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Bild des Benutzers Longo
Verbunden: 6. November 2009 - 23:15
Kinderoptometrie in Zusammenhang mit ADS ??

Hallo Forenmitleser,

wir hätten gerne fachmännischen / frauischen Rat zu folgendem Sachverhalt : unsere Tochter wurde in der 3.Klasse auf anraten Ihrer Grundschullehrerin bei einem Kinderpsycholgen auf ADS getestet und nach 6 Sitzungen von Ihm als positiv "ausgetestet" ...

Nachdem seine Diagnose angebich eineindeutig war und er uns vor größerem Übel (schwerer psychische Probleme durch Leistungsversagen in der Schule etc...) schützen wollte, war seine Empfehlung unsere Tochter auf Ritalin einzustellen...

nachdem wir die Wesensveränderungen bei andere Kinder durch diese "Modedroge" miterlebt haben war für uns dies kein Thema und wir sind nun seit fast 2,5 Jahren auf der Suche nach einer Alterntaive um unserem Kind ein einfacheres lernen zu ermöglichen.

in den Tests hat unsere Tochter wohl von der INtelligenz im oberen Drittel anzusiedeln, aber in der Konzentrationsfähigkeit fällt SIe nach 20-30 min extrem ab - dies bestätigt sich auch beim Lernen zuhause und bei Test in der Schule - bei einem 3 seitigen Tets ist die erste Seite gut, auf der 2. Seite fällt das "geschriebene" schon sehr ab udn auf der letzten Seite ist meist nichts mehr bearbeitet.... O-Ton " .. mir schwirrt dann alles im Kopf umher.."

Neben Nahrungsergänzung (Rosenwurz, Rechtsregulat, Keksen nach Hildegard v. bingen etc. ) und diversen Entgiftungen (Bitetrsalz, Germanium gegen Quecksilber aus Kinderimpfungen), Kinesiologie , sind wir nun durch Zufall bei einem Podoätiologien nach Lydia Aich gelandet...

nun komme ich endlich zum Thema : dieser sehr kundige und einfühlsame Orthopädiemechaniker udn podoätiologe arbeitet sehr viel mit Kindern zusammen und hat nach sehr kurzer zeit uns mitgeteilt das wir eine sehr gesunde, vitale 10 jährige Tochter hätten, die lediglich einen Besuch bei einem geeigneten Optometristen benötigt um zukünftig wieder richtig Spaß in der Schule zu erlangen...

Meine Frage:
wer hat hierzu Erfahrungen und kann dies bestätigen ?
Gibt es im Raum Unterfranken / Nordbayern Empfehlungen für eine Praxis ?

Vielen Dank für Tipps und Hinweise

mfG

Martin

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Martin,

die Erfahrungen des Orthopäden sind richtig. Ich erlebe immer wieder, dass Kinder, die vor einer optischen Korrektur einer entsprechenden Fehlsichtigkeit Ritalin brauchten, dieses Ritalin nach Korrektur absetzen oder vermindern konnten.

Schaue bitte mal unter www.ivbv.org. Dort sind zwar nicht alle Optometristen, die optimale Messungen machen, aber doch die meisten.

Viel Erfolg

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Longo
Verbunden: 6. November 2009 - 23:15

Hallo Eberhard,

tx für die Infos, wir haben nun einen termin in der Sehschule Ende Nov.

mal sehen wies läuft..

Gruß

MG

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Martin,

klar wird Ritalin oftmals allzu leichtfertig verschrieben, um Kinder einfacher handeln zu können, aber:

AD(H)S gibt es wirklich- häufig sogar im Zusammenhang mit überdurchschnittlicher Intelligenz. Das sollte im Grunde mit ausgetestet werden. Mein Sohn war dafür eine Woche täglich 3 Stunden zur Austestung....

