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Doppelbilder und (k)ein Ende...?

Nachtrag
Der folgende Erfahrungsbericht wurde am 17.03.2008 gestrafft und leserlich gestaltet in der Rubrik \"Erfahrungsberichte\" veröffentlicht.

Direktzugang Doppelbilder und (k)ein Ende?

Er enthält einen Appell an die IVBV, ihre Mitglieder auf die Risiken hinzuweisen, die mit der Anregung von Binokularität verbunden sind.

+++++
Liebes Forum,

4-6 Wochen habe ich mich jetzt mit manifesten und permanenten Doppelbildern herumgeschlagen. Meine Prismenbrille vertrage ich nicht mehr (mir wird schwindelig und schlecht davon). Und heute Simsalabim? ist mein erster doppelbildfreier Nachmittag.

Ohne zu glauben, bereits jetzt eine Lösung für mein Problem gefunden zu haben, will ich hier für andere kurz die bisherige Entwicklung berichten und dann in Abständen aktuell über das weitere Vorgehen schreiben.

Zunächst meine aktuellen Werte L +2,75, R -0,25, historisch Endoschieler, heute \"von allem ein bißchen\" - Endo-Exo und vertikal. blink
Heutiges Alter 41 whistle

Als Kind sichtbares Schielen ab ca 3 Jahre.

Mit 4 erst Okklusion, später Prisma (OP geplant, dann agesetzt, Endo-Schielwinkel mit Tendenz zur Selbstkorrektion nach außen), dann Bifokal, dann Plan, Überkorrektur rechts (damals weitsichtig) bis zur heutigen leichten Kurzsichtigkeit.

1992 Test Vollkorrektion L +4,5 löst Schielen aus.
Damals auch Test Lesen mit L - das Bild kann vom Hirn nicht verarbeitet werden.

1997 -2000 Linse nur links, leichte Überkorrektur (+3,0)

Augen werden zunehmend trockener (Alter, Veranlagung, Hormonpräparat).

Wiederumstieg auf Brille, diesmal für Bildschirmarbeit.

Erste Prismenbrille Ende 2001
R -0,25 / xx / xx / 2,25cm / Basis 333° / Visus 1,2
L +2,25 / -0,50 / 90° / Basis 153° / Visus 1,2

Mit dieser Brille erlebe ich erstmals räumliches Sehen. Leider hält die Brille nur 2 Jahre. Ein falsches Putztuch zerstört die Entspiegelung und ich komme auch ohne Brille klar.

2003-2005 keine Korrektur. Glückliche Einäugige ohne Doppelbilder.

Ende 2005 Ausfallerscheinungen am Bildschirm + Kopfschmerzen. Eine Brille muss her.

1/2006 2. Prismenbrille - für Bildschirmarbeit - völlig neu vermessen (umzugsbedingt)
sph cyl A Pr B Add
R -0,50 0,25 110 2,77 336
L +2,00 0,25 172 2,47 156

Ab Mitte 2007 erste Ausfallerscheinungen (Konzentrationsschwächen), die ich aber zunächst nicht mit der Brille zusammenbringen kann.

Ende 2007 Ich kann nicht mehr schreiben, die Wörter laufen weg.

Besuch beim Augenarzt. Rezept für Lesebrille mit Prismen oder wahlweise Kontaktlinse.

12/2007 Wegen der welchselden Prismen (variierende Schielwinkel, je nach Entfernung) rät der Optiker von einer Lesebrille ab.
Stattdessen Kontaktlinsenanpassung. Missglückt - keine Kontrolle des Tränenfilms - löst Riss des Tränenfilms aus und gleichzeitig entwickele ich starke Doppelbilder. Wert der Kontaktlinse L + 3,0, re keine Linse.
Erneuter Lesetest mit links Funktioniert hervorragend!

Erneut Tragen der Prismenbrille. Trockene Augen werden allmählich besser (bis heute nicht gut).

12/2007-01/2008 Die Doppelbilder bleiben auch beim Tragen der Prismenbrille. 1/2008 Augenarzt empfiehlt Orthopsie im St. Raffael in Leuven (Belgien).

Mitte 1/2008 Ich benutze die Brille nicht mehr. Mir wird schwindelig und schlecht von der Brille. Konzentrationsfähigkeit auf Nullpunkt.

23.01.2008 Dringender Termin beim Strabologen in Leuven, Orthopsie durch den Strabologen, Konvergenztest (Bus in die Garage stellen, wer kennt das?! - nie zuvor gemacht!).
Ergebnis Teilkonvergenz und Teilsuppression. Variierende Schielwinkel je nach Entfernung.
Beschluss Provisorische Brille ohne Prismen, ohne alles, L +2,75 // R 0,00.
Ziel Die Akkomodationsbelastung wegnehmen und sehen, wohin die Augen wandern.
Brille dringend sofort tragen, möglicher OP-Termin Mitte Februar.
Noch am selben Abend Brille bestellt.

25.01. Die Doppelbilder werden immer stärker, die Brille ist immer noch nicht da. Ich frage den Strabologen, ob es sinnvoll ist, wenn ich mir aus einer Supermarktbrille (beidseitig +2,5) das rechte Glas entfernen lasse, solange die richtige provisorische Brille auf sich warten lässe. Der Arzt findet die Idee hervorragend.
Brille gekauft, Glas entfernen lassen (Stammoptiker), Brille aufgesetzt - und - simsabalim - KEINE DOPPELBILDER!!!! Dafür räumliches Sehen im Nahbereich und Wiederaufnahme der historisch erlernten Aufgaben links für die Ferne und rechts für die Nähe zu gebrauchen. Test Umschließen eines (erblickten) Objektes mit beiden Händen, bis das Objekt für die Augen ganz eng umschlossen ist und dann das linke bzw. rechte Auge schließen. Das Auge, mit dem das Objekt weiterhin sichtbar ist - auf die Enternung! - das jeweilige Führungsauge. Meine Ergebnisse als Beispiel Am Bildschirm führt rechts, in der Ferne führt links. - Und ich merke bei dem Test deutlich - der Bildschirm macht die Augen träge ... Wink

Soweit für heute. Alle Kommentare sind herzlich willkommen.
Vergnügt blicke ich nun gespannt auf die kommenden Woche.
Wie es wohl weitergeht?silly

Herzlichen Gruß,
Dirol Masuku
Soweit der jetzige Stand.
P.S. Meine Rechtschreibfehler in diesem Beitrag verraten mir, dass ich immer noch überkreuzt gucke.lol

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

masuku schrieb

Test Umschließen eines (erblickten) Objektes mit beiden Händen, bis das Objekt für die Augen ganz eng umschlossen ist und dann das linke bzw. rechte Auge schließen. Das Auge, mit dem das Objekt weiterhin sichtbar ist - auf die Enternung! - das jeweilige Führungsauge. .lol

Hallo Masuku,

bei dem test hinsichtlich Führungsauge ist es so wenn du das rechte Auge schließt und das Bild dann weg ist, ist das RECHTE Auge das Führungsauge. Und andersherum...

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Masuku,

wir sind auch gespannt! Wenn ich das richtige verstehe wurde die Weitsichtigkeit für Ferne korrigiert auf dem linken Auge (rechts keine Stärke vorhanden)! Das wäre eigentlich der erste logische Schritt in meinen Augen für Deine Augen. Nur wenn damit kein befriedigendes Ergebnis eintritt sollte man über andere Maßnahmen nachdenken. Und sieht doch gar nicht schlecht aus bis jetzt.... )

Aber Dein System scheint schon eine gewisse Dynamik zu haben - ob das die Dauerlösung sein weiss keiner. Ich wünsch es Dir aber.... Wink
Irgendwann kommt halt noch die Presbyopie um die Ecke.

Halte uns doch auf dem laufenden.

viel Erfolg wünscht
Georg

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,
Liebe Kerstin,
Lieber Georg,

Bevor ich, wie versprochen, den heutigen Tag aus Augensicht schildere kurz eine Rückfrage an Georg

@Georg Was ist Presbyopie?

und danke an Kerstn für die Berichtigung zum Führungsaugentest

Kerstin Harms schrieb


bei dem test hinsichtlich Führungsauge ist es so wenn du das rechte Auge schließt und das Bild dann weg ist, ist das RECHTE Auge das Führungsauge. Und andersherum...

Aha, kein Wunder dass ich immer noch einen Knoten im Hirn bekomme, wenn ich über die Materie nachdenke. Na, mir ist es egal, welches Auge führt. Anders als früher, weiß ich nicht länger, mit welchem Auge ich gucke. Ich glaube, ich alterniere. Jedenfalls habe ich heute den Tag mit super räumlichen Sehen verbracht. Gleich mehr.

Noch ein Test
Es gibt ja auch noch den Test, bei dem man einen Gegenstand im Hintergrund fixiert, während man sich einen Finger vor die Nase hält. Also ich sehe dann zur Zeit 2 Finger und kann nicht sagen, welcher der richtige ist. P

Und nun zur Fortsetzung von gestern
Seit gestern habe ich nur (fastfastfast) gar keine Doppelbilder mehr, sondern auch (hupsala!) räumliches Sehen.

Doppelbilder habe ich heute nur selten, z.B. wenn ich an Häuserwänden entlang gehe, zeigt die Geisterhäuserwand (egal ob linke oder rechte Straßenseiten) in den Bürgersteig hinein. Das "Geisterbild" ist dabei ruhig und stört nicht.

Kontraste können (müssen aber nicht!) kurz Doppelbilder auslösen.
Da, wenn ich es richtig verstanden habe, (springende) Doppelbilder und Blinzeln zusammenhängen, blinzele ich, wenn ich ein (am heutigen Tag seltenes) Doppelbild habe, danach wieder Supersicht.

Fokussieren ist heute ein Kinderspiel, die tiefstehende Sonne stört mich nicht, ich kann mich super konzentrieren.

Müdigkeit löst auch Doppelbilder aus. Merke ich jetzt gerade. Ich entspanne meine Blick weiter und warte die kommenden Tage bringen.

Das mit dem - bisher immer vorübergehenden - räumlichen Sehen kenne ich schon von meinen beiden Prismenbrillen. Es ebbte irgendwann ab, bei der ersten Prismenbrille von 2001 nach ein paar Tagen, bei der zweiten Prismenbrille von 2006 nach 2-3 Monaten.

Hmhm.

Um die aktuelle Entwicklung ggf. später nachzuvollziehen, werden diese Notizen sehr hilfreich sein.

Heute habe ich den Tag also ohne Angst vor Doppelbildern begonnen. Die Brille behalte ich zum Teil selbst dann auf, wenn ich mit geschlossenen Augen (die sind halt momentan echt müde, kein Wunder) nur ruhe, um einen ruhigen Blick zu genießen, wenn ich zwischendurch die Augen öffne.

Auch ohne Brille haben die Doppelbilder abgenommen. Die Augen sind wesentlich entspannter.

