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Bild des Benutzers Schluri
Verbunden: 28. Juni 2011 - 14:14
Lesebrille

Hallo!

Ich ware heute beim Augenarzt, weil ich Abends beim Lesen die Buchstaben nicht mehr scharf sehe. Ich bin 46, da dachte ich mir schon, dass das altersbedingt ist. Anonsten sehe ich noch gut wie ein Luchs, alles scharf, in die Ferne super.

Jetzt habe ich ein "Refraktionsprotokoll" bekommen und bin etwas verwirrt - leider habe ich vergessen zu fragen, weil ich in Eile war .-)

Das steht drin:

F R Sphäre +0,5 Zylinder -0,25 Achse 120

F L Sphäre +0,5 Zylinder -0,25 Achse 150

N R Sphäre +1,5 Zylinder -0,25 Achse 120

N L Sphäre +1,5 Zylinder -0,25 Achse 150

Was bedeutet F bzw N? Ist das fern und nah? Es war nur von einer Lesebrille die Rede.....

Muss ich den Zylinder korrigieren lassen; oder tut's auch eine 0815 Lesebrille mit 1,5 Dioptrien auf beiden Seiten?

Danke für eure Hilfe!

 

Viele Grüße

Schluri

Bild des Benutzers optimalsehen
Verbunden: 30. November 2005 - 0:00

Hallo Schluri,

die angaben F und N heißen Ferne und Nähe.

du hast für die Ferne eine nicht auskorrigierte Weitsichtigkeit, die das Auge durch Einstellen der Linse ausgleichen kann. Für die Nähe reicht diese Einstellfähigkeit nun nicht mehr aus, so dass eine Unterstützung durch eine Lesebrille erforderlich ist. Die Zylinderwerte zeigen eine kleine Hornhautverkrümmung an. Wird diese in einer "ordentlichen" Brille mit korrigiert, gibt das das letzte Quentchen Tiefenschärfe, was häufig zu leichterem und kontrastverbesseren Sehen führt. Du solltst in Erwägung ziehen ggf. auch eine Fernbrille, z.B. fürs Autofahren oder Fernsehen fertigen zu lassen, um gerade bei schlechten Lichtverhältnissen (Regen, Dämmerung, Dunkelheit, etc.) volle und entspannte Sehleistung zu erhalten.

Für die Nähe reicht sicherlich eine einfache Fertiglesehilfe, wenn Du damit ab und zu mal die Weinkarte beim Italiener neben an lesen möchtest (mir reichen ja auch auf meinem 911er runderneuerte Reifen, weil ich mit der Kiste ja nur von zu Hause zur Arbeit fahre. Für die Autobahn ist die Bereifung sicher nicht geeignet, aber da fahre ich auch nicht rum).

Für ausdauernde, anspruchsvolle und ermüdungsfreie Naharbeit ist das Ding keinesfalls tauglich (als anspruchsvoll bezeichne ich hier schon das tägliche Lesen der Tageszeitung). Ganz zu schweigen vom Sehanspruch am Computer, der dem visuellen System Höchstleistungen abfordert (z.B. räumliche Tiefendarstellungen, die das Visuelle System irritieren). Bei einer Fertiglesehilfe stimmen die Werte und Daten nicht exakt, es entstehen Verzeichnungen und Abweichungen, die das Auge sicherlich in gewisser Weise kompensieren kann, längerfristig aber zu diversen Schweirigkeiten führen können, wie Augenbrennen, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfdrücken, Augentränen, Ermüdung, Flimmern, etc.

Vielen Dank für weitere Ergänzungen

Grüße

OptimalSehen

Bild des Benutzers Schluri
Verbunden: 28. Juni 2011 - 14:14

Hallo OptimalSehen,

vielen Dank für Deine umfangreichen und verständlichen Ausführungen! Ich werde das direkt an meinen Augenarzt weiterleiten, damit er sieht, wie man die Sachverhalte seinem Patienten erklären kann Wink Über die unkorrigierte Weitsichtigkeit  hat er kein Wort verloren....

Fernsehen ist kein Problem, ich habe nämlich keinen Fernseher Smile Beim Autofahren hatte ich bisher nie das Gefühl , dass irgendetwas nicht ganz OK wäre, allerdings habe ich nachts schon seit längerem das Problem, das mich entgegenkommende Fahrzeuge extrem blenden.

Für den Nahbereich werde ich mir jetzt sicher keine Fertiglesehilfe kaufen, da ich den ganzen Tag am Computer arbeite und gegen Abend tatsächlich die von Dir beschriebenen Symptome auftreten!

Viele Grüße und noch einmal herzlichen Dank für deine super Hilfe!

Schluri