Dem echten AD(H)S liegt eine Gehirnreifeverzögerung zugrunde, weil es mit der Neurotransmitterübertragung nicht klappt. Bei diesen Kindern feuert es regelrecht im Gehirn. Ritalin, richtig dosiert und bei echter Diagnose verschrieben, unterstützt diesen Reifeprozess des Gehirns, indem es hilft, dass die Neurotransmitter an den Rezeptoren andocken können. Das Gehirn kann dadurch reifen und Ritalin später ausgeschlichen werden. Mit einer Ritalintherapie sollte immer auch eine psychotherapeutische Begleittherapie stattfinden, weil die Kinder oftmals wirklich leiden und sozial auffällig werden. In den Familien ist es auch nicht einfach mit so einem Kind, das im Grunde eine wunderbare Begabung hat, die es aber nicht kanalisieren kann: Es kann nämlich zig Sinneseindrücke auf einmal wahrnehmen (Reizüberflutung), aber es kann nicht die im Moment wichtigen herausfiltern. Daher fangen die Kinder so Vieles an und auf dem Weg dorthin fällt ihnen etwas Neues ins Auge und schon sind sie auf zu neuen Ufern und bekommen nichts fertig. Die Kinder leiden selbst am meisten darunter, ihr Potential können sie nicht entfalten. Hat man Euch dies auch schon einmal erläutert?

Ich halte auch nichts von Kinderärzten, die sich das Kind mal kurz ansehen, den Schilderungen der Eltern lauschen, den klassischen Fragebogen ausfüllen lassen und dem Kind dann den Stempel AD(H)S aufdrücken und Ritalin und Co. leichtfertig verschreiben, die Dosis meist nicht richtig angepasst....aber es gibt auch Spezialisten und das sollten ausgesprochen erfahrene Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sein.

Da die Kinder meist Wahrnehmungsstörungen bzw. -verarbeitungsstörungen auch im auditiven und/oder visuellen Bereich haben (sie brauchen sehr viel Energie zur Kompensation ihrer vielen kleinen Störungen), kann eine Prismenbrille, bei Vorliegen einer Winkelfehlsichtigkeit und damit gestörtem Binokularsehen, bewirken, dass das Kind zumindest fürs Sehen keine Kompensationsmechanismen mehr braucht. Dadurch hat es diese Energie frei und kann sie woanders nutzen (keiner von uns kann 5 Baustellen auf einmal beschicken....). Das führt oftmals dazu, dass die Ritalindosis reduziert oder auch ganz weggelassen werden kann. Im Umkehrschluss benötigt ein Kind mit laufender Ritalinbehandlung auch oftmals weniger Prismen. Es wäre völlig falsch, so einem Kind 3 Tage vor der Augenmessung das Ritalin nicht mehr zu geben.....der Augenoptikermeister, der die Messung durchführt sollte auch darüber informiert werden, dass das Kind Dauermedikamente nimmt, egal welche.

Versucht, Euch so gut wie es geht, selbst seriöse Informationen zu beschaffen. Papier und Internet sind leider geduldig, Du findest immer die Bestätigung dessen, wonach Du gerade suchst - ob positiv oder negativ. Die neutrale Seite gibt es kaum. Entscheiden muss dann immer der eigene Bauch - siehe Schweinegrippeimpfung pro und Contra... Wink

In diesem Sinne
Alles Gute und viel Erfolg Eurer Familie
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Longo
Verbunden: 6. November 2009 - 23:15

Hallo Kerstin ,

ich bin begeistert von deinen offenen Worten- vielen Dank für Deinen Beitrag.

Mann könnte meinen Du hast unsere Tochter beschrieben - unglaublich - ich kenne z.Bsp. keinen Menschen außer unserer Tochter, die beim Vorbeifahren eines Autos sagen kann in welchem Auto mit Farbe und Typ mit dem bestimmten Kennzeichen ein Bekannter gesessen ist und wo dieses Auto danach z.Bsp in der Stadt geparkt war ... auf der anderen Seite fällt Ihr dieser Sachverhalt vielleicht nach 5 Min nicht mehr ein - kommt aber dafür 4 Wochen später wieder auf den Tisch...

