Forum

15 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bild des Benutzers Saxonia
Verbunden: 19. Juni 2004 - 0:00
Mit zwei Brillen total behindert

Hallo,

am 19. Juni war ich (44) schon einmal in diesem Forum, weil ich Probleme mit künstlichem Licht am Arbeitsplatz hatte (Künstliches Licht am Arbeitsplatz macht mich kaputt). Auf diesem Arbeitsplatz bin ich jetzt nicht mehr, aber es ist noch nicht ausgestanden, ich soll demnächst wieder versetzt werden.
Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass ich jetzt eine Lesebrille brauche. Durch meine komplizierten Prismengläser ist es aber nicht möglich, eine Gleitsichtbrille o. ä. zu machen, bzw. würde es so kompliziert ausfallen, dass ich dann durch so eine Brille nicht mehr sehen könnte. Es wäre dann in etwa so wie Vier-Stärken-Brille und das funktioniert nicht mehr. Ich muss also ab sofort mit zwei Brillen leben, die ich im ständigen Wechsel auf und ab setzen muss, je nachdem wohin ich gucke. Das Problem ist jetzt die Arbeit (Angestellte im öffentlichen Dienst). Da es noch um Versetzung bei mir geht, kann es sein, ich muss im Publikumsverkehr arbeiten. Bisher musste ich es nicht. Das ist für mich nun auch in keinster Weise mehr möglich, da ich ja nicht während des Vorganges mit einem Klienten Brillen-auf-ab-setzen kann. Was soll denn das dann sein? (Ich muss mich dann nur auf das Brillentauschen konzentrieren, die meisten Handbewegungen werden dafür aufgebracht, statt die Arbeit auszuführen, und für den Betrachter wirke ich, als hätte ich einen geistigen Schaden. Abends bin ich dann vom Brillenwechseln – und den ständig wechselnden Linsen vor Augen - so k.o., dass ich nur noch zum Schlafen nach Hause gehen kann. Das kann es doch auch nicht sein.) Ich habe ja bereits Probleme an meinem jetzigen Arbeitsplatz, wo ich für mich alleine arbeite, aber unter Publikum geht gar nichts mehr. Es geht darum, gegenüber meinem Personalchef glaubhaft darzulegen, dass ich tatsächlich nicht unter Publikum arbeiten könnte, falls er es verlangt … Ich kann mir vorstellen, dass er das nicht versteht und auch nicht verstehen muss. Denn wenn ich mich oute, dass ich etwas nicht kann, ist er nicht verpflichtet, mich weiterhin einzusetzen, wenn er keine Möglichkeit dazu hat. Damit muss ich dann auch leben, soll aber hier nicht das Problem sein.

Die andere Sache ist, dass ich eigentlich auf meinem „normalen“ Arbeitsplatz so auch nicht arbeiten kann. Man kann nicht ständig „nur unten“ oder „nur oben“ gucken. Normalerweise haben ja die Menschen mit Lesebrillen die Möglichkeit, über den Rand ihrer Lesebrille schauen zu können … ich sehe aber dann nichts und muss schnell die Brillen wechseln. Das kann doch kein Zustand auf Dauer sein? Bisher nutze ich noch gar nicht die Lesebrille auf der Arbeit, weil es einfach nicht geht!!! Aber ich kann mit meiner Fernbrille eben kaum noch die Buchstaben erkennen. Ich fühle mich behindert und weiß keinen Rat. Da ich noch andere körperliche Leiden habe ist ohnehin alles schon etwas anstrengender als für einen Gesunden. Da brauche ich nun nicht noch solch eine Brillenproblematik dazu. Ich fühle mich etwas im Stich gelassen von Augenarzt und Optiker. Sie fertigen mir zwar die Brillen so an, wie ich sie nun brauche, doch mit der Misere lässt man mich allein.

Nun erhoffe ich mir, dass Sie hier im Forum eine kleine Hilfestellung geben können. Wie soll das jetzt im Berufsleben für mich weitergehen, wenn Arzt und Optiker an die Grenzen des Machbaren für mich gestoßen sind und das nicht optimal ist?

Die Werte meiner Fernbrille
F sph. cyl. A. Pr. B. Add.
R -7,0 -0,75 176 7.07 188
L +1,0 -1,5 17 10.5 0

Freundliche Grüße von
Saxonia

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Saxonia,
z Deiner Brillenproblematik werden Dir die Optiker in diesem Forum am Besten helfen können. Nur soviel Hat man Dir schon mal eine Bifokal- oder Trifokalbrille angeboten? Meines Wissens ist bei solchen Billen das Einbringen unterschiedlicher Prismenwerte besser umzusetzten, da die Gläser nicht verlaufend sind (wie bei einer Gleitsichtbille) sondern eingeschliffen (Fensterchen).
Zu Gleitsichtbrillen eine meiner Kolleginnen schwört auf die sogenannte "Raumbrille". Hier ist der Fernwert geringer (nur beim Aufofahren setzt sie eine andere Brille auf), so daß die Werte, die in der Brille verarbeitet werden müssen nicht so "dicht" sind. Allerdings weiß ich nicht, ob damit auch unterschiedliche Prismenwerte besser "verpackt" werden können.
Noch eine Idee Bei Deiner hohen Anisometropie (unterschiedliche Brechkraft der Augen), hast Du schon einmal Kontaktlinsen ausprobiert? Dann könnte man evt. die Prismenwirkung ebenso besser verpacken.
Viele Grüße
L.

