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Bild des Benutzers Muffi
Verbunden: 28. April 2010 - 9:07
bin neu hier - viele Fragen und Sorgen

Hallo,

es geht um meinen Sohn. Er wird im Mai 5 Jahre alt und sieht schlecht.

Angefangen hat alles, als er mit 14 Monaten nach einem Krankenhausaufenthalt plötzlich ganz stark auf beiden Augen zu schielen begann. Er schielte damals so heftig, daß man stellenweise bei ihm nur noch das "Weisse" vom Auge sehen konnte. Die Linsen waren damals völlig verdreht in sämtliche Richtungen. Die Augenärztin verordnete damals eine wechselseitige Abklebetherapie für jeweils 1-2 Stunden täglich. Außerdem war er schwach weitsichtig, aber eine Brille bekam er damals noch nicht, weil seine Dioptrie-Werte nur sehr schwach waren. Nach etwa 7-8 Monaten verschwand das starke Schielen genauso plötzlich, wie es gekommen war.

Bei sämtlichen augenärztlichen Kontrollen, die er seitdem hatte, konnte kein räumliches Sehen nachgewiesen werden. Außerdem war seine Sehstärke links immer ca. 60% und rechts ca. 30%.

Es folgten mehrere Versuche, das rechte Auge zu trainieren mit Hilfe der Okklussionstherapie. Nach den Therapien (mehrere Monate Abkleben des linken Auges) ist seine Sehkraft rechts immer gestiegen. Zuletzt hatte er vor 2 Monaten sogar 80% Sehkraft erreicht, also deutlich mehr als auf seinem besseren linken Auge! Wir hatten zuletzt 7 Monate lang sein linkes Auge immer für 4 Tage pro Woche abgeklebt, dann wieder 3 Tage pausiert.

Doch wenn wir dann die Okklusions-Therapien beendeten, sank seine Sehschärfe jedesmal ganz stark wieder ab. Momentan sieht er rechts wieder nur 20%. Es hat sich also innerhalb von 8 Wochen wieder ganz massiv verschlechtert.

Der Augenarzt hat meinem Sohn jetzt eine stäkere Brille verordnet (jetzt rechts: +2,25 Sph., -0,50 Cyl. und 168. A und links: +2,50 Sph., -1,25 Cyl. und 177 A.) Vorher hatte er eine schwächere Brille. Wenn sich seine Sehkraft dadurch nicht verbessert, müssen wir bald wieder mit der Okklussionstherapie beginnen.

Im Alltag ist mein Sohn sehr eingeschränkt. Er ist ziemlich tollpatschig, stößt sich oft, fällt Treppen herunter usw. Außerdem hat er große Mühe, Dinge mit schwachen Kontrasten zu erkennen. Zum Beispiel wenn bunte Bügelperlen auf einem farbigen Untergrund (bunter Teppich) liegen. Oder wenn hölzerne Perlen auf einem braunen Tisch liegen. Da hat er größte Mühe, sie zu sehen. Meistens tastet er dann den Tisch ab, wenn er nach ihnen sucht! Wenn die Perlen auf einem weißen Papier liegen, erkennt er sie aber sehr gut. Gestern fiel mir auf, daß er hell-rosa Büroklammern auf unserem braunen Teppichboden nicht erkennt. Er hat alle anders farbigen Büroklammern sofort aufgehoben, aber die rosafarbenen konnte er nicht sehen.

Ich beobachte auch, daß er immer sehr nahe an die Bücher herangeht. Meiner Meinung nach sieht er in der Nähe deutlich besser, als in der Ferne. Wie kann das sein, wo er doch laut Augenarzt Weitsichtig ist?

Nun mache ich mir große Sorgen um ihn, wie es wohl in der Schule werden wird. Ob er die Linien überhaupt erkennt, auf denen er schreiben soll?

Warum kann es sein, daß sein schlechtes Auge immer so stark wieder absinkt mit der Sehschärfe, sobald wie die Okklusionstherapie beenden? Müssen wir jetzt evtl. sein besseres Auge bis in die Pubertät hinein abkleben?

Sein besseres Auge sieht auch keine 100%, sondern nur 60%. Ich bin sehr besorgt. Der Augenarzt meinte, das wäre im Rahmen seines Alters noch normal. Müßte er mit knapp  5 Jahren nicht schon deutlich besser sehen können mit dem besseren Auge? Machen wir durch die Okklussionstherapien nicht noch sein besseres Auge kaputt?

