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Bild des Benutzers friederike
Verbunden: 27. November 2010 - 23:54
Kontaktlinse nach Hornhauttransplantation

Hallo,

ich habe vor 1,5 Jahren zum 6. Mal auf demselben Auge eine Hornhaut transplantiert bekommen. Leider ist meine eigene Hornhaut sehr dünn und das Transplantat hat einen hohen regulären Astigmatismus (8 dpt) und ist außerdem irregulär verzogen. Mein unkorrigierter Visus ist nicht der Rede wert, eigentlich sehe ich fast nichts. Mit einer Brille bin ich so auf 10% Visus gekommen, auch nicht wirklich alltagstauglich.

Nun hat mein Kontaktlinsenstudio aber ganze Arbeit geleistet und ich habe eine rücktorische Kontaktlinse bekommen, mit der ich einen sehr guten Visus (zwischen 80-100%, je nach Tagesform) erreiche.  Ich war richtig erschrocken, wie scharf mit der Linse alles ist und was für kleine Details ich sehe. Die Linse sitzt auch gut und ich kann sie den ganzen Tag tragen. Mein einziges Problem ist, dass ich trotz der scharfen Sicht immer so einen leichten Nebel sehe (so als wäre alles wie in Wasserdampf) und mein Kontrastsehen sehr schlecht ist (wenn es dunkel oder sehr hell ist, sehe ich fast nichts, am besten ist es, wenn das, was ich ansehe, indirekt gut beleuchtet ist).

Kann mir irgendwer sagen, woran das liegt und ob man noch was dran machen kann? Mein Kontaktlinsenanpasser meint, das ganze käme von meiner sehr verzogenen Hornhaut und das Nebelsehen würde bleiben. Mein Augenarzt dagegen meint, ich bräuchte eine noch besser angepasste quadrantenspezifische Linse, dann wäre das Sehen auch nicht so verwaschen und kontrastreicher?

Friederike

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Friederike,

der schlechte Kontrast hat wahrscheinlich nichts mit der KL zu tun, sondern mit der Hornhaut. Ich habe noch nie eine transplantierte Hornhaut ohne leichte  Gewebetrübungen gesehen. Vielleicht kann Dein Anpasser mal ein Photo Deiner HH machen?

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers friederike
Verbunden: 27. November 2010 - 23:54

Hallo, Eberhard,

ja, ich kann mal fragen wegen einem Photo.

Der Arzt, der die OP gemacht hat, sagt, dass die transplantierte Hornhaut morphologisch sehr gut aussieht und klar ist und nur am unteren Rand leichte Descemetfalten hat, die ich aber selbst garnicht sehen könnte. Er war deswegen auch zuerst sehr enttäuscht, dass ich so schlecht sehe. Ich habe nun auch den Arztbrief gefunden, darin steht, dass die "mangelnde Kontrastsehschärfe" eine Folge von "Verzerrungen höherer Ordnung" sei - was auch immer das heißt.

Ich hatte das auch bei einem der andern Transplantate schon mal, dass ich nur mit Kontaktlinse gut sehen konnte, aber da war das Bild ganz klar und kontrastreich, so wie beim andern Auge auch.

Viele Grüße

Friederike

Bild des Benutzers Andreas Polzer
Verbunden: 1. März 2000 - 0:00

Eine quadrantenspizifische Kontaktlinse optimiert bestenfalls das Sitzverhalten, nicht aber das Sehvermögen.

Das Nebelsehen ist entweder refraktiv (d.h. ein Restfehler wurde durch die Kontaktlnse noch nicht korrigiert) oder anatomisch (durch das Transplantat selber) bedingt.