Bild des Benutzers Anna
Verbunden: 21. März 2003 - 0:00

Hallo Saxonia,

hast du schon mal an eine OP gedacht?
Weitere Infos dazu bekommst du sicher per mail von den Stammgästen.

Grüße
Anna

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Saxonia,

jede Mehrstärkenbrille würde große Probleme bei der Fertigung bringen. Die unterschiedlichen Stärken alleine bringen bei Mehrstärkengläsern ein Höhenprisma mit. Das muß zusätzlich zu Deinen Prismen dazugerechnet werden. Die unterschiedlichen Prismen Ferne/Nähe werden auf die Nahfelder aufgekittet, so daß diese Bereiche deutlich dicker und unschöner werden. Wenn es nicht auf das Aussehen ankommt, dann kann z. B. der Glashersteller Stratemeyer solche Gläser nach Formskizze berechnen. Dann weißt Du, wie dick und wie schwer solche Gläser werden.
Vielleicht überlegst Du Dir dann zumindest Linus Vorschlag mit der KL-Versorgung. Dann ist "nur" noch das Prisma zu berechnen.
Wenn Du möchtes, kann ich die Berechnung mal durchführen lassen, brauche aber die Fassungsform und Größe, Deine Zentrierdaten und alle Stärken. Dein Optiker kann sicher auch mit Stratemeyer Verbindung aufnehmen, das wäre dann problemloser.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Herr Luckas,
ist es denn so, daß man unterschiedliche Prismen in Bifokalgläser /Trifokalgläser besser einarbeiten kann wie in Gleitsichtgläser? Auch das Höhenausgleichsprisma?
Gruß
L.

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Linus,

das Höhenausgleichsprisma kann man in der Regel mit dem sog. Slaboff-Schliff einarbeiten. So weit ich weiß, ist das bei Zeiss nur bei Bifokal und in Silikat lieferbar. Bei Gleitsicht wird es nicht mehr hergestellt. Stratemeyer schafft es auch in Kunststoff, ob aber auch in Trifokal, das müsste ich erfragen. Die Anfrage kann man immer nur mit den aktuellen Daten, Stärken,Prismen, Fassungsform und Zentrierung stellen.
Unterschiedliche Prismen Ferne Nähe wird bei Stratemeyer durch aufkitten im Nahteil erreicht, bei anderen Herstellern ist oft ein extrem dickes Glas nötig.
Man möge mir verzeihen, wenn ich nur diesen einen Sonderhersteller kenne.
Aber auch das Aufkitten führt zu deutlich sichtbaren Nahfeldern. Es ist einfach Geschmacksache, ob jemand solch eine Brille tragen will. Wie immer, muß sicher nur der Leidensdruck hoch genug sein.

Viele Grüße
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Linus
Verbunden: 20. Juni 2004 - 0:00

Hallo Eberhard,
(wir waren wir waren ja schon beim Du),
danke für die Auskunft.
Ich weiß über meinen Berufsverband und über Kolleginnen (eine hat eine Gleitsichtbrille mit Extra-Nahteil im oberen Bereich) von einer schwedischen Firma, Multilens, die nahezu alles "basteln".
Bist Du an einer Kontaktadresse interssiert?
Gruß
Linus

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Linus,

Multilens kenne ich über Schweizer Optik. Allerdings sind die Kosten meist sehr hoch gegenüber Stratemeyer.
Trotzdem danke.

V.G.
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo, Saxonia

Deine Augenkorrektionswerte bringen in jedem Fall eine Reihe von optisch physikalischen Einschränkungen und Unwägbarkeiten mit sich.

Hier bietet sich zuerst an, die bestehende höhere Kurzsichtigkeit rechts über eine Kontaktlinse zu kompensieren. (Später könnte dies sogar ein sinnvoller Fall für eine Laserkorrektur sein)

Über die KL lässt sich dann die beginnende Nahkorrektion und die WF beider Augen sauber auskorrigieren. (Gleitsichtgläser)

Alle anderen Wege kosten "mehr" Zeit und Geld, bei weiterhin zweifelhaftem Erfolg.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,
Paul Gerhard ist wieder on board.

Rechner wieder o.K?

Viele Grüße
Eberhard

Hallo, Eberhard
ich werde mich noch kurz halten müssen, aber der neue Server läuft erstmal wieder.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Saxonia
Verbunden: 19. Juni 2004 - 0:00

Hallo an alle,

ich danke für die vielen Antworten.

