Sei 2 Wochen habe ich Hoya-Kunstoffgläser, superentspiegelt, 10 % grau und 1.6er Material. Nach jedem Putzen mit einem neuen Microfasertuch hat man mind. 1 neuen kleinen Kratzer auf dem Glas. Ich habe bisher noch nie eine derartig empdindliche Oberfläche gehabt (habe vorher auch Kunstoffgläser getragen). Ist das normal?
Gruß
Marcus
3. Mai 2004 - 10:34
#1
Hoya Kunstoff-Gläser
Hallo, Marcus
wäschst Du die Brille vorher mit Wasser ab? Wenn nicht, können kleine Staubpartikel für den Schaden verantwortlich sein.
Also niemals ohne Wasser putzen!
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Auch im Microfasertuch kann es Steinstaub, oder Metallspäne geben, dann ist die Erklärung einfach! Auch ein solches Tuch braucht schonmal eine Wäsche.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo Eberhard,
die spüle die Gläser immer unter Wasser ab und wische ganz sanft mit einem Microfasertuch nach. Das Tuch ist neu, nach ein paar Wochen wird es gewaschen.
Gruß
Marcus
Was sagen denn die Experten zu der bestmöglichen Putzmethode. Soll man unter dem Wasserstrahl putzen, oder nur die Tropfen wegwischen? Wie oft sollte man die Tücher waschen? Gibt es Qualitätsunterschiede bei Microfasertüchern, welches sind die besten?
Wie lange halten Kunststoffgläser bei sorgsamer Pflege, meine sind nach einem Jahr relativ verkratzt, allerdings bin ich auch recht pingelig.
Ich weiß, sehr viele Fragen,
Viele Grüße
Marcus
Hallo Marcus,
hier meine Erfahrung dazu, die zwar völlig konträr zu der Meinung fast aller "Optik-Fachleute" steht, dafür aber von einem "Reinigungs-Fachmann" stammt, der sich seit fast 20 Jahren mit der Reinigung und Antibeschlag-Beschichtung von Brillengläsern beschäftigt und in dieser Zeit Gläser von allen namhaften Produzenten tausende Male gereinigt, beschichtet, geprüft und wieder gereinigt hat
Microfasertücher reinigen wirklich ganz ausgezeichnet - aber leider nicht nur die Brillengläser !
Überall, wo Du das Tuch hinlegst, befindet sich Staub, der natürlich von den Microfasern gierig aufgenommen wird. Zum einen Teil harmloser Staub, der die Brille nur verschmiert, was sich lediglich in vermehrtem Putzaufwand niederschlägt. Zum anderen Teil jedoch auch aggressiver Staub, der dann die Glasoberfläche in der von Dir geschilderten Form malträtiert.
Wenn das Tuch ohnehin "alle paar Wochen gewaschen wird", kannst Du Dir sicher vorstellen, wie viele Verunreinigungen sich in dieser Zeit in dem Tuch ansammeln.
Um das zu vermeiden, müßte die Brille vorerst unter fließendem Wasser gründlich gewaschen werden. Dann erst das Tuch aus der (staubgeschützten) Verpackung nehmen, die Brille damit abtrocknen und das Tuch sofort wieder in der Verpackung verschwinden lassen.
Sieht so die Praxis aus ?????
In der Praxis liegen die Tücher irgendwo herum, und warten darauf, verunreinigte Brillengläser, ohne Vorwäsche, zwischen Daumen und Zeigefinger "quälen" zu können. Wer hat denn schon fließendes Wasser bei der Hand, wenn man nur schnell mal den Schmutz vom Glas entfernen will.
Gewissensfrage an die Optik-Fachleute Wie sieht das in Ihrem Betrieb aus ?
Meine Meinung daher
Obwohl Microfasertücher eine ausgezeichnete Reinigungswirkung haben, sind sie auf Grund der Gepflogenheiten in der Praxis für die Brillenpflege völlig ungeeignet!
Meine Erfahrung
Nach meinen Erfahrungen haben sich zur Pflege von Brillengläsern ganz besonders Wattepads aus Baumwolle bewährt, von denen man eine Rolle mit 100 bis 150 Pads in jedem Drogeriemarkt um rund 1,- Euro bekommt.
Meine Empfehlung
Das Pad zusammenfalten, dass eine Kante entsteht. Eine Glasseite anfeuchten und mit der einer Seite der Kante die Flüssigkeit samt den Verunreinigungen aufsaugen. Dann das Pad umdrehen und mit dem trockenen Teil der Kante polieren. Danach die nächste Glasseite behandeln. Wenn darauf geachtet wird, dass die feuchte Seite der Pad-Kante immer zum Absaugen und die trockene Seite der Kante immer zum Polieren verwendet wird, kann man mit einem Pad mindestens 3 Brillen (also 12 Glasseiten) sanft und ohne Risiko reinigen.
Noch eine kurze Replik zu der Diskussion im Beitrag "Meine neue Brille läuft ständig an", ob Papiertücher für die Brillenpflege geeignet sind oder nicht
Eine Papiertuch frisch von der Küchenrolle heruntergenommen, schadet, auch wenn es aus "Holz" ist, der Brillenglasoberfläche bei weitem weniger, als ein Microfasertuch, das auch nur einige Stunden irgendwo herumgelegen ist.
Grundsätzliches
Die Art der Reinigung sollte, egal mit welchem Medium, unbedingt in der oben beschriebenen Art und Weise modifiziert werden.
Man sollte immer daran denken, dass man ein nicht gerade billiges "High-Tech-Produkt" in den Händen hält!
Die allgemein übliche Methode, die Verunreinigungen zwischen Daumen und Zeigefinger "abzuschaben" mag zwar sehr wirkungsvoll und schnell erledigt sein. Ich gebe aber zu bedenken, dass Ihr ja auch keinen Hammer verwendet, um einen Reißnagel in eine Pinnwand zu drücken.