Hallo,
auch ich musste mal wieder zwangsweise in den Genuss eines AA-Termines kommen. Als erstes entdeckte ich einen Schnellhefter auf dem Tisch im Wartezimmer. Dort erklärt er explizit, dass eine ordentliche Augenrefra meisterliches Handwerk ist und auch entsprechend honoriert werden sollte. Dann hat er runtergerechnet, was er von der KK im Laufe eines Quartals (Budgetierung) für eine Refra bekommt - das waren letztendlich Beträge von einem Euro und zum Ende des Quartals nichts mehr! Er erklärte auch, was der Patient / Kunde eigentlich erwarten darf, wenn es ums Ausmessen insbesondere einer Gleitsichtbrille geht und was er nur noch zum Kassensatz bieten kann. Und das er das eigentlich nicht möchte. Er nannte dann seine Preise für div. Refras und verwies auch wirklich an die Optiker - denn sie sind die Handwerker, die fürs Refraktionieren zuständig sind, während er nur noch den Autorefra anbieten kann, ohne selbst draufzuzahlen. Und ein Autorefra taugt nicht für ein Brillenrezept...auch das schrieb er. Also, fand ich schon mal gut! Der Patient hat also die Wahl, die Refra in Anspruch zu nehmen gegen Gebühr oder aber gleich zum Optiker zu gehen.
Was mich bestürzte, waren die IGEL-Leistungen, aber es wurde erklärt warum und die Glaukom-Messung wurde mir NICHT als Igel berechnet, weil ich angab, ich bin gekommen wg. längerer Cortisoneinnahme. Die Sprechstundenhilfe sagte sofort, dass in diesem Fall alle Untersuchungen auf Kasse gehen! Fand ich auch gut.
Nicht gut fand ich: Trotz Termin 2 Stunden gesessen (Innendruckmessung wurde schon mal zwischendurch am Gerät gemacht - war ok), auf Nachfrage wurde mir dann mitgeteilt, dass es noch 1,5 bis 2 Stunden dauern würde....der Arzt nahm sich wirklich pro Patient endlos lang Zeit!!!! Aber dann darf er nicht solche Termine planen...
Also, ich bin dann gegangen. Ich wurde zwar noch inständig gebeten, mich wegen eines Folgetermins zu melden aufgrund meiner Vordiagnose, aber ich habe es noch nicht wieder gewagt....nein, die Damen waren alle sehr nett dort und ich wette, die Untersuchung wäre auch gründlich gelaufen, aber wenn ich meine Kunden 4 Stunden warten lassen würde, hätte ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde am Hals. Ich habe beschlossen, dass meine Augen gesund sind 
Viele Grüße
Kerstin
Ich lach mich kaputt......:-)
Dieser Arzt ist mir ja sowas von sympathisch. Kann der sich nicht mal mit seinem Verbandsboss vom BVA unterhalten und diesem Wichtigtuer auch mal klar machen das Ärzte nicht refraktionieren können, unabhängig davon wieviel sie für ihre stümperhafte Arbeit bekommen.
Sorry, aber das ist für mich das Thema über das ich mich am meisten in unserem Job aufrege. Viele dieser "Halbgötter in Weiss" glauben immer noch sie könnten alles besser. Ja, ja, sehe ich jeden Tag im Geschäft, ca. 80% der "Rezepte" sind das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben sind.
"Meisterliches Handwerk"....deswegen machen das ja auch häufig die Sprechstundenhilfen.....
So, ich komm jetzt wieder runter...
Sorry, aber das musste jetzt mal sein.
Liebe Grüße vom Niederrhein,
Roman
Hallo Roman,
ich weiß schon, was Du meinst, es gibt aber auch Ausnahmen - und zwar auf beiden Seiten der Fronten...im Guten wie im Schlechten...ich versuche, nicht gleich zu pauschalisieren...auch wenn es manchmal schwer fällt.
Der Doc, bei dem ich war, ist aber ein echt guter Strabologe...
LG aus dem sonnigen Norden der Republik
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Hallo Kerstin,
nicht das Du mich falsch verstehst, ich finde die Vorgehensweise dieses Arztes sehr sehr gut, und sie steht im krassen Widerspruch zu den Thesen des Vorsitzenden der BVA (ich komm momentan nicht auf den Namen).
Natürlich gibt es auch bei den Optikern welche die keine Augenglasbestimmung machen können, keine Frage. Ich finde nur sehr begrüßenswert, wenn für dieses "Handwerk" auch eine Berechnung stattfindet, sowohl beim Arzt als auch beim Optiker. Leider auch immer noch ein Problem das bei vielen Optikern diese Arbeit kostenlos ist und somit die Augenglasbestimmung ihren Stellenwert verliert.
LG,
Roman
Welch ein Zufall, am Montag wollten wir aus Anlass des Gestellbruchs parallel zur Messung beim AO auch gleich noch einen AA-Termin machen. Die Sprechstundenhilfe fragte sofort "wie versichert?" und sagte dann gleich "für die Refra gehen Sie aber zum AO". Ich weiß nicht, ob ich das positiv oder negativ werten soll. Traurig ist das in jedem Fall, egal wie immer man es interpretiert.
Werte es positiv, denn Augenrefra ist im Grunde wirklich Handwerk - und dafür sind die Optiker die am längsten und besten ausgebildeten Fachleute. Es IST ihr Beruf, der Augenarzt ist Arzt für AugenHEILKUNDE - und wir alle wissen mittlerweile, dass Kurz- oder Übersichtigkeit keine Krankheit ist, sondern eine Fehlsichtigkeit.
Aber wie auch bereits gesagt, es gibt AÄ, die können super refraktionieren und es gibt Optiker, die haben total viel Ahnung von Schielen...
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!