Das räumliche Sehen, das gestern abend eingesetzt hat, ist heute morgen nach wie vor da und hat sich verbessert. Ich kompensiere die Glaskrümmung und fehlende Entspiegelung des Billigbrillenglases links zunehmend und fühle mich zwar euphorisch - sorry, aber sowas wie Horror fusionis* trägt seine Horror-Bezeichnung zur recht - aber keineswegs wackelig auf den Beinen, kein Schwindelgefühl, keine Übelkeit, keine Konzentrationsschwäche.

Stattdessen hervorragendes Fokussieren Nah und Fern, Kleingedrucktes, das ich seit Sommer 2007 nicht mehr lesen konnte, entziffere ich heute mühelos, ich weiß, wo die Wände stehen und renne nicht länger in und gegen Leute, stoße nichts mehr um (außer einmal beinah, aber da habe ich wirklich in eine ganz andere Richtung geguckt); ich kann Kaffeetassen einschenken und weiß dabei, wie weit die Tasse gefüllt ist... etc. pp.

Interessant ist, dass ich natürlich keinerlei räumliche Erfahrung (3D) mit Entfernungen haben (bei dem viel schwierigeren 2D-Postkartenblick hingegen sehr wohl); ich kann also nicht behaupten, das da sind 30 cm oder jenes sind 3 m, trotzdem habe ich ein Gefühl für die tatsächliche Entfernung.

Noch vor 2 Tagen wäre ich ohne Hilfe fast vor ein Auto gelaufen. Heute kann ich Straßen aufmerksam und angstfrei überqueren.

Das Sehen funktioniert heute so gut, dass ich den Kaufhaustest wage. Mit Postkartenblick, sehr stressig.

Also Einkaufstour durch IKEA, BRICO und andere belgische Einrichtungshäuser und Baumärkte, mit viel Publikumsverkehr, unterschiedlicher Beleuchtung (Lampenabteilungen waren früher sehr ermüdend), und Waren, die nicht aus dem Regal gestoßen werden wollen.

Heute alles kein Problem. Es macht einfach nur Spaß.

Danach sind die Augen müde, aber ich nicht. Die Augen schließen reicht, selbst Lesen (nicht am Bildschirm) entspannt.

Abends ganz leichte Kopfschmerzen rechts.
Die Brille ist wohl noch nicht optimal - oder aber die Augen habe sich noch nicht ganz darauf eingestellt.

Trotzdem bereitet mir diese Bildschirmtätigkeit hier und jetzt keine Mühe mehr. cheer

Meine (oh so hässliche! - whistle ) Supermarktbrille werde ich nun bis Montag weiter tragen und dann mit dem Strabologen von der Klinik beraten.

Keine Ahnung ob eine OP nun Not tut oder nicht.
Ich warte ab und wäge ab.

Nachtrag
Ich habe heute auch prüfen lassen, ob in dem Billigglas irgendein Prisma sitzt Kein Prisma.

Was ich bisher von der Diagnose weiß
auf Niederländisch - accomodatief convergentie exces.
Und noch verschiedenes anderes....

Zusammenfassend
Das Führungsauge alterniert unbewusst
Die Bilder von links und rechts passen trotz theoretischen Größenunterschieds zusammen und erzeugen räumliches Sehen.
Und Ich sehe EIN räumliches Bild, auch wenn die Augen wandern, links und rechts wandern anscheinend abwechseln nach außen wie nach innen. :blink:

Möglicherweise habe ich ja verschobene Korrespondenzzentren?
Habe ich irgendwann als Kleinkind möglicherweise schon einmal räumlich gesehen?

Fortsetzung folgt...

Herzliche Grüße,
Dirol Masuku
P.S. Beim Gegenlesen merke ich - immer noch tanzt das Rechtschreibfehlerteufelchen evil vor meinen Augen. Die Augen stehen demnach wohl weiterhin überkreuzt.
____
*Nachtrag vom 29.02. Ich habe eine spontane Fusion. Da ich zum Glück eine Anlage zur Korrespondenz habe, wie vor der OP vermessen wurde, konnte eine Horror fusionis ausgeschlossen werden. Bei einer spontanen Horror fusionis,die in meinem Fall eines akkomodativen Konvergenzexzesses mit beidäugigem Visus 1.2 - sofern ich das richtig verstanden habe - mit zunehmendem Alter ein steigendes Risiko gewesen wäre, habe ich NICHT Wäre das der Fall gewesen hätte mir die Uniklinik nicht helfen können. Zu den körperlichen Auswirkungen der spontanen Fusion s. Einträge ab 29.02.

Bild des Benutzers AkkoStrabo
Verbunden: 25. Januar 2008 - 16:50

Herzlichen Glückwunsch Masuku, das freut mich sehr. Da sieht man mal wieder wie wichtig gute Tipps und das rechte "Augenmaß" sind.
Operation immer nur bei absoluter Sicherheit über den Istzustand. OPs sind irreversibel, Brillen kann man immer noch wegwerfen und man hat nur Geld verloren.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Nachtrag - ich vergaß

Georg Scheuerer schrieb


Wenn ich das richtige verstehe wurde die Weitsichtigkeit für Ferne korrigiert auf dem linken Auge (rechts keine Stärke vorhanden)!

Exakt.

Aktuelle Korrektur
li +2,5
re plan

Verschriebene Korrektur (OP-vorbereitend)
li +2,75
re plan

Alles ohne Prismen, Zylinder oder ähnliches.

Die aktuelle Korrektur rückt li und re für mein Gefühl ins Gleichgewicht Beide Augen müssen 0,25 Dioptrin ausgleichen - eines in die eine, das andere in die andere Richtung. +3,00 links könnte auch funktionieren. Vielleicht kaufe ich noch eine von diesen Billigbrillen...

Bei li +2,75 erwarte ich, dass links dominiert und Doppelbilder einsetzen. Ob's stimmt, weiß ich natürlich erst, wenn ich's ausprobier.

Darum bleibe ich, bis ich Montag Rücksprache mit dem Strabologen halten kann, bei li + 2,5, re plan.

Wohl auch interessant
Visus beidseitig 1,2 (hatte ich bereits erwähnt?), und zwar konstant seit 1992.
Links historisch dominant, Rechts historisch Gefahr der Schwachsichtigkeit, Rechts dann historisch Führungsauge nah, Links historisch Führungsauge Fern (beides anerzogen durch Überkorrektur rechts, zeitweise wohl auch kombiniert mit einer Unterkorrektur links).
Die Prismenbrille von 2006 hebt die Aufteilung in Führungsauge Nah/Fern auf. Riskant! Ich habe damals gar nicht verstanden, was der Optiker gemacht hatte. Gnagna.:pinch:

Grüße,
Dirol Masuku

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Masuko,

da sieht man es wieder, wie wichtig die optimale monokulare (einäugige) Korrektur ist. Nur wenn beide Augen die richtige Stärke haben, kann das visuelle System richtig arbeiten. Ohne richtige Korrektur werden die Augen gezwungen, eine falsche Vergenzstellung einzunehmen., z.B. akkomodative Konvergenz.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Masuku,

sorry - Presbyopie = Altersichtigkeit -> die Eigenelastizität der Augenlinse nimmt im laufe des Lebens immer weiter ab - bis es in der Nähe Schwierigkeiten gibt.

viele Grüße
Georg

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,
Hallo Georg,
Hallo Eberhard,

vorab

@ Georg - Aha. Na Altersichtigkeit ist (zum Glück!) trotz anderslautender Diagnose meines Hausaugenarztes noch nicht der Fall (s.o.). Ich hoffe, dass sich mein Visualsystem vor dem Eintreten dieser Probleme soweit stabilisiert haben wird, dass eine einfache Lösung gefunden werden kann.

@ Eberhard -


da sieht man es wieder, wie wichtig die optimale monokulare (einäugige) Korrektur ist.

Gilt das gleichermaßen für monokular Sehende (Aufgabenteilung Nah/Fern) wie für Stereoseher?
Ich erinnere mich nicht, als Einäugige (Nah/Fern getrennt) jemals solche Probleme gehabt zu haben.

Na, der Schalter ist umgelegt. Mit Brille sehe ich räumlich und anscheinend gibt es kein zurück. Wenn ich wählen könnte, wäre ich liebend gerne monokular Seher geblieben, meine gegenwärtigen Probleme wünsche ich keinem.

Was wird der behandelnde Strabologe dazu sagen?

Mir scheint, ich brauche dringend einen passenden Spezialisten Nur wen oder was?

Alle Kommentare sind herzlich willkommen!

Zuerst die Zusammenfassung
Sehen ohne Korrektur
- keine Übelkeit
- kein räumliches Sehen
- kein Lesen möglich
- keine Verkehrssicherheit (als Fußgänger!)
- linkes Auge schickt tanzende Doppelbilder
Brille 1
L +2,5 // R 0,00
- räumliches Sehen Nah und Fern
- Lesen nicht optimal aber machbar
- bei längerer Anpassung abnehmende Doppelbilder (Fern und Nah)
- keine Übelkeit
- nach Übergangszeit Fokussieren gut (Nah und Fern)
Brille 2
L +2,75 // R 0,00
- räumliches Sehen Nah, keine Doppelbilder
- in der Ferne dominiert links, rechts schickt tanzende Doppelbilder
- Übelkeit bei Verlassen des Hauses (Ferntätigkeit)
- 26.01. für Bildschirmtätigkeit entspannteres Sehen als Brille 1 - heute kein Versuch (s.u.)

Fortsetzung von gestern
26.01.2008
Abends sind die Augen gerötet. Das linke Auge sieht trübe aus. Kann der Akkomodationsstress von den Tagen vor der Brille eine mögliche Ursache sein? In diesen Tage habe ich wieder trockene Augen bekommen. Oder hat die Brille eine falsche Dioptrin? --- Ich wechsele von der Billigbrille auf die verschriebene Brille.
Verschriebene Korrektur L +2,75 // R 0,00 (keine Korrektur)
Das Sehen wird mit der Brille ruhiger, die Augen entspannen sich, die Rötung geht zurück, es wird ein langer und entspannter Abend mit räumlichen Sehen und kaum Doppelbildern.

27.01.2008
Da die verschriebene Brille am Vorabend so gut funktioniert hat, bleibe ich bei der Brille. Der Morgen im Haus verläuft hervorragend. Viele Dinge, für die ich als monokular-Seherin Mühe und Konzentration aufbringen musste, gehen einfach so von der Hand. Das räumliche Sehen hält an.

Vormittag
Ich fahre mit der Brille (als Beifahrerin) auf den Markt.
Während der Autofahrt wird deutlich Die Brille funktioniert anders.
Doppelbilder während der Fahrt, diesmal vom rechten Auge, links dominiert.

Räumliches Sehen im Nahbereich hält an, in der Ferne dominiert L - das räumliche Sehen in der Ferne verschwindet, R tillt.

20 Minuten nach Verlassen des Hauses (bereits auf dem Markt) - das Fokussieren fällt schwer, 30 Minuten nach Abfahrt - meine Wahrnehmungsfähigkeit nimmt ab, ebenso meine Reaktionsfähigkeit, meine räumliche Orientierung lässt nach, obwohl ich nach wie vor räumliches Sehen habe, das Hörverständnis lässt nach, die Sprachartikulation verwischt. Ich werde zum Tölpel. Mir wird übel und schwindelig.