Wir waren vor 2 Jahren beim Austesten (6 Sitzungen) und die Empfehlung war/ ist eineindeutig zu Ritalin von diesem Kinderpsychologen -

danke auch für die andere Sichtweise der Medikamentierung - bis dato ist das Ritalin für uns nur Teufelszeug und wir haben Angst vor Spätfolgen, Wesensveränderungen, Abhängigkeit und versuchen Alternativen zu begehen...

es bleibt spannend

liebe Grüße

Martin

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Martin,

ich habe so einen Sohn......

Ihr scheint bei einem Kinderpsychologen gewesen zu sein, der sich viel Zeit für die Austestung genommen hat und: er ist speziell auf Kinder ausgerichtet - Ihr könnt davon ausgehen, dass er reichhaltige Erfahrung hat, weil er täglich Kinder austestet. Ich habe zu dem unsrigen nach den anfänglich gleichen Zweifeln, die Du hast, mittlerweile vollstes Vertrauen gefunden. Ich denke, auch Euere Tochter ist überdurchschnittlich bis weit überdurchschnittlich begabt. Habt ihr die psychologische Stellungnahme bekommen? Ich ja, sie war 14 Seiten lang, jeder Test mitsamt Ergebnis und möglichen Auswirkungen auf schulische Laufbahn sind dort geschildert und mir wurde auch alles erklärt.

Macht Euch weiter schlau, informiert Euch, sprecht ggf. nochmals mit dem Kinderpsychologen und dann entscheidet. Ich finde es sehr schade, wenn intelligente Kinder ihr Potential nicht entfalten könne, weil sie zuerst durch alle schulischen Raster fallen, dann psychisch einen Knacks bekommen (intelligente Kinder sind hochsensibel!!!!!) und auf dem Weg zum Erwachsenwerden scheitern.....

Man sollte mit Ritalin sehr gering dosiert anfangen und das Kind beobachten. Immer so wenig wie möglich geben und in den Ferien auch ruhig mal ausschleichen, um zu sehen, wie das Kind ohne auskommt. Wenn die Gehirnreifeverzögerung aufgeholt wurde, braucht das Kind keine Medikamente mehr und wird ein ganz normaler, glücklicher Erwachsener. Unbehandelt, leiden ADS(H)#ler ein Leben lang und viele sagen, sie haben immer das Gefühl, am Leben vorbei zu leben, ihren Platz nicht zu finden oder in der falschen Welt zu leben. Das kann zu schwerwiegenden Depressionen oder Sucht führen.

Ich möchte hier nicht Schwarzmalerei betreiben, bitte verseh mich nicht falsch, aber ich habe die Droge Ritalin so dermaßen verteufelt...bis ich kapierte, dass die Langzeitfolgen ohne Behandlung schlimmer sein können.

Die Prismenbrille ist IMMER ein guter Weg und den solltet Ihr parallel weiter verfolgen! Das Kind braucht sofort Entlastung - mit Prismenbrille merkt man die ersten Erfolge manchmal schon nach wenigen Stunden, in der Regel im schulischen Bereich nach 1-2 Wochen....

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers edelweiss
Verbunden: 20. April 2009 - 19:55

Hallo Martin,
ich glaube der Orthopädiemechaniker; Podoätiologe denkt dabei eher an einen Optometristen der Therapy bzw. in Deutschland sagt man Training anbietet und nicht eine Prismenbrille. Schau doch mal unter www.wvao.org und dann unter Fachberater Optometrie nach.

Gruß Edelweiss

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Sehtraining, z. B. Funktionaloptometrie, hat niemals den gleichen Langzeiterfolg wie die binokulare Vollkorrektion. Wenn bei Prismenbrillen noch zusätzliche Defizite auftreten, kann FO als Ergänzung eine wunderbare Hilfe sein.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers edelweiss
Verbunden: 20. April 2009 - 19:55

Hallo Eberhard,
ich habe viele Jahre lang eine Prismenbrille gegen Winkelfehlsichtigkeit getragen, in diesem Jahr habe ich während meines Aufenthalts in den USA Vision Therapy gemacht, und kann nur aus eigener Erfahrung sagen das es mir persönlich sehr gehoflen hat. Ich habe jetzt keine Prisembrille mehr, trage eine normale Brille die nur noch halb so stark ist, und ich kann endlich beschwedefrei Kontaktlinsen tragen. Das ist alles sehr gut für mich.

