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Bild des Benutzers rauti
Verbunden: 5. Februar 2012 - 17:09
Computerallergie? oder warum mögen meine Augen keine Monitore?

Hallo an Alle,

ich möchte mich heute mit meinem Augenproblem an Euch wenden. Bei mir geht es um eine Unverträglichkeit meiner Augen mit Computermonitoren. Da ich bei meiner bisherigen Suche nach ähnlichen Symptomen im Netz nicht weitergekommen bin,  möchte ich mich heute an die Fachleute hier im Forum wenden. Vielleicht nützt diese Anfrage ja auch anderen Problemkindern. Ich kann einfach nicht glauben, dass meine Beschwerden so einzigartig in der heutigen computerzentrierten Welt sind.

Hauptsymptome sind in der Reihenfolge des Auftretens:
 
- stetig steigerndes Übelkeitgefühl
- Augenschmerzen (Muskelkater?)
- Druckgefühl im Stirnbereich (Konzentrationsschwäche, aussetzendes Kurzzeitgedächtniss)
- Später auch Tränen der Augen.
 
Meine Computer Nutzungszeit liegt derzeit werktags, über den Tag verteilt, bei maximal 4 - 5 Stunden, oft weniger. Der Morgen danach beginnt je nach Nutzungsdauer recht verkatert (Muskelkater) und mit verstärkterm Tränenfluß. Im Schnitt dauert es 2 - 3 Tage bis die letzten Beschwerden abgeklungen sind.

Symptome hier je nach Stand der Woche und vorheriger Beanspruchung:
- Augenmüdigkeit
- Neigung dazu ins Leere zu starren
- Teilweise Probleme das Gesehene auch wahrzunehmen.  
- Augenschmerzen (bewegen der Augen ist teils sehr unangenehm)
- Konzentrationsprobleme
- erhöhter Tränenfluß

Auch Kopfschmerzen spielen irgendwie eine Rolle, da es aber mehrere Auslöser gibt und ich ein gut entwickeltes Schmerzgedächtnis besitze ist es schwer hier klare Abgrenzungen vorzunehmen.

Ich bin mittlerweile 45 Jahre alt und besitze / arbeite seit meinem 17. Lebensjahr mit irgendeiner Form von Computer. Beginnend mit S/W Fernseher (C 64) über diverse Röhrenmonitore zu LCD Displays.

Die Probleme existieren seit ich was mit den ollen Daddelkisten zu tun habe. Früher bin ich davon ausgegangen, dass es mit dem Zeilensprung der Röhrenmonitore zusammenhängt. Ein Röhrenmonitor unter 70 Hz Wiederholfrequenz sorgt heute bei mir innerhalb von 10 Minuten für eine extreme Übelkeit. Nach dem Wechsel auf LCD Displays erstmal kurze Zeit Ruhe, bis die Probleme wieder auftauchten, gleicher Effekt übrigens nach meiner ersten Brille. Nach der Diagnose auf ADS vor 6 Jahren, keimte wieder einmal Hoffnung auf, dass es sich um Konzentrationsprobleme handeln könnte, welche sich mit etwas Methylphenidat einrenken ließen, ebenfalls ohne Erfolg. Seit 4 Jahren jetzt auch Diagnose auf Winkelfehlsichtigkeit und Prismenbrille, seit 2 Jahren 2 Prismenbrillen (Fernbrille und Computer/Nahbrille) mit verschiedenen Prismenzahlen. Auch hier nur mäßige Besserung der Symptome.

Und jetzt der Punkt, der alle in die Ratlosigkeit treibt, die ich bisher darauf angesprochen habe. Ich habe keinerlei Probleme stundenlang am Stück zu lesen (Buch nicht Digital). Letzten Monat habe ich drei Tage wegen Erkältung im Bett verbracht und locker 10+ Stunden am Tag gelesen. Ergebnis, eine leichte Ermüdung der Augen. Was die Winkelfehlsichtigkeit als reine Ursache wohl etwas unwahrscheinlicher macht.

