Hallo,
ich bin 20 Jahre alt und habe seit der Kindheit Probleme mit dem Sehen. Früher war es hauptsächlich ein Schärfeproblem, aber seit ich vor 1,5 Jahren eine Gleitsichtbrille bekommen habe, sehe ich super scharf. Die Werte für diese Brille (links ca +6di + 1,5add , rechts ca.+7,5di + 1,5add) haben wir (ein Augenarzt, eine Orthoptistin und ich) durch Ausprobieren mit verschiedenen Werten ermittelt, weil ich mit den Werten der Messmethoden nie zurecht kam (immer zu wenig dioptrin, wahrscheinlich weil ich immer ausgleiche, ich kann mich gut konzentrieren und auch ohne Brille kleine Schriften lesen, aber halt nur kurz). Schon damals hat die Orthoptistin eine leichte Winkelfehlsichtigkeite festgestellt (Vater und Schwester haben es auch), meinte aber, das sei nicht genug, dass man es korrigieren müsste.
Seitdem ich die neue Brille habe sehe ich, wie gesagt, sehr gut und scharf, nur leider in der Nähe oft doppelt. Außerdem habe ich oft Kopfschmerzen und merke, dass meine Augen müde werden, wenn ich viel (mehr als 1-2 Stunden am Stück) lese. Außerdem habe ich auch das Gefühl, dass ich mein rechtes Auge kaum verwende, was erklären würde, wieso ich manchmal nicht 3-dimensional sehe (generell aber schon).
Leider habe ich auch schon einen Ärztemarathon und viele schlechte Erfahrungen mit Augenärzten ("dann bist du ein schwerer Fall, damit musst du halt leben") hinter mir, weswegen ich in den letzten 1,5 Jahren auch nichts mehr gemacht habe, ich hatte einfach aufgegeben. Für ewige Ärztemarathons und Tropfgeschichten habe ich im Moment leider auch keine Zeit.
Trotzdem hoffe ich, vielleicht ein paar Tipps zu bekommen (vielleicht probiere ich es dann doch nochmal mit den Augenärzten).
Meine Fragen:
Soll ich mich einfach mit dem, was ich sehe zufrieden geben oder kann ich Hoffnung haben, dass das irgendwie verbessert werden kann?
Könnten Kontaktlinsen das Doppeltsehen verhindern (habe ich mal von gehört, eigentlich wollte ich keine Kontaktlinsen, weil ich durch Allergien sowieso oft juckende und trockene Augen habe...außerdem müsste ich dann immernoch eine Lesebrille tragen. Eigentlich stört mich eine permanente Brille auch garnicht, ich bin ja damit großgeworden)?
Kann es etwas bringen, wenn ich einfach in einer neuen Stadt (Karlsruhe) nochmal ganz von vorne anfange, also zu einem einfachen, niedergelassenen Augenarzt gehe und dann evtl in die Augenklinik? Kann mir in dem Fall jemand einen Augenarzt empfehlen?
Kann es sein, dass die Diagnose der Akkumulationsschwäche, weswegen ich die Gleitsichtbrille habe, total falsch ist (immerhin bin ich erst 20)?
Kann Abkleben in meinem Alter noch bewirken, dass ich wieder mehr mit dem rechten Auge sehe? (als ich klein war wurde ich auch mal abgeklebt)
Könnten mir Prismen helfen?
Es wäre schön, wenn mir jemand weiterhelfen, bzw. Ansprechpartner nennen könnte.
Lieben Gruß
Hallo Frida,
Du hast wohl einen Konvergenzexzeß in der Nähe der durch das Gleitstärkenglas nicht kompensiert werden kann. Es ist möglich das sich mit richtiger Brillenkorrektion eventuell auch mit Prismen etwas ändern kann. Ist nur eine Vermutung.
Kontaktlinsen können das Doppeltsehen nicht beseitigen.
Offiziell wird hier kein Augenarzt empfohlen. Vieleicht haben die Moderatoren diese Forums Adressen für dich.
