder zurück und hoffe auf Eure
Hilfe bzw. Erfahrung.
Nochmal kurz zu mir
Ich bin 25 Jahre und schiele seit meinem 3 Lebensjahr mit dem linken Auge (strabismus convergenz). Anfangs wurde ich mit Auge abkleben behandelt und hatte auch keinerlei Beschwerden in meiner Kindheit/Jugend.
Das Schielen ist auch nur minimal sichtbar!!!
Es wurde lediglich meine Weitsichtigkeit korrigiert. Ende 2005 bekam ich
dann Sehstörungen (u.a. tränende Augen, Lichtempfindlichkeit). Später in
2006 dann monokulare Doppelbilder. Sämtliche Arztbesuche waren ohne
Befund (auch MRT usw.).
War danach in der Augenklinik Bremen. Dort wollte man mich schon
operieren (über 25 Prismen). Hab die Behandlung dort aber abgebrochen,
da ich mir unsicher war und keine Besserung eingetreten ist durch das
tragen einer Prismenfolie.
Dann war ich bei Dr. W., Berlin
Eine Winkelfehlsichtigkeit liegt bei mir wohl nicht vor, da ich kein
Binokularsehen besitze oder nur sehr eingeschränkt. Die Doppelbilder kommen von der Linse. Damit kann ich auch leben und das könnte man auch operieren. Allerdings soll das keine asenthopischen Beschwerden hervorrufen.
Herr Dr. W. hat mir versuchsweise eine Prismenbrille verordnet. Die lediglich den motorischen Teil korrigiert. Mit der Hoffnung das sich meine asenthopischen Beschwerden dadurch verbessern, er vermutet das meine Augen \"überanstrengt\" sind durch das ständige ausrichten (\"eichen\") bedingt durch das Schielen.
Prismenbrille
Ich trage jetzt seit einer Woche eine Prismenbrille.
RA +3,00 cyl -0,25 Achse 160 5,5 pdpt B außen 1,5 pdpt B. unten
LA +3,00 cyl -0,25 Achse 95 5,5 pdpt B außen 1,5 pdpt B. oben
Die ersten drei Tage hatte ich sehr starke Kopfschmerzen. Heute geht es
mittlerweile, aber optimal würde ich das sehen nicht beschreiben. Zudem
haben sich meine Beschwerden (Kopfschmerzen bei der PC Arbeit, starke
Lichtempfindlichkeit) nicht verändert. Ich schiele auch mit der
Prismenbrille leicht nach innen, also mehr als sonst.
Ist es überhaupt sinnvoll weiterhin diese Prismenbrille zu tragen?
Was könnte noch die Ursache für meine Beschwerden sein?
Wer kann mir helfen die Ursache zu finden?
Für jede Hilfe bin ich dankbar! Bei Eberhard habe ich mich übrigens auch
schon vorgestellt. Der müsste mich noch kennen -)
Viele Grüße,
Andree
Hallo Andree,
hättest Du kein Binokularsehen, hättest Du auch keine asthenopischen Beschwerden! Du wurdest als Kind schielbehandelt durch Okklusion, dadurch ist ein kosmetisch nicht sichtbares Mikroschielen übriggeblieben. Prismenkorrektion ist hier sehr vorsichtig zu dosieren - wurde ja auch so gemacht. Dass man durch 3 Prismen mehr vom Schielen sieht, glaube ich nicht - das fühlst du vielleicht nur so, weil das Auge in eine etwas entspanntere Lage geht - aber die Strecke ist bei 3 Prismen so klein, mit bloßem Auge nicht zu sehen.
Was ist mit Deiner Linse, dass sie monokulare DB verursacht?
Und wurde unter Prismen denn ein besseres Stereosehen angeregt? Oder dienen sie nur, um zu versuchen, die asthenopischen Beschwerden zu mindern? Hast Du irgendwelche Werte von den Messungen hinsichtlich Visus monokular pro Auge und binokular? Mit Korrektion und ohne Korrektion?
Eine Woche Zeit solltest Du dir schon noch geben, bei persistierenden Beschwerden bitte Dr. W. anrufen. Ggf. helfen Dir Prismen nicht weiter, weil doch andere Ursachen vorliegen (was ist mit dem Nacken?), oder es müssten noch ein paar Prismen mehr sein, um die Motorik auszugleichen. Hier ist aber immer Vorsicht geboten, um das Schielen nicht wieder manifest werden zu lassen. Denn dann müsste die nächste OP her, und der Mikro:wink:el bleibt wieder übrig.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Nachtrag Ich habe gerade mal in Deinem alten Posting nachgeschaut - Du hattest ja schon mal 17 bis 25 Prismen in Folie vor den Augen! Und es wurde schon recht viel probiert. Das bringt das visuelle System durcheinander. Vor allem bei (Mikro-)Schielern muss hier ein vorsichtiger "Prismenrückbau" betrieben werden, sonst wird es unangenehm.
