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Bild des Benutzers Laralein
Verbunden: 26. Januar 2011 - 17:05
Ist nach einer Schiel-OP immer eine Brille nötig?

Hallo zusammen.
Bin neu hier und mittlerweile recht verzweifelt... Ich schildere mal kurz meine Problematik:
Ich schiele seit frühester kindheit mit dem linken auge nach außen. Wurde damals (glaube mit 3 1/2 Jahren ca.) operiert und es war kaum noch zu sehen. Ebenfalls habe ich als Kind eine Brille getragen (weitsichtig) und zeitweise das Auge mit pflaster abgeklebt. Ich weiß nicht in wie weit es hier von Relevanz ist, dass ich zusätzlich noch eine Hornhautverkrümmung habe... Wie man als Kind so ist habe ich die Brille irgendwann aus Scham nicht mehr getragen.
Jedenfalls ist das Schielen auf dem linken Auge in letzter Zeit immer extremer geworden. Es fällt mir schwer überhaupt jmd in die Augen zu schauen und die Leute sind meist stark verunsichert, da sie sich fragen mit welchem Auge ich sie überhaupt anschaue. Sad Zudem belastet es mich, dass es mir immer schwerer fällt zu lesen. Das Auge rutscht häufig nach links, so sehr ich mich auch konzentriere... Wenn ich mich stark darauf konzentriere etwas richtig fixiert anzuschauen, dann bekomme ich oft Kopfschmerzen.
Meine letzte augenärztliche Untersuchung fand im letzten Monat statt, da ich unglücklicherweise Pfefferspray in die Augen gesprüht bekam. Kurz darauf wurde ein Sehtest gemacht und der Arzt meinte, dass ich obwohl ich schiele auf beiden augen eigentlich ziemlich gut sehen würde (Habe lediglich die letzten ganz winzigen Zahlen nicht erkennen können).
Ich möchte mich aufgrund der Verschlimmerung der Schielstellung bald wieder operieren lassen (habe nächste woche einen termin beim augenarzt). Jetzt habe ich einige Fragen, die mir auf dem Herzen liegen...

zuerstmal: Übernimmt die Krankenkasse (AOK) solch einen Eingriff überhaupt? Da hat sich ja in letzter Zeit bei den Kassen wieder einiges geändert.

dann noch:

- werde ich nach einer schiel-op dauerhaft eine brille oder prismenbrille tragen müssen? (mir sagte jmd, das auge würde nach längerer Zeit ansonsten wieder in seine schielstellung zurückrutschen!)

- Sind Prismengläser besonders auffällig bzw. dick?

- Kann es nach einer OP zum umgekehrten Schielen kommen (also in meinem Fall, dass das Auge nach innen anstatt nach außen schielt)?

Ich hoffe sehr, dass mir hier irgendjemand annährend weiterhelfen kann. Bin ziemlich verzweifelt momentan. Sad

Genaue Werte hab ich leider nicht vorliegen.

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Bild des Benutzers Laralein
Verbunden: 26. Januar 2011 - 17:05

achso... zum besseren Verständnis hab ich hier mal ein Bild der Augen:

 

 

http://img84.imageshack.us/img84/945/auge2.png

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Lara(lein),

Das linke Auge ist auf dem Foto in Schlafruhestellung, d.h. es wird überhaupt nicht genutzt. Sollte es Dir möglich sein, das Auge in Gebrauchstellung zu bringen, sollte man vorher mit optimaler prismatischer Korrektion beginnen, bevor eine erneute Operation gemacht wird. Sicher sind die prismatischen Gläser in Deinem Fall wahrscheinlich recht dick, aber es ist ja nur für ca. 6-9 Monate.

Dadurch kann man erkennen, ob Du überhaupt in der Lage bist, beidäugig zu sehen, (was die Kopfschmerzen schon etwas belegen). Der OP-Erfolg ist deutlich größer mit dieser Vorkorrektion.

In Deinem Fall handelt es sich wahrscheinlich um einen Strabismus,. Dadurch muss die AOK die OP bezahlen. Es kommt aber auf die eigentliche Diagnose des Augenarztes an, der die OP macht.

