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Bild des Benutzers tantchen
Verbunden: 9. Februar 2023 - 11:47
Brille mit (An-)Iseikonie-Gläsern

Hallole,

bin neu hier, lese aber schon ne Weile mit und hoffe, dass ich mit meiner Frage hier richtig bin.

Bin 47, seit mind. 35 Jahren mit unkorrigiertem Goetheblick unterwegs und habe jetzt aufgrund der zunehmenden Alterssichtigkeit Probleme beim Arbeiten am Laptop (Softwareentwickler, ganztags PC).

Eckdaten (tagesformabhängig): R -3,25 ZYL -0,25 12° ADD ca. +1,75      L -0,0 bis -0,25 ZYL -/- ADD +1,75

Die aktuelle Lösung, von der ich dachte "die isses", ist R Weichlinse SiHy mit -3,25. Und dazu dann eine Lese-/Arbeitsbrille mit beidseitig +1,0. Hab ich mir neu machen lassen und das Prinzip funzt ganz gut. Alternative ist Monovision mit ner "Arbeitslinse" in +1,0 links. Funzt vom Prinzip her auch.

Nur leider kann ich das nicht von den Weichlinsen sagen. Die Acuvue Oasys wird nach paar Stunden immer total schlierig und andere Linsen hab ich bisher noch keine gefunden/angepasst bekommen, die passen oder es wird halt einfach zu trocken usw. Neverending Story...

Ich hab daher neulich bei der Optikerin wegen Iseikonie-Gläsern angefragt und sie meinte dann, man sollte es doch am besten mal mit harten MF Linsen probieren. Was ich jetzt auf jeden Fall mit zunächst Einstärken probieren möchte.

Denke, da das Anpassen von formstabilen Linsen jedoch schwierig sein könnte, man auch mal vll. schlechte Linsentage hat... wäre es nicht verkehrt, trotzdem parallel so eine Brille machen zu lassen. Lt Nachfrage der Optikerin beim Glashersteller kein Problem.

Ich würde mich dann in ein vorhandenen Gestell neue Gläser machen lassen. R -2,25 oder nur -2,0 und L +1,0

Glasbreite 50mm, Höhe 35mm, Abstand/Stegbreite 17mm. Pupillenabstände 31,5 beidseitig.

Kann mir hier jemand in etwas sagen, was mich da erwarten würde von den Glasdicken und vor Allem vom Gewicht her? Es muss nicht hübsch sein, nur einfach halbwegs bequem tragbar.

Und wie ist das mit dem Ausmessen? Ich schaue ja z.B. immer leicht nach unten, hab gelesen, dass da auch ein HSA wichtig ist usw. Wie "Riskant" ist es denn, so eine Brille zu bauen? Kann da leicht was schiefgehen, wenn mit der Zentrierung auch nur minimal was nicht stimmt (weil die Brille z.B. etwas nach unten rutscht oder so)?

Und wo liegen denn solche Gläser in etwa preislich, verglichen mit Standard 1,5er? Es könnte sein, dass sich die Stärke rechts noch weiter ändert, seit 2015 sind es schon 1,0 Dpt... Dann müsste man wieder anpassen.

Grüße

Andrea

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Andrea,

bist Du inzwischen weiter gekommen? Sonst wäre ich gerne bereit Dir hier im Forum zu helfen.

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers tantchen
Verbunden: 9. Februar 2023 - 11:47

Hallo Paul-Gerhard,

danke der Nachfrage. Ich hab in zwischen Einiges hinter mir - vor Allem Preismäßig. Allerdings dann doch keine Iseikonie-Brille Smile

Wir haben es zuerst mit Hartlinse probiert, MF vom Appenzeller, in schön groß. Da hatte ich ständig nen Hochsitz, je länger ich die Linse drin hatte, desto minder war das Ganze. Immer flacher machen war auch nicht hilfreich. Das Ding hat angefangen zu kippeln. Letztendlich sind wir bei einer sphärischen Hecht Linse gelandet, die deutlich kleiner war und den Sitz halbwegs beibehalten konnte. Dazu dann zwei neue Brillen (nah und fern), die auch den inneren Asti mitkorrigierten. Die Linse sollte so direkt am Anfang nicht zu dick werden, daher nur ne Sphärische. Brille war ja zum Arbeiten eh nötig. Eingewöhnung eigentlich sehr gut und schnell.

