Hallo zusammen,
Da mich nun meine letzte Freundin verlassen hat, nachdem der soziale Druck wegen meines Aussehens auch bei ihr angekommen ist, habe ich nun beschlossen das Thema Schielen anzugehen.
ich habe da also ein paar komplexe und ggf. für den Fachmann doch interessante Fragen
Vorbereitende medizinische Angaben zur Frage:
Ich (44Jahre, Männlich) schiele auf dem rechten Auge stark nach Innen. Ich hatte vor ca. 20 Jahren auch eine Schiel-OP am rechten Auge und die hat na ja ca. die Hälfte des Schielwinkels bereinigt. Man hatte damals vor auf dem linken Auge weiter zu operieren. Die zweite OP hatte auch einen Höhen-Ausgleich zum Ziel. Diese zweite OP hat aber aus anderen (nicht-medizinischen) Gründen nicht stattgefunden.
Ich bin stark kurzsichtig auf beiden Augen und mein rechtes Auge ist sowieso schwachsichtig. Die OP müsste mithin auf meinem guten Auge durchgeführt werden, was mir natürlich starkes Unbehagen und Angst bereitet. Die starke Kurzsichtigkeit (>9 L, >13 R ) birgt natürlich grundsätzlich die Gefahr von Netzhautablösungen, … ich bin schon 2x in meinem Leben wg. „Löchern“ mit dem Laser behandelt worden.
Ich musste nun vor 7-8 Jahren zu meinem Leidwesen auch noch einen grauen Star am rechten Auge operieren lassen (feste Kunstlinse) und na ja das zweite Auge kommt auch irgendwann mal dran. (Apropos: Ich gehe momentan davon aus, dass man das linke und das rechte Auge lasern kann, wenn es zu neuen Netzhautlöchern, … kommen sollte! Sonst wäre ja die OP am grauen Star grundsätzlich zuerst dran und zwar sofort!!!)
Wegen der starken Kurzsichtigkeit trage ich übrigen eine Kontaktlinse und dies ist für mich extrem wichtig für meinen Beruf (man nennt das wahrscheinlich trotzdem „kosmetische Gründe“). Da ich ja nur noch eine Linse trage, sieht es besonders "doof" aus, wenn man eine Brille mit Fensterglas und eine mit sozusagen "Panzerglas" trägt.
Fragen:
- Wie lange dauert es (in der Regel) bis ich nach einer Schiel-OP wieder meine Kontaktlinse auf dem operierten Auge tragen kann („kosmetische Arbeitsfähigkeit“).
- Hätte man nach einer OP am grauen Star des linken Auges einen wirklich wesentlich stabileren Ausgangspunkt für die Schiel-OP? Oder sind die beiden OPs eher unabhängig zu sehen? Gibt es also wechselseitige Abhängigkeiten, die eine gewisse Reihenfolge der beiden OPs implizieren?
- Kann ich die Schiel-OP auch durchführen lassen, wenn man den grauen Star schon machen könnte! (Anm.: Den Begriff des „reifen“ Stars gibt es ja wohl schon lange nicht mehr!)
- Wie stark erhöht sich die die Gefahr einer Netzhautablösung durch eine Schiel-OP?
- Wie stark erhöht sich die die Gefahr einer Netzhautablösung durch eine OP am grauen Star?
- Welche Klinik empfehlen sie mir für eine Schiel-OP auch insbesondere in Hinblick auf mein Alter? (Berlin, Giessen-Marburg, Heidelberg, Hamburg, Magdeburg ?) Ich wohne in Potsdam! Im Zweifel nähme ich aber auch größere Entfernungen gerne in Kauf! Es sollte natürlich schon eine Klinik mit einer Spezialisierung bzw. einem ausgewiesen Spezialisten sein!
Herzlichen Dank schon jetzt für jede Antwort, die mich weiter bringt in meinem Ringen für das neue Jahr und die Wünsche fürs selbige
Viele Grüße
Martin
Hallo Martin,
zuerst mal zur KL: Die sollte nach der Star-OP nicht mehr nötig sein.
Netzhautrisse oder Löcher kommen durch das stark gedehnte Auge, was auch durch die Star-OP nicht anders wird, auch wenn die Kurzsichtigkeit durch die OP eliminiert wird.
Die Gefahr der Ablösung ist unabhängig von der Schiel-OP, bei der Star-OP kann es schonmal eher zu Netzhautproblemen kommen, was heute aber sehr selten ist.
Sollte eine Restfehlsichtigkeit für die Ferne übrig bleiben, kannst Du nach etwa 4-6 Wochen wieder eine KL bekommen.
Da die Schiel-OP eine rein kosmetische sein wird, sollte das jede Klinik problemlos machen können.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
Liebe Eberhard,
vielen Dank für deine rasche Antwort.
Ein Punkt, der mir wichtig erscheint, blieb bislang noch teilweise offen. In meinem Eifer habe ich ja ne ganze Menge Fragen auf einmal gestellt.
Frage:
Nach einer OP zur Behebung des grauen Stars, sieht man ja in der Regel deutlich besser, da einerseits der graue Star weg ist und andererseits die optische Korrektur bei weitem besser positioniert ist.
Kann es sein, daß dieser Umstand den Schielwinkel beeinflusst?
Gibt es also zwischen der Sehkraft(Sehvermögen) und Schielwinkel einen Zusammenhang? Kann sich durch die deutliche Verbesserung der Sehkraft eines Auges der Schielwinkel insgesamt verändern?
Viele Grüße
Martin
Hallo Martin,
der Schielwinkel wird sich nur verändern, wenn die implatierte Linse nicht exakt in der Sehachse liegt, was schonmal vorkommt.
Gruß
Eberhard
Viele Grüße
Eberhard
... vielleicht nur eine Kleinigkeit?
Du spachst rechts von -13.0 dpt / Ist das der Wert nach Cataract OP?
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)