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Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55
Auswärtsschielen

Hallo,

mein Name ist Chris. Ich bin 24 und schiele seit Geburt wahrscheinlich schon, auf Grund einer Körperbehinderung (spastische Diparese). Meine Auge schielen alternierend nach außen (mit Brille schielt das rechte, ohne Brille das linke Auge.) Zusätzlich leide ich an einer Hornhautverkrümmung.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir Lesen oft schwer fällt. Kann es etwas mit dem Schielen zu tun haben? Versuchen die Augen evtl. sich zu neu auszurichten während des Lesens?
Der letzte Augenarzt meinte nur, dass er sich das nicht vorstellen könne, weil ich ja so sehen gelernt hätte. Ich habe einfach das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, aber ich weiß nicht was ich als nächstes machen soll.

Für Tipps bin ich immer dankbar und wünschen allen, die das Lesen einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Chris

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Noch ein Nachtrag, da ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Mir ist klar, dass sich die Augen beim Lesen "mitbewegen".
Die Frage dahinter war eigentlich folgende
Kann evtl. auch eine zu schwache Augenmuskulatur und die möglicherweise dadurch entstehende Verzögerung bei der Fixierung Grund für Schwierigkeiiten beim Lesen sein?

Sehr viel Konjunktiv, aber ich hoffe, man versteht was ich meine.

Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Chris,

wer vom Kleinkindalter an nie gelernt hat mit beiden Augen zu sehen, hat als Erwachsener nur geringe Aussichten, das nachzuholen. Aber eine gründliche Augenprüfung kann es aufdecken, ob binokulares Sehen erlernt werden kann.

Ohne Konjunktiv Wink

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Eberhard,

dass ich Schwierigkeiten beim binokulären Sehen hae, wusste ich. Allerdings konnte noch niemand was zu den Schwierigkeiten während des Lesens sagen.
Gibt es da auch eventuelle Auswirkungen durch das Schielen? Oder liegt das dann eher an der Hornhautverkrümmung?

MfG,
Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Chris,

wie ist es denn mit der Sehstärke auf beiden Augen bestellt? Darüber hast Du noch nichts geschrieben, aber die Aussage ist, denke ich, wichtig.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Kerstin,

leider kann ich meine genauen Werte im Moment nicht posten, weil ich gerade nicht zu Hause bin und meinen Brillenpass nicht hier habe.
Grob kann ich erstmal sagen, dass beide Augen so um die 90% Sehkraft haben, links sogar noch etwas mehr als rechts.

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Chris,

hier ist einer unserer Optiker im Forum gefragt, denn ich will keine falschen Hoffnungen bei Dir wecken. Aber ich weiß, dass es in Einzelfällen sehr wohl klappte, das binokulare Sehen wieder anzuregen. Du siehst immerhin auf beiden Augen zu ca. 90 Prozent, d.h., keines der Augen hat wg. Schielens abgeschaltet und das werte ich als positiv - natürlich für Dich ein Problem, wenn du alternierend mal mit dem einen, mal mit dem anderen Auge schaust. Mein Sohn hatte dies auch, ihm hat aber eine Prismenkorrektion helfen können. Allerdings ist sein Fall nicht mit Deinem zu vergleichen, lediglich, was das alternierende Sehen anbelangt. Meine Tochter excludiert hin und wieder - ich denke, um Doppelbilder zu vermeiden. Sie hat als Kleinkind manifest geschielt.

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Kerstin,

das binokuläre Sehen macht mir keine große Sorgen. Wäre zwar schön, ist aber leider nicht der Fall..
Man hat mir auch schon mal ein Prisma vor das linke Auge gehalten. Ich fühlte mich, als ob ich "um die Ecke" sehen würde.Macht also bei mir wohl keinen Sinn.

Wie ich bereits eingangs beschrieb, machen mir die Schwierigkeiten beim Lesen mehr Sorgen. Ich kann nicht lange lesen; genauer gesagt, irgendwann nehme ich zwar die Buchstaben in der Zeile wahr, aber wenn ich die Worte fixieren will, klappt das nicht mehr richtig.

Für mich wäre einfach interessant zu wissen, ob das auch durch das Schielen (oder vielleicht auch die Hornhautverkrümmung) kommen kann bzw. dadurch verstärkt wird.

