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Bild des Benutzers packesel
Verbunden: 5. August 2007 - 12:53
Lesebrille

Hallo, nochmal etwas anderes:

Einige von euch kennen ja schon meine Situation (kein binokulares Sehen, Schiel-OP, rechtes Auge Führungsauge in Ferne und Nähe, Fernvisus R 0,8, links 0,63, Akkommodationsschwierigkeiten,...).

Also ich habe heute zum ersten Mal eine Lesebrille bekommen (nur rechtes Auge für Nähe korrigiert, da ich nur mit rechts gucke, links Fernwerte drin), ausgemessen für eine Entfernung von ca. 30 cm (weiß ich leider nicht mehr so genau, muss ich nochmal fragen, nur Meister ist grad im Urlaub).

Meine Werte für die Ferne sind:

R -1,50 -2,25 132°

Jetzt in der Lesebrille:

R +1,75 -2.75 135°

In meiner Gleitsichtbrille, die ich sonst immer trage und soweit gut klarkomme, habe ich

R -1,50 -2,25 132° ADD 1,75

Bin grad etwas am ausprobieren mit der neuen Brille. Ich müsste doch theoretisch damit in einer Entfernung von 1/3,25dpt= 0,308m= 30,8 cm deutlich sehen können, oder habe ich hier einen Denkfehler?

Ist gerade mit der neuen Brille alles etwas ungewohnt, das Sehen ist damit sehr "schummrig". Ich merke, dass sich in einer Entfernung von ca. 30 Zentimetern meine Augen garnicht anstrengen müssen, also eigentlich angenehm. Nur so wirklich deutlich sehe ich trotzdem nicht in dieser Entfernung :-(. Muss sich mein Auge und Gehirn erstmal daran gewöhnen an die neuen Werte? Was geht da vor sich?

Als ich vorhin vorm Spiegel stand, konnte ich in derselben Entfernung mich nur undeutlich Sehen. Bin ein ganzes Stück näher rangegangen, erst dann konnte ich mich klar sehen...

Vielleicht habt ihr nen Hinweis für mich, da Chefe wie gesagt in Urlaub, kann ich erst in zwei Wochen wieder fragen. Also probier ich's mal hier...

Bild des Benutzers cs1
cs1
Verbunden: 13. November 2003 - 0:00

Hallo, Nach diesen Angaben hat die Lesebrille eine Nahstärke von mehr als 3 dpt, wenn man davon ausgeht, dass die Fernwerte korrekt sind.
Entweder stimmen die Daten nicht oder die Brille ist als Lesebrille im Vergleich zur Gleitsichtbrille viel zu stark.
Grüße sendet
cs

Bild des Benutzers packesel
Verbunden: 5. August 2007 - 12:53

Hallo, danke für die Antwort schonmal. Also ich habe gestern nochmal ein bischen mit gelesen, in einem ganz bestimmten Abstand (ca. 30 cm) klappt es jetzt schon besser, so wie ich gestern schon geschrieben habe, der Abstand, in dem sich mein Auge nicht anstrengen muss. Sobald ich den Text ein paar Zentimeter weit weg halte wird es sehr schnell verschwommen (ist ja eigentlich auch klar), wenn ich den Text ein paar Zentimeter näher an mich halte, muss sich mein Auge anstrengen und es dauert ca. 1 Sekunde, bis ich was lesen kann. Je näher ich den Text halte, desto länger dauert es bis das Bild deutlich wird bzw. kann ich das Bild nur ganz kurz scharf halten und dann wird alles wieder verschwommen. In ca. 30 cm Entfernung ist alles relativ entspannt, nur eben vielleicht einfach noch etwas ungewohnt, weil ich so eine hohe Add noch nie hatte und auch noch nie eine reine Lesebrille???. Also von daher gehe ich mal davon aus, dass die Werte stimmen. Wurde ja auch so ausgemessen ;-). Bei der Gleitsichtbrille (hab ich seit 1 Jahr) wollte mir mein Optikermeister keine höhere Add als 1,75 geben (da ich vorher ja noch nie überhaupt irgendeine Add gehabt habe)... Fernwerte sind korrekt... Wenn ich bei meiner Gleitsichtbrille durch den Leseteil schaue, dann kann ich damit eigentlich ganz gut Text auf meinem Notebook-Desktop (steht so in ca. 50-60 cm Entfernung) erkennen, ohne dass es für die Augen anstrengend ist. Nur meinen Kopf kann ich so lange nicht hochhalten...