Gibt es vielleicht betroffene, die mir von ihren Erfahrungen berichten können?

Kann sich seine Sehschärfe auf beiden Augen noch verbessern?

Gibt es Erfahrungen über die Schulzeit?

Der Augenarzt meinte, daß mein Sohn seinen Führerschein später einmal problemlos machen kann. Ich hingegen bin pessimistischer. Wir wohnen auf dem Land, bei uns fahren kaum Busse und eine Haltestelle für den Zug gibt es nicht.

Wer kann mir etwas Mut machen, oder durch Erfahrungsberichte helfen?

 

(Wir haben noch einen älteren Sohn. Er ist jetzt 7 Jahre alt und hat super gute Augen. Schon als kleiner Junge (3 Jahre) war sein Hobby, kleine gelbe Pistolenkugeln auf dem Fußweg aufzusammeln. Er liebte die kleinen Kügelchen. )

 

Liebe Grüsse,

Muffi

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Muffi,

ich muss Dir raten, einen Augenarzt oder Optiker zu suchen, der sich mit Winkelfehlsichtigkeit auskennt und auch bei 5-jährigen Kindern optometrisch arbeitet.

Abkleben hat nur Sinn, wenn das beidäugige Sehen optimal korrigiert ist. Dann kann in den Klebepausen die Sehschärfe nicht absinken.

Die Chance, die Sehschärfe zu verbessern besteht aber. Schau mal unter www.selbsthilfegruppe-winkelfehlsichtigkeit.de ,

dort findest Du Namen von Fachleuten, die Deinem Kind helfen können.

 

Viel Erfolg

Eberhard

 

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Muffi
Verbunden: 28. April 2010 - 9:07

Hallo Herr Luckas,

vielen Dank für den Link!

Im Sommer vergangenen Jahres ließ ich meinen Sohn bereits auf Winkelfehlsichtigkeit testen bei einem Optiker. Da stellte sich aber heraus, daß er keine Winkelfehlsichtigkeit hat, weil er nur mit einem (dem linken) Auge schaut. Das rechte benutzte er beim Sehen überhaupt nicht, da betrug seine Sehschärfe auch nur 20%. Daraufhin begannen wir dann mit der 7-Monatigen Okklusionstherapie.

Liebe Grüsse,

Muffi

Bild des Benutzers edelweiss
Verbunden: 20. April 2009 - 19:55

Hallo Muffi,

suche nach einem guten Funktionaloptometristen der mit Kindern arbeitet und auch mit denen die schielen bzw. ein faules Auge haben. Ich bin im momentan wieder in Amerika und führe mein Training hier weiter fort. Ich bin selbst zwar kein Schieler, aber sehe hier viele Kinder wie Deinen Sohn, in der Praxis in der ich mein Trainig mache. Wie ich hier einmal kurz warten muste habe ich einen Artikel in einer Zeitschrift gelsen von einer Susan Barry.  Sie hat selbst geschielt und dann als Erwachsene ein Training erfolgreich durchgeführt. Das war sehr beeindrukend zu lesen, und die Zeitschrift war die amerikanische Ausgabe von Bild der Wissenschaft.

 

Gruß Edelweiss

 

Gruß Edelweiss

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Herr Luckas,

vielen Dank für den Link!

Im Sommer vergangenen Jahres ließ ich meinen Sohn bereits auf Winkelfehlsichtigkeit testen bei einem Optiker. Da stellte sich aber heraus, daß er keine Winkelfehlsichtigkeit hat, weil er nur mit einem (dem linken) Auge schaut. Das rechte benutzte er beim Sehen überhaupt nicht, da betrug seine Sehschärfe auch nur 20%. Daraufhin begannen wir dann mit der 7-Monatigen Okklusionstherapie.

Liebe Grüsse,

Muffi

 

Hallo Muffi,

dann war der Optiker nicht gerade der richtige für Kinderoptometrie (sorry), denn gerade die Sehverbesserung bei Abkleben und wieder Verschlechterung bei nicht mehr kleben zeigt, dass das binokulare System defekt ist. Lasse Dir nicht einreden, dass es mit Training alleine getan ist. Es wird hier immer wieder versucht, das so darzustellen, aber Training ohne optimale binokulare Brillenglasversorgung ist zum Scheitern verurteilt.