Gruß edelweiss

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Edelweiss,

es kommt sehr stark auf die Art der Binokularproblematik und die Kundenwünsche an. Manchmal ist VT "besser" - manchmal eine Prismenbrille. Hin und wieder auch beides in Kombi oder auch eine ganz andere Maßnahme.

Aber in Deinem Fall war anscheinend VT der richtige weg, die Nachhaltigkeit würde übrigens in der CITT Studie (The Convergence Insufficiency Treatment Trial) bestätigt. Allerdings nur für Konvergenzinsuffizienz.

für Interessiert ein Link:

http://www.salus.edu/news/articles/nei_CI_Study.html

viele Grüße
Georg Scheuerer

Bild des Benutzers edelweiss
Verbunden: 20. April 2009 - 19:55

Hallo Georg, Martin und Eberhard,

diese "Convergence Insufficiency" war eines von meine Proplemen und eine "Accomodative Unordnung" oder so ähnlich. Das wurde von dem Optometristen gemessen und mir so erklärt das meine Augen sich nicht richtig nach innen wenden, drehen können, und das ich nicht schnell genug scharf stellen kann bzw. das mein rechtes und linkes Auge das nicht genau gleich tun.

Bei der ganzen Vision Tharapy hat man mir zuerst erklärt das ich diejenige bin die was tut, bewirkt und nicht etwas von ausen wie z.B eine Brille meine somit auchn eine Prismenbrille. Das war für mich anfangs etwas verwunderlich, komisch, aber nach ein paar Terminen habe ich es verstanden.

soviel dazu Gruß edelweiss

P.S. Martin:In dem Therapie Zentrum lagen ein paar Flyer zum Tema Kinder mit ADS ADHS und Vision Therapy.
Ich hatte mal darin gelesen und fand es sehr interesant. Der Herausgeber war eine Vereinigung die sich, glaube ich OEP nennt.

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Ja, bei Konvergenzinsuffizienz helfen die Übungen. Gibt es schon seit ewigen Zeiten und wurden von den Visualtherapeuten übernommen.

Wurden aus der guten alten Sehschule übernommen....in der Sehschule (die ja im Prinzip abgeschafft wurde, weil bei den meisten echten Schielarten eben nichts richtig hilft, auch kein VT), erhält man die Übungsanleitungen auf Kassenleistung. Meinem Sohn (intermittierender Außenschieler) wurden diese Übungen auch erklärt, bzw. mir als Mutter, denn Kind war erst 4-5 Jahre alt. Und ich habe sie täglich spielerisch mit ihm gemacht. Und kein Geld für teures Visualtraining ausgegeben.

Ist schon interessant...die guten alten Stoffturnschuhe für 20 DM hat vor ein paar Jahren auch kein Kind mehr angeschaut, dann war da jemand sehr einfallsreich, packte ein Label drauf und schon werden die Schuhe für 70 Euro aufwärts verkauft und finden reißenden Absatz....man muss der Sache nur den richtigen Namen geben und sie gut vermarkten.