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Chris,

teste mal, ob Du leichter Lesen kannst, wenn Du Dein "Schielauge" abdeckst.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Eberhard,

werde den Selbstversuch morgen mal durchführen und melde mich dann mit den Ergebnissen.
Wünsche euch allen einen guten Rutsch!
Chris

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo,

ich war einfach zu neugierig und habe den Selbstversuch doch heute schon gemacht.

Ergebnis Mein Blickfeld schien kleiner zu sein, was ich angenehm fand, aber es strengte sehr an. Ich glaube, ich würde auf Dauer Kopfschmerzen bekommen. Der Leseeindruck an sich war nahezu gleich, ausgenommen eben das kleinere Blickfeld.

Aus welchem Grund sollte ich das probieren & was sagt das Ergebnis aus?

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers Eberhard Luckas
Verbunden: 29. September 2002 - 0:00

Hallo Chris,

wenn Deine Probleme durch die binokulare Störung entstanden wären, gäbe es Erleichterung bei ausschalten des Schielauges.

Da das nicht eingetreten ist, glaube ich, daß die Korrektion Deiner Augen nicht optimal für die Nähe bestimmt ist. Jetzt wären die Stärkenangaben Deiner Korrektionen wichtig und eine Untersuchung, ob diese Werte überhaupt noch aktuell sind.

Viele Grüße

Eberhard

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Eberhard,

ich bin leider immer noch nicht zu Hause, aber ich kann sagen, dass die Werte erst kürzlich gemessn und bestätigt wurden.

Ein Freund von mir, dem ich davon berichtete, sagte mir kürzlich, dass er auch so etwas kennen würde. Bei ihm ist es allerdings so, dass er nach längerem Lesen (mit Brille) wirklich Kopfschmerzen bekommt. Soweit kommt es ja bei mir nicht, Gott sei Dank. Er geht davon aus, dass seine Hornhautverkrümmung Auslöser dafür ist.
Wäre das dann auch bei mir möglich (trotz Brille)?

Gruß,
Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Chris,

was ich nicht verstehe ist die Tatsache mit der Hornhautverkrümmung - auch diese kann man doch mit geeigneten Gläsern korrigieren, meine ich.

Hast du die Augen bei einem Augenarzt oder bei einem Optikermeister messen lassen?

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Kerstin,

ich habe da selbst auch keine große Ahnung, taste mich da langsam an.

Ich habe alle Messungen beim Augenarzt machen lassen. Deswegen wundere ich mich ja auch, dass es evtl ein Problem mit der Korrektur gibt. Ich hoffe ja, dass man da etwas gemerkt hätte.

Die Hornhautverkrümmung habe ich halt nochmal erwähnt, weil mein Freund mir erzählte, dass er auch Probleme damit hat trotz Korrektur/Brille.

Mir fiel auch vorhin im Gespräch mit meiner Mutter ein, dass der frühere Arzt erwähnte, dass die Ciliarmuskeln von der Spastik betroffen sein könnten und sich das in der Sehleistung niederschlagen könnte. Er sagte damals etwas von einer halben Dioptrie, wenn ich mich richtig entsinne. Keine Ahnung, ob es möglich ist oder welche Auswirkungen das hätte. Ich wusste damals zu wenig, sonst hätte ich schon früher Fragen gestellt.
Der neue Arzt meinte widerum, dass er sich mit solchen Dingen nicht gut genug auskennt.

Ich tappe also bildlich im Halbdunkeln...

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers donquichote
Verbunden: 30. September 2004 - 0:00

Hallo On4wheels,

(bin kein Fachmann)

Mir fiel auch vorhin im Gespräch mit meiner Mutter ein, dass der frühere Arzt erwähnte, dass die Ciliarmuskeln von der Spastik betroffen sein könnten und sich das in der Sehleistung niederschlagen könnte. Er sagte damals etwas von einer halben Dioptrie, wenn ich mich richtig entsinne.

Das würde dann wohl in die Richtung gehen, die Eberhard ansprach

wenn Deine Probleme durch die binokulare Störung entstanden wären, gäbe es Erleichterung bei ausschalten des Schielauges.

Da das nicht eingetreten ist, glaube ich, daß die Korrektion Deiner Augen nicht optimal für die Nähe bestimmt ist. Jetzt wären die Stärkenangaben Deiner Korrektionen wichtig und eine Untersuchung, ob diese Werte überhaupt noch aktuell sind.