Ich bin sehr gespannt, ob es jemanden gibt der mit der geschilderten Symptomatik etwas anfangen kann.

 

Liebe Grüße,

Rauti

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo,

ich denke, dass die Korrektion der Brille noch nicht optimal ist, eventuell noch Höhenfehler. Mehr kann ich zur Zeit nicht dazu sagen.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Rauti,

wie ist es bei langem Fernsehkonsum?

Es ist erwiesen, dass Fernsehen und vor allem PC-Arbeit oder Spiele bei einigen Menschen sogar epileptische Anfälle auslösen kann. Epileptische Anfälle sind dann der Super-Gau. Dazwischen gibt es tausende von Abstufungen. Kinder werden unruhig, oder geraten völlig außer Rand und Band (Hinweis auf verborgene ADS-Symptomatik!!), dann kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, innere Unruhe, Getriebenheit, bis zu depressiven Verstimmunen dazu. Die Auslöser sind im Gehrin zu finden. Auch AD(H)S beruht auf einer Neurotransmitterübertragungsstörung im Gehirn. ADS und die von Dir beschriebene Symptomatik liegen also dicht beieinander.

Du kannst nur eines tun: Deine PC-Zeit so kurz wie möglich halten und Dir viele reizarme Erholungsphasen dazwischen gönnen. Reizarm fürs Auge, also nicht vor irgendwelchen Flimmerkisten sitzen, egal ob TV oder PC.

Am PC solltest Du darauf achten, immer dunkle Schrift auf hellem Untergrund zu nutzen, der helle Untergrund sollte aber NICHT reinweiß sein - also nicht zu kontrastreich. Die Kontraste selbst kanns Du ja auch etwas runtersetzen am PC.

Ich vermute, die Problematik liegt bei Dir nicht allein in einer WF verborgen. Aber die WF verstärkt Deine Probleme noch.

Viele Grüße

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers CaptainMu
Verbunden: 10. Juli 2005 - 0:00

Hallo Rauti,

Kerstin hat schon eine Menge wirklich guter Punkte angesprochen. Aus eigener Erfahrung möchte ich aber noch einen Aspekt ergänzen:

Als bei uns auf der Arbeit (Internetenwickler) damals TFTs eingeführt wurde, ging es bei mir mit der Augenbproblematik erst so richtig los. Im Nachhinein weiß ich, dass das TFT-Bild durch seine Schärfe meine Augen zu Höchstleistungen angespornt hat, die Pixelgröße aber zu klein war. 

Insbesondere bei modernen 16:9 Bildschirmen muss man berücksichtigen, dass das Bild insgesamt manchmal größer als beim 4:3 vorher ist, dafür aber auch überproportional viele Pixel untergebracht werden müssen. So kann es sein, dass mein alter 19-Zoll 4:3 TFT mit einer Auflösung von 1280x968 GROESSERE Pixel besitzt als ein 24-Zoll 16:9 TFT mit einer Auflösung von 1920x1080. Der 24-Zoll TFT wäre also zumindest für MEINE Augen zu anstrengend.

Deshalb habe ich mir das größte 16:9 Modell gekauft, das es seinerzeit im Handel gab: 27-Zoll bei 1920x1080. Der hat zwar schon die Größe eines Fernsehers, aber die Pixel sind angenehm groß ohne Anstrengungsbeschwerden. Wink

Ob dies wirklich das Problem bei dir ist, kannst du vermutlich selbst am Besten einschätzen. Vllt ist es aber auch tatsächlich eher eine Hirnsache, wie von Kerstin beschrieben.

 

Da fällt mir übrigens noch ein, dass ja auch die 3D-Bilder mit Monitor/Fernseher und 3D-Shutterbrille bei einigen Menschen Schwindel und Übelkeit auslösen. Das ist offenbar halt so.

Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Chris,

 

stimmt, mit den TFT habe ich auch mehr Probleme bekommen...hatte ich schon ganz verdrängt. Wobei diese Probleme dann eindeutig auf gestörtes Binokularsehen (WF, Mikrostrabismus) zurückzuführen sind. Bei Rauti denke ich aber eher in die andere Richtung, da er NUR am PC Probleme mit den Augen hat. Wir WF'ler und sonstigen Schieler haben ja auch im Alltag so unsere Probleme mit dem Sehen...

 

LG

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers rauti
Verbunden: 5. Februar 2012 - 17:09

Hallo,

zunächst einmal herzlichen Dank für die Anregungen. Hat jetzt etwas gedauert, naje die Augen halt...

Was die Vermessung der Augen angeht, habe ich durchaus schon überlegt eine zweite Meinung einzuholen, weiß nur noch nicht wo. Wer wäre denn Eurer Meinung nach, in einem  50 km Umkreis um Goslar / Wolfenbüttel empfehlenswert? Bitte nicht einfach auf die IVBV Liste verweisen, die kenne ich auch, kann mich nur nicht endscheiden (ADS halt).

Die Idee mit dem epileptischem Syndrom ist zumindest was Neues. Ich habe mich schonmal etwas eingelesen und halte es eher für unwahrscheinlich. Wenn da was ist läuft es  auf photosensitivität raus. Werde mich aber nochmal damit beschäftigen. Ich bin durchaus schon neurologisch durchgecheckt wurden und nachdem was ich über Epi-EEG gelesen habe, wurde das auch schon mitgeprüft, aber sicher bin ich mir da nicht mehr.

Vor dem möglichen Besuch beim Neurologen werde ich erstmal ein anderes Experiment durchführen, was mit meiner im Nahbereich verstärkten Konvergenzschwäche zusammenhängt.

Ich werde die nächste Zeit meinen 19" 4:3 Format TFT mißbrauchen und etwa auf 2 m Entfernung aufstellen (800x600 Auflösung,große Schriftarten). Ab der Entfernung hört jegliches Schielen bei mir auf. Ist zwar nicht toll, aber zumindest läßt sich Dauerbelastung simulieren. Vor einigen Jahren habe schon einmal mit einem Beamer getestet, dass war aber aus mehr als einem Grund ein Flop. Sollte das jetzt positiv ausgehen, werde ich wohl mal nach einem entsprechend großen Monitor Ausschau halten. Auch wenn ich noch nicht weiß wie ich das beruflich umgesetzt bekommen würde.

Kerstin Du sprichst mir aus der Seele, möglichst wenig Computerarbeit und den Augen Schonung geben.

Genau das war der Plan als ich mich als CAD Konstrukteur berufsunfähig schreiben liess, eine neue Ausbildung begonnen habe und mir einen Resthof zum handwerklichen Sanieren zugelegt habe. Ich wollte mein Leben recht gründlich ändern, nur so einfach wie ich es mir gedacht habe, funktioniert das in unserer real existierenden Wirtschaft wohl nicht. Es war klar das eine Rückkehr in meinen erlernten Beruf als Maschinenschlosser aufgrund einiger weiterer Wehwehchen eher die Probleme verlagert als löst, damit fielen auch die meisten anderen gewerblichen Tätigkeiten aus dem Raster. Und daneben einen Job zu finden in denen man nicht nur vor der Kiste hängt ist nicht so leicht, zumindest wenn man davon auch noch leben muß. Nach einigem Hin und her bin dann im Laborbereich gelandet. Nur die  Rechner bin ich damit auch deutlich weniger los als erhofft. Ich verbringe wenn es für mich gut läuft, wie schon geschrieben, etwa den halben Tag am Rechner.

Alternativ schaue ich mich zur Zeit natürlich auch nach einem anderen Job um. Ohne Vermittlungsgutschein des A-Amtes in dem mir noch möglichen Qualifikationssegment nicht so ganz einfach.

So das erstmal von mir dazu.

Gruß Rauti