Eilige Rückfahrt vom Markt
Augen geschlossen, die Übelkeit wird nicht mehr schlimmer. Die Unsicherheit bleibt.
Ohne Brille Doppelbilder, aber die Übelkeit nimmt ab.
Ich lasse die Brille ab.
Eine Stunde nach dem Anfall setze ich wieder die Kaufhausbrille auf.
Korrektur L + 2,5 // R 0,00 (keine Korrektur).
Die Doppelbilder bleiben, die Übelkeit auch.
Mein Hirn/Kortex/was auch immer beschwert sich... ::sick::
Ich halte durch und versuche mich zu entspannen.

Spätnachmittag Die Übelkeit geht endlich etwas zurück, die Doppelbilder nehmen ab, ich kann mich wieder orientieren und konzentrieren. Abends keine Rötung der Augen. Die Augenrötung gestern lag demnach nicht (nur) an der Brille.

Das Gleichgewicht zwischen den Augen habe ich nie als dermaßen fragil erlebt (siehe erster Beitrag).

Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass der OP-Termin Mitte Februar realistisch ist Die Post-OP-Lösung würde auf monokulares Sehen (Nah/Fern getrennt, wie historisch erlernt) zielen*. :unsure:

Fortsetzung folgt....
Dirol Masuku
_____
*Nachtrag vom 29.02. Aufgrund meines spontanen räumlichen Sehens wurde die OP von Mitte Februar vorab angepasst auf eine binoculare Lösung. Eine monoculare Lösung hätte nur neue Doppelbilder gebracht. Zu den Details siehe Einträge ab 29.02.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,

Es geht weiter.

Vorab
Ich freue mich über Kommentare und Anregungen, gerne auch als PN. Das wird mir möglicherweise helfen, die richtigen Fragen zu stellen, für das "wie weiter".

Zusammenfassung
Brille 1
L +2,5 // R --
- räumliches Sehen Nah und Fern
- Lesen heute sehr gut
- von Links weiter abnehmende Doppelbilder (Fern und Nah),
- neu die Doppelbilder von Rechts nehmen zu
- keine Übelkeit
- Fokussieren heute gut (Nah und Fern)
- Konzentrationsfähigkeit super

Fortsetzung
27.01.
Die Konzentrationsschwäche hält bis in die Abendstunden an, ich bin eigentlich wach, versuche aber früh zu schlafen. Der Kopf rotiert. Ich behalte die Billigbrille solange als möglich auf.

28.01.
Der Tag beginnt relativ gut.

Die Billigbrille hilft.

Morgens als Erstes Anruf beim behandelnden Strabologen.
M Ich habe EIN Bild und RÄUMLICHES Sehen.
Strabologe verwundert Wie kann das sein?
Wir einigen uns auf einen Kontrolltermin am Freitag. Bis dahin soll ich die Korrektur L +2,5 / R -- weitertragen. Ok für mich.

Am Vormittag ist mir zwar noch etwas schummerig, doch die Konzentrationsfähigkeit steigt zunehmend. Bildschirmarbeit funktioniert zusehends besser, auch ÖPNV funktioniert gut. Vorsorglich nehme ich alle Ampeln und andere Verkehrshilfen in Anspruch.

Anders als vor 2 Tagen diesmal keine Doppelbilder von Links. Dafür im Laufe des Tages zunehmend Doppelbilder von Rechts.

Das räumliche Sehen hält an. Ich genieße es, und beobachte zugleich genau was ich sehe - ich will mitkriegen, was mit meinen Augen passiert.

Ab mittags wandert Rechts zwischendurch nach außen (anders als vor 2 Tagen). Wenn ich blinzele und mich dabei entspanne und meine Augen "machen lasse", fühlt es sich an, als ob die Augen in ihre richtige Position "zurücksacken".

Die Augen wandern jetzt sehr dynamisch. Als ich die Brille am späten Vormittag vor dem Spiegel abnehme wandert Links nicht länger einfach nach Außen sondern vollführt einen eleganten Schwung erst nach Außen und dann nach unten und verharrt. - Diese Stellung löst vor dem Spiegel aber keine Doppelbilder aus.

Da Rechts unter Korrektur zunehmend nach Außen und Links zunehmend nach Unten abwandert, nehme ich zwischendurch die Brille ab, das ist angenehm. Rechts pendelt zurück. Links pendelt sicherlich auch irgendwohin Wink .

Abends ist Rechts unter Korrektur deutlich nach Außen gewandert. Ich entscheide, die Brille an diesem Abend abzulassen. Ich fühle mich mit der Lösung nicht länger wohl.

Ich lasse Rechts "übernehmen". Rechts dominiert am Bildschirm. Wenig Doppelbilder von Links. Auch bei anderen Tätigkeiten im Haus nicht.

Rücken die Augen in ihre alte Position? Ideal wäre die Position, in der ich keine Doppelbilder hatte... Keine Ahnung was passieren wird. Schlecht wird mir DAVON jedenfalls nicht.

Das Konzentrieren fällt mir jetzt auch ohne Brille leicht.

Andere Einschränkungen? - Ich warte ab.

Der Kontrolltermin am Freitag erscheint mir jetzt Ewigkeiten lang entfernt.

Ich grübele über die Dioptrin in meiner Brille.
Was wäre bei L + 2,75 // R -0,25 ? Würde L dominieren?
Was wäre bei L +3,00 // R --? Diese Korrektur hat mir über lange Jahre gute Dienste geleistet (s.o.). Wie wäre es jetzt?
Ich habe keine Lust auf weitere Selbstversuche...::sick::

Ich wünsche mir eine sorgfältig vermessene Brille anstelle meiner, zwar vom Strabologen abgesegneten, aber dennoch selbstgebastelten Lösung.

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku
P.S. Diesen Text habe ich ohne Brille erstellt. Gespannt warte ich aufs Gegenlesen (meine persönliche Rechtschreibfehlerprobe, s.o.).

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

masuku schrieb


Rücken die Augen in ihre alte Position? Ideal wäre die Position, in der ich keine Doppelbilder hatte... Keine Ahnung was passieren wird. Schlecht wird mir DAVON jedenfalls nicht.

Hallo Masuku,

ich kann es mir nur so vorstellen, dass Du bis zu der Zeit vor den Prismen oder auch einer anderen Korrekion einäugig geschaut hast, bzw. alternierend (vielleicht wirklich ein Auge für die Nähe und eines für die Ferne, da du auf einem Auge ja über- auf dem anderen kurzsichtig bist).

Wahrscheinlich bist Du ein normosensorischer Spätschieler, d. h., Du hast erst nach dem 6. lebensmonat angefangen zu schielen. Dadurch "kennen" Deine Augen räumliches Sehen und Binokularsehen.

Übrigens auch ein Einäugiger hat Raumwahrnehmungssehen, das ist aber noch kein Binokularsehen.

Nun wollen Deine Augen zusammenarbeiten, aber können es nicht. Und werden es vielleicht auch nie können, weil die Korrespondenz einfach nicht zusammengeht. Es scheinen ja gar beide Augen nach außen zu wandern, das eine davon noch nach unten. Und früher warst Du Innenschieler!!!!! Da ist also ganz schön viel was los in Deinem Sehsystem. Und wer weiß, es gibt Augen, die haben mehrere kleine Zentren ausgebildet - je nach Situation und Anforderung. Aber da kann das linke nie mit dem rechten zusammenarbeiten! Es geht immer nur eines!

Vielleicht ist es wirklich die beste Lösung, beiden Augen ihre Monokularität zu lassen, mit der bestmöglichen Korrektion. Prismen oder gar VT würden evtl. nur Schlimmeres anrichten (ebenso eine voreilige OP, wo Du mit Pech hinterher den irreversiblen Horror fusionis hat).

Aber vorher brauchst Du wirklich einen sehr, sehr guten Fachmann, der genau feststellen kann, was für ein Schielen vorliegt, Nähe, Ferne, etc. Es muss probiert werden, ob Binokularsehen überhaupt möglich ist.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,
Liebe Kerstin,

2 Tage nach meinem letzten Beitrag hat eine plötzliche Krise des Sehen zu einer Überlastung meines Nervensystems geführt. Dazu mehr, sobald es geht.

Am 14.02. wurde ich an beiden Augen operiert. Derzeit scheint es, als sei keine 2. OP notwendig. Mit Brille (L +2,75/ R 0,00) so gut wie keine Doppelbilder mehr. Mein Sehen hat sich radikal verändert
Bis Ende 2007 war ich beidäugig monokular Sehend - scharf Sehen war kein Problem, räumliches Sehen nicht vorhanden, räumliches Gefühl ja - wenn auch immer schlechter ausgeprägt.
Die spontane Fusion meiner Augen Anfang 2008 hat zu Doppelbildern und völligem Verlust des räumlichen Gefühls geführt.
Seit der OP habe ich räumliches Sehen und fühle mich stark kurzsichtig. Dazu bei Gelegenheit mehr.
Genaue Dioptrin derzeit nicht bekannt Vor der OP hatte sich R verändert von -0,25 auf +/-0,00. Nach der OP hat sich meinem Gefühl nach die Dioptrin erneut verändert. Derzeit muss ich jedoch noch vorsichtig sein mit optischen Reizen. Der nächste Kontrolltermin ist Anfang März.

Danke an Kerstin für die wertvollen Kommentare, im voranstehenden Beitrag hier meine Antwort
Kerstin Harms schrieb


ich kann es mir nur so vorstellen, dass Du bis zu der Zeit vor den Prismen oder auch einer anderen Korrekion einäugig geschaut hast, bzw. alternierend (vielleicht wirklich ein Auge für die Nähe und eines für die Ferne, da du auf einem Auge ja über- auf dem anderen kurzsichtig bist).

Stimmt. L war +2,75 - Auge für die Ferne, R war -0,25 - Auge für den Nahbereich.


Wahrscheinlich bist Du ein normosensorischer Spätschieler, d. h., Du hast erst nach dem 6. lebensmonat angefangen zu schielen. Dadurch "kennen" Deine Augen räumliches Sehen und Binokularsehen.

Scheint so. Mein Schielen war erst mit 3 sichtbar. Damals muss ich "wandernde Augen" gehabt haben. Der Schieltyp heißt akkomodativer Konvergenzexzess. Wikipedia gibt etwas Infos dazu. Es handelt sich um ein hochdynamisches Zusammenspiel zwischen Scharf Stellen (Akkomodation) und Augenstellung (Konvergenz). Die Schiel:wink:el variieren je nach Entfernung und auch Blickrichtung. Mal wird das eine, dann das andere Auge benutzt. In Leuven habe ich in der vergangenen Woche ein kleines Mädchen von vielleicht 2 Jahren an der Klinik gesehen, die diesen Schieltyp gehabt haben dürfte - süß und verwirrend für den Betrachter - meiner persönlichen Erfahrung nach gilt das auch für meisten Augenärzte und Optiker!


