Hallo in Runde,
da ich hier schon einige interessante Beiträge gefunden habe, möchte ich an dieser Stelle einiges über mich erzählen sowie ein paar Fragen loswerden. Bin nun 23 Jahre alt.
Aufgrund einer Fehlstellung der Augen in der Kindheit (Innenschielen) wurde ich am linken Auge operiert, um die Fehlstellung zu korregieren, Augen abdecken hat wohl nix genutzt beziehungsweise wurde es zu spät erkannt. Seit dem trug ich eine Brille bis ca. 15 Jahre, eine Augenverfehlstellung fiel mir (vielleicht achtet man in dem Alter nicht so darauf) bis dahin weniger auf. Danach bin ich umgestiegen auf Jahreskontaktlinsen, nach weiteren 2 Jahre auf weiche Monatskontalinsen, welche ich bis vor 3 Monate immer trug. In den letzten Jahren fiel allerdings immer mehr auf (vielleicht steiger ich mich auch etwas rein) das man linkes Augen speziell im laufe des Tages nach Außen weggleitet, je nach Anstregung oder auch bei geringem Alkoholkonsum am Abend.
Hab auch festgestellt das durch das einsetzen der Kontaktlinsen das linke Auge mehr nach außen geht als ohne Kontaktlinsen.
Meine aktuellen Werte sind Links +4,0 rechts +2,75. Visus: ich glaube links 80% rechts 150%.Mein Dominates Auge ist das rechte, räumliches Sehen habe ich nicht. Wenn ich das dominate rechte Augen zuhalte, so kommt das linke Auge sofort in die Mitte.
Wenn ich nur links, also bei meinem schlechteren, schielenden Auge, die Kontaktlinsen reingemacht habe, so hat sich kaum ein schielen feststellen lassen, habe ich sie in das rechte Auge gemacht (mein besseres Auge also noch besser=, so ging auffällig das linke sofort nach Außen.
Eine Optikerin meinte es hat mit dem Visus zutun und man könnte den zwischen beiden Augen anpassen und dann würde man das schielen auch nicht mehr so sehen mit Kontaktlinsen?! Darauf bin ich allerdings bisher noch nicht eingegangen.
Da ich also über 7 Jahre keine Brille mehr trug, und speziell zu den Nachtschichten auf Arbeit mit den Kontaktlinsen eh ein bisschen Probleme hatte, entschloss es mich wieder zu eine normalen Brille zu greifen, auch in der Hoffnung das die Fehlstellung weniger auffällt.
Aktuell trag ich nun seit knapp 2 Monate, bei der man allerdings die Fehlstellung speziell am späten Tag auch sieht, durch das dicke linke Glas(+4,0, hab allerdings schon die dünnste Version genommen ) wirkt es ja sowieso vergrößert und luperartig, was das Schielen wiederum auch erkennen lässt. Nach mehreren Tragen, habe ich auch ein etwas bedrücktens Gefühl speziell wenn ich lange mit "Dingen" in der Nähe zu tun habe. Die Werte habe ich allerdings nochmal nachmessen lassen, die Stimmen soweit. Kann es sein das sich meine Augen bzw mein Gehirn erst wieder an die Brille gewöhnen müssen? Nun allerdings schon fast 2 Monate....Oder kann es Probleme geben wenn das linke Augen nach außen geht, das der Brennpunkt hinterm Glas in dem Moment falsch ist?!
Welche Tipps bzw Rätschläge habt ihr um das kosmetische Problem besser in Griff zubekommen, kann man da etwas mit veränderten Werte (bei Brille oder Kontaklinsen) tun um die Fehlstellung zubeeinflussen? Bzw macht es sinn das Dominate Auge nicht auf volle Leistung sehen zulassen um das linke schlechte zufördern? Was kann das für Auswirkungen in den nächsten Jahren haben?
Nochmal ganz kurz zusammengefasst: Ohne Brille und ohne Kontaktlinsen fällt das Auswärtschielen vom linken Augen gar nicht bis kaum auf. Allerdings seh ich halt so auch nicht optimal bei (L +4 und R +2,75). Mit beiden Hilfsmittel gleitet das linke Auge nach außen, nach dem aufstehen früh am Morgen weniger, als Abends. In der Öffentlichkeit neige ich deswegen dazu, nur in das linke Auge eine Kontaktlinse reinzumachen, sicher ist das keine dauerhafte Lösung ohne Schaden zuerleiten?!
Während vielleicht sogar eine Operation eine Lösung? Schielop? oder Laserop um die Augen zukorriegen? Beides?
Noch als letzten Hinweis, wenn ich mich anstrege um bewusst mit dem linken schlechten Auge "zuschauen" also das dominate unterdrücke, dann ist mein linkes optimal in der Mitte, das gute Dominate Augen geht allerdings dann nach Außen, sogar sehr aufällig !!
In augenärztlicher Behandlung bin ich schon lange, allerdings es auch schwierig einen Termin zubekommen, bin jährlich einmal dort, so richtig auf mein Problem mit dem Schielen scheint er aber nicht eingehen zuwollen, es ist auch nicht das allerschlimmste, aber wen es selber betrifft, der weiß wie man sich als Schieler unter Menschen fühlt.
So ich hoffe euch zu sehr zu verwirrt zu haben, und würde mich über ein paar Antworten und Rätschläge, auch vorbeugend für das älter werden freuen.
Besten dank im Vorraus.
Gruß Marcel
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Marcel,
Du bist noch jung und Dein Auge kann intern duch Akommodation den Fehler in der Optik einigermaßen ausgleichen. Dabei arbeiten die inneren Augenmuskel stärker, was in der Regel zum konvergieren der Augen in die Nähe gebraucht wird. Die Augen wollen nach innen gehen. Dies bietet den Zugkräfen nach außen (Deinem Schielwinkel) einen Gegenpart. Mit Brillenkorrektion in der Schärfe fehlt dieser Konvergenzanreiz und ein Auge wandert nun bei Erschöpfung nach außen.
Interessant bleibt die Fragestellung, ob der schwankende Schielwinkel mit zusätzlicher Prismenkorrektion sich stabilisiert und so eine gute Basis für einen späteren Schieleingriff gelegt werden kann.
Hier brauchtest Du einen erfahrenen Berater. Ansonten kann ich dem oben angeführten Beitrag nur beistimmen.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)