Oder verstehe ich was falsch?

Gruß, donquichote

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo donquichote,

ich bin gerade darauf gestoßen, dass die Cilliarmuskeln wohl für die Feinabstimmung der Linse auf Nah- oder Fernsehen zuständig sind.

Trotzdem Fachmann bin ich keiner. Ich suche einfach nach Anregungen und bin deshalb für jeden Hinweis auch sehr dankbar.-)

Noch zu Eberhards Tipp Werte sollen noch aktuell sein. Icxh mache mich auch nochmal auf die Suche nach dem Brillenpass.

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Ob die Werte noch aktuell und vor allem , ob sie bestmöglich sind, darf nach den gemachten Angaben ruhig bezweifelt werden. Denn eine Lösung dürfte ganz gewiss im Erkennen liegen. Leider wird vielfach viel zu flüchtig gemessen. So gibt schon der Visus mit knapp 100% Anlaß zur Skepsis.

Viel Erfolg bei der Lösungssuche!

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)

Bild des Benutzers On4wheels
Verbunden: 29. Dezember 2006 - 16:55

Hallo Paul Gerhard,

danke für die Antwort, aber ich muss einmal kurz nachfragen, da ich nicht alles verstanden habe

Was soll es bedeuten, dass die Lösung im Erkennen läge?

Und worauf sollte ich achten, wenn ich zum nächsten Augenarzt gehe, d. h. welche Messungen sollte er/sie machen?

Viele Grüße,
Chris

Bild des Benutzers Kerstin Harms
Verbunden: 10. April 2002 - 0:00

Hallo Chris,

ich möchte hier keinem Augenarzt auf die Füße treten, aber was Du brauchst, ist ein guter Optiker! Optiker sind die wahren Fachleute, wenn es um die Augenglasbestimmung geht. Ein Augenarzt ist für das kranke Auge zuständig - diesen brauchst Du mit Deiner Krankengeschichte sicherlich auch, aber nun scheint es um eine gute Brillenglasbestimmung zu gehen, und da hauen Augenärzte oft daneben. Wusstest du schon, dass die meisten von Augenärzten verschriebenen Rezepte nicht stimmen?!?!

Ein Optikermeister investiert Jahre in seine Ausbildung hinsichtlich Augenmessung, ein Augenarzt verbringt damit nur einen klitzekleinen Teil seines Studiums, denn Fehlsichtigkeit ist ja auch keine Krankheit - Brillen sind ja auch nur noch Hilfsmittel und keine Heilmittel udn die Krankenkassen zahlen in der Regel nichts mehr dafür.

Ich empfehle Dir einen Optiker, der auch die MKH-Messmethodik beherrscht, denn vielleicht kann man mit Prismen doch noch ein binokulares Sehen bei Dir anregen. Aber zumindest die Hornhautverkrümmung müsste man mit einer guten Brille ausgleichen können.

Adressen findest Du hier im Forum unter Adressen und dann die Rubrik Spezialisten und da dann Winkelfehlsichtigkeit (ist nach Postleitzahlen sortiert), oder aber auch unter

www.selbsthilfegruppe-:wink:elfehlsichtigkeit.de

Viele Grüße
Kerstin

Egal was du tust, tu es mit Leidenschaft und Hingabe!

Bild des Benutzers Paul-Gerhard Mosch
Verbunden: 26. Juli 2002 - 0:00

Hallo Chris,

das visulle Erkennen hatte ich gemeint. Wozu sind Deine Augen wirklich bei bestem Input fähig?

Danke, Kerstin für Deine Ausführungen, leider werden diese Tatsachen aus berufspolitischen Interessen oft negiert. Dies führte sogar kürzlich zu einen fachlich irritierenden und in meinen Augen indiskutablen Urteil an einem Oberlandesgericht.

In unserem Land wird Augenoptik vermehrt als reines Handelsgewerbe betrachtet, was ärztlicherseits beaufsichtigt werden muss, dabei wird in keinem Handwerk das Messen und Beraten aus der eigenen Hand gegeben werden, sonst entsteht nur noch Fusch am Bau!

Dies gilt auch für die Betrachtung augenoptisch physikalischer Lichtwegberechnung und Messung, die den Input für alle Bereiche visueller Sehwahrnehmung und weiter der Sehverarbeitung ausmacht.

Viele Grüsse

Paul-Gerhard Mosch (PGM)