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Packesel,

Deine Rechnung ist schon richtig gewesen, nur gehorcht der Körper nicht immer der Mathematik.
Es gibt z.B. auch eine psychologische Akkommodation die unterschiedlich ausfällt.
Was hast Du denn für Akk.Breiten?!
Wenn Deine Lesebrille für 30cm sein soll mit einer Addi von 3,25 würde das im Umkehrschluss heissen Du hättest eine Akk.-Breite von 0,00 da die Halbe max. Akk. (nach Reiner) noch angenehm ist. Und dies in aller Regel berücksichtigt wird....

Viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers packesel
Verbunden: 5. August 2007 - 12:53

Hallo, also ich weiß nicht genau, was ich für eine Akkomodationsbreite habe. Nur soviel, dass mein Meister vor kurzem meinte, dass ich fast keine Akkommodation hätte... Dann würde das, was du geschrieben hast ja auch zutreffen...

Ich will mal kurz beschreiben, wie ich das ganze wahrnehme: Wenn ich meine Einstärken-Fernbrille aufhabe und damit z.B. am Computer etwas lesen möchte, dann schaue ich auf das Bild und es ist zuerst ganz kurz alles verschwommen, nach 1-2 Sekunden wird das Bild dann klar. Wenn ich mich anstrenge, dann kann ich das auch so halten und für längere Zeit am PC arbeiten. Beim Lesen eines Buches ist es ähnlich, sobald ich auf den Text schaue, dann ist zunächst alles unscharf, nach 1-2 Sekunden wird es deutlicher. Ich kann das deutliche Bild jedoch dann kaum noch halten, sobald ich blinzele oder in die nächste Zeile oder zum nächsten Wort schaue, geht das Spiel wieder von vorne los. Wenn ich z.B. meine Hand 10 cm vor mein Auge halte, sehe ich Sie verschwommen. Aber auch hier kann ich sie, wenn ich mich richtig anstrenge, für ein paar Sekunden scharf Sehen.

Je näher der Gegenstand in Richtung Auge rückt, desto länger dauert es bis ich ihn scharf sehe und desto anstrengender ist das Ganze bzw. desto kürzer kann ich ein scharfes Bild halten.

Auf beiden Augen macht sich das auf diese Weise bemerkbar (wobei zu beachten ist, dass ich kein binokulares Sehen habe und in Ferne und Nähe in der Regel mit dem rechten Auge schaue).

Ich kann selbst beeinflussen, ob ich z.B. den Text am Computer scharf sehe oder nicht. Wie, ist schwierig zu beschreiben. Wenn ich mit ganz entspanntem Auge auf den Text schaue, erkenne ich garnichts, alles ist verschwommen. Nun kann ich mit meinem Auge bewusst etwas machen (was und wie weiß ich nicht, fühlt sich immer so wie wenn man sein Auge weit aufreißt), dass der Text dann langsam scharf wird. Das Ganze ist wie gesagt sehr anstrengend, nach ein paar Sekunden spätestens kann mein Auge nicht mehr und alles verschwimmt wieder...

Nach dem was ich beschrieben habe, kann ich ja eigentlich noch akkommodieren, sonst würde ich das Bild ja nicht scharf bekommen. Nur dieser ganze Prozess läuft verlangsamt/ verzögert und nur mit extremer Anstrengung ab. Bin zwar kein Neurologe, aber irgendwie muss das Problem ja dann mit dem Zilliarmuskel bzw. der Reizweiterleitung vom Gehirn an diesen Muskel zusammenhängen...

Leider konnte mir bis jetzt kein Augenarzt sagen, wo die Ursache für die Akkommodationsschwierigkeiten liegt bzw. es wurden auch nie von Seiten der Augenärtze neben den Standarduntersuchungen (Augen tropfen, Netzhaut untersuchen, Auto- und Fernrefraktion, Gesichtfelduntersuchung) keine anderen speziellen Untersuchungen angeboten.

Also ich kann deshalb nur beschreiben, wie ich es selbst wahrnehme. Mit der Lesebrille ist es in eine Entfernung von 30 cm wie bereits beschrieben, sehr entspannend, ganz ohne irgendwelche Anstrengung. Wenn ich mit meiner Gleitsichtbrille in 30 cm Entfernung lese, muss ich mich anstrengen, um deutlich zu sehen, jedoch ist es nicht nehr ganz so schwierig wie mit der reinen Fernbrille.

Was versteht man unter psychologische Akkommodation? Kann die Psyche Einfluss auf die Akkommodation haben?
(Dass ein naher Text dauernd wieder unscharf wird mit Fernbrille, kenne ich schon, seit ich denken kann und eine Brille trage. Dachte immer, das sei normal und bei jedem so, bis mir mein Optikermeister sagte, dass das nicht normal ist...