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Verbunden: 18. September 2007 - 17:29
Blendempfindlichkeit

Warum kommt (oder kann) es bei einer Winkelfehlsichtigkeit zu einer Blendempfindlichkeit kommen? Unter \"Blendempfindlichkeit\" verstehe ich das Phänomen, daß beispielsweise ein Blatt gegen eine helle Wolke ohne Sonnenbrille weniger deutlich zu erkennen ist als mit Sonnenbrille. Wie kann man dieses Phänomen erklären? Ist das ein Defekt im Auge? Im Sehnerv? Im Gehirn?

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo,

ich verstehe darunter bisher die Lichtempfindlichkeit bei grellem Tageslicht. Wf'ler und Schieler kneifen dann das betroffene Auge zu.

Die Erklärung In beiden Fällen fällt der Lichtstrahl nicht auf die Netzhautmitte (Foveola), sondern kurz daneben. Die Netzhautmitte ist für das scharfe Sehen zuständig, der Bereich darum (Panumbereich) für Farbsehen und Hell/Dunkel.

Viele Grüße
Kerstin

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Verbunden: 18. September 2007 - 17:29

Kerstin Harms schrieb

ich verstehe darunter bisher die Lichtempfindlichkeit bei grellem Tageslicht. Wf'ler und Schieler kneifen dann das betroffene Auge zu.

Die Erklärung In beiden Fällen fällt der Lichtstrahl nicht auf die Netzhautmitte (Foveola), sondern kurz daneben. Die Netzhautmitte ist für das scharfe Sehen zuständig, der Bereich darum (Panumbereich) für Farbsehen und Hell/Dunkel.

Und warum kann ich mit Sonnenbrille mehr erkennen als ohne? Ich nehme eine Sonnenbrille "ohne Stärke" und halte sie vor die Brille am rechten Auge und kann auf einmal viel mehr erkennen (natürlich dunkler).

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

In der Netzhautmitte sind die Zapfen, darum herum mehr die Stäbchen. Letztere sind, wie bereits gesagt, für die Steuerung und Signalmeldung ans Gehirn zuständig, wenn es um hell- und dunkelsehen geht. Sie brauchen dann bei einer Sonnenbrille nicht gleich zu reagieren, indem sie ans Gehirn melden, dass da jetzt ganz viel helles Licht ankommt. Und wer ein Korrespondenzzentrum im Bereich um die Foveola herum hat (Schieler und Wf'ler), muss sein Scharfsehen nunmal mit weniger verschalteten Zapfen bewältigen.

Übrigens im foveazentrum sind die Zapfen kleiner und dichter und dort findet eine Verschaltung von 11 zwischen Rezeptor und Ganglienzelle statt. In der Peripherie sind viel mehr Rezeptoren mit je nur einer Ganlienzelle verschaltet. Deshalb wird ein Objekt, das in der Foveola liegt, im cortex etwa 120 fach vergrößert, während das gleich große Netzhautareal im 5° Abstand von der Foveola im Cortex nur 14fach vergrößert. Dies nur am Rande, aber interessant ist es allemal.

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