 

Gruß

Eberhard

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Muffi,

 

möchte Dir mittelen, dass Eberhard Dir sehr kompetent geraten hat.

Die Erfahrungen über die Sehschärfeschwankungen in der Sehschule zeigen, dass Dein Kind gelernt hat ein Auge abzuschalten. Dies wird es immer tun, wenn beidäugiges Sehen gefordert ist. Die Folge der Sehschäfeanstieg ist in kürzester Zeit wieder verloren.

Jeder Fachmann, der Deinem Kind hier nicht kompetent weiter hilft, ist definitiv dazu garnicht in der Lage.

Abhaken und weitersuchen! Leider ist schon sehr viel Zeit verflossen und manche Prägung falsch geleitet worden. Sprich bitte mit der Selbsthilfegruppe, alternativ gerne auch mit Eberhard oder mir. Über einen Pin können wir Dir evtl. auch eine Adresse in Deinem Umfeld benennen. Bitte wende Dich jetzt nicht an den Erstbesten, sondern suche Dir jemand, der ich sage es mal so >Champion Liga< spielt, eben möglichst noch oberhalb einer Bundesliga. Nur so als Beispiel.

Die nächsten Schritte müssen jetzt unbedingt greifen! Sonst verwehrt das Augenpaar (Besser das Intelligenzsystem im Hintergrund der Augenfunktion) mit allen Tricks jegliche Kooperation im Austausch der Sehinformationen und deren Verarbeitung auf Dauer.

Merke: Jede unangenehme Tätigkeit wird irgendwann durch Intelligenz=Gehirnleistung so abgewimmelt, das jeglicher Versuch etwas günstig zu beeinflussen, in sein Gegenteil verkehrt wird.

Deshalb je erfolgversprechender jeder einzelne Maßnahmenschritt geplant wird, desto günstiger wird bei Deinem Kind die langfristige Prognose sein; je falscher der Ansatz in einer Korrektion (auch keine Korrektion ist ein falscher Wert), desto schwieriger und langwieriger gestaltet sich ein Ziel.

Übrigens, je mehr Kopfweh, oder andere Probleme, desto eindeutiger schreit der Körper noch nach Hilfe, er ist mit der Ist-Situation eben völlig unzufrieden. Einem Schieler, ohne solche Begleit-Symtome läßt sich kaum noch helfen. Er kann letztlich sogar bereit sein Doppelbilder zu ertragen, so schlimm das auch ist. Einige schreiben hier ja über Ihre persönlichen Erfahrungen, die nicht selten nach Schiel-OPs (im Nachhinein läßt es sich leicht sagen) zu kurz oder auch falsch vorbereitet wurden. Leider!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Georg Scheuerer
Verbunden: 16. Januar 2003 - 0:00

Hallo Muffi,

 

wieder treffen verschiedene Konzepte aufeinander, Binokulareorrektion mit Prismen (Paul-Gerhard, Eberhard) oder optometrisches Visualtraining (edelweiss), was macht mehr sinn. Oder bringt beides nichts!?

Hier spielt die Schielform mit eine entscheidende Rolle - darüber wissen wir nichts.

 

Okklusionstherapie in den richtigen Zeitspannen macht wahrscheinlich sinn. Ob auch beidäugiges Sehen erreicht werden kann (wie auch immer) - darüber erlaube ich mir keine Aussage (aus der Ferne schon zwei mal nicht).

 

Mein Beitrag leider nicht sehr hilfreich - Sie haben in dem Thread trotzdem einige Hinweise bekommen denen Sie nachgehen können.

Alles gute

 

 

viele Grüße

Georg Scheuerer

 

 

 

Bild des Benutzers Muffi
Verbunden: 28. April 2010 - 9:07

Hallo,

danke für die vielen Informationen. Ich bin ganz verunsichert. Überall lese ich, daß es mit 6, spätestens 8 Jahren zu spät sein wird, meinem Sohn zu helfen. Nun ist es so, daß wir einen wahren Ärztemarathon hinter uns haben seit er 14 Monate alt war. Wir waren sogar schon in der Uniklinik. Bei den einen Ärzten wurde sogar eine Optikusatrophie diagnostiziert, die dann von anderen Augenärzten wieder ausgeschlossen wurde.