In diesem Sinne nachdenkliche Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Synnie-do
Verbunden: 6. April 2009 - 22:48

Bei ADS sollte man auch ein Ernährungsproblem in Betracht ziehen. Vielleicht habt Ihr das ja schon gemacht. Ich fand das Buch von Friedrich Klammrodt, "unkonzentriert, aggressiv, überaktiv. Ein Problem der Erziehung oder der Ernährung" sehr spannend zu lesen.
Mein Sohn hat seit Sommer eine Prismenbrille und er findet es toll, daß sie "die Doppelbilder wegzaubern kann". Und ich finde es beeindruckend, die Doppelbilder herzuzaubern, wenn ich durch seine Brille schaue.
Vom Verhalten her hat sich sehr schnell sehr viel gebessert.
Gruß
Synnie-do

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Synie-do,

ja, Phosphatreiche Ernährung ist zu vermeiden, das stimmt. Mein Sohn reagierte auf seine geliebten Wiener Würstchen und generell Brühwurst extrem. Cola bekam er zum Glück nie, aber auch da ist enorm viel Phosphat drin...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Wenn ich hier lese das Ritalin süchtig machen soll, so kann ich ganz gelassen und etwas lächelnd darauf erwidern: ist es ein echtes ADS kann man dann im jugenlichen Alter oder als Erwachsener eher süchtig werden, um die Symptome, Sprunghaftigkeit, emotionale Instabilität, Konzentrationsprobleme etc. pp. zu kompensieren. Ritalin dagegen tut das Gegenteil bei ADS. Es macht nicht abhängig und nicht süchtig. Darüber gibt es hunderte von Studien. Ich habe hier im Forum schon einmal sehr umfangreich darüber geschrieben und hoffe, das es noch im Archiv zu finden ist.

Es unterliegt dem BtM deshalb, weil Menschen, die nicht unter einer Transmitterstörung im Gehirn leiden und es dann nehmen um im Beruf zu funktionieren und sich viel zu viel in "Selbstmedikation" einwerfen, einen kleinen Abflug in ein nicht ganz reales Land ansteuern. Das ist der einzige Grund.

Bei Amphetaminen, die auch zur medikamentösen Therapie bei ADS benutzt werden, besteht bei "Normalos" eine extreme Suchtgefahr. Deswegen eben auch BtM.

Und noch kurz einen Anmerkung zum Visualtraining. Diese Kinder mit ADS und diagnostizierten visuellen Problemen sind mit einer gut angepaßten Brille besser bedient, als wenn man ihnen noch eine Therapie aufdrückt, da sie sowieso schon mit Schule und Hausaufgaben, Psychotherapie, Logopädie, Ergotherapie, Heilpädagogik, Familientherapie, Legasthenietherapie und was es noch alles gibt schon so gestresst sind, dass ihre Filterschwäche noch mehr zum Tragen kommt. Man muss ihnen schnell helfen, bevor Frustation, Rückzug und auch Suizidgefahr zunehmen.

Habe leider Fälle in meiner Praxis, wo durch Visualtraining bei von Optometristen nicht erkannten Strabismenarten (woher sollen sie das auch diagnostizieren können) manifeste Doppelbilder entstanden und ich nun mühevoll versuchen muss, zu retten, was zu retten geht. Die lieben Optiker wollten die Prismen abtrainieren und gerade einige wußten um die Diagnose ihrer Schützlinge und hörten nicht auf mich, was mich absolut traurig stimmt. Nicht wegen mir sondern wegen der Kinder und ihrem längeren und fast auswegslosen Leidensweg, der ihnen da bereitet wurde. Nicht für alle ist eben Visualtraining wirklich angezeigt und hilfreich. Das genau zu erkennen, darin liegt auch die Kunst.

M.f.G.

A.M.

P.s. Sonst stimme ich mit den Beiträgen von Kerstin Harms völlig überein. Erstaunlich, dass sich medizinische Laien darin häufig viel besser auskennen als mancher Kinderarzt, Therapeut oder Optiker.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Agnes-Maria,

Deine Worte erinnern mich stark an ein Seminar bei einem schweizer Kinderarzt auf einer IVBV-Tagung. Auch er verneinte das Süchtigwerden bei ADS und bejahte die Probleme bei Missbrauch durch Normalos.
Mir ist ein Kind im Refra-Stuhl lieber, dass Ritalin genommen hat, als ein total zappeliges Kind, das mir die Geräte aus der Hand schlägt.

Gruß
Eberhard

Viele Grüße

Eberhard