Übrigens auch ein Einäugiger hat Raumwahrnehmungssehen, das ist aber noch kein Binokularsehen.

Ja, hatte ich über lange Zeit. Räumliches Sehen war mir darum über lange Zeit ein unbegreifliches Konzept, das ich erste jetzt langsam beginne zu erfassen.


Nun wollen Deine Augen zusammenarbeiten, aber können es nicht. Und werden es vielleicht auch nie können, weil die Korrespondenz einfach nicht zusammengeht.

In Leuven wurde die Korrespondenz vorab gemessen, den Namen des Gerätes kenne ich nicht. Sie wurde horizontal, vertikal und diagonal vermessen und der Korrektur:wink:el ermittelt. Anschließend wurden die Ergebnisse von der universitären Orthoptik für die operierenden Strabologen umgerechnet, das OP-Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich habe Glück, eine Anlage zur Korrespondenz ist vorhanden. Was sonst gewesen wäre, wage ich nicht zu erahnen!


Es scheinen ja gar beide Augen nach außen zu wandern, das eine davon noch nach unten. Und früher warst Du Innenschieler!!!!! Da ist also ganz schön viel was los in Deinem Sehsystem. Und wer weiß, es gibt Augen, die haben mehrere kleine Zentren ausgebildet - je nach Situation und Anforderung. Aber da kann das linke nie mit dem rechten zusammenarbeiten! Es geht immer nur eines!

Das wurde vor der OP ausgeschlossen (s.o.).


Vielleicht ist es wirklich die beste Lösung, beiden Augen ihre Monokularität zu lassen, mit der bestmöglichen Korrektion.

Ganz sicher, ja. Aber der Schalter ist umgelegt und es gibt kein zurück. Leider wurde durch falsche Behandlungen mit vielen guten Einzellösungen bis hin zu den Prismenbrillen 2001 und vor allem 2006 und der katastrophalen Kontaktlinsenanpassung 12/2007 eine spontane Fusion provoziert. Nun freue ich mich zwar über räumliches Sehen. Die neurophysiologische Umstellung und die psychologische Umstellung ist jedoch immens. Ich bin bisher noch nicht stabil - Kreislauf, Sehen, nach wie vor eingeschränkte Konzentration etc.) - und muss mich in Geduld üben.


Prismen oder gar VT würden evtl. nur Schlimmeres anrichten (ebenso eine voreilige OP, wo Du mit Pech hinterher den irreversiblen Horror fusionis hat).

Die Prismenbrillen waren meiner persönlichen Patientenerfahrung nach ein FEHLER. Ich frage mich inzwischen, nach welchen Kriterien die Korrekturen nach MKH vergeben werden. Mir ist das Verfahren mit meinen Erfahrungen äußerst suspekt geworden. Eine Unterscheidung von Schielertypen habe ich erst in diesem Forum und an der Uniklinik Leuven kennen gelernt. Und das nach gut 35 Jahren Schieler-/Brillenkarriere. - Kein Kommentar.

So, nun muss ich meine Augen wieder schonen.
Fortsetzung folgt, sobald es geht.

Dirol Masuku

Bild des Benutzers AkkoStrabo
Verbunden: 25. Januar 2008 - 16:50

Wenn ich das hier so lese, bin ich entsetzt. Wie kann man operieren bei einem so instabilen Zustand? Was wurde jetzt überhaupt operiert? Nach einer Messung ohne die Werte auszuprobieren oder waren die Werte so hoch, dass es mit Glas/Folie nicht darstellbar war? Ein AA wollte mich auch wegen 50BA operieren, jetzt sind es tatsächlich 5BA ohne OP!

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Gast (nicht überprüft)

Lieber AkkoStrabo,

ich habe bereits angefragt das doppelte Posting zu löschen.

Zur hiesigen OP-Methode Sie unterscheidet sich anscheinend deutlich von der deutschen. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden Im Gegensatz zu vorher ist die Situation nun wieder zunehmend stabil.

Hinzu kam vor der OP eine komplette Brillenunverträglichkeit.

Sobald als möglich werde ich mehr darüber und über die OP-Methode schreiben.

Herzlichen Gruß,
Dirol Masuku

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Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Masuku,

ich freue mich sehr, dass man Dir anscheinend gut helfen konnte! Bin auch froh, dass ich Dir ein wenig mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte und anscheinend gar nicht so falsch lag mit meinen Vermutungen.

@AkkoStrabo den Fall hier kann man kaum mit anderen Fällen hier im Forum vergleichen, glaube mir. Hier musste sofort "Abhilfe" geschaffen werden. Prismen oder auch eine bestimmte Brillenkorrektion hatten da etwas in der Sensorik angeregt, was nicht verarbeitet werden konnte. Da musste ganz schnell Abhilfe geschaffen werden. Das alles hier hat ziemlich wenig mit Wf zu tun, die anfänglich (gut gemeinten) Prismen wurden aber wahrscheinlich nicht auf Schielen abgestimmt, sondern eher auf Wf und optimales Binokularsehen auf Teufel komm raus und deshalb ging es - auf gut Deutsch - in die Hose.

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

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Liebes Forum,

Kerstin Harms schrieb

Hallo Masuku,
ich freue mich sehr, dass man Dir anscheinend gut helfen konnte! Bin auch froh, dass ich Dir ein wenig mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte und anscheinend gar nicht so falsch lag mit meinen Vermutungen.

Absolut ! )

... Das alles hier hat ziemlich wenig mit Wf zu tun, die anfänglich (gut gemeinten) Prismen wurden aber wahrscheinlich nicht auf Schielen abgestimmt, sondern eher auf Wf und optimales Binokularsehen auf Teufel komm raus und deshalb ging es - auf gut Deutsch - in die Hose.

Jepp. MKH für Binokular-Seher - hat bestimmt seine Berechtigung. ABER - MKH für alternierende Monokular-Seher, insbesondere wenn der Stereovalenztest benutzt wird für die Erstellung der Prismen um - wenn ich mich richtig erinnere - mein Sehen so nahe wie möglich an das Binokularsehen heranzuführen, obwohl ich keine/sehr geringe Probleme mit Doppelbildern hatte - führt in die Katastrophe.

Jetzt habe ich schlicht das Glück, dass eine Anlage zur Korrespondenz vorhanden ist und eine kompetente Uniklinik in Reichweite ist.

Auf die Prismenbrillen von 2001 und 2006 habe ich vor zu einem späteren Zeitpunkt einzugehen.

Zunächst werde ich die Ereignisse ab dem 29.01 zusammenfassend weiter beschreiben (vgl. letzter Eintrag vom 28.01.).

Fortsetzung des Eintrags vom 28.01.
29.01.
Am 29.01. lege ich eine Brillenpasue ein. Ich halte Bettruhe. Meine Augen entspannen sich. In der Nacht zum 30.01. löst sich eine große Träne (Augenreizung oder -verspannung?). Danach fühle ich mich entspannt. Mein ganzer Körper entspannt sich und ich kann zum ersten Mal seit Wochen durchschlafen.

30.01.
Morgens fühle ich ich gut. Meine Konzentration ist gut. Keine Brille. Ich fühle mich so sicher, dass ich es wage die zur OP-Vorbereitung gedachte Brille (L +2,5 // R 0,00) nochmals KURZ aufzuprobieren. Die Anprobe dauert keine Minute. Augen und Gehirn reagieren mit einer Art Sehkrampf Die Pupillen ziehen sich schlagartig zusammen. Ich spüre die Augenmuskeln, die die Augen in ihre räumliche Position zueinander rücken, im Hinterkopf spüre ich mein Sehzentrum? Es fühlt sich an, wie eine Auto-Fokus-Kamera, die vor- und zurückzoomt, weil das Objekt für den Mechanismus nicht erfassbar ist (wer es nachvollziehen will, kann eine Auto-Fokus-Kamera im Dunkeln ausprobieren). Ich setze die Brille sofort ab. Danach bin ich müde. Ich ruhe mich ca. 45 Minuten aus. In der Stadt habe ich eine Reihe wichtier Termine. Ich verlasse das Haus, möglicherweise hilft mir die frische Luft mich wieder zu "berappeln". Der Weg zur Straßenbahn ist normalerweise 5 Minuten Fußweg. Ich schaffe es nicht bis zur Bahn. Mir wird schwindelig. Ich kann keine Fuß mehr vor den anderen setzen. Mein Kopf rotiert. Ich falle fast um. Ich muss mich kaum 500m Luftlinie von zuhause mit dem Auto abholen lassen.

Nach diesem Vorfall - einer Überlastung meines neurologischen Systems - bin ich bis zum OP-Termin krank.
Symptome Schwindel, Übelkeit, totaler Verlust des räumlichen Gefühls, keine Konzentration, kein Kältegefühl, kein Hungerfühl, schnelles Abnehmen, Verlust des Geruchssinns, teilweiser Verlust des Geschmackssinns, Überempfidnlichkeit gegenüber Geräuschen, das Gefühl für die Höhe und die Ausdehnungen des eigenen Körpers ist weg (Desorientiert beim Aufstehen bin ich wirklich so hoch?), die Welt will sich auf den Kopf stellen, meine Sprache geht durcheinander (aphasische Symptome), keine Müdigkeit, gestörter Schlafrhythmus, Albträume, hohe psychische Belastung.
Behandlung der Symptome mit Akkupunktur und Homöopathie - alternativ hätte ich wohl zu konventionellen Beruhigungsmitteln greifen müssen. ::sick::

11.02.
OP-vorbereitende Untersuchung. Wegen mangelnder Konzentrationsfähigkeit habe ich alle Fragen und Anmerkungen für die Voruntersuchung aufgeschrieben. Die Notizen und Fragen werden von den Ärzten aufmerksam gelesen und mit mir durchgearbeitet. Ich entschließe mich endgültig für die OP in 3 Tagen.

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku

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11.02. Fortsetzung
Die 2 Wochen vor der OP habe ich zuletzt hauptsächlich schlafend verbracht. Die Augenmuskeln sind äußerst entspannt. Auf das Ergebnis der Untersuchung hat es keine Auswirkungen, dass ich die OP-vorbereitende Brille nicht tragen konnte.
Die OP-vorbereitenden Untersuchungen aus Patientensicht
Kontrolle der Dioptrin L +2,75 (stabil), R 0,00 (zuvor -0,25)
Kontrolle der Prismen.
Konrolle der Augenmuskeln.
Kontrolle des Sehnervs
Vermessen der Konvergenz - den Namen des Gerätes kenne ich nach wie vor nicht.
Die Konvergenz wird horizontal (Bus in die Garage stellen), vertikal (Bus in der Garage wird zurechtgerückt), und diagonal (Rahmen um das Pferdchen waagerecht stellen) vermessen, getrennt für L und R.

14.02.
OP in der Tagesklinik. Vollnarkose. Um 16.00 Uhr darf ich in Begleitung wieder nach Hause. Nach der OP schaut der operierende Strabologe vorbei. Die Doppelbilder haben deutlich abgenommen. Ich trage noch keine Brille. Die OP ist besser als erwartet verlaufen. Rat des Strabologen So viel wie möglich unbewusst umherschauen, z.B. vor dem Fernseher. Für mich ist das eine neue Situation, nachdem ich 38 Jahre immer kontrolliert habe, was ich mit welchem Auge tue ) .
Der behandelnde Orthoptist schaut ebenfalls kurz vorbei.

