Hallo an alle Experten hier!
Mich würde mal interessieren, wie ich mir die Ursache dafür vorstellen kann, dass die Stärke der Prismenkorrektur nach Beginn der WF-Korrektur stetig zunimmt.
Geht die Entwicklung denn einem (sehr) stabilen endgültigen Wert entgegen?
Stellt dieser letztendliche Wert dann sozusagen die optimale Korrektur dar, die schon immer in meinen Augen "steckte", aber erst nach und nach nach Auflösen alter Seh-Gewohnheiten und Verspannungen zum Vorschein kommt?
Eure Meinungen bzw. Kenntnisse hierzu würden mich sehr interessieren, da ich in Kürze wohl meine dritte Stärke gegen ESO (bisher 4,5) bekommen werde.
Herzlichen Dank im Voraus!
Chris
2. November 2005 - 11:16
#1
Modell für zunehmende Prismenwerte?
Hallo Chris,
eigentlich hast Du schon alles selbst richtig vermutet.
Der Gesamtwert schlummert inkognito!
Die Anzahl der Korrektionsschritte lässt sich deshalb nie voraussagen. Leider wird sie teilweise durch halbherzige Messungen vervielfacht.
Ich bleibe dabei, meinen Prüfling zum Dedektiv zu animieren, denn nur er kann mir aus feinsten Abweichungen wichtige Tendenzen aufzeigen. Glaub es einfach, deine Augen lügen dich doch nicht an, heißt es dazu ermutigend und bestätigend immer wieder.
Und dann wird man weiter sehen! Im wahrsten Sinne des Wortes.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Paul-Gerhard,
erst einmal danke für deine antwort!
Wenn ich also schon einigermaßen richtig liege mit meiner vorstellung, dann frage ich einfach noch mal zu diesem thema nach, weil ich mich dafür interessiere, was da eigentlich vorgeht.
Vielleicht hat ja einer der fachleute oder auch interessierten lust, seine kenntnisse oder erfahrungen dazu zu scheiben!
1. Heißt das, dass vor dem beginn der WF-korrektur (und auf dem weg dorthin) meine muskeln chronisch verspannt sind, und sich diese verspannung nur nach und nach löst? Oder habe ich mir angewöhnt, das bild nicht im zentrum meiner netzhaut (der sehgrube?) zu fokussieren? Oder eine kombination aus beidem?
Heißt das insbesondere, dass meine sehqualität immer weiter zunehmen wird, bis ich einen stabilen prismenwert erreicht habe?
2. z.z. ist es offenbar so, dass ich die komplette mit MKH gemessene korrektur nicht sonderlich vertrage, weil es dann INNEN stark zieht. (Fühlt sich also wie ne überkorrektur an.) Geht das weg? Ist das eine art hartnäckiger "restfehler"?
wenn ich die korrektur dann trage, wird es schrittweise besser, bis es schließlich wieder AUSSEN zieht und eine stärkere korrektur fällig ist.
3. Mir ist aufgefallen, dass mein relativ starker astigmatismus (R2,25, L3,25) allmählich besser korrigiert zu sein scheint. Speziell bei schwer fokussierbaren farben (zb grün, blau - zb ampel) hatte ich früher selbst bei bester brillenkorrektur (ohne prisma) immer noch leichte doppelbilder (einäugig, typisch für astigmatismus). scheint besser zu werden.
Hängt dies mit Punkt 1 zusammen? Ist das erklärbar?
4. Ab welcher Prismenzahl ist eigentlich eine schieloperation empfehlenswert? Und sollte ich die auch bei noch zunehmenden prismenwerten (also noch nicht fertiger korrektur) als eine art "zwischenschritt" machen?
So. Das soll erst mal reichen. Bin gespannt auf eure antworten / erfahrungen!
gruß
chris
Hallo!
Zu 1.) Beides tritt auf. Bis zu einem gewissen Grade kann die Augenstellung dem Muskelungleichgewicht nachgeben. Das nennt man Fixationsdisparation, welche ein Kapitel für sich bilden (man unterscheidet zwei Arten, wobei sich die letzte nochmal ein wenig willkürlich in 6 Unterarten aufspaltet, daher die umständlichen und zeitbeanspruchenden Tests bei der MKH). Diese bilden sich aber in der Regel unter Prismenkorrektionen zurück.
Zu 4.) Darüber brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen. Die Schwelle liegt bei etwa 20 Prismen; ist natürlich nur ein Empfehlungswert.
Zu den anderen Punkten kann ich dir leider nichts sagen.
Monoxid
Hallo Captain,
zu 2)
wir wissen ja inzwischen, daß Du sehr sensibel reagierst (nicht negativ sehen). Dadurch merkst Du die Muskelbelastungen, besser Muskelentlastungen deutlicher, als viele andere Menschen.
Du merkst aber, daß nach gewisser Tragezeit diese Störungen verschwinden und wenn Du nach mehr Prismen verlangst, hat Du die entgegengesetzten Beschwerden. Ich glaube, Du musst Dich damit abfinden.
Zu 3)Je näher Du mit dem Netzhautbild ins absolute Zentrum kommst, um so mehr Farben und umso deutlicher siehst Du.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Hallihallo,
danke euch beiden für eure antworten, die mir echt ein paar neue denkanstöße gebracht haben.
Ich war übrigens heute nach ca. 5 wochen wieder bei meinem optiker... und jetzt habe ich ne ESO mit 8,75 statt der 4,5 vor 5 wochen.
Also werden die "chronischen verspannungen" (sprich WF) offenbar relativ rasch aufgelöst. Das sehe ich als ein gutes zeichen. Zumal mein optiker meinte, dass ich jetzt schon ca. 10% besser sehe als in allen anderen tests zuvor.
@eberhard
Ja, da hast du wohl (leider) recht. Ich bin wohl wirklich sehr empfindlich. Deshalb vielleicht auch das "hick-hack" von mir am anfang.
Vielleicht werden diese "randbeschwerden" ja auch besser, wenn ich erst mal fertig und stabil WF-korrigiert bin.
Jetzt bin ich eigentlich immer mehr überzeugt, dass MKH bzw. WF genau der richtige weg ist.
gruß
chris