Was hast Du denn an Korrektion getragen, bis Du nun zu Dr. Wulff gefahren bist? Hast Du ihm auch berichtet, dass Dein Auge bei 25 Prismen in Außenstellung gegangen ist?
Ansonsten schicke ich Dir noch eine PN
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Als ich in Bremen (Augenklinik St. Joseph-Stift) in Behandlung war, habe ich zunächst eine Prismenfolie mit 17 Prismen über einen Zeitraum von 2 Wochen getragen. Bei der KOntrolluntersuchung hatte sich der Winkel weiter vergrössert und ich habe anschließend 2 Wochen eine Prismenfolie mit 25 Prismen auf einem Auge (!!!) getragen.
Durch das Forum und meinen Gesunden Menschenverstand habe ich auf die bereits angesetzte OP verzichtet, da sich keine Besserung eingestellt hatte und ich nur noch Probleme hatte mit der Folie.
Die monokularen Doppelbilder kommenzustande, da das Licht im äußeren Bereich der Linse falsch gebrochen wird. Ich hab auch nicht ständig Doppelbilder, erstens nur in der Ferne und dann bei besonderen Umständen (Nachts, Müdigkeit, heller Kontrast). Herausgefunden wurde das durch einen Test, wo ich durch ein kleines Loch (vielleicht 2mm) stark durchsehen musste, da waren die DB auf einmal weg.
Die Prismenbrille trage ich ausschließlich wegen meinen asenthopischen Beschwerden. BIslang wie gesagt noch keine Besserung. Binokularsehen ist bei mir lt. Wulff nicht möglich.
Eberhard könnte sich vielleicht nochmal dazu äußern, da ich bereits bei ihm im Geschäft war zur Untersuchung.
Du schreibst das ich durch tragen der Prismenbrille ein manifestes Schielen bekommen kann, ist das überhaupt möglich? Hatte im Internet an anderen Stelle genau das Gegenteil gelesen (u.a. auch auf der Seite von Dr. W, Berlin)
Kann ich denn jetzt mit dieser Prismenbrille was falsch machen? (sind übrigens 11 Prismen insegsamt Basis außen und 3 Prismen für die Höhe)
Hallo Andree,
was gesagt wird, und was Fakt ist, sind manchmal zwei Paar Schuhe - und eingangs schriebst Du auch, dass Dr. W. sagte, du hättest kein bzw. nur ein EINGESCHRÄNKTES Binokularsehen. Wenn Du wirklich gar keines hast (man kann durch genaues Prüfen u. U. selbst rudimentärstes Stereosehen entdecken bzw. durch Prismen ein Stereosehen anregen), dürftest Du keine asthenopischen Beschwerden haben - es sei denn, die rühren allein von den monokularen DB wegen der Linsendeformation. Dann solltest Du das mit der Linse beheben lassen. Aber er sagte ja selbst, die monokularen DB fürften keine asthenopischen Beschwerden versursachen.
Und Bei reinen Winkelfehlsichtigen treiben Prismen nicht ins Schielen - Richtig. sobald aber ein Mikrostrabismus dahinter lauert, kann das sehr wohl passieren.
Nun, und du hast ja lt. Dr. W. keine WF - aber Du warst als Kind Schieler, der mittels Okklusion behandelt wurde. Da bleibt ein Mikrostrabismus übrig, wenn ein Schielen mit ANK vorlag. Das ist Fakt.
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo divino,
hallo Kerstin,
@Kerstin es sind 11.0 Ba in der Brille (hab ich auch erst übersehen) - da kann das Schielen schon "sichtbarer" werden (über 1mm - plus evtl. dekompensation)
viele Grüße
Georg
Hab heute leider vergeblich versucht meinen Augenarzt in Berlin zu erreichen. Dieser befindet sich bis Mitte Juni im Urlaub.
Ich hab nachwievor Probleme mit der Prismenbrille, ist sehr unangenehm und ich würde sie am liebsten absetzen. Heute ist auch schon der 8 Tag und eine "Gewöhnung" müsste doch mittlerweile abgeschlossen sein oder?
Daraus schließe ich für mich ...
a) das die Prismenkorrektion zu stark oder schwach ist
oder
b) ich die Prismen generell nicht vertrage und meine Beschwerden eine andere Ursache haben
Hi divino,
zumindest müsstest Du postitive Effekte wie weniger Kopfschmerzen etc. feststellen können. Die Gewöhnung muss nach der Zeit auch weitgehend abgeschlossen sein.
Deine Rückschlüsse sind denke ich logisch - es könnte natürlich auch noch sein das die Gläser falsch eingearbeitet sind oder einfach die "normalen Hyopeopiewerte/Asti etc." nicht stimmen etc....
Ich schicke Dir eine PN!
liebe Grüße
Georg
Oh, das mit den 11 Prismen habe ich auch übergelesen...ich sah nur die Höhenprismen.