Akkommodationseinschränkungen machen keine Doppelbilder und mit Gleitsicht werden die Augen nicht müde. Die Diagnose ist bedingt falsch.
Abkleben bringt gar nichts.
So wie sich das anhört wird es auf eine Prismenbrille hinauslaufen.
MfG
A.M.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant
Hallo Frida,
einerseits schreibst Du, dass Vater und Schwester eine WF haben.
Hat die denn ein Augenarzt erkannt und korrigiert?
Mich wundert, dass Du mit Deinen Problemen nicht bei einem Spezialisten für MKH gelandet bist, sondern jetzt Gleitsichtgläser mit 20 Jahren trägst. - Da scheint einiges in Unordnung zu sein.
Allermeist gibt es unter den Fachärzten der Augenheilkunde nur sehr wenig Spezialisten für MKH! Denn dort wird das Thema in der Regel negiert. Nun gibt es gerade im süddeutschen Bereich Karlsruhe / Stuttgart viele MKH-Anwender. Leider wird die MKH von etlichen allerdings eher halbherzig betrieben und mit Training (Visual-Therapie / Funktional-Optometrie) verknüpft angeboten. Ob ein solcher Weg erfolgreich für Dich wäre, kann ich nicht sagen.
Suchst Du einen sehr guten MKH-Anwender, der WF klassisch korrigiert, sprich doch die Leiterin der Selbsthilfegruppe Frau Kubsch an, Sie kannst Du tel. erreichen. Die Nr. findest Du unter www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de auf deren Internetseite. Sie ist im Raum Pforzheim zuhause.
Hier und dort im Forum wirst Du einiges an Hilfen und Kommentaren zum Thema finden können.
Natürlich kannst Du Dich auch per Pin oder per Telefon an mich wenden, geschäftlich unter 02733-4829, allerdings bin ich 350 km nördlich entfernt im Siegerland und kenne Dein Umfeld weniger gut. Mein bester Freund und Augenoptikerkollege sitzt allerdings nur etwas östlich von Stuttgard und ist ein hervorragender MKH-ler. Seinen Namen / Adresse nenne ich Dir gerne per PIN.
Wenn Du lieber erst noch weiteren Austausch mit uns pflegen möchtest, würde mich interessieren, weshalb nur Dein Vater und Deine Schwester in WF, (so nehme ich jetzt an) Erfahrungen gemacht haben. Probleme im Sehen gab es ja bei Dir auch???
Alles Gute!
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)
Hallo nochmal,
die Orthoptistin, die bei mir das mit den Gleitsichtgläsern herausgefunden hat, hat auch schon meinen Vater und meine Schwester behandelt, wusste also von dem Problem in der Familie (Mein Vater wurde irgendwann operiert wegen WF und bei meiner Schwester hat sich das Thema erledigt, seit sie Kontaktlinsen hat). Sie hat mich auch auf WF getestet, auch etwas festgestellt, meinte aber, es sei so geringfügig, dass man es nicht zu korrigieren braucht. Das Problem mit dem Doppeltsehen bestand damals bei der Diagnose auch noch nicht. Erst seitdem ich die Gleitsichtgläser habe... Ich muss aber dazu sagen, dass ich generell mit der Gleitsichtlösung sehr zufrieden bin, was die Schärfe angeht. Mit dem Fernbereich kann ich nämlich viel schlechter lesen, wenn man mir aber in der Ferne mehr gibt, ist es zu viel.
Ich werde mich nun wirklich einmal an einen MKH-ler wenden. Ich habe schon mit der Selbsthilfegruppe Kontakt aufgenommen.
Vielen Dank für die Hilfe!
Frida
Melde Dich einfach wieder, wenn Du mehr in Erfahrung gebracht hast.
Kannst Du uns sagen, wer die Orthoptistin war, bzw. wo Sie gearbeitet hat? (Ort/Praxis)
Es würde evtl. helfen können, die damalige / heutige Massnahme einschätzen zu helfen.
Es gibt nur sehr wenige Orthoptistinnen, die sich mit MKH gut auskennen und arrangieren.
Viele Grüße:
Paul-Gerhard Mosch (PGM)