Allerdings hatte ich auch mit dieser Linse Trockenheits- und Komfortprobleme am PC den ganzen Tag.

Mittlerweile hatte die Optikerin auch ne Antwort vom Glasspezialisten wegen der Iseikonei-Brille. Die von mir benötigte Konstellation sei wohl so unbrauchbar, dass es keinen Sinn mache. Schade.

Nach nur wenigen Monaten dann im November 2023 hab ich meinen zweiten Versuch mit Ortho-K gestartet. Diesmal eben bei meiner in diesen Dingen offenbar kompetenteren Optikerin Smile Ich hatte von Anfang an eine Linse mit nur -2,25 bestellt, aus der Erfahrung heraus, dass das auch der Wert bei der Hecht war und ich damit nur noch den Zylinder -0,75 in die Ferne brauchte. Die ehemaligen -3,75 haben sich offenbar aus Augapfel (-2,25), Hornhautverkrümmung (ca. -0,75) und innerer Asti (ca. -0,75) zusammengesetzt. Letztere aber so gut überlagert, dass der Gesamtasti nur -0,25 war... Wollte der Hersteller zunächst nicht glauben und schickte zweimal noch die "alte" und im Target abgeschwächte Version mit -3,75 vom letzten Versuch woanders 2022 cheeky

Heute trage ich nun seit ca. Ende Januar die finale Ortho-K Linse mit vornedrauf -2,25. Die Targetstärke/Rückseite wurde aber um -1,25 Dpt abgeschwächt. So habe ich jetzt die altbekannte Monovision, nur eben so, dass ich den Rest gut mit normaler Brille korrigieren kann. Incl. dem inneren Asti mit -0,75. Im Alltag und zum Handy-Lesen brauche ich gar keine Brille. Nur PC und Auto.

Bin somit total glücklich damit - auch wenn die Linse immernoch nen Hochsitz hat - es funzt trotzdem. Kann ich nur weiterempfehlen für Leute, die das gleiche Problem haben.

Schöne Grüße,

Andrea

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Andrea,

das nenne ich eine Erfolgsgeschichte! Danke, für Deinen ausführlichen Beitrag. Übrigens, diesen Erfolg hätte ich zwar von der Theorie her gekannt, aber Dir in der Praxis nicht empfehlen können. Ganz sicher hast Du (trotz der Kostenseite) alles richtig gemacht. Denn auch die Misserfolge der Anfangsserie haben diesen Erfolg mit aufgebaut und vorbereitet!

Hier wäre es meineserachtens auch mal erwähnenswert, wer Dir zu dieser Lösung verholfen hat. Denn Du bist dabei ganz sicher noch mehr oder weniger ein Einzelfall. Super, dass Du uns hier an Deinem Erfolg teilnehmen lässt.

Der Hochsitz ist dabei sicher ein Schönheitsfehler, und als MKH-ler hoffe ich, dass er sich nicht negativ auf Deinen Binokularstatus auswirkt, aber ansonsten dieser Deiner Anpassberatung gilt meine ganze Hochachtung.

Danke auch besonders an Dich, für dieses High-Light, bezüglich "Aniseikonie" und einem augenoptischen Weg, der Problem-Optimierung.

Weitere denkbare Alternativen:

Brillenkorrektion über Aniseikonie-Brillenlinsen,

Chirurgischer Eingriff über Vorderkammer-IOL und Brillenkorrektion

 

Viele Grüße:

Paul-Gerhard Mosch (PGM)