Kein Augenarzt konnte uns bisher helfen. Alle sagen immer nur, daß seine Visus-Werte nicht so schlimm sind und daß man nicht viel machen kann.

Meiner Meinung nach ist das schon schlimm, wenn seine Sehkraft auf dem kranken Auge innerhalb von 2 Monaten von 80% auf 20% zurückfällt.

Auch auf dem gesunden Auge sieht er nur 60%.

Woran erkenne ich denn, welcher Arzt, bzw. Optiker geeignet ist, meinem Kind wirklich zu helfen. Ich meine, nach außen hin wollen ja doch alle nur Geld verdienen. Sie geben sich alle kompetent aus und versprechen Hilfe.

Ich selbst kann schon keinem Augenarzt mehr vertrauen.

Mein Sohn reagiert schon völlig genervt auf augenärztliche Untersuchungen und Sehtests. Er haßt dieseTests und ich selbst könnte jedesmal heulen, wenn ich wieder aufs neue mit ansehen muß, daß mein Kind absolute Sehprobleme hat und ihm nicht wirklich geholfen werden kann.

Am Montag müssen wir wieder zum Augenarzt....

Liebe Grüsse, Muffi

Bild des Benutzers edelweiss
Verbunden: 20. April 2009 - 19:55

Hallo Muffi,

vieleicht ist das ein interesanter Link für Dich http://spielen-statt-schielen.de/

 

Gruß edelweiss

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Muffi,

werde Dir auf Dein Pin antworten.

 

Lieber Georg,

wenn der Visus innerhalb so kurzer Zeit nach der Okklusion immer wieder absackt, schreit das doch nach beidäugiger Korrektion! Denn dann schauen beide Augen zusammen ein Bild und der Notanker des Visusabfalls ist nicht mehr nötig. Schwierig ist es hier ganz sicherlich, der individuellen Konzeption einer völligen Unordnung in dem Sehen eines Fünfjährigen, der ganz sicher gelernt hat (evtl. wechselseitig) ein Auge zu excludieren >abzuschalten vom beidäugigen Seherfolg< anfangs mit Hilfe von Tricks, dasselbe überhaupt zu eröffnen. Dies kann ohne weiteres auch mal über einige Stationen mit springenden Korrektionswerten führen.

Aber ich bin sicher das bei oben angesprochenen krassen Auswirkungen, sehr schnell sich ein Weg aus dem Dilemma anbahnt, wenn hier konsequent und sauber geplant und korrigiert wird. Mit fünf Jahren ist es dazu ganz sicher noch nicht zu spät. Zumal, wenn man bedenkt, dass auch abgespeckte Binokularfunktionen vielleicht ohne beste Stereopsis einen ganz anderen Stellenwert im Sehen haben, gegenüber der jetzigen Situation.

Warum macht man einen Riesenbogen um sauber abgestimmte Korrektionsschritte? Ich kann das, und werde es nie verstehen. Zu eindeutige Erfolge habe ich in solchen Fällen schon persönlich kennengelernt.

Mittlerweile sage ich mir in diesen Fällen selber, wer wagt gewinnt! Zumal die funktionelle Energie und Intelligenz eines solchen Kindes ganz sicher jeden Strohhalm ergreift, der in korrekter Weise die Verhältnisse anfängt durch Korrektion zu ordnen. Und das macht gewaltig Freude an so einer Entwicklung teil zu nehmen.

Schlechte Aussicht gibt es immer da, wo kaum Probleme benennbar sind, Schielkinder sich sicher orientieren etc. Ich rede hier also nicht davon, jedem vom Schielen abhelfen zu können. Ungünstig sind ebenfalls Personen mit schon lange bestehenden Doppelbildern, besonders wenn diese auch noch in unterschiedlicher Tiefe wahrgenommen werden. Das kann ich hier aber wohl ausschießen, da sonst der Visusabfall nicht immer so umgehend eintreten würde.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Muffi,

was war denn der Grund des Krankenhausaufenthaltes damals, nachdem Dein Sohn plötzlich mit dem Schielen angefangen hat?