15.02.
Erste postoperative Kontrolle in der Orthoptik.
Kontrolle des Schiel:wink:els,
Kreuztest,
Kontrolle der Augenmuskeln unter dem Mikroskop,
Kontrolle der Hornhaut (Fluoreszintest).
Die optischen Test werden erst ohne, dann mit Brille durchgeführt (L +2,75 // R 0,00). Ich überwinde meine neu erworbene Angst vor Brillen und mache mit. Mit Brille stehen die Augen besser zueinander. Ich soll sie möglichst immer tragen.
Mit Brille habe ich räumliches SEhen Nah und Fern. Ohne Brille Doppelbilder.

16.02.
Das räumliche Sehen mit Brille hält an, wobei ich mit Brille relativ stark kurzsichtig bin (ab 2-3m sind die Dinge verschwommen).
Zwischendurch wandern die Bilder auch mit Brille kurz auseinander (selten).
Das tritt ein, wenn ich
- konzentriert auf ein fernes Objekt blicke und fokussiere (R akkomodiert?)
- beim Autofahren als Beifahrer. R bleibt an nahe vorbeiziehenden verikalen Strukturen hängen (Bäume, Häuser, Autos), fühlt sich an wie eine erneute Exo. Wenn ich den Kopf nach links wende und R im die Fahrbahn im äußeren Augen:wink:el erfasst, hören die Doppelbilder auf. Bei langsamer Steigerung des Tempos wird das Problem geringer. Ich überwinde meine in den letzten Wochen erworbene Angst vor Geschwindigkeiten.
Ich kann wieder alleine Spazieren gehen.
Starke Kontraste ermüden meine Augen (Sonnenschein), wenn die Sonne im Augen:wink:el steht, fühlt sich das Sehen instabil an. Beim Aufblicken in den HImmel kurze Doppelbilder.
Mit räumlichem Sehen gibt es für mich nichts Schöneres als durch den Wald zu laufen und Bäume und Sträucher zu betrachten P .

18.02.
Eine Schirmmütze bringt die Lösung für viele meiner Sehprobleme Lichtempfindlichkeit, Doppelbilder.

21.02
Zweite postoperative Kontrolle. Die Augen sind noch stark verklebt. Umstieg von Antibiotischen auf Cortisonhaltige Antibiotische Tropfen.
Die Augen stehen nach wie vor gut zueinander. Zur Zeit keine optischen Tests, damit die Natur ihr Werk ungestört weiter verrichten kann. Es läuft gut.

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku

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Gast (nicht überprüft)

27.02.
Das räumliche Sehen stabilisiert sich zusehends. Lesen und Schreiben macht wieder richtig Spaß.

Die Augen verheilen gut. Die Kurzsichtigkeit hält an. Ich beginne scharf sehen zu wollen und probiere auf grö0ere Abstände scharf zu stellen (beidäugig). Es geht. Die Bilder bleiben beieinander. Ich spüre die Augenmuskeln noch. Aber es macht einen Mordsspaß.

28.02.
Ich übe weiter scharf sehen mit beiden Augen. Normalerweise "denke" ich mit dem rechten Auge (kurzsichtig), ich probiere, was passiert, wenn ich mit dem linken Auge "denke". Scharfes und räumliches Sehen fern.

Ab mittags allerdings wandern die Bilder auseinander Ich habe wieder Doppelbilder. Sehr ermüdend. Ich kann nicht einfach zurückschalten auf kurzsichtig.
Am Abend zittere ich am ganzen Körper, Anruf in der Uniklinik, telephonischer Termin für den nächsten Tag. Der Körper reagiert gestresst auf die Anspannung durch Doppelbilder. Die visuelle Überforderung entlädt sich in der Nacht schließlich in Albträumen und starken Stimmungsschwankungen. In den Morgenstunden schlafe ich endlich ein.

29.02.
Nach dem Aufwachen bin ich nach wie vor instabil. Ich fühle mich schwach und krank.
Die Klinik ruft zurück. Wahrscheinlich muss die Brille angepasst werden. Wahrscheinlich ist der Sehverlauf eine normale Reaktion auf das Verheilen der Augen. Optische Tests können aber erst durchgeführt werden, sobald die Augen verheilt sind Vorgezogener Kontrolltermin am 5. März. Bei Bedarf kann ich eines der Brillengläser abkleben. Ich könne nichts falsch machen. Nachmittags kaufe ich beim Optiker zwei wiederverwendbare Okklusionsfolien (L//R).
Davor Fernsehen hatte schon zuvor die Bilder in meinem Kopf zusammengefügt. Ich verbringe den Tag vor der Glotze (gepriesen sei die DVD!).
Nachmittags verbessert sich mein Zustand. Ich bin wieder kurzsichtig, habe aber keine Doppelbilder mehr (Brille nach wie vor L +2,75//R 0,00).
Ich habe wieder hohen Blutdruck. Glaube aber, dass der sich mit Abnehmen der Doppelbilder wieder senken wird. Nach wie vor keine Medikation.
Den Tag über habe ich Kopfschmerzen von den Augen her. Um bis zur Kontrolle zu überbrücken, werde ich bei Bedarf mit Paracetamol gegensteuern.

Soweit meine Nachträge von Ende Januar bis heute.

Fortsetzung folgt,
Dirol Masuku

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Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

masuku schrieb


Ab mittags allerdings wandern die Bilder auseinander Ich habe wieder Doppelbilder. Sehr ermüdend. Ich kann nicht einfach zurückschalten auf kurzsichtig.
Am Abend zittere ich am ganzen Körper, Anruf in der Uniklinik, telephonischer Termin für den nächsten Tag. Der Körper reagiert gestresst auf die Anspannung durch Doppelbilder. Die visuelle Überforderung entlädt sich in der Nacht schließlich in Albträumen und starken Stimmungsschwankungen. In den Morgenstunden schlafe ich endlich ein.

29.02.
Nach dem Aufwachen bin ich nach wie vor instabil. Ich fühle mich schwach und krank.
Die Klinik ruft zurück. Wahrscheinlich muss die Brille angepasst werden. Wahrscheinlich ist der Sehverlauf eine normale Reaktion auf das Verheilen der Augen. Optische Tests können aber erst durchgeführt werden, sobald die Augen verheilt sind Vorgezogener Kontrolltermin am 5. März. Bei Bedarf kann ich eines der Brillengläser abkleben. Ich könne nichts falsch machen. Nachmittags kaufe ich beim Optiker zwei wiederverwendbare Okklusionsfolien (L//R).
Dirol Masuku

Ein typischer Verlauf, wenn mit Synoptometer oder Synoptophor der Winkel bestimmt und die Korrespondenz gemessen wird. Da kann mann jetzt nur noch die Daumen drücken, das alles gut wird. Nicht mit Occlusionsfolien auf Dauer arbeiten, sonst kommt die annomale Korrespondenz , das heißt der jetzt entstandene subjektive Winkel, nicht zur Ausprägung. Doppelbilder mit Prismenfolien angehen und die dann schrittweise reduzieren, bis sie nicht mehr benötigt werden.

Leuven ist auch nicht besser, als die meisten Uni-Kliniken hier, bemerke ich.

Und eine optimale Brillenkorrektion kann auch erst gut 4 Wochen nach OP bestimmt werden, wegen dem postoperativen Narbenzug am korneal-skleralen Schnitt.

Ich hoffe, es wird noch besser.

LG

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Gast (nicht überprüft)

Liebe AgnesMaria,

AgnesMaria schrieb


Ein typischer Verlauf, wenn mit Synoptometer oder Synoptophor der Winkel bestimmt und die Korrespondenz gemessen wird.

Aha, so heißt das Gerät also.


Da kann mann jetzt nur noch die Daumen drücken, das alles gut wird. Nicht mit Occlusionsfolien auf Dauer arbeiten, sonst kommt die annomale Korrespondenz , das heißt der jetzt entstandene subjektive Winkel, nicht zur Ausprägung.

Ok. Die Occlusionsfolien fühlen sich nicht gut an
Wenn ich L abklebe, verändert R die Dioptrin.
Wenn ich R abklebe, falle ich in meine alte Aufgabenteilung L für die Ferne, R für die Nähe.
Ich versuche bis Mittwoch ohne Folie zu auszukommen. Die Kopfschmerzen über dem rechten Auge behandele ich symptomatisch mit Paracetamol.


Doppelbilder mit Prismenfolien angehen und die dann schrittweise reduzieren, bis sie nicht mehr benötigt werden.

Interessant. Wo kann ich mehr darüber lesen/erfahren?


Leuven ist auch nicht besser, als die meisten Uni-Kliniken hier, bemerke ich.

Keine Ahnung. Genau deswegen schreibe ich ja aber in diesem Forum, um bei der Suche nach der bestmöglichen Lösung mein Quentchen beitragen zu können. Umso größeren Dank für deine Anmerkungen!


Und eine optimale Brillenkorrektion kann auch erst gut 4 Wochen nach OP bestimmt werden, wegen dem postoperativen Narbenzug am korneal-skleralen Schnitt.

Gut zu wissen. Ich werde es im Hinterkopf behalten.


Ich hoffe, es wird noch besser.

Danke. Ich glaube schon.

Grüße!
Dirol Masuku

Bild des Benutzers AkkoStrabo
Verbunden: 25. Januar 2008 - 16:50

masuku,
das ist ein Synoptometer, war das das Gerät mit dem Du untersucht worden bist?
IMAGE(<a href="http://www.augenklinik.uk-erlangen.de/e1848/e245/e247/e378/synoptometer.jpg)">http://www.augenklinik.uk-erlangen.de/e1848/e245/e247/e378/synoptometer....

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

masuku schrieb


Doppelbilder mit Prismenfolien angehen und die dann schrittweise reduzieren, bis sie nicht mehr benötigt werden.
Interessant. Wo kann ich mehr darüber lesen/erfahren?

Weiß ich nicht. Ich bin Praktiker und bin auch bei den Schiel_OP's dabei. Daher meine eigenen Erfahrungen dazu.

Wollte noch mal nachschlagen und greife hier auf das Manual of Strabismus Surgery / Caroline MacEwen and Richard Gregson/ Butterwoth/Heinemann/ ISBN 0 7506 5348 9 / Seite 180 /zurück und die meinen, dass bei Ihnen die postoperative Diplopien durch praeoperative Gabe von Botulinum-Toxine entstanden sei.

Na,ja. Ich sehe das ja anders. Die okkludieren aber auch, oder passen Prismen an oder operieren noch eine IOL. Die Amerikaner eben.

[

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,

zunächst meinen Dank an AgnesMaria und AkkoStrabo für die Anmerkungen. Sie sind sehr willkommen, da ich glaube, dass eine erfolgreiche Lösung das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient ist. Je besser ich dazu beitragen kann, desto wohler fühle ich mich dabei.

