Hallo Ihr wissenden.
Ich schildere mal unseren Fall.
Mein Sohn, gute 3 Jahre alt, sagt immer mal, fast tgl., daß sein Auge weh tut. Es ist nichts zu sehen, meist links, aber auch rechts. Er klagt nicht, sagt es nur, und dann ist es auch wieder gut.
Heute waren wir doch mal zum Abklären beim Augenarzt.
Mündlich hieß es er habe eine für das Alter physiologische Weitsichtigkeit, es sei normal. Da er aber immer mal die o.g. Probleme schildert, möchte sie ihm eine Brille verordnen, das würde so gemacht werden.
Dies hinterfrage ich jetzt und Euch. Ist das nötig? 2. Meinung?
Die Sehhilfenverordnung trägt folgende Angaben: Diagnose H52.0.G
Sphäre R +0,25 L + 0,25
Zylinder R +0,25
Achse R 9 L 13
Im Befund steht sc R 1,0p; L 1,0p Kibi ca 2 m Voruntersuch.
Fundus: mydr:Bds. keine therapiebedingte NH-Veränd.
Papille CDR re 0 li 0
Diagn. Hyperopie und Astigmatismus
Kann mir jemand was raten? Alles physiologisch? Sollte man sich die Augen erstmal entwickeln lassen oder lieber frühzeitig behandeln (wenn behandlungsbedürftig)????
DAnke!
Hallo!
Vielleicht ist die Weitsichtigkeit für dieses Alter sogar zu klein. Weitaus höhere Werte bis +3 sind für dieses Alter "normal".
Mögen mich die Experten korrigieren.
Wie wurde die Sehschärfe denn untersucht? 1,0 beidseits ist auf jeden Fall super.
"Einfach so" weil man "es so macht" eine Brille verordnen...2. Meinung auf jeden Fall reinholen!!!
Ich empfehle Dir eine umfangreichere Abklärung in einer Univ. Augenklinik, lass Dich dahin von Deinem Augenarzt überweisen.
Erst dann weisst Du, ob da wirklich alles in Ordnung ist.
Grüße
Helene
Hallo Mamakolja,
wie schon Helene geschrieben hat, sind in diesem alter Übersichtigkeiten (Hyperopien) im Bereich um +3 Dioptrien der Regelfall und werden von den Kindern normalerweise auch mühelos akkommodiert. Der Augenarzt hat das ja auch selbst gesagt.
Aber weil er für die geäußerten Beschwerden keine Ursachen finden kann, verordnet er 'testweise' eine Brille mit einer Stärke, die einem 'Placebo' nahe kommt.
Nun ja, Placebos haben durchaus schon oft geholfen. Deshalb möchte ich der Empfehlung des Augenarztes auch nicht widersprechen.
Aber es wäre schon wichtig, vorher wirklich alle anderen Möglichkeiten auszuschließen. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Augenarzt auch z.B. mittels Abdecktests geprüft hat, ob ein verdecktes Schielen bzw. eine Heterophorie vorliegt. Kannst Du dich evtl. an so einen Test erinnern?
Treten die Beschwerden schon am Morgen auf oder erst später am Tag?
Viele Grüße,
Nitram
Hallo und Danke für Eure Antworten.
Nitram, ich habe meinem Sohn beim Bilder-Sehtest jeweils ein Auge zugehalten, weitere Abdecktests liefen nicht. Dieser Sehtest, dann der Test, wo man das Kinn auflegt und mit diesem großen Gerät in jeweils ein Auge geschaut wird bzw. ein Bild gemacht wird, und als 3. hat er Atropin bekommen, zur Pupillenerweiterung, wo der Augenhintergrund angeschaut wurde.
Die Beschwerden äußert eher eher tagsüber, im Kindergarten NIE. Er hat eine kleine Schwester von einem Jahr. Unser Heilpraktiker vermutet Eifersucht.....
Bin sehr kritisch und werde schon noch mal eine 2. Meinung einholen.
Danke und MFG!
Hallo Mamakolja,
der Kinderarzt könnte mit seiner Diagnose Eifersucht durchaus richtig vermuten - zumal Sohnemann nur zuhause klagt, wo die kleine Schwester zugegen ist. Die Augen sind das Tor zur Seele...und wenn man etwas nicht sehen möchte, dann tun sie weh oder sogar noch mehr passiert....
Andererseits zweifle ich auch die Untersuchung des Augenarztes an - nur ein Sehtest am Gerät ist nicht aussagefähig. Viele Menschen haben eine Instrumentenmyopie. Nach dem Tropfen mit Atropin hätte genau untersucht werden sollen, um die wahre Übersichtigkeit bei Akkommodationslähmung zu messen. Und natürlich hätte er einen Covertest machen müssen, um Einstellbewegungen zu erkennen bzw. auszuschließen.
Dennoch kannst Du Deinen Sohn nun "unterstützen", indem Du die Brille NICHT anzweifelst, sondern ihm äußerst positiv vermittelst, dass sie nun hilft, dass seine Augen nicht mehr wehtun. Placebo-Phänomene haben oft schon Wunder bewirkt, besonders bei Kindern mit funktionalen Sehstörungen. Schaden tut die Brille gewiss nicht bei der verordneten Stärke. Und bei Gelegenheit hole Dir einen zweiten Befund bei einem anderen AA ein, oder auch einem versierten Augenoptikermeister. Augenoptiker sind die Fachmänner für scharfes Sehen - Augenärzte sind für Krankheiten da. Die Optiker messen oft viel gründlicher und nehmen sich mehr Zeit.
Viel Glück!
Viele Grüße
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Danke für Deine warmen Worte!!!!
Gern geschehen! Ich erlebe gerade einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis - und es ist rein PYSCHISCH bei dem Kind. Du wirst es mit Deiner Mutterliebe schaffen, Deinem Sohn diese Brille aufzusetzen und ihm erzählen, dass sie seinen Augen gut tun wird. Und dann frage nicht mehr nach, ob es schon besser geworden ist....kleiner Tipp von einer Zwillingsmama, wo ständig um die alleinige Gunst der Mama gerungen wurde und auch heute noch gerungen wird, obwohl die Kinder schon groß sind...derjenige, der sich vernachlässigt fühlt, holt sich seine Aufmerksamkeit auf die eine oder andere Weise bei mir ab - und das sind nicht immer positive Taten, glaub mir
LG
Kerstin
Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!
Brille macht die Augen nicht schlechter. Denke auch an psychologische Faktoren. Habe dewegen sogar Brillen mit Fensterglas aufgeschrieben. Hat toll geholfen.
In allen Grenzen ist auch etwas Positives.
Immanuel Kant