Ein Problem habe ich noch, was die Kontaktlinsen angeht Ich bekomme die nicht auf das Auge. Ich habe sogar mit dem Optiker stundenlang probiert, aber es ging einfach nicht. Entweder war die Linse (weiche) zu groß (der Optiker hatte größere Augen, bei dem gingen die spielend aufzusetzen), oder aber kann ich meine Abwehr nicht überwinden, irgend etwas auf die Hornhaut zu setzen, egal um welche Linsenart und -größe es sich handelt. (Schon bei Augentropfen könnte ich davonlaufen.) Auch der Gedanke, eine Linse wieder von der Hornhaut fischen zu müssen, jagt mir Schauer über den Rücken, erscheint mir als eine Unmöglichkeit. Ist das normal? Ging es anderen früher genau so? Gerade heute, wo KL sogar eine Modeerscheinung sind, kann es doch nicht so ein Problem sein, mit KL umgehen zu können. Wäre noch einmal dankbar für einige Tipps.

Saxonia

Bild des Benutzers Katrin
Verbunden: 17. Mai 2004 - 0:00

Hallo Saxonia,

ich habe auch im Juni schon die Diskussion um Deine Probleme verfolgt und mich nicht eingemischt, da ich einfach nur ein "sehbehinderter" Laie bin.

Jedoch erinnere ich mich gut daran, daß damals jemand nachfragte, ob Deine Probleme wohl vielleicht psychisch bedingt sind.

Dieser Gedanke kam mir auch jetzt bei Deinem Beitrag wieder. Kann es sein, daß Du gar nicht so gern im Publikumsverkehr arbeiten möchtest???

Ich selbst befasse mich mit Elektronenmikroskopie, bin auf einem Auge leicht kurzsichtig und das andere vergessen wir lieber.

Ich habe insbesondere am (PC-gesteuerten) Mikroskop ständig mit Brille ab, Brille auf zu tun. Aber es beeinträchtigt mich nicht in meinem Wohlbefinden.

Ich besitze sogar Kontaktlinsen, die mir das Leben in dieser Beziehung erleichtern, aber meine Brille mag ich halt lieber. Ich hab mich aber an meine weichen Monatslinsen ganz gut gewöhnt (die Zwei-Jahres-Linsen habe ich IMMER als Fremdkörper empfunden). Nur zur Dauerlösung sind sie eben doch nicht geworden.

Katrin

Bild des Benutzers Anna
Verbunden: 21. März 2003 - 0:00

ZitatOriginal erstellt von Saxonia

Ein Problem habe ich noch, was die Kontaktlinsen angeht Ich bekomme die nicht auf das Auge. Ich habe sogar mit dem Optiker stundenlang probiert, aber es ging einfach nicht. Entweder war die Linse (weiche) zu groß (der Optiker hatte größere Augen, bei dem gingen die spielend aufzusetzen), oder aber kann ich meine Abwehr nicht überwinden, irgend etwas auf die Hornhaut zu setzen, egal um welche Linsenart und -größe es sich handelt.


Ich denke, das ist eine Übungssache. Bei mir gehen die weichen KL auch schwer rein, weil ich die Augen nicht so weit aufreißen kann. Also ziehe ich das Unterlied zurück, setze ich die Linse dort hinein, und nach einem Z:wink:ern sitzt sie an der richtigen Stelle. Mit Monatslinsen ist alles schwieriger, weil die sich leicht falten, da wären evt. stabile Jahreslinsen besser.

Zu Martina es ist nicht verkehrt, auch psychische Aspekte mit zu bedenken, aber ich werde langsam allergisch gegen latente Unterstellungen, dass alle gesundheitlichen Probleme psychischer Natur sein sollen. Oft ist es umgekehrt, es gibt nämlich auch somatopsychische Beschwerden!

Grüße
Anna

Bild des Benutzers Petra_44
Verbunden: 23. Januar 2004 - 0:00

Hallo saxonia,

kann es sein, dass du dich ziemlich stark auf die Sehprobleme konzentrierst?

Ich laufe auch seit einem halben Jahr mit leichten Doppelbildern und auch einer leichten Kurzsichtigkeit durch die Welt, die sich dummerweise auch noch verstärkt, wenn ich Cortison bekomme.

Aber es stört mich ehrlich gesagt nicht besonders. Wenn ich irgendwo bin, wo ich mich nicht auskenne, sieht meine "Navigation" vielleicht manchmal etwas unbeholfen aus. Es dauert aber meistens sowieso nicht lange, bis die Leute von meiner MS erfahren, und dann wundern die sich auch nicht mehr darüber.

So schlimm ist es doch nicht, wenn man nicht so gut sieht.

Schöne Grüße

Petra

Bild des Benutzers Dr. Glaskeil
Verbunden: 15. Dezember 2003 - 0:00

Hallo Saxonia (Ka....)
melde dich doch bitte einmal, hab deine Adresse nimmer
Liebe Grüße Ed....