@AgnesMaria - deinem Beitrag entnehme ich, dass Schiel-OPs bzw. deren Vorbereitung überall ein bißchen anders gehandhabt werden?

Fortsetzung
01.03
Ich bin wieder kurzsichtig, dafür habe ich unter Kurzsichtigkeit keine Doppelbilder. Die Kopfschmerzen über dem rechten Auge nehmen im Laufe des Tages zu.
Die braune, lichtundurchlässige Occlusionsfolie ist unangenehm, ich schneide mir 2 Folien (L//R) aus lichtdurchlässiger Bucheinschlagsfolie (matte Oberfläche - Milchglaseffekt) zurecht.
Den Tag über werden die Kopfschmerzen so stark, dass Paracetamol nicht mehr ausreicht.
Ich probiere die selbstgebastelte, lichtdurchlässige Occlusionsfolie und occludiere L. Das entlastet R und den Körper. Die Kopfschmerzen gehen zurück, mein Herzschlag beruhigt sich. Ich occludiere etwa 45 Minuten und nehme die Folie dann wieder ab. Das Sehen bleibt stabil. Keine Doppelbilder. Kurzsichtigkeit bleibt.
Diesen Vorgang wiederhole ich im Laufe des Tages 2 Mal. Danach wird die Folie unangenehm Brennendes Gefühl L unter Occlusion.
Den Rest des Abends komme ich ohne Occlusion zurecht.

Frage
Kann es sein, dass für R gilt - dass Stellung des Auges und Dioptrin einander bedingen? - Es fühlt sich (sehr subtil) so an als ob R bei beidäugigem Sehen ganz leicht nach innen gezogen würde und dabei kurzsichtig wird (ab 2-3m ist alles verschwommen). Wenn ich R alleine benutze, nimmt diese Kurzsichtigkeit ab, wenn ich L (weitsichtig) alleine benutze (R occludiert), bleibt diese Kurzsichtigkeit anschließend auf R.

Wie gesagt, Kommentare und Anmerkungen sind herzlich willkommen - gerne auch per PN.

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku

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Fortsetzung
02.03.
Vormittags bin ich weiter stark kurzsichtig. Die Kopfschmerzen sind fast weg. Bei beginnenden Kopfschmerzen probiere ich kurz Okklusion, sie ist jetzt unangenehm. Ich lasse die Folie weg. Mein Kreislauf ist nach wie vor labil.
Mittags mache ich einen erneuten ersten langsamen Spaziergang, um meinen Kreislauf wieder aufzubauen. Schirmmütze. Als ich das Haus verlasse, bleiben die Bilder in der Ferne zunächst nicht beieinander. Ich versuche mich zu entspannen und orientiere mich mithilfe der Schirmmütze.

Nach dem ca. 10 minütigen Spaziergang fühle ich mich besser. Zuhause setzt wieder scharfes Sehen auf Entfernung ein. Etwa eine Stunde später verlasse ich erneut das Haus für einen erneuten Spaziergang. Jetzt kann ich das Tempo deutlich steigern (immer noch gemütliches Spaziertempo) und eine größere Strecke zurücklegen. Unterwegs schaue ich mich viel um und betrachte Häuser, Bäume, Sträucher, Vögel ... in der Ferne ohne sie zu fixieren. Die Kurzsichtigkeit nimmt ab. Geschwindigkeiten sind beim Scharfsehen in der Ferne nach wie vor unangenehm - ich spüre das Sehen im Hinterkopf.

Ich beschließe die Spaziergänge in den kommenden Tagen regelmäßig zu wiederholen und auszudehnen, um scharfes Sehen auf Entfernung aufzubauen und die Empfindlichkeit gegenüber Geschwindigkeit allmählich abzubauen.

Ich übe mich weiter in Geduld.
Die Bilder in meinem Kopf habe ich wieder zusammenfügen können. lol

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Wegen der Prismenfolie R zu L kann ich nur sagen wird sie auf dem "Führungsauge" angebracht bringt das häufig Verträglichkeitsprobleme, auf dem "Nichtführungsauge" wird Sie besser akzeptiert.

LG

A.M.

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant

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Gast (nicht überprüft)

Fortsetzung
03.03.

Die durch das sich ständig verändernde Sehen bedingten
Kreislaufbeschwerden sind weiter manifest. Spaziergänge.

Auto fahren bereitet Seh-Spaß, ist aber tückisch Eine eventuelle
visuelle Überlastung entlädt sich erst im Nachhinein (s.o.).

Lesen ist angenehm.

Immer noch keine gute Fernsicht. Ich erarbeite mir jeden Meter Normalität.

Das Umschalten von Fern auf Nah funktioniert gut.

Das Umschalten von Nah auf Fern erfordert 3-4 Minuten. In der
Übergangsphase leichte Doppelbilder.
Was heißt das?

Am Ende des Tages probiere ich erstmals wieder die verschiedenen
Blickrichtungen beobachtend aus.
Geradeaus Keine Doppelbilder
Nach links Angenehm, keine Doppelbilder.
Nach rechts Unangenehm, leichte Doppelbilder, die ich durch
Konzentration bewältigen kann.
Das fühlt sich nicht stabil an.

Brille L +2,75 // R 0,00
Ich beginne wieder über die Dioptrin in meiner Brille zu grübeln.
Liegt die Lösung in meiner anderen OP-vorbereitenden Brille L +2,5 // R 0,00?
Steht R (noch?) nicht richtig? Könnte eine 2.OP helfen?

Wie muss ich den Korrespondenztest von vor der OP verstehen?
Bewegung von R nach L - Bus in der Garage
Bewegung von L nach R - Bus vor dem linken Garagentor Weiter nach R
verschwindet er.

Was ist bedeutet Teilkorrespondenz und Teilsuppression für mein neues binokulares Sehen?

04.03.
Keine Kopfschmerzen. Abwechselnd Scharfes Sehen/Verschwommenes Sehen.
Keine Probleme als Beifahrerin im Auto. Rechts fühlt sich allerdings
instabil an. Rechts sehe ich mehr als Links (einseitig Panoramablick?).
Blickrichtung nach links Räumliches Sehen, stabil. Blickrichtung nach
rechts unruhiges Bild, räumliches Sehen? Nachmittags Termin in der
Stadt. Als Fußgänger im städtischen Straßenverkehr Die Bilder wandern
wieder auseinander. Ich bin quasi blind.

05.03.
Weiterhin abwechselns Scharfes Sehen/Verschwommenes Sehen. Heute keine Doppelbilder im Straßenverkehr. Die Aufteilung in gutes Sehen links,
schlechtes Sehen rechts bleibt. Das linke Auge schmerzt.

06.03.
Heute keine Kopfschmerzen. Kreislauf erstmals wieder stabil. Fernsicht nach wie vor unscharf, aber heute stabil - auch als Fußgänger im Straßenverkehr. Es fühlt sich an, als ob ich das räumliche Sehen "wieder"erlerne.
Brille nach wie vor L +2,75 // R 0,00.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Ich plane diesen Thread in der kommenden Woche abzuschließen...
Dirol Masuku

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Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,

heute mein vorletzter Beitrag zu diesem Thread, in dem ich nochmals die aktuelle Entwicklung meines Sehens beschreibe. Die Entwicklung ist zwar noch nicht abgeschlossen - ich habe wohl noch einige Monate Seharbeit vor mir - ich glaube aber jetzt zur Auswertung übergehen zu können, die ich für den folgenden Beitrag plane Dann werde ich auch die Prismenbrillen von 2001 und 2006 aus Patientensicht bewerten.

08.03.
Morgens bin ich mit meinem Sehen unzufrieden. Ich folge einem Impuls
und spiele mit einem Teddy laugh und meinen Augen. Den Teddy halte ich erst
auf Armlänge und führe ihn dann an meine Augen heran - geradeaus, von
links und von rechts. Ich höre auf, als L Doppelbilder entstehen (nah).
Mittags treffen wir uns mit Freunden im Café. Ablenkung ist die beste
Medizin. Am Nachmittag herrschen klare Lichtverhältnisse und mein
Sehen hat sich wieder stabilisiert. Ich sehe stabil räumlich und bin glücklich.

09.03.
Am Vormittag Graue Lichtverhältnisse. Schlechte Fernsicht.
Panaramablick R. Über den Vormittag zunehmend Doppelbilder, die immer
näher heranwandern.
Konzentrationsschwäche. Ich bin nur noch damit beschäftigt die Bilder
zusammenzuhalten. Mittags Ich bin fertig. Schlafen.
Nachmittags stark kurzsichtig. Doppelbilder bleiben. Frust.
* Die lichtbedingten Fusions-Beschwerden sind möglicherweise Anzeichen für eine nur wenig belastbare Fusion. Mehr dazu bei Wikipedia, Stichwort[u]Binokularsehen">http://de.wikipedia.org/wiki/Binokularsehen#Fusion]Binokularsehen -> Fusion.

10.03
Kontrolluntersuchung in der Klinik.
Fragen wie unten.
Refraktorergebnis L + 2,75 // R 0,00
Ergebnis des subjektiven Sehtests (fern) L wie R wollen ¼ Dioptrin weniger.

Erklärung
Die akkomodationsbedingten Beschwerden (Fragen 1-3) können Anzeichen einer beginnenden Alterssichtigkeit sein.
Ferner habe ich eine Neigung zum http://de.wikipedia.org/wiki/Akkommodation_(Auge)#Akkommodationskrampf" title="http://de.wikipedia.org/wiki/Akkommodation_(Auge)#Akkommodationskrampf">Akkomodationsspasmus.
Brille L + 2,75 // R 0,00 bleibt.
Es stimmt, dass ich das Sehen wiedererlerne. Die Fernsicht lerne ich durch Entspannen zu verbessern. Möglicherweise wird später eine Bifokalbrille (Altersichtigkeit) benötigt, möglicherweise kann ich das aber noch eine Weile vermeiden.
Die bewegungsbedingten Beschwerden (Frage 4) sind OP-bedingt. An beiden Augen wurden sowohl der äußere wie auch der innere Zugmuskel operiert (insgesamt 4 Muskeln). Der innere Zugmuskel L ist noch nicht so stark wie die anderen Muskeln.
Für beide Beschwerden erhalte ich orthoptische Übungen.
Da die Augen weiter verheilen und sich das Sehen noch ständig zum Positiven verändert keine weiteren Maßnahmen.
Nächste Kontrolle in der Klinik in 3 Wochen.

Frage nach Prismenfolien Werden in Leuven auch benutzt, aber nicht in meinem Fall. Nach der OP ist ein Minischiel:wink:el (Mikroschieler?) horizontal (exo) und vertikal übriggeblieben, die ich aber beide selbständig ausgleichen kann. Eine Prismenfolie würde nur die Situation von vor der OP wiederherstellen, in der ich für jede Entfernung ein anderes Prisma benötigte.
Alias Mein Schielen würde erneut entgleisen. Igitt.