Also der 1. Schritt ist, einen Augenarzt oder Augenoptiker zu finden, der die richtige prismatische Korrektion messen kann und will. Die Ärzte, die ohne die Vorkorrektion losschnibbeln wollen, gefährden das Ergebnis.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Laralein
Verbunden: 26. Januar 2011 - 17:05

Hallo Eberhard,

vielen Dank für deine Antwort erstmal! Smile

Ich kann mich daran erinnern, dass mein Hausarzt einmal zu mir sagte ich habe "Strabismus". Dann wird also höchstwahrscheinlich die Kostenübernahme klargehen.

Was mich sehr überrascht... Du schreibst mein Auge ist in Schlafruhestellung und wird nicht genutzt... Eigentlich sehe ich aber ganz gut darauf... Wie schon gesagt.. auch beim Lesen, wenn das Auge wegrutscht, sehe ich zumindest das, was links von meinem Buch ist. Ich kann mich erinnern ziemlich müde und kaputt gewesen zu sein, an dem Tag, an dem das Bild gemacht wurde. Vll liegt es daran?

Ich habe aber noch Fragen.

Und zwar... ist es bei Kleinkindern auch üblich eine Prismenbrille als Vorkorrektur bzw. zum messen zu benutzen? ich kann mich nicht daran erinnern als Kind jemals eine solche Brille gehabt zu haben. Lediglich eine normale Weitsichtbrille.

Und: wie sieht es nach einer OP aus? ist es wahr, dass das Ergebnis nur dauerhaft bleibt, wenn ich eine Prismenbrille trage?

 

VlG Lara

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Lara,

 

je nach Alter des Kindes wird auch eine Vorkorrektion von den Operateuren gemacht, die auch Winkelfehlsichtigkeiten operieren. Das Ergebnis ist besser und treffsicherer mit der entsprechenden Vorkorrektur. Leider sind die meisten Ärzte dazu nicht bereit.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Laralein
Verbunden: 26. Januar 2011 - 17:05

wieso eigentlich nicht? macht es für sie einen finanziellen unterschied? wäre mal interessant zu erfahren, denn eigentlich wollen doch sowohl patienten, als auch ärzte mit dem ergebnis zufrieden sein...

 

gruß

lara

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Tja, Lara,

was soll ich dazu sagen. Im Studium wird "nur" Strabismus besprochen und alles andere müssen sich die interessierte Ärzte nachträglich beibringen lassen oder selve-learning.

Da das Zeit und Geld kostet, die Arbeitszeit in den Praxen auch kaum dafür ausreicht, sind es leider nur sehr wenige Ärzte, die das machen. Zur Zt. an 2 Händen abzählbar in ganz Deutschland.

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Laralein
Verbunden: 26. Januar 2011 - 17:05

Also das altbekannte Problem des ungenügenden Studiums usw usf.

Echt nervig, wenn man bedenkt, was für die Patienten die Konsequenzen sind.

Naja.

Kannst du mir eventuell einen guten Arzt im Raum Hamm empfehlen? Dortmund würde auch noch gehen. Smile

 

Lg

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

... zuerstmal: Übernimmt die Krankenkasse (AOK) solch einen Eingriff überhaupt? Da hat sich ja in letzter Zeit bei den Kassen wieder einiges geändert. dann noch: - werde ich nach einer schiel-op dauerhaft eine brille oder prismenbrille tragen müssen? (mir sagte jmd, das auge würde nach längerer Zeit ansonsten wieder in seine schielstellung zurückrutschen!) - Sind Prismengläser besonders auffällig bzw. dick? - Kann es nach einer OP zum umgekehrten Schielen kommen (also in meinem Fall, dass das Auge nach innen anstatt nach außen schielt)? Ich hoffe sehr, dass mir hier irgendjemand annährend weiterhelfen kann. Bin ziemlich verzweifelt momentan. Sad Genaue Werte hab ich leider nicht vorliegen. Vielen Dank schonmal im Voraus!

 

Zu 1. Eine rein kosmetische OP wird von der Kasse nicht bezahlt. Die Kostenübernahme ist ,wenn eine psychische Beeinträchtigung vorliegt,  in aller Regel üblich.

 

zu 2. Bei einem solchen Winkel wie bei Ihnen gehen keine Prismengläser mehr in eine Fassung. Hier muss mit Prismenfolie gearbeitet werden.

 

zu 3.  Es kann, wenn alles schiefgeht ein Schielen nach innen auftreten.

Brille zur Entlastung des visuellem Systems wäre hilfreich.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant