Hallo zusammen!
Nach längerer Zeit schreibe ich auch mal wieder, was ich in den letzten Wochen gemacht habe. Ich war in der Uni-Klinik Münster und da hat sich herausgestellt, dass meine Augenoperationen während meiner frühen Kindheit (4-6 Jahre alt) gemacht wurden, um mir trotz des Nystagmus ein binokulates Sehen zu ermöglichen.
Ohne die zusätzliche Belasung, die die Augen aufbringen müssen, um den latenten Schielwinkel zu kompensieren, kann ich die Augen nicht vernünftig fusionenren, da es wegen des Nystagmus zu sehr wackelt. Das ist interessant und war mir auch neu - ich dachte bislang, ich hätte "normale" Schieloperationen gehabt. Naja, soviel zur Arzt-Patient Kommunikation.
Die Ärztin an der Uni-Klinik hat mir jetzt vorgeschlagen, einen Teil des Winkels (Gemessen wurden bei mir 30 Prismen.) operativ zu beseitigen, da wohl auch 15-20 Prismen reichen werden, um den Nystagmus zu beruhigen. Und dann hätte ich schon deutlich weniger zu kompensieren.
Und da komm ich auch schon zu meiner Frage. Bevor ich mich jetzt unters Messer lege, würde ich doch mal gerne ausprobieren, was bei einer Prismenbrille mit 15/20/25 Prismen passiert. Wo liegt denn die Grenze des technisch Machbaren? Ab welcher Prismenzahl ist Schluss? (Ich habe eine recht kleine Brillenfassung...)
Schöne Grüße,
Martin
5. August 2005 - 14:04
#1
Nystagmus und latentes Schielen
Hallo schifahrer.
Rein Technisch ist meines Wissens bei ca. 30 pdt schluß (Abbildungsfehler, Verzerrungen, Spektralfarben, etc).
Meine stärksten Gläser lagen bei 27 pdt / eso. Und damit sieht man – auch bei kleiner Brillenfassung – schon sehr putzig aus
Viel Erfolg, Stefan
Obwohl, wenn ich's mir recht überlege, sind Prismenfolien wohl doch nicht so geeignet in deinem Fall. Mit meiner 25er Folie sehe ich kleine Objekte (Buchstaben etwa, auch kleine Lichtquellen) in dreifacher Ausführung, wenn ich nur nahe genug dran bin. Das fördert die Fusion beider Bildeindrücke bestimmt nicht.
Hallo Martin,
nur soviel von mir, wenn Du nicht langsam merkst, was da so alles "pi mal Daumen" gebastelt wird, kann man Dir hier nicht helfen!
Vor einer, wie auch immer gearteten OP, sollte der Fehlwert prismatisch auskorrigiert und getragen werden (aber bitte nicht mit Folie, hier wird bei Nystagmus der Bereich des schärfsten Sehens noch mehr negativ überlagert und der wahre Fehlwert wird nur noch mehr verschleiert). Auf diesem Wege erfährst Du selbst, was Deine Bildverarbeitung sagt und wie Du darauf reagierst. Es können glastechnisch max. 35 - 40 cm/m korrigiert werden. Dies würde den genannten OP-Faktor in jedem Fall reproduzieren können.
Ich wünsche Dir jedenfalls den besten Weg zum Erfolg!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Martin,
ich bin neu hier, mein Problem leider nicht. Habe meine Probleme seit 2015 und habe es im Klinikum Großhadern 2019 stationär abklären lassen. Diagnose, idiopatisches Downbeatnystagmus Syndrom und Hetereophorie. Letztendlich habe ich mich vor 4 Wochen in der Uni-Augenklinik in Köln operieren lassen. Mein Schielwinkel (horizontal) war bei 20 Prismen (ab 18 Prismen erst ist eine Operation sinnvoll). Nach der OP gleich null. Habe jetzt ein leichtes Höhenschielen, 4 Prismen, 40°. damit kann ich sehr gut leben und in zwei Wochen gibt es eine neue Brille. Die Schielwinkel-OP war unspekatuklär, kann ich nur dazu raten, wenn die Voraussetzungen erfüllt und abgeklärt sind. Die Brillen bei großem Schielwinkel sind sehr teuer und helfen nur bedingt, wie andere Antworten schon aufgezeigt haben.
Bei Fragen bitte melden. Ich habe leider genug Erfahrung als Patient.
Schönen Gruß
Achim