Eine weitere OP zu einem späteren Zeitpunkt ist nach wie vor nicht ausgeschlossen. Möglicherweise wäre es günstig, auch den vertikalen Schiel:wink:el zu korrigieren. Persönlich schließe ich auch eine 2. OP an der horizontalen Basis für mich nicht aus, sollten die Augen zu weit auseinanderwandern und eine OP helfen Ich will (WIEDER!) richtig sehen können.

Fragen vom 10.03.
1/ Das rechte Auge (R) fühlt sich nicht stabil an.
- Im Haus ok.
- Auf der Straße (Fußgänger) - quasi blind - Doppelbilder.
- Als Beifahrerin im Auto Panoramablick R? - Strategie Wegschauen.

2/ Schlechte Fernsicht.
- Ich habe die Wahl zwischen
- verschwommenem räumlichen Sehen
- scharfen Doppelbildern
- Umschalten von Fern auf Nah geht gut.
- Umschalten von Nah auf Fern benötigt mehrere Minuten.

3/ Die Augen fühlen sich nicht gleich an
L muss keine Akkomodation leisten,
R muss wahrscheinlich 1/4 Dioptrin ausgleichen. R wirkt instabil.
Mögliche Auflösung veränderte Dioptrin?
z.B.
historisch L +3,00 // R 0,00 (historisch kein räumliches Sehen)
L + 2,75 // R -0,25 (nie getragen)
L +2,5 // R 0,00 (vor OP)

4/ Die Doppelbilder haben sich in den vergangenen Tagen -
lichtabhängig? - verstärkt Sie wandern zunehmend in die Bildmitte (s.
Zeichnung).
Bei der Blickrichtung nach L bleiben die Bilder zusammen, beim Wechsel
zwischen L und R bleibt das Bild gleich.
Bei der Blickrichtung nach R
- wenn R "führt"(?) kann ich zwischen L und R umschalten - kein
räumliches Sehen, zwei untershiedliche Bilder
- wenn L "führt" (?) - räumliches Sehen, aber ich kann es nicht lange
aufrecht erhalten.
Diese Instabilität wandert langsam zunehemend in die Blickfeldmitte.
L kann nicht alle Bewegungen von R mitmachen Bewegung nach R beschränkt?
R fühlt sich ok an - kann sich sehr frei bewegen - ABER Panoramablick R?
Prismenfolien?
Weitere OP?
Antworten s.o.!

Fortsetzung folgt...
Dirol Masuku

Bild des Benutzers malan
Verbunden: 11. September 2005 - 0:00

masuku schrieb

...für den folgenden Beitrag plane Dann werde ich auch die Prismenbrillen von 2001 und 2006 aus Patientensicht bewerten.

hi masuku,

du hast dir hier echt die finger wund geschrieben. wäre schade, wenn das in ein paar monaten, wenn bei dir (hoffentlich) alles soweit ok ist, dass es nichts mehr zu schreiben gibt in den tiefen des forums versinken würde.

magst du nicht am ende alles mal zusammenkopieren und als erfahrungsbericht verewigen?

viele grüße,

michael

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Michael,

genau das habe ich Masuku auch schon vorgeschlagen! Wird bestimmt in die Tat umgesetzt werden und ich freue mich schon auf diesen Artikel!!!!!!

LG
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AkkoStrabo
Verbunden: 25. Januar 2008 - 16:50

Ja das würde ich mir auch sehr wünschen.

Bild des Benutzers Gast
Gast (nicht überprüft)

Liebes Forum,

heute komme ich zur Auswertung meiner im Januar begonnenen Einträge.

Ich beginne mit einem dicken Lob für dieses Forum, das es mir ermöglicht hat, die richtigen Fragen zu stellen und bewerten zu können, ob ich mich (endlich) in die richtigen Hände begeben habe.

Es folgt ein Lob unter Vorbehalt, an all diejenigen, die sich über Jahrzehnte große Mühe mit meinem Schielen gegeben haben und mir viele gute Einzellösungen ermöglicht haben. Unter Vorbehalt deshalb, weil niemand von ihnen meinen Gesamtzustand beurteilen konnte und mich nicht an die richtigen Stellen weiterverwiesen hat (oder konnte).

Zum Schluss dieses Beitrages werde ich schließlich meine (hoffentlich konstruktiv wirkende) Kritik aus Patientensicht/Klientensicht an der Versorgung von Schielern äußern. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich damit eine Weiterentwicklung zum Positiven anregen kann.

Zusammenfassung
Meine Einträge in diesem Thread zeigen die Folgen der Entgleisung mehrerer Mikroschiel:wink:el (eso, exo, vertikal) durch Prismen und die Folgen einer spontanen Fusion nachdem durch das Tragen von MKH-Prismenbrillen mit schrägen Prismen bei mir binokulares Sehen angeregt wurde,
2001 mit sehr vorsichtiger Unterkorrektur,
2006 mit Werten die mit dem Stereovalenztest für möglichst annäherndes Binokularsehen ausgereizt wurden.
Vor und während der meisten Zeit des Tragens der beiden Brillen hatte ich kein räumliches Sehen.
Zur Verträglichkeit Beide Brillen habe ich subjektiv als gut verträglich empfunden. Ich habe sie regelrecht “geliebt”. Doch das subjektive Empfinden kann böse täuschen, wenn die Verschlechterung des Sehen schleichend(über mehrere Monate oder auch Jahre) geschieht.

Zum besseren Verständnis hier zur Erinnerung die Vorgeschichte
Schielananmnese & Schieltyp
Sichtbares Schielen ab 3.
Diagnose bereits damals http://de.wikipedia.org/wiki/Konvergenzexzess#Hyperkinetischer_.28normak... " title="http://de.wikipedia.org/wiki/Konvergenzexzess#Hyperkinetischer_.28normak... ">akkomodativer Konvergenzexzess, Eso (frühkindliches Innenschielen ist eine Schielform ohne Binokularsehen, vgl. Wikipedia [u]Orthoptik">http://de.wikipedia.org/wiki/Orthoptik#Bereiche]Orthoptik -> Schielerkrankungen) – Absetzen der OP nach Prismenfolientest wegen Tendenz zur Selbstkorrektur.
Behandlung mit Okklusionspflaster">http://de.wikipedia.org/wiki/Augenpflaster#Okklusionstherapie]Okklusi..., orthoptischen Übungen, Penalisation R (diagnostisch Augentropfen, Milchglas, Überkorrektur) im Alter von 4-8, später Bifokalbrille inklusive Überkorrektur R.
Bifokal kombiniert mit Penalisation R werden bis zum Alter von 12 weitergeführt.
Danach Umstieg auf einfache Gläser, Überkorrektur R bleibt bis zu einer leichten Kurzsichtigkeit von – 0,25 ab ca. 16.
Ab ca. 16 es bleibt ein Mikroschieler">http://de.wikipedia.org/wiki/Schielen#Mikrostrabismus]Mikroschieler[/...
Um zu vermeiden, dass R noch stärker kurzsichtig wird, Umstieg auf leichte Überkorrektur L (¼ Dioptrin), keine Korrektur R (historisch L +3,00 // R 0,00 bei historischem Refraktorwert L +2,75 // R -0,25).
Diese Korrektur trage ich ab ca. 16.
Bis 1/2008 habe ich keinerlei Ahnung, was für eine Zeitbombe (Mikroschielen) ich mit mir herumtrage.
Erste Doppelbilder mit 20
Ab 20 (1987) erste leichte Doppelbilder von R.
Ich kann mit und ohne Korrektur gleich gut sehen.
Mit Korrektur Doppelbilder von R unter Stress, ohne Korrektur keine Doppelbilder dafür zeitweise Kopfschmerzen.
Aufgabenteilung mit Korrektur L für die Ferne, R für die Nähe.
Aufgabenteilung ohne Korrektur R macht alles.
Schlechte Versorgung für Schieler kein passender Augenarzt, der Optiker springt ein
Mein Strabologe und dessen Orthoptik, die mich ich als Kind behandelt haben, sind inzwischen in den Ruhestand gegangen. Ich finde keinen neuen passenden Augenarzt, die Augenärzte, die ich aufsuche, helfen mir nicht richtig, mein Optiker springt ein Konstantes Sehen bis 2001.
Erste Prismenbrille 2001
2001 erste Bildschirmmüdigkeit.
Da keine passender Augenarzt greifbar ist, ich gar nicht weiß, was für ein Problem ich habe und mein Optiker-Team früher mit meinem Kindheits-Strabologen zusammengearbeitet hatte, vertraue ich mich ihm an.
Erste Prismenbrille 2001, schräge Prismen, Werte
R -0,25 / xx / xx / 2,25cm / Basis 333° / Visus 1,2
L +2,25 / -0,50 / 90° / Basis 153° / Visus 1,2
Vermessen u.a. mit MKH, aber nicht nur.
Diese Brille verschafft mir über die ersten Tage erstmals rudimentäre räumliche Eindrücke (auf der rechten Seite ragen mich die Dinge an).
Dieser Effekt verliert sich schnell.
Heute weiß ich, dass ich mit dieser Brille bereits die ersten Seh-Probleme bekam
beginnend mit übermäßiger Müdigkeit am Abend
gefolgt von Korrekturlesen geht nur mit Lineal
und schließlich zunehmender Trittunsicherheit
Brillenpause 2003-2005
2003 geht diese Brille kaputt.
Ich steige zurück um auf Einäugigkeit. R macht wieder alles.
Ende 2005
erste (wie ich heute weiß manifeste Schiel-) Probleme bei der Bildschirmarbeit Die Zeilen laufen ineinander bzw. auseinander. Ich übersehe Textpassagen und lese Absätze doppelt.
Die Beschwerden werden so schlimm, dass ich sofort eine Brille benötige.
Erster Besuch bei einem belgischen Augenarzt.
Der stellt Schielen fest und schickt mich zu dem Optiker, mit dem er zusammenarbeitet, mit einem Rezept für eine Prismenbrille.
Der Status der Binokularität wurde nicht eingehend untersucht.
Zweite Prismenbrille 2006
Da ich von all dem keine Ahnung habe gehe ich voller Vertrauen zu diesem Optiker.
Umzugsbedingt komplette Neuvermessung der Brille nach MKH in Kombination mit Zeiss-Pola.
Wieder schräge Prismen.
Werte
sph cyl A Pr B Add
R -0,50 0,25 110 2,77 336
L +2,00 0,25 172 2,47 156
Stereovalenztest für die Bestimmung der Prismen, um mein Sehen so nah wie möglich an Binokularität heranzuführen.
Auch diese Brille vertrage ich zunächst hervorragend. Rudimentäres räumliches Sehen über die ersten 2-3 Monate.
Die asthenopischen Beschwerden nehmen zu
Die Seh-Probleme stellen sich schleichend und von mir zunächst unbemerkt ein.
Ich begreife meine Probleme als stress- und psychischbedingte Schusseligkeit.
Mitte 2007 verstärken sich die Probleme
Ich kann mich nicht mehr konzentrieren.
Lesen mag ich nicht mehr.
Ich sehe immer häufiger Doppelbilder mit Brille.
Ohne Brille keine Doppelbilder.
Ich fühle mich immer schlechter, habe aber keine Ahnung, warum das so ist.
12/2007 ich kann nicht mehr schreiben.
Dann jährliche Kontrolle beim Augenarzt.
Der AA sieht, dass ich die Bilder nicht mehr zusammenhalten kann und spricht erstmals von einer OP.
Ich sträube mich dagegen. Es geht doch auch so.
Rezept wahlweise für Lesebrille mit Prismen bzw. Kontaktlinse L.
Keine Kontrolle des Tränenfilms.
Besuch beim Optiker. Der rät von einer OP ab. Augenarzt und Augenoptiker widersprechen einander, wie ich es bereits etliche Male, auch in Deutschland, erleben durfte. Ich bin verunsichert, vertraue dem Optiker.
Er rät mir von einer Lesebrille mit Prismen ab. Tatsächlich bräuchte ich für jede Entfernung ein anderes Prisma, ein Wechsel zwischen den Prismen würde die Werte immer aufs Neue durcheinanderwirbeln.
Ich habe keine Angst. Wir sprechen über eine Kontaktlinse L. Bei der Frage nach dem Umsteigen von Prismen auf Kontaktlinse erhalte ich keine eindeutige Antwort, ob dies überhaupt möglich ist. Aufgrund meiner früheren Erfahrung mit der Prismenbrille 2001 gehe ich davon aus, dass es sehr wohl möglich sein dürfte.
Katastrophale Kontaktlinsenanpassung, die im Riss des Tränenfilms L und einer Entzündung beider Augen endet.
5 Augenarztkontrollen innerhalb von 3 Wochen.
Chaotische Fusion 1/2008, tw. Verlust der Suppression
In dieser Zeit bekomme ich zunehmend Doppelbilder, bis die Doppelbilder permanent sind.
Wenn die Prismenbrille von 2006 aufsetze beruhigen sich die Doppelbilder kurzfristig, und kommen dann zurück.
Wenn ich die Prismenbrille absetze, habe ich zunächst viele Doppelbilder, die dann mit der Zeit abnehmen.
Mitte Januar 2008 vertrage ich die Prismenbrille nicht mehr (30 Minuten Tragen/45 Minuten Übelkeit)
Ich beschließe, die Brille ganz wegzulassen.
Besuch beim Hausarzt. Inzwischen habe ich das Forum hier gefunden und weiß, wonach ich fragen muss.
OP 2008
Blitz-Überweisung an die Uniklinik Leuven.
Diagnose akkomodativer Konvergenzexzess, tw. ausgesetzte Suppression, keine Horror fusionis.
Meine Strategie, die Brille ganz wegzulassen wird als “pfiffig” bewertet. Dann kann die Suppression zumindest teilweise wieder einsetzen.
Zur Zeit zwischen erster Untersuchung und OP s.o.
3 Wochen später die rettende OP (s.o.) an der horizontalen Basis, nach der sich ein (der historische??) Mikroschieler wieder herausbildet.