Was jetzt wichtig ist, sind engmaschige Augenarztkontrollen oder auch beim versierten Augenoptikermeister. Es ist wichtig, dass die Augen stets gut auskorrigiert sind, auch ohne Okklusionstherapie. Wenn Dein Sohn übersichtig ist, braucht er eine Brille mit Plusgläsern. Dann muss ständig auf Schielen hin untersucht und ggf. mit Okklusionstherapie oder Prismengläsern gegengesteuert werden. Mein Sohn fing mit Innenschielen an und war plötzlich Außenschieler - innerhalb von 2 Wochen stets extrem schwankend. Mal latent, mal manifest, mal intermittierend und der Schielwinkel schwankte enorm. Das war im Alter von 2-8 Jahren. Die Kinder wachsen in dieser Zeit viel, im Gehirn werden ständig neue Verschaltungen geknüpft....

Was Eberhard und Paul-Gerhard schreiben, kann ich nur bestätigen: Ohne gute Brillenkorrektion kann es dazu kommen, dass ein Auge immer wieder an Sehstärke verliert, weil das Gehirn es abschaltet, um Doppelbilder zu vermeiden.

Aber wie Georg schon schreibt, hier aus der Ferne kann wenig gesagt werden, denn es gibt so viele Arten von Schielen und die Behandlung muss immer individuell erfolgen. solange Ihr die Sehkraft immer wieder gesteigert bekommt durchs Abkleben, ist ja gut - aber irgendwann geht das nicht mehr. Insofern bleibt am Ball und lasst die Sehstärke regemäßig kontrollieren. Wir waren teilweise im 2-Wochen-Rhythmus zum Messen da.

Viele Grüße

Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers AgnesMaria
Verbunden: 31. März 2006 - 0:00

Hallo,

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Doch wenn wir dann die Okklusions-Therapien beendeten, sank seine Sehschärfe jedesmal ganz stark wieder ab. Momentan sieht er rechts wieder nur 20%. Es hat sich also innerhalb von 8 Wochen wieder ganz massiv verschlechtert.

Der Augenarzt hat meinem Sohn jetzt eine stäkere Brille verordnet (jetzt rechts: +2,25 Sph., -0,50 Cyl. und 168. A und links: +2,50 Sph., -1,25 Cyl. und 177 A.) Vorher hatte er eine schwächere Brille. Wenn sich seine Sehkraft dadurch nicht verbessert, müssen wir bald wieder mit der Okklussionstherapie beginnen....

 

...Nun mache ich mir große Sorgen um ihn, wie es wohl in der Schule werden wird. Ob er die Linien überhaupt erkennt, auf denen er schreiben soll?

Warum kann es sein, daß sein schlechtes Auge immer so stark wieder absinkt mit der Sehschärfe, sobald wie die Okklusionstherapie beenden? Müssen wir jetzt evtl. sein besseres Auge bis in die Pubertät hinein abkleben?

Gibt es vielleicht betroffene, die mir von ihren Erfahrungen berichten können?

Kann sich seine Sehschärfe auf beiden Augen noch verbessern?

Gibt es Erfahrungen über die Schulzeit?

Liebe Grüsse,

Muffi

Ich stelle mal Vermutungen an: Da ihr Sohn einen hyperopen Astigmatismus bds. hat (Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung), einen Stabismus (Schielen) einen Amblyopie (Sehschwäche) und eventuell eine exzentrische Fixation. Was mir an den Brillendaten komisch aufstößt sind die Werte, die eigentlich umgekehrt gehören, wenn das rechte Auge das schlechtere ist.  Der Schielwinkel war seit Geburt da, nur eben nicht sichtbar und ist durch eine Erkrankung (bakterielle Infektion, Virusinfekt, hohes Fieber etc). in einen großen dekompensiert und jetzt haben wir wieder einen kleinen Schielwinkel.   

 

Wenn ihr Sohn tatsächlich rechts mal 80% gesehen hat würde ich hier eine leichte Penalisation versuchen(R korrekte Werte in die Brille und links +1,50 dpt. über den Skiawerten). Das ist prohylaktisch die bessere Alternative.  Dann muss man nicht immer abkleben.  Das Sehvermögen kann sich noch bessern, nur sollte ihr behandelnde Augearzt sich in Strabologie gut auskennen, damit er in allen zu erwartenden Situationen immer die beste Therapie für Ihren Sohn findet.  

In allen Grenzen ist auch etwas Positives.

 

Immanuel Kant