Also wenn 11 nur die Motorik korrigieren......meine Tochter hat auch 10, 18 und dann 28 bekommen. Binokularsehen blieb damit äußerst rudimentär, Kopfschmerzen kamen auch bald immer zurück und plötzlich wurde dank der enormen Prismenhöhe aus dem ehemaligen Mikrostrabismus (jahrelang nur mit 3 Prismen gut korrigiert) wieder ein manifester Strabismus. Also bei mir klingeln hier die Alarmglocken und ich würde die Brille absetzen, wenn sie auf Dauer keine Besserung bringt. Lass das Plus hinreichend korrigieren, nochmal genau den Asti ausmessen, evtl. nur die Höhe mit korrigieren und ansonsten VORSICHT! Wenn Du mit der Prismenzahl nicht mehr zurückgehen kannst, dann kitzle es weiter aus, bis ein OP-fähiger Wert rauskommt (ab 10 Prismen kann man schon operieren) und bleibe anschließend glücklich mit Deiner anomalen retinalen Korrespondenz (ich gehe davon aus, dass Du eine hast, denn Du alternierst und exkludierst ja auch, wie Du mir geschrieben hast). Schade, dass Dein AA Urlaub hat.
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Ich habe meine Prismenbrille heute morgen nicht wieder aufgesetzt. Die Kopfschmerzen waren einfach zu stark geworden und es hat sich nichts getan und ich denke auch langfristig wäre nichts mehr dabei rausgekommen.
Ich war heute nochmal bei einem guten Optiker (Freund von meinen Vater) und der hat die Prismenbrille nochmal ausgemessen. War soweit alles in Ordnung.
Er meinte die Prismenbrille ist viel zu stark und hat nochmal nachgemessen.
Es war mir möglich bei dem Test mit dem grünen Kreis und dem roten Kreuz beides simultan zu sehen. Er hat dann 2 Prismen Basis außen und 1 Prisma für die Höhe gegeben und "schwups" war das Kreuz mittig und das sehen spontan angenehm. Jetzt bekomme ich eine Prismenfolie mit diesen Werten. Ich frage mich jetzt, wieso kommt dann Dr. W. aus Berlin auf 11 Prismen + 3 Prismen für die Höhe?
Ich lass mich mal überraschen und hoffe nun auf die Folie.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an das Forum und an all die lieben Menschen die hier Ihre Freizeit investieren! )
Ich werde hier mal weiterhin aktualisieren. Jeder dem es ähnlich ergeht wie mir kann bestimmt daraus lernen und den langen Weg, den ich bereits gegangen bin, verkürzen!
Viele Grüße,
Andree
divino schrieb
Dr. W. hat den Pola-Test verwendet? Der Optiker den Schober-Test. Schober scheint zu funktionieren. Dann lieber die wenigen Prismen einbauen lassen, wenn sie subjektiv spontan besser waren. Wenn der Schober-Test gesehen wurde, dann ist wenigstens Simultansehen da.
Die Linsen"deformation" sollte man irgendwann angehen, wenn die monocularen Doppelbilder ständig stören. Solange es nur bei weiter Pupille ist, kann man sicher damit noch etwas leben. Ich vermute mal eine Cataracta coronaria?
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
AgnesMaria schrieb
Genau in Berlin wurde der Pola-Test durchgeführt und heute der Schober-Test. Eine genaue Diagnose für die monokularen Doppelbilder hab ich nicht, im Befund stand lediglich "linsenbedingte mon. Diplopie bds."
Vielleicht hab ich Glück und es bleibt bei den bisherigen Doppebildern. Zeitweise war es auch schon mal schlimmer.
Durch die OP würde ich doch meine Akkomodation verlieren? Das kann ich mir jetzt noch nicht vorstellen.
Ich meld mich nochmal! Leider hat sich in der Zwischenzeit keine Besserung eingestellt. Lediglich die Kopfschmerzen sind verschwunden. Ich leider also immer noch unter Lichtempfindlichkeit und monokularen Doppelbildern.
Ich hatte mir überlegt mich vielleicht mal in einer Neuroophthalmologie Klinik vorzustellen. Haltet Ihr das für sinnvoll und wenn ja, welche könntet Ihr mir da empfehlen (komme aus Bremen)?!
Viele Grüße
divino schrieb
Wenn die Augenlinse das Problem ist, wird das nicht helfen. Aber probieren geht über studieren. Versuchen kann man es ja. Sonst eben eine Kontaktlinse mit einer schwarzen Pupille, ähnlich einer Occlusionskontaktlinse, mit eben nur 2 mm Öffnung in der Mitte versuchen. Das sollte die monokularen Doppelbilder ausschalten. Und dann wissen wir auch ob weiterhin Asthenopie besteht. Das fällt mir spontan noch ein.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant