Beim Stöbern im Forum drängt sich mir der Eindruck auf, dass man letztlich nach einer Versorgung mit Prismengläsern fast unausweichlich früher oder später mit einer OP rechnen muss.
Bei meiner Tochter (7 Jahre) wurde jetzt erst eine WF durch einen AO diagnostiziert und eine Versorgung mit Prismengläsern empfohlen. Jetzt ist mir aber nicht wohl bei dem Gedanken, was ich da wohl für mein Kind riskiere. Schade ich meinem Kind womöglich eher damit?
20. September 2002 - 23:01
#1
OP nach Versorgung mit Prismen unausweichlich?
Hallo Debora,
Op nach Prismenkorrektion, Sie haben recht, man hört es häufig.
Dies hat zwei Gründe
- Klienten mit entsprechend auffälligen Beschwerden, kümmern sich am ehesten um deren Abhilfe. Auch wenn Beschwerdebild und Höhe der Korrektionswirkung nicht direkt zusammenwirken, ist ein gewisser Zusammenhang doch öfters gegeben. Daraus ergibt sich, geringe Werte bleiben häufiger unentdeckt und unkorrigiert.
- Gerade im Forum werden sich Klienten melden, die noch nicht mit Ihrem Zustand zufrieden sind, bzw. es melden sich hier eher keine Klienten, denen man mit einer geringen Korrektion Beschwerdefreiheit bieten konnte. Dies verzerrt das Bild erheblich.
Nach Ansicht aller Fachleute für Winkelfehlsichtigkeit ist eine Op in 2-3% aller Fälle notwendig.
Nun noch einige Zahlen zum Verständnis
Es gibt statistisch etwa 1-3% Schieler (sichtbar abweichende Augenstellung).
Man spricht von 80% (Heterophorie) Winkelfehlsichtigkeit (unsichtbares Schielen).
Interessant ist aber erst der Beschwerdefaktor dieser Störungen. Dieser wird in der Augenheilhunde mit 10% angegeben, bei uns sprechen wir von 40-50% Störungen durch Winkelfehlsichtigkeit. Hier gibt es erhebliche Differenzen in der Bewertung!
Trotz der 10% Beschwerden (nach AA) werden nur 2% der Gläser mit prismatischer Wirkung von Glasfirmen ausgeliefert und diese Zahl beinhaltet auch Glaskorrektionen von Schielern! Statistisch wird also bisher nur einem sehr geringen Anteil bei Winkelfehlsichtigkeit geholfen.
Leider wird bis heute nur von sehr wenigen Fachleuten, ob AO oder AA, Winkelfehlsichtigkeit erkannt und versorgt. Diese korrigieren fast ausschließlich nach Beschwerdebild und deshalb häufig gerade auch die krasseren Fälle. Jedenfalls ist dies den Personen aber eine echte Hilfe für Ihr weiteres Sehen und Leben! Davon zeugt das Forum! Prima, wenn dies schon bei sieben-Jährigen geschehen kann. Soweit erstmal von mir. Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
das deckt sich auch mit meinen messungen.
mehr sinds nicht.
wir haben 3 toechter. mama + papa habens an die kinder vererbt und so sind 4 von 5 familienmitgliedern schon operiert, was eine ganze statistik ueber den haufen werfen kann.
nicht beeindrucken lassen. keine op ist risikofrei, aber diese ist vom erfahrenen chirurg sehr risikoarm.
gruss burkhard
Hallo, Debora
Es gibt nur ca. 2% Winkelfehlsichtigkeiten, die höher sind als 12cm/m, etwa 20% liegen bei >4 bis 12, und alle anderen sind niedriger als 5cm/m.
Gruß
Luckas
Hallo Paul-Gerhard Mosch,
Vielen Dank für diese präzisen und für mich doch jetzt schon beruhigenden Ausführungen. Die einzelnen Beiträge hier in diesem Forum haben mich ziemlich verunsichert. Doch nun habe ich wieder das Gefühl, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Alles Andere wird sich zeigen...
Gruss
Debora