Was hätte anders laufen können/sollen/müssen?
Bis 2008 war ich mir meines (zwischendurch latenten) Sehproblems nicht bewusst; ich wusste nicht, dass ich einen besonders spezialisierten Augenarzt brauche. Die Augenärzte, bei denen ich in der Zwischenzeit immer regelmäßig war, haben mit meinen Augen nichts anfangen können. Mit denen konnte man ja alles anstellen, bis auf Binokulartests, da habe ich regelmäßig “versagt”. Ein Rückschluss auf mein nicht vorhandenes Binokularsehen und ggf. weitergehende Probleme wurde daraus nicht gezogen.
Die beiden Optiker, die mich in den 38 Jahren behandeln durften (ich arbeite NUR mit Stammoptikern), haben ihrerseits über die Methoden der Augenärzte geschimpft.
Mich als Patientin/Klientin hat das mit einem massiven Vertrauenskonflikt versehen, der sich hier im Forum auch bei anderen in verschiedenen Threads artikuliert (Tenor Wem kann man glauben?, Wer macht was?).
Mir war nie bewusst, dass ich vermeiden sollte eine Fusion meiner Augen zu erreichen, solange nicht bekannt ist, ob ich eine Anlage zur Korrespondenz habe. Jetzt habe ich habe großes Glück! Meine Teilkorrespondenz reicht anscheinend für ein subnormales Binokularsehen inklusive Fusion (meinem Empfinden nach L gut, R subnormal).
Das gutgemeinte Einspringen meiner Optiker für das Behandeln meines Mikroschielers/latenten Schielens/einer vermeintlichen assoziierten Heterophorie ohne vorherige Bestimmung des Binokularsehens (inkl. Korrespondenz) hat zwar (vor den Prismenbrillen) über gut 2 Jahrzehnte mehr oder minder gut funktioniert, mich aber (nach den Prismenbrillen) mit 41 in eine chaotische Fusion schlittern lassen, die als Horror fusionis hätte enden können.
Für mich als Patientin/Klientin stellt das ein inakzeptables Risiko dar.
Wenn mich Betroffene heute fragen würden, würde ich immer eine Abklärung des Binokularstatus durch einen Strabologen/Orthopisten empfehlen.

Meine Sicht auf die MKH-Richtlinien
Im Verlauf der vergangenen Monate habe ich ich als Patientin mit Interesse die Diskussion über Winkelfehlsichtigkeit (assoziierter Heterophorie) vs. Schielen verfolgt. Ich bin zwar nach wie vor Laiin, jedoch sind mir einige grundsätzliche Züge der Diskussion aufgefallen, die ich mit meiner (wissenschaftstheoretischen) Vorbildung zu beurteilen wage

Die MKH-Richtlinien beziehen sich auf Winkelfehlsichtigkeit (lt. Definition des IVBV gleichzusetzen mit “assoziierter Heterophorie”). Dabei handelt es sich um eine Form des beidäugigen Sehens (Heterophorie = beidäugig). In den Richtlinien habe ich jedoch keine Stelle gefunden, in der die Abklärung des beidäugigen Sehens vor dem Anpassen einer Prismenbrille verlangt würde. Bei mir war beidäugiges Sehen nicht oder nur rudimentär vorhanden.
Erklärung Durch die Penalisation ab dem 4. Lebensjahr wurde eine Aufgabenteilung in L für die Ferne, R für die Nähe erreicht. Dabei ist ein Übergangsbereich von 1-3 m entstanden, in dem beide Augen gleichberechtigt agieren können. Das ist der Bereich, in dem ich z.Zt. stabiles räumliches Sehen habe. Darunter (bis 1m) dominiert bei mir R oder L, je nach Korrektur (kein räumliches Sehen) , darüber L (räumliches Sehen) oder R (kein räumliches Sehen).
Diese Mischung aus – ich nenne es mal dissoziiertem und assoziierten – Sehen, ist für den Untersuchenden nur schwer festzustellen, am ehesten kann ich als Patientin/Klientin darauf hinweisen, sofern ich denn weiß, worauf ich achten muss.

Meine Kernkritik an den MKH-Richtlinien bezieht sich auf folgendes Zitat (S.15)
“Um den Zusammenhang der geschilderten Probleme mit dem Binokularsehen beurteilen zu können, wird er besonders achten auf
− Kopfschmerz,
− störende Lichtempfindlichkeit,
− schnelle Ermüdung bei anspruchsvollen Sehaufgaben,
− Schwierigkeiten beim Wechsel von Blickrichtung und/oder Sehentfernung,
− Probleme beim Nahsehen,
− Fixationsschwierigkeiten,
− Unruhe der visuellen Wahrnehmung,
− Schwierigkeiten beim Schätzen von Entfernungen und Geschwindigkeiten,
− gelegentliche Diplopie,
− Probleme beim Lesen und Schreiben, vor allem bei Kindern.
Ärztliche Untersuchungen sollen zusätzlich oder vorausgehend empfohlen werden, insbesondere dann, wenn Störungen vorliegen, die nicht nur durch Fehlsichtigkeiten erklärt werden können.

Habe ich richtig begriffen habe, dass alle aufgelisteten Beschwerden können ebenso auf Schielen wie auf Winkelfehlsichtigkeit/assoziierte Heterophorie hindeuten können? - Meiner am eigenen Körper gesammelten Erfahrung nach, sollte Schielen vorher ausgeschlossen werden.

Die Diskussion darüber überlasse ich interessiert der behandelnden Fachwelt.

Versorgung von Schielern
Zum Abschluss ein Wort zur Versorgung von Schielern
Am Beispiel Flanderns kann ich heute erleben, dass Schieluntersuchungen zur frühkindlichen bzw. kindlichen bis einschließlich Grundschulalter Standardvorsorge gehören, hier durchgeführt u.a. durch Schulärzte, Ärzte in Vorschulen (die hier den Schulen angeschlossen sind) und bei Babys (Schieler-Screening von 0-12). Tatsächlich kann schielenden Kindern damit schnell und z.T. schon ab einem Alter von 7 Monaten geholfen werden. Die Kinder erhalten somit eine viel größere Chance auf normale Binokularität, als es meine schielenden Altersgenossen (um die 40) es je werden erfahren können.

Für meine Altersgruppe finde ich es vor diesem Hintergrund umso wichtiger, dass Optiker, Augenärzte, Strabologen, Orthoptisten und Neurologen sich (endlich?) regelmäßig untereinander fachlich austauschen und der Begriffsverwirrung (Winkelfehlsichtigkeit vs. assoziierte Heterophorie / Heterophorie vs. latentes Schielen) ein Ende bereitet wird.
Suppression und "dissoziiertes" Sehen (Monoaugen) sind für Schieler, wie mich, hochnützlich. Werden sie durch eine Anregung zum binokularen Sehen zerstört, ist das Ergebnis mit starken, in schlimmen Fällen permanten, Sehbeschwerden verbunden.

Mein Appel an die IVBV
Darum hier hier mein ganz persönlicher und konkreter Appel an die IVBV, ihre Mitglieder auf die mit der Entgleisung von Schiel:wink:eln und auf die mit der Anregung binokularen Sehens - ohne eine vorherige genaue Abklärung des Binokularstatus - verbundenen Risiken hinzuweisen.

Dirol Masuku

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

masuku schrieb

Für meine Altersgruppe finde ich es vor diesem Hintergrund umso wichtiger, dass Optiker, Augenärzte, Strabologen, Orthoptisten und Neurologen sich (endlich?) regelmäßig untereinander fachlich austauschen und der Begriffsverwirrung (Winkelfehlsichtigkeit vs. assoziierte Heterophorie / Heterophorie vs. latentes Schielen) ein Ende bereitet wird.
Suppression und "dissoziiertes" Sehen (Monoaugen) sind für Schieler, wie mich, hochnützlich. Werden sie durch eine Anregung zum binokularen Sehen zerstört, ist das Ergebnis mit starken, in schlimmen Fällen permanten, Sehbeschwerden verbunden.

Dirol Masuku

Genau das ist auch mein Reden!!!!

Danke Dir für diesen äußerst wertvollen Bericht - möge er nicht in der Froumswelt versinken!

Liebe Grüße und alles, alles Gute für Dich und Dein Sehen!

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!